DE1163303B - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton

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DE1163303B
DE1163303B DEF36247A DEF0036247A DE1163303B DE 1163303 B DE1163303 B DE 1163303B DE F36247 A DEF36247 A DE F36247A DE F0036247 A DEF0036247 A DE F0036247A DE 1163303 B DE1163303 B DE 1163303B
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Germany
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acetic acid
oximinoacetone
hydrogen cyanide
reaction
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DEF36247A
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Dr Helmut Goessel
Dr Guenter Jacobsen
Dr Heinz Spaethe
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0245Preparation in gaseous phase from organic nitriles, e.g. acetonitrile

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure aus Oximinoaceton Cyanwasserstoff wird heute großtechnisch entweder durch Umsetzung von Kohlenwasserstoffen, beispielsweise Methan, mit Ammoniak an Platinkontakten bei 900 bis .1200°C, aus Kohlenoxyd und Ammoniak bei hohen Temperaturen oder durch Wasserabspaltung aus Formamid bei 370°C hergestellt. Essigsäure stellt man technisch durch katalytische Oxydation von Alkohol, Acetaldehyd oder niedrigen Kohlenwasserstoffen her, wobei man im letztgenannten Falle eine mit höheren Fettsäuren gemischte Essigsäure erhält.
  • Es wurde auch schon vorgeschlagen, Oximinoaceton auf thermischem Wege bei Temperaturen von 100 bis 300°C in Cyanwasserstoff und Essigsäure zu spalten, wobei man vorteilhaft in Anwesenheit von Katalysatoren arbeitet. Hierbei verwendet man als Katalysatoren neutrale und sauer reagierende Stoffe, beispielsweise Metalloxyde und saure Ionenaustauscherharze. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist, daß man nach ihm Cyanwasserstoff neben Essigsäure unter relativ milden Temperaturbedingungen in wirtschaftlicher Weise herstellen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man nach diesem Verfahren Propylen in gezielter Reaktion auf dem Wege über Aceton und Oximinoaceton in die großtechnisch wichtigen Verbindungen Cyanwasserstoff und Essigsäure überführen kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Cyanwasserstoff und Essigsäure durch thermische Spaltung von Oximinoaceton auch in Gegenwart basischer Katalysatoren herstellen kann, wobei man in organischen Lösungsmitteln und bei Temperaturen zwischen 20 und 250°C arbeitet. Hierbei erhält man zum Teil noch wesentlich bessere Ausbeuten als beim Arbeiten mit neutralen oder sauren Katalysatoren.
  • Zur Ausführung des Verfahrens wird Oximinoaceton in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und nach Zugabe des Katalysators auf Reaktionstemperatur gebracht. Der frei werdende Cyanwasserstoff entweicht und wird durch intensive Kühlung kondensiert. Er ist dann für technische Zwecke ohne weiteres verwendbar. Liegt die Reaktionstemperatur in der Nähe des Siedepunktes des verwendeten inerten Lösungsmittels oder der bei der Reaktion entstehenden Essigsäure, dann müssen die entstehenden Stoffe, Cyanwasserstoff und Essigsäure, in einer weiteren Destillationsstufe voneinander bzw. vom Lösungsmittel abgetrennt werden. Im Falle der Verwendung von Katalysatoren, die schwerer flüchtig sind als die entstehenden Reaktionsprodukte und das verwendete inerte Lösungsmittel, kann man diese aus dem Destillationsrückstand zurückgewinnen und erneut für die Reaktion verwenden. Es ist zweckmäßig, den basischen Katalysator in einem inerten Lösungsmittel bei der erforderlichen Reaktionstemperatur vorzulegen und das Oximinöaceton in Substanz oder ebenfalls gelöst in einem inerten Lösungsmittel einzudosieren. Diese Methode ermöglicht es, die exotherme Spaltreaktion besonders leicht zu beherrschen. Die Reaktion läßt sich bei der Verwendung geeigneter Strömungsrohre auch kontinuierlich gestalten.
  • Für die Umsetzung geeignete basische Katalysatoren sind anorganische Verbindungen,wieNatriumcarbonat, besonders aber organische Derivate der Elemente der V. Hauptgruppe des Periodischen Systems, wie Kohlenwasserstoffsubstitutionsprodukte des Ammoniaks NH3, des Phosphorwasserstoffs PH, des Arsenwasserstoffs AsH3, des Antimonwasserstoffs SbH3 und des Wismutwasserstoffs BiH3. Unter diesen nehmen naturgemäß die Amine und Phosphine eine bevorzugte Stellung ein. Von diesen verwendet man mit besonderem Vorteil solche, die drei Kohlenwasserstoffreste tragen, von denen mindestens einer ein Arylrest ist, wie Triphenylamin, Dimethylanilin, Diäthylanilin, Tribenzylamin usw. Aber auch disubstituierte Verbindungen, wie Dibenzylamin, sind in manchen Fällen geeignet. Die Arylreste der genannten Verbindungen können auch durch niedere Alkylgruppen, gegebenenfalls auch durch andere reaktionsinerte Substituenten, beispielsweise Chloratome, Nitro- oder Aminogruppen, substituiert sein, so daß auch Verbindungen, wie Tri-p-tolylamin, kernchlorierte Triphenylamine u. a., eingesetzt werden können. Ferner sind cyclische tertiäre Amine, wie Chinolin, Pyridin, und deren niedere Alkylsubstitutionsprodukte geeignet. Von den Derivaten des Phosphorwasserstoffs PH, sind besonders diejenigen Verbindungen geeignet, in denen der Phosphor an drei Arylresten, vorzugsweise Phenylresten, gebunden ist, wie Tri-p-Tolyl-phosphin, Tri-p-äthylphenyl-diphenyl-phosphin und besonders Triphenylphosphin.
  • Die basischen Katalysatoren setzt man zweckmäßig in Mengen von 0,5 bis 10°/0, vorzugsweise 2 bis 40/" bezogen auf das Gewicht des zu spaltenden Oximinoacetons, ein.
  • Als inerte Lösungsmittel können aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Xylole oder Naphthalin, höhere Äther, wie Dioxan, Di-n-butyläther, Di-n-isoamyläther, Anisol, Diäthylenglykoldi-n-butyläther und andere Glykoläther, höhere Ester, wie Benzoesäurebenzylester, Ketone, wie Acetophenon oder Benzophenon, Carbonsäuren, besonders aliphatische Carbonsäuren mit 1 bis 6Kohlenstoffatomen, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und Valeriansäure, verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Essigsäure, da diese auch bei der Reaktion entsteht. Die Anwesenheit nicht zu großer Mengen von Wasser stört die Reaktion nicht. In gewissen Fällen wird die Reaktion durch Wasser begünstigt. Oxydierend wirkende Stoffe können den Reaktionsverlauf ungünstig beeinflussen.
  • Die bei der Reaktion anzuwendenden Spalttemperaturen, die im Bereich zwischen 20 und 250°C liegen, richten sich in erster Linie nach dem Katalysator, aber auch nach dem Lösungsmittel. In einer Lösung von Oximinoaceton in wäßriger Ameisensäure beginnt die Spaltung nach Zusatz katalytischer Mengen von Triphenylphosphin bereits bei gewöhnlicher Temperatur unter Selbsterwärmung und liefert Cyanwasserstoff und Essigsäure in guten Ausbeuten. Beim Einsatz von Aminen als Katalysatoren ist die Anwendung höherer Temperaturen erforderlich. Im allgemeinen liegen die Reaktionstemperaturen im bevorzugten Temperaturintervall von 40 bis 170°C. Verwendet man Triphenylphosphin als Katalysator, ist das Arbeiten bei Temperaturen zwischen 20 und 130°C besonders zweckmäßig.
  • Die Spaltung wird bevorzugt bei Normaldruck ausgeführt. Steigerung des Druckes führt zu einem Abfall der Ausbeute, während Herabsetzung des Druckes den Reaktionsverlauf begünstigt.
  • Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert. Unter Teilen sind stets Gewichtsteile, unter Prozenten stets Gewichtsprozente zu verstehen.
  • Beispiel 1 a) 50 Teile einer Mischung aus 25 °/o reinem Oximinoaceton, 710/, Essigsäure und 4°/o Wasser werden in einem Kolben mit Gaseinleitungsrohr und Rückflußkühler mit 0,3 Teilen Triphenylphosphin versetzt. Die meist schon von selbst einsetzende Spaltung des Oximinoacetons wird durch 1stündiges Erhitzen der Mischung auf 120`C beendet. Der gebildete Cyanwasserstoff wird zweckmäßig durch einen Stickstoffstrom, den man durch die Reaktionsmischung leitet, ausgetragen und durch intensive Kühlung kondensiert. Man erhält 9,7 Teile, was einer Ausbeute von 95 '/a entspricht. Im Reaktionsgefäß ist die Essigsäure um 8,2 Teile vermehrt worden. Beim Abdestillieren der Essigsäure hinterbleibt ein Rückstand von etwa 1 Teil, der das eingesetzte Triphenylphosphin enthält. Dieser Rückstand läßt sich ohne weitere Reinigung mit gleich gutem Erfolg erneut als Katalysator für die Oximinoacetonspaltung einsetzen.
  • b) Arbeitet man, wie unter a) angegeben, jedoch unter Ausschluß von Wasser, so erhält man Cyanwasserstoff und Essigsäure in einer Ausbeute von 90"/" bezogen auf das eingesetzte Oximinoaceton.
  • c) Unter den Bedingungen des Beispiels 1,a, aber mit einem Wassergehalt von 110/" erzielt man eine 87°/oige Spaltung des Oximinoacetons in Cyanwasserstoff und Essigsäure. Beispiel 2 50 Teile einer Mischung aus 25 °/o Oximinoaceton, 64°/o Ameisensäure und 110/0 Wasser werden, wie im Beispiel l beschrieben, in Gegenwart von I Teil Triphenylphosphin gespalten. Die Ausbeute an Cyanwasserstoff und Essigsäure beträgt 850/,). Beispiel 3 Man setzt in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise 50 Teile einer Mischung aus 25 °/o Oximinoaceton und 750f, Propionsäure mit 1 Teil Triphenylphosphin um und erhält Cyanwasserstoff und Essigsäure in einer Ausbeute von 950/,. Beispiel 4 Man setzt nach den Angaben des Beispiels l 50 Teile einer Mischung aus 250/, Oximinoaceton und 750/, Di-n-butyläther in Gegenwart von I Teil Triphenylphosphin um, wobei eine 56 °/oige Spaltung des Oximinoacetons in Cyanwasserstoff und Essigsäure erzielt wird. Beispiel s In einer Apparatur, wie sie im Beispiel l näher erläutert ist, werden 50 Teile einer Mischung, bestehend aus 25 °/o Oximinoaceton und 75 % Diäthylenglykol-di-n-butyläther, mit I Teil Triphenylphosphin als Katalysator unter Durchleiten von Stickstoff 2 Stunden auf 120°C erhitzt. Man erhält 2,1 Teile Cyanwasserstoff, was einer Ausbeute von 54°/0 entspricht. Arbeitet man in analoger Weise bei 160°C, erhält man 2,2 Teile Cyanwasserstoff, entsprechend einer Ausbeute von 57"/,. Gleichzeitig werden die dem Cyanwasserstoff entsprechenden Mengen an Essigsäure gebildet. Beispiel 6 Man arbeitet, wie im Beispiel 5 angegeben, ersetzt aber das Triphenylphosphin durch gleiche Teile von Aminen.
  • Die Ergebnisse sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
    Oximino- Tempe- Aus-
    aceton (1 Teil) Katalysator ratur HCN beute
    (Teile) (°C) (Teile) °/o
    a 12,5 Tribenzylamin 120 0,5 12
    b 12,5 Tribenzylamin 160 2,1 54
    c 12,5 Dibenzylamin 160 1,8 46
    d 12,5 Chinolin 160 0,95 24

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure durch Spaltung von Oximinoaceton, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart basischer Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 20 und 250°C durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Essigsäure als Lösungsmittel durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Triphenylphosphin als Katalysator und bei Temperaturen zwischen 20 und 130°C arbeitet.
DEF36247A 1961-06-03 1962-03-10 Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsaeure aus Oximinoaceton Pending DE1163303B (de)

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CH659262A CH403733A (de) 1961-06-03 1962-05-30 Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Cyanwasserstoff und Essigsäure aus Oximinoaceton
GB2147862A GB1011323A (en) 1961-06-03 1962-06-04 Process for the manufacture of hydrogen cyanide and acetic acid from oximinoacetone
BE618513A BE618513A (fr) 1961-06-03 1962-06-04 Procédé de préparation simultanée d'acide cyanhydrique et d'acide acétique

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