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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Phenolen.
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Das
Verfahren der säurekatalysierten
Spaltung von Cumolhydroperoxid zu Phenol und Aceton ist für eine lange
Zeit von besonderer industrieller Bedeutung. Bei der Herstellung
von Phenol aus Cumol durch das Hockverfahren wird Cumol zu Cumolhydroperoxid
(CHP) in einem ersten Reaktionsschritt oxidiert, der als Oxidation
bekannt ist. Das CHP wird danach auf 65 bis 90 Gew.-% in einer Vakuumdestillation
konzentriert, was als Konzentration bekannt ist. In einem zweiten
Reaktionsschritt, bekannt als Spaltung, wird CHP zu Phenol und Aceton
durch Wirkung einer Säure, üblicherweise
Schwefelsäure,
gespalten. In diesem Schritt wird das in der Oxidation gebildete
Dimethylphenylcarbinol (DMPC) teilweise in einer Gleichgewichtsreaktion
zu α-Methylstyrol
(AMS) und Wasser gespalten, während
ein weiterer Teil des DMPCs mit CHP reagiert, um Dicumylperoxid
(DCP) zu bilden; der Rest verbleibt in dem Spaltprodukt. Nach Neutralisation
des Spaltprodukts wird diese Produktmischung üblicher Weise durch Destillation aufgearbeitet.
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In
der Spaltung bilden Teile des AMS oder des DMPCs Hochsieder (Dimere,
Cumylphenole, Biphenole), die als Rest in der Destillation entsorgt
werden. Das AMS, das nach der Neutralisation noch vorhanden ist,
wird zu Cumol in der Destillation hydriert und in die Oxidation
zurückgeführt. DMPC,
welches in der Spaltung nicht reagiert, befindet sich am Ende als
Hochsieder im Rückstand;
Teil davon reagiert weiter in der heißen Phenolkolonne um AMS zu
bilden, von dem hochsiedende sekundäre Komponenten wiederum gebildet
werden. DCP ist bei üblichen Spalttemperaturen
(50 °C-70 °C) stabil.
Es zersetzt sich thermisch in den heißen Phenolkolonnen, um entsprechend
unserer Erfahrung zumindest teilweise o-Cresol zu bilden. Auf der
anderen Seite kann DCP in Gegenwart von Säure zu Phenol, Aceton und AMS bei
Temperaturen oberhalb 80 °C
gespalten werden. Es ist daher für
das verbleibende DMPC und DCP, das in der Spaltung gebildet wird,
offensichtlich, das es unmittelbar nach der Spaltung vollständig mittels eines
gezielten Anstiegs der Temperatur in Gegenwart der Säure, die
als Katalysator verwendet wird, in der Spaltung vollständig reagiert.
Auf diese Weise wird DMPC in hohem Maße zu AMS umgewandelt und DCP
wird annähernd
vollständig
zu Phenol, Aceton und ebenfalls AMS umgewandelt.
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Solch
eine thermische Nachbehandlung des Spaltprodukts ist bereits in
US 2,757,209 beschrieben
worden, worin Temperaturen oberhalb 100 °C, insbesondere von 110 °C-120 °C, eingesetzt
wurden. Die Zielsetzung dieser thermischen Nachbehandlung war die
vollständige
Dehydrierung von DMPC zu AMS. Auf der anderen Seite beschreibt
US 4,358,618 eine thermische
Nachbehandlung, die das Ziel hatte, das gesamte DCP, das in der
Spaltung gebildet wird, in Phenol, Aceton und AMS umzuwandeln. In
diesem Patent werden Temperaturen von 120 °C und 150 °C verwendet.
US 5,254,751 beschreibt eine thermische Nachbehandlung,
die dieselbe Zielsetzung hat, wie die in
US 4,358,618 und verwendet Temperaturen von
80 °C-110 °C. Schließlich wird
in
DE 197 55 026 A1 die
Nachbehandlung in einem Temperaturbereich oberhalb von 150 °C durchgeführt. In
all diesen Verfahren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, wird
das thermisch behandelte Produkt danach auf übliche 40 °C mittels eines Kühlers abgekühlt, dann neutralisiert
und nach Abtrennung der salzhaltigen wässrigen Phase durch Destillation
aufgearbeitet.
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Ein
Nachteil der oben beschriebenen Verfahren ist das Hydroxyaceton
und andere Carbonylverbindungen wie z.B. Acetaldehyd, Propionaldehyd und
Phenylpropanal als Nebenprodukte gebildet werde und diese erstens
die Aufarbeitung des Reaktionsprodukts schwierig machen und zweitens
Hydroxyaceton insbesondere mit Phenol in spezifischen Phenolreinigungsprozessen
reagiert, um Hochsieder zu bilden, was zu einem unerwünschten
Verlust an Phenol führt.
Es wäre
daher wünschenswert,
den Gehalt an Hydroxyaceton und anderen Verunreinigungen im Spaltprodukt
zu reduzieren.
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US 6,066,767 beschreibt
ein Verfahren zur Entfernung von Hydroxyaceton und anderen Carbonylverbindungen
aus dem Produkt der Spaltung von Cumolhydroperoxid. Zu diesem Zweck
wird das Reaktionsprodukt der Cumolhydroperoxidspaltung mit einer
wässrigen
Salzlösung
in einem Temperaturbereich von 15 °C-80 °C extrahiert, um unter anderem Hydroxyaceton
zu entfernen. Das beladene Extraktionsmittel wird danach mit einer
Base in einem separaten Reaktor behandelt, um Hydoxyaceton in Kondensationsprodukte
zu überführen. Das
Extraktionsmittel, das in dieser Art und Weise behandelt worden ist,
wird in die Extraktionsstufe zurückgeführt, wobei die
Kondensationsprodukte in die organische Phase gehen und dann in
der Aufarbeitung der Phenol- und acetonhaltigen organischen Phase
abgetrennt werden. Beispiele zeigen, dass trotz der sehr komplizierten
eingesetzten Apparatur zur Reinigung durch Extraktion und abschließenden Reaktionen
des extrahierten Hydroxyacetons die organische Produktphase, die
zur weiteren Aufarbeitung zur Isolierung von Phenol zugeführt wird,
trotzdem 500-800 ppm Hydroxyaceton enthält.
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Weiterhin
ist festgestellt worden, dass das im Extraktionsmittel noch vorhandene
Natriumhydroxid mit dem in der organischen Phase des Spaltprodukts vorhandenen
Phenol reagieren wird, wenn das Extraktionsmittel in die Extraktionsstufe
zurückgeführt wird.
Die Basenstärken
der dadurch gebildeten Natriumphenolats ist zu niedrig, um eine
vernünftige
Reaktionsgeschwindigkeit für
die Umwandlung von Hydroxyaceton in der wässrigen Phase nach der Extraktion
zu erreichen. Daher ist es notwendig, in dem in
US 6,066,767 offenbarten Verfahren
frisches Natriumhydroxid der Stufe zuzuführen, wo das Hydroxyaceton
zu Hochsiedern umgewandelt wird. Daher ist ein zusätzlicher
Nachteil des in
US 6,066,767 offenbarten
Verfahrens, dass frisches Ausgangsmaterial wie Natriumhydroxid konsumiert
und verbraucht wird und somit in einem erheblichen Maße zu unerwünscht hohen
Betriebskosten des Verfahrens nach dem Stand der Technik beiträgt.
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In
Vasileva, I. I., et al., Neftepererab. Neftekhim., Moskau, Russ.
Fed. (2000), (12), 34-38 wird ein Verfahren zur Extraktion und Umwandlung
von Hydroxyaceton aus dem Produkt der Cumolhydroperoxidspaltung ähnlich zu
US 6,066,767 offenbart.
Die einzige zusätzliche
Offenbarung gegenüber
der Lehre von
US 6,066,767 ist,
dass Luft in den Reaktor eingebracht werden kann, wo die wässrige Extraktionsmittelphase
die Hydroxyaceton enthält,
mit zugesetztem Natriumhydroxid behandelt wird, um die Umsetzungsgeschwindigkeit
des Hydroxyacetons zu erhöhen.
Daher zeigt das von Vasileva et. al. gelehrte Verfahren die selben
Nachteile, wie das Verfahrens, das aus
US 6,066,767 bekannt ist.
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Aus
US 2002-0183563 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Phenolen bekannt, bei dem der
pH des Reaktionsprodukts aus der säurekatalytischen Spaltung von
Alkylarylhydroperoxiden auf einem Wert von wenigstens 8 durch Zugabe
einer basischen wässrigen
Lösung
bei einer Temperatur von wenigstens 100 °C vor der Aufarbeitung des Produkt eingestellt
wird. Dadurch wird eine Emulsion der basischen wässrigen Lösung in der organischen Phase des
Spaltprodukts gebildet mit dem Ergebnis, dass ein hoher Volumenstrom
einer zweiphasigen inhomogenen Mischung wie in dem Verfahren von
US 6,066,767 verarbeitet
werden muss. Weiterhin ist festgestellt worden, dass unter den Reaktionsbedingungen
, die in
US 2002-0183563 beschrieben
sind, Kondensationsprodukte mit Aceton gebildet werden, was zu einem
Verlust von Wertprodukten führt.
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US 4,283,568 beschreibt
ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Phenol aus einer Reaktionsmischung, die aus der Säurespaltung
von Cumolhydroperoxid resultiert. Neutralisierung der sauren Reaktionsmischung
wird mit einer wässrigen
Lösung
von Natriumphenolat bewirkt, die als Rückführstrom in nachfolgenden Aufarbeitungsstufen
des Prozesses erhalten wird. Die Menge der zugesetzten wässrigen Phenolatlösung ist
so, dass eine heterogene Zweiphasenmischung gebildet wird und die
wässrige
Phase von der organischen Phase in einem Absetztank abgetrennt wird.
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In
dem in
US 3,692,845 beschriebenen
Verfahren wird eine nichtwässrige
Komponente, die Polyaminverbindung enthält, dem Phenol zugesetz, das durch
die Säurespaltung
von Cumolhydroperoxid erhalten wird, um carbonylhaltige Verunreinigungen
zu entfernen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Phenolen bereitzustellen, bei dem die Verringerung der Mengen
von ungewünschten
Verunreinigungen, insbesondere Hydroxyaceton, vor der Aufarbeitung
des Produkts in einfacher Weise ohne Verlust von Wertprodukten erreicht werden
kann.
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Diese
Aufgabe wurde durch ein Verfahren zur Herstellung von Phenolen durch
Zugeben einer wässrigen
Base zu dem Reaktionsprodukt aus der säurekatalysierten Spaltung von
Alkylarylhydroperoxiden bei Aufrechterhaltung einer homogenen Phase vor
der Aufarbeitung des Produkts gelöst.
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Es
ist überraschenderweise
aufgefunden worden, dass diese einfache Verfahrensweise zu einem
drastisch reduzierten Gehalt von unerwünschten Nebenprodukten, insbesondere
Hydroxyaceton, führt,
ohne dass die komplizierten Apparaturen die im Stand der Technik
beschrieben sind, notwendig wären.
Weiterhin ist festgestellt worden, dass die Umwandlungsgeschwindigkeit
von unerwünschten
Nebenprodukten zu Hochsiedern, die einfach in nachfolgenden Aufarbeitungsstufen
abgetrennt werden können,
selbst bei niedrigen Temperaturen ausreichend hoch ist, falls das
Reaktionsprodukt, das aus der Säurespaltung
von Alkyalylhydroperoxiden erhalten wird, homogen gehalten wird.
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Überraschenderweise
ist auch die Gesamtselektivität
des Verfahrens durch Zugabe von wässriger Base in homogener Phase
nicht verschlechtert worden, d.h. da ist keine merklichen Reaktion,
die erwünschtes
Produkt in der homogenen Phase nach der Zugabe der wässrigen
Base verbraucht. Weiterhin ist es ein zusätzlicher Vorteil der vorliegenden
Erfindung, dass zusätzlich
zu Hydroxyaceton andere ungewünschte
carbonylfunktionelle Nebenprodukte, wie Aldehyde, insbesondere Acetaldehyd,
Propionaldehyd und Phenylpropionaldehyd, die in nachfolgenden Aufarbeitungsstufen
zu Verlusten des gesamten Produkts führen oder bei der Abtrennung
der erwünschten
Produkten zu Problemen führen,
zu Hochsiedern umgewandelt werden können, die einfach abgetrennt
werden können,
ohne die Gesamtausbeute des erwünschten
Produkts zu verringern.
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Ein
weiterer Vorteil im Vergleich zu der Lehre des Stands der Technik,
bei dem entweder die organische Phase des Reaktionsprodukts resultierend von
der Alkylarylhydroperoxidspaltungsextrakt mit einer wässrigen
Phase extrahiert wird, um Hydroxyaceton zu entfernen oder die Addition
von Base in so einer heterogenen Phase ist, ist das Gesamtvolumen der
Prozessströme,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung verarbeitet werden, verringert wird, da eine wässrige Phase
nur zu dem Reaktionsprodukt in dem Ausmaße zugeführt wird, dass eine homogene
Phase aufrecht erhalten wird. Daher werden die Betriebs- und Investitionskosten
für das
Verfahren der vorliegenden Erfindung beachtlich verringert, während die Abtrennung
von unerwünschten
Nebenprodukten verbessert wird.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die wässrige Base ausgewählt aus
wässriger
NaOH und wässrigen
Phenoxidlösungen,
wobei wässrige
Phenoxidlösungen
besonders bevorzugt sind. Wenn eine wässrige NaOH-Lösung zugesetzt
wird, wird sie zu einer Erhöhung
der Phenoxidkonzentration der homogenen Phase führen. Wenn wässrige Phenoxidlösungen im
Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, kann vorteilhafter
Weise eine wässrige
Phenoxidlösung
verwendet werden, die aus wenigstens einer Aufarbeitungsstufe des
Verfahrens zur Herstellung von Phenolen zurückgewonnen wird. Im Gegensatz
zu den Verfahren nach dem Stand der Technik, bei denen die Umwandlung
von Nebenprodukten, wie Hydroxyaceton in wässriger Phase durchgeführt wird
und daher die Zugabe von frischem Natriumhydroxid zwingend ist,
ermöglicht
das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Verwendung von zurückgewonnenen
Prozessströmen,
insbesondere wenn die basenkatalysierte Umwandlung von carbonylfunktionellen
Nebenprodukten wie Hydroxyaceton in den homogenen organischen Phase
gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wird, ist die Basenstärke
der Phenoxide ausreichend, um eine akzeptable Umwandlungsgeschwindigkeit
zu erzielen. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung hat einen
enormen ökonomischen
Vorteil gegenüber
den Verfahren nach dem Stand der Technik, da es kein frisches Natriumhydroxid
benötigt.
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Vorzugsweise
ist das Phenoxid Natriumphenolat und die wässrige Natriumphenolatlösung oder die
wässrige
NaOH-Lösung
wird dem Reaktionsprodukt in einer Konzentration und Menge zugeführt, um in
einer Natriumphenolatkonzentration in der homogenen Phase von 0,2
bis 2,5 Gew.-% zu führen,
vorzugsweise beträgt
die Natriumphenolatkonzentration in der wässrigen Phase 0,5-1 Gew.-%.
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Die
Konzentration der basischen Verbindung in der homogenen Phase von
Reaktionsprodukt und wässriger
Base wird durch die Menge und Konzentration der wässrigen
Base, die dem Reaktionsprodukt zugegeben wird, eingestellt. Die
einzige Beschränkung
ist, dass nach Zugabe der Base die Mischung von Base und Reaktionsprodukt
noch homogen ist. Insbesondere soll die Menge an Wasser, die durch
die Addition der wässrigen
Base zugegeben wird, nicht die Löslichkeitsgrenze
in dem Reaktionsprodukt überschreiten.
Die Löslichkeitsgrenze
von Wasser in dem Reaktionsprodukt hängt von der Konzentration jeder
Komponente, die in dem Reaktionsprodukt vorhanden ist, ab. Daher
kann die Löslichkeitsgrenze
stark variieren, liegt aber im Allgemeinen innerhalb eines Bereichs
von 5-12 Gew.-%. Ein Fachmann kann die Löslichkeitsgrenze von Wasser
in einem Reaktionsprodukt eines spezifischen Phenolprozesses durch
Standardverfahren bestimmen und kann einfach Menge und Konzentration
der wässrigen
Base, die zugesetzt wird ohne ungebührende Experimente, feststellen,
um die Notwendigkeit des vorliegenden Verfahrens, dass das Reaktionsprodukt in
homogener Phase gehalten wird, zu erfüllen.
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Wie
oben erwähnt,
ist die Temperatur bei einem Verfahren der vorliegenden Erfindung
weniger kritisch als zum Beispiel bei dem in
DE 101 10 392 offenbarten Verfahren.
Daher kann im vorliegenden Verfahren die Temperatur der homogenen
Phase in einem breiten Bereich von 20 °C-150 °C, vorzugsweise 60 °C-120 °C, am meisten
bevorzugt 80 °C
bis weniger als 100 °C,
eingestellt werden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein sauerstoffhaltiges Gas in das
Reaktionsprodukt eingebracht. Dadurch kann die Umsetzungsgeschwindigkeit
der carbonylfunktionellen unerwünschten
Nebenprodukten beachtlich erhöht
werden. Dementsprechend kann die Temperatur und/oder die Verweilzeit
vor der Aufarbeitung des Reaktionsprodukts verringert werden. Dadurch
können
die Betriebs- und Investitionskosten für das vorliegende Verfahren
weiter verringert werden.
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Obwohl
Vasileva et al. bereits lehrt, dass durch Einbringen von Luft die
Umsetzungsgeschwindigkeit von Hydroxyaceton erhöht werden kann, ist diese Lehre
eindeutig auf das Einbringen von Luft in die wässrige Phase, die Hydroxyaceton
enthält, nachdem
die wässrige
Phase von der organischen Phase getrennt worden ist, beschränkt. Daher
kommt in dem Verfahren von Vasileva et al. das Spaltprodukt nicht
in Kontakt mit Sauerstoff. Ohne sich an eine Theorie zu binden,
wird angenommen, insbesondere wenn die Lehre von Vasileva et al.
interpretiert wird, dass der Sauerstoff Hydroxyaceton oxidiert und
dadurch die Geschwindigkeit und Effizienz der Hydroxyacetonumwandlung
erhöht.
Dem entsprechend kann angenommen werden, dass, wenn sauerstoffhaltige Gase
in Kontakt mit dem Spaltprodukt gebracht werden, was nach der Lehre
von Vasileva et al. strikt vermieden wird, dass Wertprodukte ebenfalls
durch Oxidation auf Reaktionen abgebaut werden, was zu einem Verlust
der Gesamtselektivität
und Ausbeute führt.
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Die
vorliegenden Erfinder haben nun überraschenderweise
festgestellt, dass entgegen der obigen Erwartungen das Einbringen
von Sauerstoff in die homogene Phase von Reaktionsprodukt und wässriger
Base nicht zu einem nachweisbaren Abbau der Wertprodukte führt, trotz
der Tatsache, dass dann Wertprodukte in Kontakt mit Sauerstoff kommen.
Daher beeinträchtigt überraschenderweise
das Einbringen von Sauerstoff in die homogene Phase des Reaktionsprodukt
nicht die Selektivität
des Gesamtprozesses. Um den erwünschten
Effekt der steigenden Umsatzgeschwindigkeit des Hydroxyacetons zu
erreichen, sollte die Sauerstoffmenge, die in die homogene Base
eingebracht wird, wenigstens der stöchiometrischen Menge des vorhandenen
Hydroxyacetons entsprechen. Üblicherweise
wird ein Oberschuss der stöchiometrischen
Menge verwendet. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die homogene Phase des Reaktionsprodukts
und der wässrigen
Base mit dem sauerstoffhaltigen Gas gesättigt. Wenn die Menge des sauerstoffhaltigen
Gases die Sättigungsgrenze überschreitet,
wird eine kontinuierliche flüssige Phase
mit darin dispergierten Gasblasen gebildet. Vorzugsweise kann das
sauerstoffhaltige Gas unter Druck stehen. Ein geeigneter Druck ist
innerhalb eines Bereichs von 1-10 barabs.
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Vorzugsweise
wird das sauerstoffhaltige Gas ausgewählt aus Sauerstoff und Luft.
Der Vorteil des Verwendens von Sauerstoff ist, dass insbesondere, wenn
die homogene Phase mit Sauerstoff gesättigt wird, dass keine separate
Gasphase ausgebildet wird, die aus dem System in einem separaten
Spülgasstrom
entfernt werden muss.
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Das
Verfahren der Erfindung kann insbesondere vorteilhafterweise in
bisher bekannte Verfahren zur Herstellung von Phenol durch
- a) säurekatalytische
Spaltung von Alkylarylhydroperoxiden und
- b) thermische Nachbehandlung des Spaltsprodukts aus Schritt
a), wobei die Temperatur in Schritt b) höher ist als in Schritt a) integriert
werden,
da hier das Reaktionsprodukt der Alkylarylhydroperoxidspaltung
im Allgemeinen bei einer Temperatur von wenigstens 100 °C erhalten
wird. Dementsprechend hat das Reaktionsprodukt bereits die gewünschte Temperatur,
um gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt zu werden oder kann auf die gewünschte Temperatur abgekühlt werden.
In jedem Fall ist keine zusätzliche
Energie zur Erwärmung
notwendig.
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Das
Verfahren der Erfindung ist geeignet für die säurekatalytische Spaltung von
ein oder mehreren Alkylarylhydroperoxiden (AAHPs), z.B. α-Methylbenzolhydroperoxid, α-Methyl-p-methylbenzylhydroperoxid, α,α-Dimethylbenzylhydroperoxid,
ebenfalls bekannt als Isopropylbenzolhydroperoxid oder Cumolhydroperoxid
(CHP), α,α-Methylethylbenzylhydroperoxid,
ebenfalls bekannt als sec.-Butylbenzolhydroperoxid, α,α-Dimethyl-p-Methylbenzylhydroperoxid, α,α-Dimethyl-p-Ethylbenzylhydroperoxid, α-Methyl-α-Phenylbenzylhydroperoxid.
Das Verfahren der Erfindung ist insbesondere für die säurekatalytische Spaltung von
Mischungen von Alkylarylhydroperoxiden, die wenigstens Cumolhydroperoxid (CHP)
enthalten, geeignet. Das Verfahren der Erfindung wird insbesondere
in vorteilhafter Weise für
die Spaltung von CHP verwendet.
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Im
Folgenden wird das Verfahren der Erfindung beispielhaft für den Fall
der säurekatalysierten Spaltung
von CHP zu Phenol und Aceton beschrieben, ohne dass dadurch das
Verfahren der Erfindung auf diese Ausführungsform beschränkt wird.
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Schwefelsäure wird
vorzugsweise als Katalysator für
die Spaltung von CHP verwendet. Die Spaltproduktmischung weist vorzugsweise
eine Schwefelsäurekonzentration
von 50 bis 1.000 wppm auf. Es kann vorteilhaft sein, die Säureaktivität, d.h. die
Säurestärke des
Spaltprodukts vor der thermischen Behandlung zu verändern. Die
Säurestärke hängt von
der Säurekonzentration
und der Konzentration von Wasser in der Spaltungsmischung ab. Je höher der
Wassergehalt der Spaltungsmischung, je mehr Säure muss der Spaltungsmischung
zugesetzt werden, um dieselbe Säureaktivität zu erhalten,
da die Säurestärke umgekehrt
proportional im Quadrat der Wasserkonzentration ist. Somit ist z.B.
die Säurestärke einer
Spaltungsmischungslösung,
die 200 wppm Schwefelsäure
und 2 Gew.-% Wasser enthält, nur
ein sechszehntel der Säurestärke einer
Spaltungsmischungslösung,
die 200 wppm Schwefelsäure
und 0,5 Gew.-% Wasser enthält.
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Die
ideale Säurestärke und
somit die ideale Zusammensetzung der Spaltungsmischung bezüglich der
Säurekonzentration
und Wasserkonzentration kann durch einfache vorbereitende Tests
bestimmt werden. Im Fall, dass die Spaltungsmischung eine Wasserkonzentration
von bis zu 6 Gew.-% aufweist, wurde eine Schwefelsäurekonzentration
von 100 bis 500 wppm in der Spaltungsmischung als besonders vorteilhaft
gefunden. Um die Säurestärke zu erhöhen, ist
es üblich,
zusätzliche
Schwefelsäure
zuzugeben. Um die Säurestärke zu reduzieren,
ist es möglich,
dem Spaltprodukt eine Base, z.B. eine Phenoxidlösung, Ammoniak oder Natriumhydroxidlösung oder
Wasser zuzusetzen. Der Zugabe von Wasser zu dem Spaltprodukt wird
der Vorzug gegeben.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat das thermisch zu behandelnde Spaltprodukt
eine CHP-Konzentration, die in Kombination mit den Konzentrationen
weiterer Verbindungen, die exotherm während der Spaltreaktion reagiert,
exakt die Wärmemenge freisetzt,
die die Spaltproduktmischung auf die gewünschte Temperatur für die thermische
Nachbehandlung erwärmt.
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All
die Ausführungsformen,
die in
DE-A 100 21
482 und die geeigneten Reaktoren für diese können auch in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Als Alternative ist
es ebenfalls möglich,
eine Vorgehensweise analog zu der in
DE-A 100 51 581 beschriebenen, zu wählen, um
eine Mischung eines Spaltprodukts aus Schritt a) und ein Konzentrat,
das wenigstens Cumolhydroperoxid enthält, zu erzeugen, diese Mischung
in wenigstens zwei Teile aufzuteilen und wenigstens einen dieser Teile
der säurekatalysierten
Spaltung in Schritt a) zuzuführen
und den anderen dieser Teile einer thermischen Nachbehandlung gemäß Schritt
b) zu unterziehen und den pH des Reaktionsschrittprodukts nach Schritt
b) entsprechend dieser Erfindung festzusetzen.
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Die
wenigstens zwei Teile der Mischung werden vorzugsweise so behandelt,
dass ein Teil bei einer Temperatur von 45 °C bis 99 °C, vorzugsweise von 45 °C bis 90 °C behandelt
wird, um die Spaltung von Cumohydroperoxid herbeizuführen und
ein anderer Teil wird auf Temperaturen oberhalb 100 °C erwärmt, um
die Spaltung von Cumolhydroperoxid zu bewirken. Im Fall des Teils,
der auf Temperaturen oberhalb 100 °C erwärmt wird, findet die Spaltung von
Cumolhydroperoxid zusammen mit einer integrierten thermischen Nachbehandlung
statt. Dieser Teil wird vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb 115 °C, besonderes
bevorzugt oberhalb 130 °C
und ganz besonders bevorzugt oberhalb 150 °C, behandelt, wobei diese Temperatur
von der exothermen Reaktion, die während dieses Schrittes stattfindet, resultiert.
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Die
exakte Einstellung der Zusammensetzung der Mischung, die der Hochtemperaturspaltung oder
der thermischen Nachbehandlung ausgesetzt wird, um eine die gewünschte Temperatur
zu erhalten, wird im Detail in
DE-A 100 51 581 beschrieben. Die relevante
Offenbarung dieser Patentpublikation wird unter Bezugnahme hierin
aufgenommen. Weiterhin können
alle in
DE-A 100 51
581 beschriebenen Ausführungsformen
und die geeigneten Reaktoren dafür
ebenfalls im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Es
wird angenommen, ohne sich an eine Theorie binden zu wollen, dass
das Hydroxyaceton und andere carbonyfunktionelle Nebenprodukte,
die in der Spaltreaktion gebildet werden, aufgrund der Gegenwart
einer basischen Verbindung in homogener Phase gemäß der Erfindung
Kondensationsprodukte bilden und/oder wenn Sauerstoff vorhanden
ist, Oxidationsprodukte bilden, die einfach von der Produktmischung
abgetrennt werden können.
Weiterhin werden säurekatalysierte
Sekundärreaktionen,
einschließlich
der Reaktion von Hydroxyaceton mit Phenol, die zu einem Ausbeuteverlust
von Phenol führt und
während
der Kühlphase
weiter stattfinden können,
unterdrückt.
Das Verfahren der Erfindung führt daher
in einfacher Weise sowohl zu einer vereinfachten Entfernung von
Nebenprodukten und zu einer Verbesserung der Selektivität, da Hydroxyaceton durch
Reaktion aus dem Spaltprodukt entfernt wird und zur selben Zeit
die ungewünschte
Reaktion von Hydroxyaceton mit Phenol u.a. unterdrückt wird.
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Um
das Verfahren der Erfindung einfacher kontrollieren zu können, insbesondere
die Entfernung von Hydroxyaceton und anderen Nebenprodukten aus
dem Spaltprodukt durch Reaktion der Nebenprodukte um Kondensationsprodukte
zu bilden, kann es vorteilhaft sein, nach der Addition der wässrigen Base
und vor dem Kühlen
das Spaltprodukt in ein Verweilzeitgefäß einzubringen. In Abhängigkeit
der gewählten
Temperatur kann eine Verweilzeit im Bereich von 10-7.200 Sekunden,
vorzugsweise 10-3.600 Sekunden, eingestellt werden, wobei die Verweilzeit
mit steigender Temperatur des Spaltprodukts abnimmt.
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Das
Verfahren der Erfindung macht es möglich, eine Mischung zu erhalten,
die Phenol und Aceton enthält,
in der der Hydroxyacetongehalt nicht 400 wppm, vorzugsweise 300
wppm, besonders bevorzugt 200 wppm und ganz besonders bevorzugt
100 wppm, übersteigt.
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Bei
der Aufarbeitung nach der Behandlung der vorliegenden Erfindung
wird das Spaltprodukt fakultativ gekühlt, dann neutralisiert und
fraktioniert. Diese Schritte sind dem Fachmann bekannt und nicht kritisch
für die
vorliegende Erfindung, so dass eine präzisere Beschreibung nicht notwendig
ist.
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Die
Vorteile des Verfahrens der Erfindung werden durch die unten angegebenen
Beispiele verdeutlicht.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Ein
Spaltprodukt wurde aus einem 70 Gew.-%igen Cumolhydroperoxid erzeugt.
Das Spaltprodukt wurde auf 40 °C
abgekühlt
und danach neutralisiert (pH = 7). Das Spaltprodukt enthielt 42 Gew.-%
Phenol, 26 Gew.-% Aceton, 3,1 Gew.-% α-Methylstyrol und 1200 wppm
Hydroxyaceton neben anderen organischen Komponenten. Alle Konzentrationen
beziehen sich auf die Gesamtmenge an organischen Verbindungen (wasserfrei).
Zusätzlich war
1 Gew.-% Wasser vorhanden.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Das
Spaltprodukt des Vergleichsbeispiels 1 wurde mit 1,5 % einer wässrigen
Natriumphenolatlösung
(42 % Natriumphenolat) und Wasser in einer Menge kombiniert, um
eine Zweiphasenmischung mit 90 Vol.-% organische Phase und 10 Vol.-%
wässrige
Phase zu erhalten. Der pH der wässrigen
Phase betrug etwa 10,5. Die zwei Phasen wurden energisch bei 120 °C zwei Stunden
lang gerührt.
Das Spaltprodukt enthielt 42 Gew.-%, Phenol, 26 Gew.-% Aceton, 3,1
Gew.-% α-Methylstyrol
und 755 wppm Hydroxyaceton neben anderen organischen Komponenten. Alle
Konzentrationen beziehen sich auf die Gesamtmenge der organischen
Komponenten (wasserfrei).
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Beispiel 1:
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Das
Vergleichsbeispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass
in dem Spaltprodukt 1,0 Gew.-% Natriumphenolat aufgelöst wurde.
Das Natriumphenolat wurde mittels einer 42 Gew.-%igen wässrigen
Natriumphenolatlösung
zugegeben, wobei der Wassergehalt des Spaltprodukts auf 2,4 Gew.-% zunahm.
Die Mischung von Spaltprodukt und wässriger Phenolatlösung blieb
homogen. Die homogene Mischung wurde mit Luft durch Zugabe von Luft
bei einem Druck von 3 barabs gesättigt. Die
Mischung wurde 2 Stunden lang bei 80 °C unter konstantem Luftdruck
gehalten. Das Spaltprodukt enthielt 42 Gew.-% Phenol, 26 Gew.-%
Aceton, 3,1 Gew.-% α-Methylstyrol
und 300 wppm Hydroxyaceton. Alle Konzentrationen bezogen sich auf
die Gesamtmenge der organischen Komponenten (wasserfrei).
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Beispiel 2:
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Das
Vergleichsbeispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass
in dem Spaltprodukt 1,5 Gew.-% Natriumphenolat aufgelöst wurde.
Das Natriumphenolat wurde mittels einer 42 Gew.-%igen wässrigen
Natriumphenolatlösung
zugegeben, wobei der Wassergehalt des Spaltprodukts auf 3,1 Gew.-% zunahm.
Die Mischung von Spaltprodukt und wässriger Phenolatlösung blieb
homogen. Die homogene Mischung wurde mit Luft durch Aufgeben von
Luft bei einem Druck von 5 barabs gesättigt. Die
Mischung wurde 2 Stunden lang bei 80 °C unter konstantem Luftdruck
gehalten. Das Spaltprodukt enthielt 42 Gew.-% Phenol, 26 Gew.-%
Aceton, 3,1 Gew.-% α-Methylstyrol
und weniger als 50 wppm Hydroxyaceton. Alle Konzentrationen beziehen
sich auf die Gesamtmenge an organischen Komponenten (wasserfrei).
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Wenn
die Beispiele der vorliegenden Erfindung mit den Vergleichsbeispielen
verglichen werden, wird deutlich, dass der Gehalt an Hydroxyaceton beachtlich
reduziert werden kann, ohne die Selektivität und Ausbeute der gewünschten
Produkte Phenol, Aceton und α-Methylstyrol
in Mitleidenschaft zu ziehen.