Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phenol.
Phenol ist eine wichtige Industriechemikalie, welche zur Herstellung von Phenol-
Harzen, ε-Caprolactam, Bisphenol-A, Adipinsäure, Alkylphenolen, Anilin, Chlor
phenolen, Pikrinsäure, Weichmachern, Antioxidantien und ähnlichen Verbindungen
benötigt wird. Üblicherweise wird Phenol nach dem Hock-Verfahren aus Cumol
hergestellt.
Bei der Herstellung von Phenol aus Cumol nach dem Verfahren der Hockschen
Phenolsynthese fällt Aceton als Koppelprodukt an. Da die Absatzmöglichkeiten von
Phenol und Aceton häufig sehr unterschiedlich sind, wurde schon seit langem nach
Möglichkeiten gesucht, aus dem anfallenden Aceton Folgeprodukte zu generieren,
um die alleinige Abhängigkeit vom Aceton-Markt zu vermeiden.
Ein mögliches Folgeprodukt des Acetons ist Isopropanol, welches zu Ethern, wie
z. B. Diisopropylether und tert.-Butylisopropylether verarbeitet werden kann.
Die Umwandlung von Aceton in Isopropanol erfolgt in der Regel durch katalytische
Hydrierung. Für die Produktion von Isopropanolether kommen meist Kombinations
verfahren aus Hydrierung und Veretherung zum Einsatz. So lehren EP 0 694 518, EP 0 665 207,
EP 0 652 200 und EP 0 661 257 Verfahren zur Herstellung verschiedener
Isopropylether. Bei diesen Patentanmeldungen laufen jeweils zwei Verfahrensschritte
unmittelbar hintereinander ab: Die katalytische Hydrierung einer acetonhaltigen,
flüssigen Phase und die Veretherung des so erhaltenen Isopropanols an sauren
Katalysatorsystemen. Eine Aufarbeitung des Isopropanolgemisches nach der kataly
tischen Hydrierung erfolgt nicht.
EP 0 665 207 lehrt darüber hinaus einen 1-Stufen-Prozess, in welchem die
Hydrierung und Veretherung in einem Reaktor ablaufen.
Eine Isolierung des Isopropanols nach der Hydrierung des Acetons ist bei diesen
Verfahren, welche auf die Herstellung von Isopropylether ausgelegt sind, aufgrund
der Nebenproduktbildung sehr aufwendig.
Durch die Herstellung von Folgeprodukten aus Aceton lässt sich zwar die direkte
Abhängigkeit vom Acetonmarkt vermeiden, jedoch besteht weiterhin eine
Abhängigkeit von der Marksituation der Folgeprodukte. Wünschenswert wäre es
deshalb eine Möglichkeit zur Produktion von Phenol zu finden, bei welcher kein
Koppelprodukt anfällt.
In EP 0 371 738 wird ein Verfahren zur Herstellung von Phenol beschrieben, bei
welchem das bei der Spaltung von Cumolhydroperoxid anfallende Aceton zu
Isopropanol hydriert wird, dieses Isopropanol zur Alkylierung von Benzol zu Cumol
genutzt wird und das Cumol mit Sauerstoff wieder zu Cumolhydroperoxid oxidiert
wird. Bei diesem Verfahren wird also prinzipiell aus Benzol und Sauerstoff Phenol
hergestellt.
Bei diesem Verfahren erfolgt die Alkylierung von Benzol mit Isopropanol und/oder
Propen als Alkylierungsreagenz in der flüssigen Phase. Es wurde beobachtet, dass die
Ausbeute an Alkylierungsprodukten durch eine simultan ablaufende Dehydrati
sierungsreaktion von Isopropanol sinkt. Außerdem beobachteten die Autoren eine
Alkylierung des Benzols durch gelöstes Propen, wobei ihrer Beobachtung nach
jedoch eine nur sehr geringe Ausbeute an Cumol erzielbar ist. Durch den Einsatz
einer Kreislaufapparatur, in der der olefinhaltige Strom ständig rezykliert wird,
gelingt es den Autoren, dass das eingesetzte Isopropanol selektiv zur Alkylierung
von Benzol konsumiert wird. Durch dieses Vorgehen wird der Anteil des
Isopropanols, der zum Olefin dehydratisiert wird und damit der eigentlichen
Alkylierung nicht mehr zur Verfügung steht, minimiert.
Die Alkylierung von Benzol zu Cumol ist in den beiden japanischen
Offenlegungsschriften JP 11-035497 und JP 11-035498 näher untersucht worden. So
beschäftigt sich JP 11-035498 mit dem Problem, dass bei der Alkylierung von Benzol
mit Isopropanol Wasser entsteht, welches ein Azeotrop mit Benzol und Isopropanol
bildet und dadurch die Separation der Reaktionsprodukte erschwert. Als Lösung
wird vorgeschlagen, das entstehende Wasser, vor der Abtrennung von nicht
umgesetzten Benzol aus dem Reaktionsgemisch, aus dem Reaktionsgemisch zu
entfernen. JP 11-035497 beschäftigt sich mit dem Problem, dass bei der Alkylierung
von Benzol mit Isopropanol Diisopropylether entsteht, welcher die Aufarbeitung und
Separation der Reaktionsprodukte erschwert. Als Lösung wird vorgeschlagen die
Reaktion von Benzol und Isopropanol in Gegenwart von Wasser und einem
Zeolithen vorzunehmen.
Vor dem Hintergrund des bekannten Standes der Technik war es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung von Phenol
bereitzustellen, das die Schritte
- A) Herstellung von Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem
sauren Katalysator
- B) Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid
- C) säurekatalysierte Spaltung von Cumolhydroperoxid zu Phenol und Aceton und
- D) Hydrierung von Aceton zu Isopropanol
umfasst, und bei welchem trotz Dehydratisierung von Isopropanol zu Propen ein
vollständiger Umsatz von Isopropanol, ein höherer Umsatz und eine höhere
Selektivität in Bezug auf das Cumol und eine geringere n-Propylbenzol-Bildung in
Schritt I erreicht wird, als bei herkömmlichen Verfahren.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass mit einem Verfahren zur Herstellung von
Phenol, bei welchem Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem
sauren Katalysator, wobei simultan zur Alkylierung von Benzol zu Cumol mit
Isopropanol durch Dehydratisierung von Isopropanol Propen gebildet wird und
gebildetes Propen ebenfalls zur Alkylierung von Benzol zu Cumol verwendet wird,
die Herstellung von Cumol einfacher möglich ist und ein vollständigerer Umsatz an
Isopropanol und eine höhere Selektivität der Reaktion in Bezug auf Cumol sowie
eine geringere n-Propylbenzol-Bildung erreicht werden kann und damit eine höhere
Selektivität bei der Herstellung von Phenol erreicht werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Herstellung
von Phenol aus Benzol, das die Schritte
- A) Herstellung von Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem
sauren Katalysator
- B) Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid
- C) säurekatalysierte Spaltung von Cumolhydroperoxid zu Phenol und Aceton und
- D) Hydrierung von Aceton zu Isopropanol
umfasst, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass bei der Umsetzung von
Isopropanol mit Benzol simultan zur Alkylierung von Benzol zu Cumol mit
Isopropanol durch Dehydratisierung von Isopropanol Propen gebildet wird, wobei
gebildetes Propen ebenfalls zur Alkylierung von Benzol zu Cumol verwendet wird.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem sauren
Katalysator, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass bei der Umsetzung von
Isopropanol simultan zur Alkylierung von Benzol zu Cumol mit Isopropanol durch
Dehydratisierung von Isopropanol Propen gebildet wird, wobei gebildetes Propen
ebenfalls zur Alkylierung von Benzol zu Cumol verwendet wird.
Außerdem ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Hydrierung
von Aceton zu Isopropanol in zumindest zwei Verfahrensstufen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass als Aceton Rohaceton eingesetzt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Herstellung von Phenol ermöglicht,
ohne dass das Koppelprodukt Aceton oder nicht zum Cumol bzw. Isopropanol
führende Folgeprodukte des Acetons anfallen. Die Wirtschaftlichkeit der Herstellung
von Phenol ist also nur noch von den zu erzielenden Verkaufspreisen für das Phenol
abhängig.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat außerdem den Vorteil, dass an sauren Zeolithen
mit SiO2-zu-Al2O3-Verhältnissen größer 10 : 1 simultan die Dehydratisierung von
Isopropanol zu Propen, die Alkylierung von Benzol zu Cumol mit dem gebildeten
Propen und die Alkylierung von Benzol zu Cumol mit Isopropanol in einem
Syntheseschritt erfolgen kann. Die letztgenannten Teilreaktionen führen zum
gewünschten Cumol, wobei höhere Umsätze und eine höhere Selektivität in Bezug
auf Cumol gegenüber den bisher üblichen Verfahren erreicht werden. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass bei der Durchführung
der Reaktion bei gleicher Temperatur wesentlich weniger n-Propylbenzol entsteht als
bei herkömmlichen Verfahren. Da n-Propylbenzol nicht wirtschaftlich sinnvoll weiter
eingesetzt werden kann, lassen sich, durch die Vermeidung größerer Mengen an n-
Propylbenzol, erhebliche Kosten für die Aufarbeitung dieses Stoffes einsparen. Des
Weiteren wird durch das Zurückdrängen der Entstehung von n-Propylbenzol die
Selektivität der Reaktion in Bezug auf die Herstellung von Cumol gesteigert.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass
Isopropanol, welches zur Alkylierung eingesetzt werden kann, durch Hydrierung von
Rohaceton hergestellt werden kann. Durch die Möglichkeit direkt Rohaceton
hydrieren zu können, kann auf eine komplizierte Aufarbeitung bzw. Reinigung von
Rohaceton, welches z. B. bei der Spaltung von Cumolhydroperoxid anfällt, verzichtet
werden. Der apparative Aufwand und damit die Kosten im Gesamtverfahren der
Herstellung von Phenol können dadurch weiter verringert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Phenol aus Benzol weist die
vier Verfahrensschritte
- A) Herstellung von Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem
sauren Katalysator
- B) Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid
- C) säurekatalysierte Spaltung von Cumolhydroperoxid zu Phenol und Aceton und
- D) Hydrierung von Aceton zu Isopropanol
auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden beispielhaft beschrieben, ohne
darauf beschränkt zu sein.
Zunächst erfolgt eine Beschreibung der einzelnen Verfahren bzw. Verfahrensschritte
die Teilschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind.
I. Schritt: Alkylierung von Benzol zu Cumol mit Isopropanol
In diesem ersten Schritt wird Cumol durch Umsetzung von Isopropanol mit Benzol
an einem sauren Katalysator hergestellt. Der Umsatz von Benzol zu Cumol basiert
auf einer Alkylierung des Benzols mit einem Alkylierungsreagenz. Als Alkylierung
sreagenz dient sowohl Isopropanol, das dem Reaktor zugeführt wird, als auch
Propen, welches durch eine simultan ablaufende Dehydratisierungsreaktion gebildet
werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Cumol durch
Umsetzung von Isopropanol mit Benzol an einem sauren Katalysator bzw. der
erfindungsgemäße Verfahrensschritt zeichnet sich also dadurch aus, dass simultan zur
Alkylierung von Benzol zu Cumol mit Isopropanol durch Dehydratisierung von
Isopropanol Propen gebildet wird, wobei gebildetes Propen ebenfalls zur Alkylierung
verwendet wird. Im Prinzip laufen also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren drei
Teilreaktionen, vorzugsweise simultan, ab. Eine Reaktion ist die Alkylierung von
Benzol zu Cumol mit Isopropanol. Die zweite Reaktion ist die Dehydratisierung von
Isopropanol zu Propen und die dritte Reaktion ist die Alkylierung von Benzol zu
Cumol mit dem bei der Dehydratisierung gebildeten Propen.
Erfindungsgemäß wird als saurer Katalysator ein Zeolith und/oder ein Schichtsilikat,
wie z. B. Montmorillonit, eingesetzt. Werden Zeolithe als Katalysator verwendet,
werden vorzugsweise Zeolithe des Y- und/oder Beta-Typs und/oder Mordenit
eingesetzt. Vorzugsweise werden als Katalysatoren Zeolithe verwendet, die ein SiO2
zu Al2O3 Verhältnis von größer 10 zu 1 aufweisen. Ganz besonders bevorzugt
werden Zeolith-Katalysator, die ein SiO2 zu Al2O3 Verhältnis von 20 : 1 bis 200 : 1
aufweisen, verwendet. Verwendet werden können z. B. Zeolithe in der H-Form, die
dealuminiert wurden, wie z. B. die dealuminierten Y-Zeolithe, die so genannten H-
DAY-Zeolithe.
Die Alkylierungsreaktionen sowie die simultan ablaufende Dehydratisierungsreaktion
können in einem oder mehreren Reaktoren durchgeführt werden. Vorzugsweise
erfolgt die Durchführung der Alkylierungsreaktionen und der simultan ablaufenden
Dehydratisierungsreaktion in einem Rührkessel-, Festbett- oder Rieselbettreaktor. In
dem Reaktor bzw. den Reaktoren können schwebende, suspendierte oder fixierte
Katalysatoren eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Reaktoren mit einem
fixierten Katalysatorbett, das mit geeigneten Formkörpern, wie z. B. entsprechenden
Strangextrudaten, des eingesetzten Katalysators gefüllt ist, eingesetzt.
Die Edukte Benzol und Isopropanol werden dem Reaktor flüssig und/oder
gasförmig, vorzugsweise flüssig zugeführt. Vorzugsweise weist der Reaktorzustrom
ein Molverhältnis von Benzol zu Isopropanol von größer 1 : 1, besonders bevorzugt
von 3 : 1 bis 10 : 1 auf. Als zugeführte Edukte können nicht nur reines Benzol und
reines Isopropanol eingesetzt werden, sondern auch Benzol und Isopropanol, das
Verunreinigungen aufweist. Vorzugsweise weist das als Edukt eingesetzte
Isopropanol einen Wassergehalt kleiner 10 Gew.-% auf.
Im Reaktor werden bei einer Reaktionstemperatur von 100 bis 300°C die
Umsetzung von Isopropanol mit Benzol zu Cumol, die simultan ablaufende
Dehydratisierungsreaktion und die Umsetzung des entstandenen Propens mit Benzol
zu Cumol, also die Alkylierungsreaktionen durchgeführt. Vorzugsweise ist im
Reaktor ein Temperaturgradient vorhanden, der so eingestellt wird, dass das
Reaktionsgemisch in der Nähe des Reaktoreingangs eine Temperatur von 150 bis
200°C und in der Nähe des Reaktorausgangs eine Temperatur von 250 bis 300°C
aufweist. Vorzugsweise werden die Reaktionen bei einem Druck von 10 bis 100 barabs.,
vorzugsweise von 20 bis 60 barabs., durchgeführt. Im Reaktor wird durch die
simultan ablaufende Isopropanol-Dehydratisierung Propen generiert. Die flüssige
Phase muss in einen intensiven Kontakt mit dem Katalysator gebracht werden, damit
die Alkylierungsreaktionen ablaufen können. Dies kann z. B. bei der Verwendung
eines Rieselbettreaktors durch Verwendung hoher Lineargeschwindigkeiten der
flüssigen Phasen im Reaktor, vorzugsweise größer 30 m/h, sichergestellt werden.
Durch das Verhältnis von eingesetztem Isopropanol zu Benzol und/oder durch die
Menge an rückgeführtem Kreislaufprodukt wird der Wassergehalt im Reaktor
beeinflusst. Der Wassergehalt wiederum beeinflusst die Azidität des Katalysators.
Tritt eine separate wässrige Phase auf, so muss diese im Reaktor intensiv dispergiert
werden. Das kann durch hohe Lineargeschwindigkeiten erreicht werden. Durch die
Reaktion entstehendes Wasser modifiziert die Azidität des Katalysators. Durch diese
erfindungsgemäße Maßnahme, die einen aziditätsmodifizierten Katalysator zur Folge
hat, gelingt es, die Bildung von n-Propylbenzol, einem Produkt einer Nebenreaktion
bei der Alkylierung, zu minimieren. Der Gehalt von n-Propylbenzol im Reaktions
gemisch bzw. Reaktoraustrag beträgt bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens üblicherweise weniger als 300 wppm, vorzugsweise weniger als 150 wppm.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Cumol durch Umsetzung von
Isopropanol mit Benzol an einem sauren Katalysator erlaubt die Herstellung des
Cumols in einem Syntheseschritt. Erfindungsgemäß wird in der Flüssigphase dabei
simultan sowohl Isopropanol in Gegenwart eines sauren Zeolithkatalysators zum
Propen dehydratisiert, als auch Benzol mit Isopropanol zu Cumol alkyliert. Ebenfalls
simultan setzt sich das intermediär entstandene Propen, das sich zum Teil in einer
Gasphase befinden kann, mit dem in der Reaktionsmischung vorhandenen Benzol
zum gewünschten Cumol um. Alle Teilreaktionen werden durch die Gegenwart des
zeolithischen Katalysators bzw. des Schichtsilikats begünstigt bzw. beschleunigt.
Durch die Hydrophobizität der Katalysatoren, die aufgrund des hohen Moduls, also
des hohen SiO2 zu Al2O3 Verhältnisses, besteht, findet keine vollständige Belegung
der Säurezentren mit dem bei den Reaktionen entstehenden Wasser statt. Die
eigentlichen Alkylierungsreaktionen, die simultan zur Dehydratisierung stattfindet,
kommen somit nicht zum Erliegen. Durch eine partielle Belegung der Zeolith- bzw.
Schichtsilikatoberfläche durch das bei der Reaktion entstehende Wasser wird aber die
oben genannte aziditätsmodifizierende Wirkung erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren oder Teilschritte davon können kontinuierlich oder
diskontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise werden die simultan
ablaufenden Reaktionen der Alkylierung und Dehydratisierung kontinuierlich
durchgeführt. Beim Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens im Batchbetrieb
zeigte sich, dass das bei der Umsetzung von Benzol mit Isopropanol zu Cumol
erhaltene flüssige Reaktionsgemisch Propen in einer Konzentration kleiner 1 Gew. -%
aufwies.
Das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Cumol kann direkt zur
Herstellung von Phenol nach dem Hock-Verfahren verwendet werden. Es kann aber
auch vorteilhaft sein, das bei der Umsetzung des Benzols mit Isopropanol erhaltene
Reaktionsgemisch aufzubereiten oder zumindest zum Teil in den Reaktor
zurückzuführen. Die Aufbereitung des erhaltenen Reaktionsgemisches kann z. B.
dadurch geschehen, dass das Reaktionsgemisch in organische und wässrige Phasen,
z. B. in einem Phasenabscheider, getrennt werden. Die wässrige und/oder die
organische Phase können jeweils noch einem Extraktionsverfahren unterzogen
werden. Die erhaltenen Phase können aber auch einer Destillation zugeführt werden,
bei welcher die verschiedenen Verbindungen aus den Phasen entfernt werden. Die
Destillation kann direkt mit den Phasen durchgeführt werden, welche aus dem
Reaktor erhalten werden oder aber mit schon durch Extraktion und/oder
Phasentrennung behandelten Phasen.
Vorzugsweise wird das aus dem Reaktor erhaltene Reaktionsgemisch in einem
Phasenabscheider in eine organische und eine wässrige Phase getrennt, wobei es
vorteilhaft sein kann, dem Reaktionsgemisch vor Eintritt in den Phasenabscheider
einen Teil seiner Wärmeenergie, z. B. mittels eines Wärmetauschers, zu entziehen.
Die wässrige Phase kann einer Aufarbeitung oder Entsorgung zugeführt werden. Die
Aufarbeitung der wässrigen Phase kann z. B. darin bestehen, dass die wässrige Phase
in eine Destillationsvorrichtung überführt wird, in welcher ein IPA-Wasser-Azeotrop
von der restlichen wässrigen Phase abgetrennt wird. Das Wasser-IPA-Azeotrop kann
in den Alkylierungsreaktor zurückgefahren werden.
Die organische Phase wird in eine Destillationskolonne gefahren, in der Cumol,
Nebenprodukte und Edukte voneinander abgetrennt werden. Die abgetrennten
Edukte können wieder in den Reaktor zurückgeführt werden. Es kann vorteilhaft
sein, einen Teil der organischen Phase und/oder einen Teil der wässrigen Phase des
Reaktionsgemisches ohne Aufarbeitung in den Reaktor zurückzufahren.
Vorzugsweise wird so viel der organischen Phase des Reaktionsgemisches in den
Reaktor zurückgefahren, dass das Verhältnis von zurückgeführtem organischen Teil
des Reaktionsgemisches zu Edukten von 1 : 1 bis 100 : 1 beträgt. Es kann vorteilhaft
sein, dem organischen Teil des Reaktionsgemisches, welcher in den Reaktor
zurückgeführt wird, einen Teil seiner Wärmeenergie in einem Wärmetauscher zu
entziehen. Das Rückführen des organischen Teils des Reaktionsgemisches kann z. B.
über eine Kreisleitung, in welcher eine Förderpumpe installiert ist, realisiert werden.
Vorzugsweise weist die Kreisleitung einen Wärmetauscher auf, mit welchem es
möglich ist, die Temperatur des organischen Teils des Reaktionsgemisches zu
beeinflussen. Vorzugsweise wird die Temperatur des rückgeführten, organischen
Teils des Reaktionsgemisches so eingestellt, dass die Temperatur der Mischung aus
rückgeführtem Reaktionsgemisch und Edukten ungefähr der Temperatur im
Reaktoreingang entspricht.
Das in der Destillationskolonne abgetrennte Cumol kann einer Aufarbeitung oder
Weiterverwendung, im Hock'schen Phenolprozess z. B. der Oxidation, zugeführt
werden. Die abgetrennten Nebenprodukte, wie z. B. Polyisopropylbenzol oder
Diisopropylbenzol, können einer weiteren Verwertung oder Aufarbeitung zugeführt
werden. Zu solchen Aufarbeitungsschritten können z. B. die Durchführung von
Transalkylierungsreaktionen gehören, bei denen aus den Nebenprodukten zum
großen Teil Cumol gewonnen werden kann. Die Durchführung solcher
Transalkylierungsreaktionen ist dem Fachmann hinlänglich bekannt.
II. Schritt: Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid
Die Oxidation von Cumol zum Cumolhydroperoxid kann auf eine dem Fachmann
bekannte Weise erfolgen. Z. B. kann die Oxidation wie in EP 0 371 738 beschrieben
erfolgen. Üblicherweise wird die Oxidation von Cumol bei einer Temperatur von 60
bis 150°C, vorzugsweise bei einer Temperatur von 90 bis 130°C durchgeführt. Die
Oxidation des Cumols erfolgt vorzugsweise bei einem Druck von 1 bis 10 kg/cm2.
Die Oxidation wird unter Verwendung von molekularem Sauerstoff durchgeführt.
Dieser molekulare Sauerstoff kann aus Sauerstoffgas, Luft oder einer Mischung von
Sauerstoffgas oder Luft mit einem Inertgas, wie z. B. Stickstoff oder einem Edelgas,
erfolgen.
Das molekularen Sauerstoff aufweisende Gas wird mit dem Cumol in Form einer
Cumol aufweisenden Lösung in Kontakt gebracht. Der Kontakt zwischen Sauerstoff
aufweisendem Gas und dem Cumol sollte möglichst innig sein. Dies kann auf dem
Fachmann bekannte Weise z. B. durch einen Blasensäulenreaktor erreicht werden.
Die Cumol aufweisende Lösung weist vorzugsweise einen pH-Wert von größer 2
auf. Das Einstellen des pH-Wertes der Cumol aufweisenden Lösung kann durch
Zugabe von alkalischen Verbindungen zu dieser Lösung erfolgen. Das Einstellen des
pH-Wertes der Cumol aufweisenden Lösung kann auch durch Aufarbeitung des
eingesetzten Cumols, z. B. durch Extraktion von sauren Bestandteilen, erfolgen.
Vorzugsweise werden als alkalische Verbindungen wässrige Lösungen von Natrium-
oder Kaliumcarbonat oder -hydroxid zugegeben. Die Zugabe der alkalischen
Verbindung zur Cumol aufweisenden Lösung erfolgt vorzugsweise so, dass der pH-
Wert der Cumol aufweisenden Lösung auch mit fortschreitender Reaktion den
Bereich von pH 2 bis 11 nicht verlässt.
Vorzugsweise wird dem Reaktionssytem ein Mittel zugefügt, welches die
Oxidationsreaktion startet. Als Starter für die Oxidationsreaktion kann dem
Reaktionssytem vorzugsweise eine Azoverbindung, wie z. B. α,α'-Azoisobutyronitril
oder α,α'-Azobiscyclohexylnitril, hinzugefügt werden. Es kann aber auch vorteilhaft
sein, als Starter Cumolhydroperoxid dem Reaktionssystem hinzuzufügen. Dies hat
den Vorteil, dass keine zusätzlichen Fremdverbindungen in das Reaktionssystem
eingetragen werden. Vorzugsweise wird dem Reaktionssystem von 0,01 bis 20 Gew.-%
des Starters, bezogen auf das Gesamtgewicht des Ausgangsprodukte,
hinzugefügt.
Die Oxidation des Cumols kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder semi
kontinuierlich erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Oxidation des Cumols zum
Cumolhydroperoxid kontinuierlich.
Es kann vorteilhaft sein, dass bei der Oxidation anfallende Reaktionsgemisch
nachzubehandeln. Vorzugsweise wird das bei der Oxidation erhaltene Reaktions
gemisch so auflkonzentriert, dass man eine Lösung die 40 bis 90 Gew.-% CHP,
besonders bevorzugt von 60 bis 85 Gew.-% CHP, aufweist erhält. Das
Aufkonzentrieren erfolgt vorzugsweise durch Abdestillieren von nicht umgesetzten
Cumol aus dem Reaktionsgemisch.
III. Schritt: säurekatalysierte Spaltung von Cumolhydroperoxid zu Phenol und
Aceton
Der Verfahrensschritt der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid kann
auf dem Fachmann bekannte Weise durchgeführt werden. Die säurekatalysierte
Spaltung von Cumolhydroperoxid wird z. B. in den Schriften EP 0 589 588, US 4 016 213,
DP 1 443 329, US 4 358 618, GB 930 161 oder EP 0 371 738
beschrieben.
Die säurekatalysierte Spaltung von Cumolhydroperoxid (CHP) kann homogen oder
heterogen erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Spaltung von CHP durch homogene
Spaltung. Als Katalysatoren können starke Säuren, wie z. B. Schwefel-, Salz- oder
Flusssäure eingesetzt werden. Es ist ebenso möglich Heteropolysäuren einzusetzen.
Es ist auch möglich feste Katalysatoren zu verwenden, wie z. B. saure Ionen
austascherharze oder saure Zeolithe. Werden flüssige Säuren verwendet, werden
diese dem Reaktionsgemisch, welches CHP aufweist, hinzugefügt. Vorzugsweise
wird dem Reaktionsgemisch so viel eines sauren Katalysators hinzugefügt, dass der
Gehalt an saurem Katalysator von 0,002 bis 5 Gew.-% beträgt.
Üblicherweise weist das Reaktionsgemisch neben CHP auch noch ein Lösungsmittel
auf. Als Lösungsmittel können aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Cumol, Benzol, Hexan, Heptan, Cyclohexan, Alkohole, wie z. B. Ethanol,
Methanol, Propanol, Isopropanol oder Ketone oder Aldehyde, wie z. B. Acetaldehyd,
Aceton, Methylisobuthylketon wird verwendet werden. Vorzugsweise wird als
Lösungsmittel Phenol, Cumol und/oder Aceton verwendet. Der Gehalt an
Lösungsmittel im Reaktionsgemisch im Spaltreaktor ist von 1 bis 25 mal größer als
der Gehalt an CHP.
Die eigentliche Spaltung erfolgt vorzugsweise in einem oder mehreren Reaktoren.
Die Temperatur in diesem Reaktor bzw. diesen Reaktoren beträgt vorzugsweise von
40 bis 90°C. Das Reaktionsgemisch, welches aus dem Reaktor oder den Reaktoren
entnommen wird kann zumindest teilweise in den Reaktorzulauf zurückgefahren
werden. Vorzugsweise wird zumindest 25 bis 95% des am Reaktorausgang
entnommenen Reaktionsgemisches in den Eintritt des Spaltreaktors bzw. der
Spaltreaktoren zurückgefahren.
Es kann vorteilhaft sein, im Anschluss an die eigentliche Spaltung eine Nach
temperung durchzuführen. Zu diesem Zweck wird das Reaktionsgemisch, welches
aus dem Spaltreaktor erhalten wird, in einen Rohrreaktor überführt. Der Rohrreaktor
weist vorzugsweise eine Temperatur von 80 bis 100°C auf. Durch die Nachtemperung
soll sowohl CHP, welches in den Spaltreaktoren nicht gespalten wurde,
als auch Dicumylperoxid (DCP), welches im Spaltreaktor aus CHP und Dimethyl
benzylalkohol entstanden sein kann, gespalten werden.
Das Spaltproduktgemisch, welches direkt aus dem Spaltreaktor aber auch aus der
Nachtemperung stammen kann, wird destillativ aufgearbeitet. Bei dieser Aufar
beitung fällt in einem ersten Trennschritt Rohaceton an, welches zu Isopropanol
hydriert werden kann. In weiteren Destillationsschritten wird das gewünschte Phenol
aus dem Spaltproduktgemisch isoliert und kann einer Aufarbeitung oder Verwendung
zugeführt werden. Nicht umgesetztes Cumol aber auch Verbindungen, welche durch
Nebenreaktionen entstanden sein können, wie z. B. AMS, können auf dem Fachmann
bekannte Weise dem Gesamtprozess wieder zugeführt werden.
IV. Schritt: Hydrierung von Aceton zu Isopropanol
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. der erfindungsgemäße Verfahrensschritt
ermöglicht die Herstellung von Isopropanol aus Aceton welches Verunreinigungen
enthält, durch Hydrierung von Aceton. Insbesondere ermöglicht das erfindungs
gemäße Verfahren die Herstellung von Isopropanol aus Rohaceton, z. B. Rohaceton,
welches bei der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid anfällt.
Typische Verunreinigungen in Rohaceton sind unter anderem z. B. Wasser, Cumol
und/oder Acetaldehyd. In dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. Verfahrensschritt
kann Rohaceton, welches bis zu 15 Gew.-% Verunreinigungen aufweist, eingesetzt
werden. Vorzugsweise wird Rohaceton eingesetzt, welches 2,5 bis 13 Gew.-%
Verunreinigungen aufweist. Erfindungsgemäß zu verwendendes Rohaceton kann bis
zu 5 Gew.-% Wasser, 7,5 Gew.-% Cumol und/oder 3000 wppm Acetaldehyd
aufweisen.
Bei der Hydrierung werden, neben der Umwandlung von Aceton zu Isopropanol,
auch das Cumol zu Hydrocumol und das Acetaldehyd zu Ethanol umgewandelt. Je
nach Verwendungszweck des erfindungsgemäß hergestellten Isopropanols können
diese Verbindungen aus dem Isopropanol auf eine, dem Fachmann bekannte Weise,
abgetrennt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. der erfindungsgemäße Verfahrensschritt kann
ein- oder mehrstufig ausgeführt sein. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße
Verfahren in zumindest zwei Verfahrensstufen durchgeführt. Die Verfahrensstufen
können einzeln, parallel und/oder kaskadiert angeordnet werden. Vorzugsweise
werden die Verfahrensstufen in einem Kreislauf oder Rohrreaktor durchgeführt.
Die Hydrierung des Acetons wird vorzugsweise als Flüssigphasenhydrierung
durchgeführt. Vorzugsweise wird die Flüssigphasenhydrierung bei einer Temperatur
von 60 bis 140°C, bevorzugt von 70 bis 130°C und einem Druck von 10 bis 50 bar,
bevorzugt von 20 bis 35 bar, durchgeführt. In den verschiedenen Verfahrensstufen
können unterschiedliche Temperatur und/oder Druckverhältnisse verwendet werden.
Die Hydrierung kann unter Einsatz von äquimolaren Mengen an Wasserstoff und
Aceton erfolgen. Vorzugsweise wird die Hydrierung mit einem Überschuss an
Wasserstoff durchgeführt. Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu Aceton beträgt
zumindest 1 zu 1. Vorzugsweise erfolgt die Hydrierung bei einem Einsatzverhältnis
von Wasserstoff zu Aceton von 1 zu 1 bis 5 zu 1, besonders bevorzugt von 1 zu 1 bis
1,5 zu 1.
Neben den Hydrierreaktionen können, z. B. durch einen Katalysator katalysiert,
weitere Reaktionen ablaufen, bei welchen Aceton und/oder Isopropanol verbraucht
werden. Z. B. kann aus Aceton durch alkalisch katalysierte Aldolkondensation
Diacetonalkohol (DAA) gebildet werden, welcher zum Hexylenglykol (HG) hydriert
werden kann. Aus DAA kann durch Wasserabspaltung und Hydrierung des durch
Wasserabspaltung entstehenden Mesityloxids (MOX) Methylisobutylketon (MIBK)
gebildet werden, welches zu 4-Methyl-2-pentanol (MPOL) hydriert werden kann.
Das gewünschte Zielprodukt Isopropanol kann durch Wasserabspaltung zum
Diisopropylether (DIPE) weiterreagieren.
Da der Ablauf dieser Nebenreaktionen die Ausbeute an Isopropanol bezogen auf das
eingesetzte Aceton einschränkt, sollte ein zu verwendender Katalysator diese
Reaktionen nicht fördern. Idealerweise weist ein Katalysator deshalb neutrale, also
nicht alkalische und nicht saure Eigenschaften auf.
Als Katalysatoren für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eigenen
sich handelsübliche Hydrierkatalysatoren mit Cu, Cr, Ru und/oder Ni als aktive
Komponente auf neutralen Trägermaterialien, wie z. B. Al2O3, TiO2, SiO2, Aktivkohle
und/oder ZrO2, oder Mischungen davon aufweisenden Trägermaterialien. Besonders
bevorzugt werden nickelhaltige Katalysatoren, die z. B. ca. 10 Gew.-% Nickel auf
einem neutralen Träger aufweisen, eingesetzt. Als neutrale Trägermaterialien eignen
sich insbesondere alpha-Al2O3, TiO2, ZrO2 oder Mullit.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in zumindest zwei Verfahrens
stufen durchgeführt, wobei der Reaktor der 1. Verfahrensstufe als Kreislaufreaktor
und der Reaktor der 2. Verfahrensstufe als Rohrreaktor ausgeführt wird.
In dem Kreislaufreaktor wird ein Großteil des Umsatzes an Aceton generiert. Der
Kreislaufreaktor ist mit einer Produktrückführung ausgestattet. Vorzugsweise
arbeitet der Reaktor auf einem hohen Konzentrationsniveau und kann deshalb mit
einem kleinen Kreislaufverhältnis betrieben werden. Das Verhältnis von im Kreis
geführtem Produktstrom zu eingesetztem Aceton beträgt von 0,5 zu 1 bis 20 zu 1,
vorzugsweise von 2 zu 1 bis 10 zu 1. Es kann vorteilhaft sein, den Reaktionsaustrag
aus dem Kreislaufreaktor zu Kühlen. Es kann sowohl der Teilstrom des
Reaktionsaustrags gekühlt werden, welcher in den Reaktor zurückgefahren wird als
auch der Teilstrom, der der 2. Verfahrensstufe bzw. dem Rohrreaktor zugeführt
wird.
Die Starttemperatur der 1. Verfahrensstufe beträgt zweckmäßiger Weise von 60 bis
90°C, der Gesamtdruck von 10 bis 50 bar. Je nach Anfangsaktivität des Katalysators
kann es vorteilhaft sein, die Starttemperatur zu senken oder das Kreislaufverhältnis
zu erhöhen um die gewünschte Austrittstemperatur, die der Eingangstemperatur des
Rohrreaktors entsprechen kann, einzustellen.
Da der Hydriervorgang eine exotherme Reaktion ist, steigt die Temperatur im
Reaktor an, so dass im und/oder nach dem Kreislaufreaktor eine Kühlung vorgesehen
sein kann. Vorzugsweise wird die Hydrierung in der ersten Verfahrensstufe bei einer
Temperatur von 60 bis 140°C, bevorzugt von 70 bis 130°C und einem Druck von
10 bis 50, bevorzugt von 20 bis 35 bar durchgeführt.
Zur Hydrierung von Aceton, welches in der ersten Verfahrensstufe nicht umgesetzt
wurde, wird der Reaktionsaustrag aus dem Kreislaufreaktor in einen Rohrreaktor
überführt. Ein solcher Rohrreaktor kann z. B. ein als Rohrreaktor betriebener
Schachtreaktor sein.
Die 2. Verfahrensstufe, die vorzugsweise eine Rohrreaktorcharakteristik aufweist,
wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 60 bis 140°C, bevorzugt von 70 bis
130°C und einem Druck von 20 bis 50 bar durchgeführt.
Es können in beiden Verfahrensstufen die oben beschriebenen Katalysatoren bzw.
Katalysatorsysteme aus Katalysator und Katalysatorträger eingesetzt werden.
Vorzugsweise wird in beiden Verfahrensstufen ein nickelhaltiger Katalysator, der ca.
10 Gew.-% Nickel auf einem neutralen Träger aufweist, eingesetzt.
Durch Kombination der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte I bis IV ist es
möglich, Phenol, ohne das Anfallen des Koppelprodukts Aceton aus Benzol und
Sauerstoff herzustellen. So kann es z. B. vorteilhaft sein, wenn das bei der Spaltung
des CHP im Verfahrensschritt III des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehende
Aceton zumindest teilweise im Schritt IV bei der Hydrierung von Aceton zum
Isopropanol als Ausgangsmaterial verwendet werden. Da bei dem erfindungs
gemäßen Verfahrensschritt IV Rohaceton direkt als Ausgangsmaterial zur
Hydrierung verwendet werden kann, kann gegenüber herkömmlichen Verfahren auf
eine aufwendige Aufarbeitung des Rohacetons verzichtet werden. Natürlich kann
auch gereinigtes und/oder zugekauftes Aceton bei der Hydrierung eingesetzt werden.
Das bei der Hydrierung des Acetons bzw. Rohacetons entstandene Isopropanol kann
direkt zur Alkylierung von Benzol (Verfahrensschritt I) verwendet werden. Es kann
aber ebenso vorteilhaft sein, wenn das Isopropanol aus Schritt IV zuerst durch
geeignete Maßnahmen, wie z. B. eine thermische Aufarbeitung, gereinigt wird. Die
thermische Aufarbeitung kann z. B. darin bestehen, dass das Isopropanol durch
Destillieren in zwei Destillationskolonnen, wobei in der ersten Kolonne Leichtsieder
und in der zweiten Kolonne Hochsieder abgetrennt werden, gereinigt wird.
Einem auf dem Gebiet der Phenolherstellung tätigen Fachmann erschließen sich
weitere Kombinationsmöglichkeiten, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind. So ist es möglich, einzelne erfindungsgemäße Verfahrensschritte mit
anderen vorteilhaften Verfahrensschritten zu Kombinieren. Auch solche Kombi
nationen sollen Gegenstand der vorliegenden Erfindung sein.
Die Abbildungen Fig. 1 und Fig. 2 zeigen zwei Ausführungsarten des Teilschrittes
des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welchem aus Rohaceton durch Hydrierung
Isopropanol hergestellt wird die Abbildungen Fig. 3 und Fig. 4 zeigen zwei
Ausführungsarten des Gesamtverfahrens, bei welchem aus Aceton und Benzol Cumol
gewonnen wird.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes der
Acetonhydrierung dargestellt, ohne dass das Verfahren auf diese Ausführungsart
beschränkt sein soll.
Das Edukt F kann über die Förderpumpe FP in dem Trennbehälter A vorgelegt
werden oder bei kontinuierlicher Fahrweise zugeführt werden. Aus dem
Trennbehälter kann das Reaktionsgemisch über Kreislaufpumpe ZP entweder über
den Bypass bp oder den Reaktor R, in dem sich das Katalysatorbett KB befindet, im
Kreis gepumpt werden. Mittels Wärmetauscher K1 kann das Reaktionsgemisch auf
die gewünschte Temperatur aufgeheizt werden. Über H wird Wasserstoff in das
System eingeleitet. An den Reaktor R schließt sich ein Kühler K2 an, in welchem das
Reaktionsgemisch abgekühlt werden kann. Nach dem Abkühlen gelangt das
Reaktionsgemisch in den Phasentrennbehälter A. Über P kann Produkt aus dem
Reaktionssystem entnommen werden.
In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes
der Acetonhydrierung dargestellt, ohne dass das Verfahren auf diese Ausführungsart
beschränkt sein soll.
Bei dieser Ausführungsart wird ein Rohacetonstrom a zusammen mit einem
Wasserstoffstrom b1 in einen Kreislaufreaktor R1 eingespeist. Das Reaktionsgemisch
wird aus dem Kreislaufreaktor über Leitung c in eine Phasentrennvorrichtung PT1
überführt. Dem in dem Kreislaufreaktor entstehenden Reaktionsgemisch wird
unverbrauchter Wasserstoff durch Phasentrennung im Phasenabscheider PT1
entzogen. Dieser Wasserstoff kann über Leitung rg1 erneut in den Kreislaufreaktor
eingespeist werden. Der flüssige Teil des Reaktionsgemisches kann ebenfalls
zumindest teilweise in den Kreislaufreaktor über Leitung ra zurückgefahren werden.
Dabei kann dem rückgeführten Reaktionsgemisch über den Wärmetauscher W1
Wärme zu- oder abgeführt werden. Über Leitung d kann ein Teil des flüssigen Teils
des Reaktionsgemisches in einen Rohrreaktor R2 überführt werden, wobei das
Reaktionsgemisch in einem Wärmetauscher W2 auf eine bestimmte Temperatur
gebracht wird. Das Reaktionsgemisch wird zusammen mit Wasserstoff aus der
Leitung b2 in den Rohrreaktor R2 überführt. Das Reaktionsgemisch verlässt über
Leitung e den Rohrreaktor. Nach Verlassen des Rohrreaktors über Leitung e wird
der im Reaktionsgemisch enthaltene Wasserstoff wiederum durch Phasentrennung
(z. B. durch Flashen) in der Phasentrennvorrichtung PT2 vom flüssigen Teil des
Reaktionsgemisches abgetrennt und kann über Leitung rg2 wieder in den
Rohrreaktor eingespeist werden. Über Leitung f wird das durch die Hydrierung von
Rohaceton entstandene Isopropanol einer weiteren Verwendung zugeführt.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, ohne
dass das Verfahren auf diese beschränkt sein soll.
Bei dieser Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahren wird ein bei der
Spaltung von CHP anfallender Rohacetonstrom a in einem wie unter Fig. 2
beschriebenen Verfahrensschritt zu Isopropanol hydriert, welches über Leitung f
erhalten wird. Dieses wird für die Alkylierung von Benzol zu Cumol verwendet.
Dazu wird die flüssige Phase aus Leitung f in den Reaktor R3 gespeist. In diesen
Reaktor wird außerdem über Leitung be Benzol eingespeist. In diesem Reaktor
findet die Alkylierung statt. Über Leitung g wird das Reaktionsgemisch aus Reaktor
R3 über den Wärmetauscher W5 in die Phasentrennvorrichtung PT3 überführt. Aus
dieser kann eine wässrige Phase über Leitung j einer Aufarbeitung zur Rückge
winnung von Wertprodukten, wie z. B. in Wasser gelöstem Isopropanol oder Cumol,
oder einer Entsorgung zugeführt werden. Über Leitung rb kann ein Teil der
organischen Phase des Reaktionsgemisches in den Reaktor R3 zurückgeführt
werden. Über den Wärmetauscher W3 kann diesem rezyklierten Teil des
Reaktionsgemisches Wärme entzogen oder hinzugefügt werden. Über Leitung h wird
ein Teil der organischen Phase des Reaktionsgemisches in die Destillationskolonne
K1 überführt. Am Kopf der Kolonne wird ein Produkt abgenommen, welches
überwiegend Benzol und/oder Isopropanol aufweist. Dieses kann über Leitung ri
dem Reaktor R3 teilweise wieder zugeführt oder teilweise über Leitung i aus dem
System entfernt und einer anderen Verwendung oder Aufarbeitung zugeführt
werden. Am Sumpf der Kolonne K1 wird ein höher als Isopropanol siedendes
Gemisch abgenommen, welches über Leitung k seitlich in die Destillationskolonne
K2 eingespeist werden kann. Am Kopf der Kolonne K2 wird eine Cumol
aufweisende Fraktion abgenommen, welche über die Leitung cu einer weiteren
Aufarbeitung oder Verwendung, z. B. der Oxidation zugeführt werden kann. Am
Sumpf dieser Kolonne K2 fällt eine Fraktion an, die einen Siedepunkt, der höher ist
als der von Cumol, aufweist. Diese Fraktion kann über Leitung l der Destillations
kolonne K3 zugeführt werden. In der Kolonne K3 werden Polyisopropyl- und/oder
Diisopropylbenzole von Hochliedern getrennt. Die mehrfach alkylierten Benzole
werden am Kopf der Kolonne abgenommen und über Leitung dib in den Reaktor R4
überführt. Am Sumpf der Kolonne K3 fallen Hochlieder an, welche über Leitung hs
einer Aufarbeitung oder einer Verwertung zugeführt werden können. In den Reaktor
R4, in welchem die Transalkylierung stattfindet, wird neben den mehrfach alkylierten
Benzolen über Leitung be2 Benzol gegeben. Das aus dem Reaktor austretende
Reaktionsgemisch wird über Leitung rc, in welcher der Wärmetauscher W4
vorhanden ist, mit welchem dem Reaktionsgemisch Wärme entzogen oder
hinzugefügt werden kann, in die Destillationskolonne K1 eingespeist.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens darge
stellt, ohne dass das Verfahren auf diese beschränkt sein soll.
Bei dieser Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Isopropanol
nicht, wie in Fig. 3 dargestellt, direkt der Alkylierung zugeführt sondern erst durch
Destillation aufgearbeitet und gereinigt und anschließend dem Alkylierungsreaktor
zugeführt. Im Unterschied zur Fig. 3 wird das in der Phasentrennvorrichtung PT2
erhaltene Reaktionsgemisch bzw. der flüssige Teil des Reaktionsgemisches nicht
direkt in den Reaktor R3 überführt, sondern über Leitung f2 in die Destillations
kolonne D1 überführt. In dieser wird das Isopropanol von Leichtliedern getrennt.
Am Kopf der Kolonne werden diese Leichtsieder, wie z. B. Aceton über Leitung m
abgenommen und einer Aufarbeitung zugeführt. Handelt es sich bei den
Leichtliedern hauptsächlich um Aceton so kann dieses wieder in den Reaktor R1
eingespeist werden. Die am Sumpf der Kolonne abgenommene Fraktion kann über
Leitung n einer weiteren Destillationskolonne D2 zugeführt werden. In dieser
Destillationskolonne wird Isopropanol von Hochsiedern getrennt. Das am Kopf der
Kolonne abgenommene Isopropanol kann über Leitung ri dem Reaktor R3 zugeführt
werden, in welchem wie in Fig. 3 die Alkylierungsreaktion stattfindet. Die im Sumpf
der Kolonne anfallenden, vom Isopropanol abgetrennten Hochsieder können über
Leitung o einer Aufarbeitung oder Verwertung zugeführt werden.
Beispiel 1
Hydrierung von Aceton (diskontinuierliche Fahrweise)
In einer Versuchsanlage gemäß Fig. 1 wurde der Kreislaufreaktor mit ca. 65 g
Katalysator (10% Nickel auf α-Aluminiumoxid) befüllt. Das Edukt F wird in dem
Trennbehälter A vorgelegt und über den Bybass bp im Kreis gepumpt. Anschließend
wird die Apparatur auf die gewünschte Temperatur gebracht. Zu Beginn der
Reaktion wird der Reaktor R in den Kreislauf geschaltet. Nach ca. 5 Minuten haben
sich konstante Temperatur- und Druckwerte eingestellt, und es werden die ersten
Produktproben gezogen. Die Temperatur lag bei ca. 130°C und der Druck bei 25 barabs.
(H2-Partialdruck ca. 20 barabs.). Die Wasserstoffzufuhr erfolgt über die Leitung
H. Es wurde automatisch gerade so viel Wasserstoff nachgeliefert, wie durch die
Hydrierung verbraucht wurde. Als Edukt wurde Aceton, welches die in Tabelle 1
angegebenen Verunreinigungen enthielt, vorgelegt. In Tabelle 1 ist ebenfalls die
Zusammensetzung des Reaktionsgemisches nach der Hydrierung aufgeführt.
Zusammensetzung des Reaktionsgemisches aus Beispiel 1 vor und
nach der Hydrierung (NWG = Nachweisgrenze)
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, eignet sich der erfindungsgemäße Verfahrens
schritt hervorragend zur Herstellung von Isopropanol aus Rohaceton.
Beispiel 2
Hydrierung von Aceton zu Isopropanol, welches anschließend zur
Alkylierung von Benzol zu Cumol verwendet wird
In einer wie in Fig. 4 beschriebenen Anlage wird Rohaceton, welches neben 94 Gew.-%
Aceton auch noch Wasser (ca. 4 Gew.-%) und Cumol (ca. 1,2 Gew.-%)
sowie zumindest Methanol, Acetaldehyd, Dimethoxymethan, Hydrocumol, Diaceton
alkohol und 2-Methyl-2,4-pentandiol im Bereich von jeweils ca. 100 wppm aufweist,
in den Kreislaufreaktor gefahren, welcher mit einem reduzierten und stabilisierten
Nickelkatalysator (10% Nickel auf α-Aluminiumoxid) ausgerüstet ist. In den
Kreislaufreaktor wird außerdem ein Wasserstoffstrom gefahren. Das Kreislaufver
hältnis betrug 2,5 zu 1. Die Hydrierung des Rohacetons im Kreislaufreaktor erfolgt
bei einer Temperatur von 60 bis 140°C und einem Druck von 20 bis 40 barabs..
Das aus dem Kreislaufreaktor entnommene Reaktionsgemisch wurde zur Abtrennung
des Wasserstoffs entspannt und anschließend in einen Rohrreaktor überführt, in den
ebenfalls wieder Wasserstoffgas eingespeist wurde und der ebenfalls mit einem
reduzierten und stabilisierten Nickelkatalysator ausgerüstet war. Die Nachhydrierung
von im Kreislaufreaktor nicht hydriertem Rohaceton erfolgte in diesem Rohrreaktor,
der ein Temperaturprofil von 90 bis 132°C und einem Druck von 20 bis 40 barabs.
aufwies. Nach Abtrennen des Wasserstoffes hatte das Reaktionsgemisch folgende
Zusammensetzung: ca. 94 Gew.-% Isopropanol, 0,5 Gew.-% Aceton, 4 Gew.-%
Wasser, ca. 1,2 Gew.-% Hydrocumol sowie Dimethoxymethan, Methylisobutylketon,
Diacetonalkohol, Hexylenglykol, 4-Methyl-2-pentanol und 2-Methyl-2,4-pentandiol
im niedrigen wppm-Bereich. Cumol und Acetaldehyd konnten in diesem Gemisch
nicht mehr nachgewiesen werden.
Dieses Reaktionsgemisch wurde zur Aufarbeitung in eine erste Destillationskolonne
eingespeist, in welcher über Kopf die Leichtsieder, wie z. B. Aceton, Methanol und
Dimethoxymethan vom Reaktionsgemisch abgetrennt wurden. Das restliche
Reaktionsgemisch wurde aus dem Sumpf dieser Kolonne entnommen und in eine
weitere Destillationskolonne eingespeist. In dieser Destillationskolonne wurde das
Isopropanol vom Reaktionsgemisch abgetrennt und über Kopf der Destillations
kolonne entnommen.
Das so erhaltende Isopropanol wurde direkt in einen Kreislaufreaktor eingespeist, in
welchen außerdem Benzol eingespeist wurde. Die Alkylierung fand in diesem
Kreislaufreaktor bei einem Druck von ca. 45 barabs. statt, wobei der Reaktor ein
Temperaturprofil von 200 bis 230°C aufwies. In einem nachgeschalteten Phasen
trennbehälter wurde das Reaktionsgemisch in eine organische und eine wässrige
Phase getrennt. Die wässrige Phase, die bis zur Sättigung mit organischen
Inhaltsstoffen befrachtet ist, wurde destilliert, und das abdestillierte Wasser-
Isopropanol-Azeotrop wurde in den Kreislaufreaktor zurückgeführt. Die organische
Phase aus dem Phasentrennbehälter wurde zum Teil in den Kreislaufreaktor zurück
gefahren wobei das Kreislaufverhältnis von zurückgefahrenem organischen Teil des
Reaktionsgemisches zu in den Reaktor gefahrenen Einsatzstoffen 5 zu 1 betrug. Der
andere Teil der organischen Phase des Reaktionsgemisches wurde in drei hinterein
andergeschalteten Destillationskolonnen überführt. In der ersten Destillationskolonne
wurden Leichtsieder, wie z. B. Propen, Benzol und nicht umgesetztes Isopropanol,
von der organischen Phase abgetrennt. Diese Leichtsieder sind wieder in den
Kreislaufreaktor als Alkylierungsreagenz zurückgefahren worden. Das Sumpfprodukt
aus dieser Kolonne wurde in die nächste Kolonne geleitet, in welcher Cumol von der
restlichen organischen Phase abgetrennt wurde. Dieses Cumol wurde direkt der
Oxidation zur Herstellung von Cumolhydroperoxid (CHP) zugeführt. Das Sumpf
produkt der Destillationskolonne wurde in die dritte Destillationskolonne eingespeist,
in welcher Diiso- und/oder Polyisopropylbenzole von den restlichen organischen,
hochsiedenden Verbindungen abgetrennt wurde. Das Sumpfprodukt wurde einer
thermischen Verwertung zugeführt. Die mehrfach alkylierten Benzole wurden in
einen Rohreaktor überführt, in welchen auch Benzol eingespeist wurde. Bei einer
Temperatur von ca. 220°C und einem Druck von 40 barabs. wurde in Gegenwart von
Zeolithen als Katalysator eine Transalkylierungsreaktion durchgeführt, wobei aus
Benzol und mehrfach alkylierten Benzolen Cumol entstanden ist. Das Reaktions
gemisch aus diesem Reaktor wurde wieder zurück in die erste Destillationskolonne
nach dem Alkylierungsreaktor gefahren, um zuerst wieder nicht umgesetztes Benzol
aus dem Reaktionsgemisch abzutrennen und in der nächsten Destillationskolonne das
Cumol aus dem Reaktionsgemisch abzutrennen und der Oxidation zuführen zu
können.