DE1160280B

DE1160280B - Vorrichtung zum Richten und Foerdern eines Stranges

Info

Publication number: DE1160280B
Application number: DESCH27267A
Authority: DE
Inventors: Walter Hess
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1960-01-14
Filing date: 1960-01-14
Publication date: 1963-12-27
Also published as: GB906800A; CH380494A; BE599078A; US3147793A

Description

Vorrichtung zum Richten und Fördern eines Stranges Richtmaschinen werden zum Richten von kontinuierlich auflaufendem Gut, insbesondere von Walzgut, verwendet. Das Gut wird dabei zwischen ober-und unterseitig zu diesem angeordneten, angetriebenen Rollen aus der Bewegungsrichtung nach oben und unten umgeführt, bis es schließlich bei entsprechender Anstellung der Richtrollen geradlinig aus der Richtmaschine ausläuft.
Soll der abgebogene, aus einer vertikalen Stranggußanlage austretende Strang, nachdem dieser in die horizontale Ebene umgeführt worden ist, gerichtet werden, so ergeben sich dabei eine Reihe von Schwierigkeiten, die mit den bekannten Richtmaschinen nur schwerlich und teils unter einem verhältnismäßig großen Aufwand bewältigt werden können.
Der aus einer Stranggußanlage austretende Strang hat üblicherweise eine Vorschubgeschwindigkeit von etwa 0,5 bis 6 m/min und ist gegen Zerrungen sehr empfindlich. Andererseits hat das Stranggut verhältnismäßig große Querschnitte, was eine sehr aufwendige Richtmaschine bedingen würde. Auch bereitet das Einführen des abgebogenen Stranges in den Richtrollensatz von Richtmaschinen erhebliche Schwierigkeiten, da deren Richtrollen schwer zugänglich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einführen eines mit großem Krümmungsradius einlaufenden Stranges in die Vorrichtung zu erleichtern und den Strang einwandfrei zu richten.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Richten und Fördern eines Stranges mit oberhalb und unterhalb des Stranges vorgesehenen, am Einlauf paarweise gegenüberliegenden Rollen, deren Achsen parallel zueinander in einer gemeinsamen, senkrecht zur Förderrichtung verlaufenden Ebene angeordnet sind, wobei die oberen Rollen gegen die unteren einzeln einstellbar sind.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, am Einlauf oberhalb des Stranges unter Überspringen von mindestens einer unteren Rolle zwei paarweise zu den betreffenden unteren Rollen liegende, gegenüber diesen aus großem, ein Mehrfaches der Strangdicke betragendem Abstand einzeln anstellbare Rollen anzuordnen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die anstellbaren Rollen über Winkelhebel od. dgl. hydraulisch gegen die diesen zugeordneten unteren Rollen anstellbar. Mindestens eine der anstellbaren Rollen kann im Gleichlauf mit den unteren Rollen angetrieben sein. Zur sicheren Führung des Kopfendes des Stranges sind zwischen den anstellbaren Rollen parallel zu deren Achsen angeordnete Führungsleisten vorgesehen.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in der Vorderansicht, teilweise im Schnitt nach der Schnittlinie I-I in Fig. 2, Fig. 2 die Vorrichtung in der Seitenansicht mit den anstellbaren Rollen in Arbeitsstellung und Fig. 3 die Vorrichtung im Schnitt nach der Schnittlinie III-111 in Fig. 1, entsprechend der Seitenansicht nach Fig. 2, wobei die anstellbaren Rollen jedoch vom Richtgut abgehoben sind.
Die Vorrichtung schließt sich an eine geneigte Gleitbahn 2 an, die einen von einer in der Zeichnung nicht dargestellten, vertikalen Stranggußanlage kommenden Strang 3 zuführt.
Die Vorrichtung weist einen Förderrollgang mit unteren Rollen 1 auf, die über auf Kettenrädern 4 geführten Ketten 4 a, über eine Umführungsrolle 5 und eine Spannrolle 6 von einem Motor 5 a über eine Kupplung 5 b angetrieben werden. Beiderseitig des Förderrollgangs sind Rahmen 7 mit oberhalb des Förderrollgangs gelagerten Achsen 8, 9 angeordnet, auf denen Winkelhebel 10,10 a,11,11 a mit Schwenkarmen 10a, 11a und Antriebsarmen 10, 11 drehfest angeordnet sind. An den freien Enden der Schwenkarme 10 a, 11 a sind Rollen 12 drehbeweglich gelagert. Die freien Enden der Antriebsarme 10, 11 sind mit Kolbenstangen 14 von in Zylindern 15, 16 geführten, in der Zeichnung nicht dargestellten Kolben beweglich verbunden. Die Zylinder 15, 16 sind um Achsen 17 schwenkbar. Zwischen den Achsen 8, 9 ist eine Führungsleiste 18 zum Führen des einlaufenden Stranges 3 angeordnet. Alle Rollen 1, 12 der Vorrichtung sind in an sich bekannter, nicht näher dargestellter Weise zur besseren Wärmeabfuhr vorzugsweise gekühlt.
Wird der Strang 3, aus der vertikalen Stranggußanlage kommend, über die geneigte Gleitbahn 2 dem Förderrollgang zugeführt, so sind die Schwenkarme 10a, 11a mit den Rollen 12 ausgeschwenkt, wie in Fig. 3 dargestellt, und das Kopfende des Stranges 3 läuft in die Vorrichtung ein. Hat das Kopfende des Stranges 3 die an dem auf der Einlaufseite befindlichen Schwenkarm 11 a drehbeweglich angeordnete Rolle 12 passiert, wird durch Beaufschlagen des in dem Zylinder 16 geführten Kolbens die Rolle 12 durch Schwenken des Winkelhebels 11, 11a um die Achse 9 an den Strang 3 angedrückt. Der Strang 3 läuft zunächst in der in Fig. 3 gestrichtelt dargestellten Richtung 3'. Hat das Kopfende des Stranges 3 die an dem auf der Auslaufseite befindlichen Schwenkarm 10 a drehbeweglich angeordnete Rolle 12 erreicht, wird der in dem Zylinder 15 geführte Kolben beaufschlagt und durch Schwenken des Winkelhebels 10, 10 a die Rolle 12 ebenfalls an den Strang 3 angedrückt, so daß dieser nunmehr in der Verlängerung der Förderebene des Rollganges weiter bewegt wird (vgl. Fig. 2).
Gegebenenfalls werden die anstellbaren Rollen 12 im Gleichlauf mit den unteren Rollen 1 angetrieben, um auf den Strang 3 eine bessere Richtwirkung auszuüben. Nachdem der Strang 3 durch die Vorrichtung hindurchgelaufen ist, werden die anstellbaren Rollen 12 durch Ausschwenken der Winkelhebel 10, 10a;11,11a, wieder in ihre Ausgangsstellung bewegt.
Die Ausführung des Anstellmechanismus für die anstellbaren Rollen 12 ist nur als ein Ausführungsbeispiel zu betrachten, es sind auch Lösungen möglich, bei denen auf die Winkelhebel 10, 10a, 11, 11 a verzichtet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Richten und Fördern eines Stranges mit oberhalb und unterhalb des Stranges vorgesehenen, am Einlauf paarweise gegenüberliegenden Rollen, deren Achsen parallel zueinander in einer gemeinsamen, senkrecht zur Förderrichtung verlaufenden Ebene angeordnet sind, wobei die oberen Rollen gegen die unteren einzeln einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Einlauf oberhalb des Stranges (3) unter Überspringen von mindestens einer unteren Rolle (1) zwei paarweise zu den betreffenden unteren Rollen liegende, gegenüber diesen aus großem, ein Mehrfaches der Strangdicke betragendem Abstand einzeln anstellbare Rollen (12) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anstellbaren Rollen (12) über Winkelhebel (10, 10a, 11, 11a) hydraulisch anstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der anstellbaren Rollen (12) im Gleichlauf mit den unteren Rollen (1) angetrieben ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den anstellbaren Rollen (12) parallel zu deren Achsen angeordnete Führungsleisten (18) vorgesehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 234153, 414 292, 817 637, 875 036, 902 304, 917 402, 920 340, 1075 532; USA.-Patentschriften Nr. 1936 689, 2 460164, 2486844.