DE817637C

DE817637C - Vorrichtung zum gleichzeitigen Foerdern mehrerer metallischer Barren beim Stranggiessen

Info

Publication number: DE817637C
Application number: DEW1214D
Authority: DE
Inventors: Waldemar Dr-Ing Schwarzmaier
Original assignee: Wieland Werke AG
Current assignee: Wieland Werke AG
Priority date: 1943-04-02
Filing date: 1943-04-02
Publication date: 1951-10-18

Description

Vorrichtung zum gleichzeitigen Fördern mehrerer metallischer Barren beim Stranggießen Beim stetigen Gießen metallischer Voll- oder Hohlstränge wird bekanntlich der mindestens in seiner äußeren Form erstarrte Strang auch stetig nach unten abgezogen, was beim Gießen von Strängen unendlicher Länge durch ein oder mehrere Walzenpaare geschieht. Diese Walzen sind in der Regel sowohl geriffelt als auch profiliert und können auch so gestaltet sein, daß sie sowohl flache als auch runde Stränge erfassen und fördern können. Es ist bereits bekannt, für diesen Zweck eine oder mehrere angetriebene Förderwalzen in Verbindung mit unter Vorspannung stehenden Anpreßwalzen zu verwenden.
I?rfilidungsgemäß werden dabei jedem für einen Strang bestimmten :M)schnitt der Förderwalze je zwei in einem verstellbaren Bock gelagerte Anpreßwalzen zugeordnet. Durch diese Ausgestaltung der Fördervorrichtung wird eine besonders genaue Führung des Barrens in einer bestimmten Achsrichtung mit einer Mindestanzahl von Bauelementen erzielt bei einfachstem Antrieb für die Förderwalzen.
Besonders zweckmäßig werden die beiden Anpreßwalzen für jeden Barren symmetrisch zur Förderwalze angeordnet, wodurch die Walzen völlig gleichmäßig belastet werden, so daß die Führungsglieder für den gemeinsamen verstellbaren Lagerbock bei in der Symmetrieebene angreifender Anpreßkraft von Kippbeanspruchungen frei bleiben.
Im weiteren Ausbau der Erfindung ist es schließlich vorteilhaft, die im verstellbaren Bock gelagerten Walzen durch Preßluft gegen den Barren zu pressen, da diese Art, den erforderlichen Anpreßdruck zu erzeugen, eine besonders genaueEinhaltung gleicher Anpreßkräfte bei mehreren Strängen unabhängig von deren Dicke gewährleistet.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor, in der an Hand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele erläutert sind. In der Zeichnung zeigt Abb. i die erfindungsgemäße Vorrichtung für vier Vollstränge kreisförmigen Querschnitts in Ansicht, Abb. 2 dieselbe Vorrichtung in Draufsicht, Abb. 3 eine Abwandlung der Vorrichtung gemäß Abb. i in Ansicht für vier Vollstränge kreisförmigen, jedoch untereinander verschiedenen Querschnitts, Abb.4 die Vorrichtung nach Abb.3 in Draufsicht.
In den Abb. i und 2 ist mit i der Halterahmen bezeichnet, in dem die Förderwalze 2 bekannter Bauart drehbar gelagert ist. Sie erhält ihren Antrieb durch die Kegelräder 3 und 4. Die vier abzuführenden Stränge sind mit 5 bezeichnet. Jeder der Stränge wird für sich an der der Walze 2 gegenüberliegenden Seite durch zwei nicht angetriebene Walzen 6, 6' geführt, die in dem Haltebock 7 drehbar gelagert sind. Jeder Bock kann für sich gesteuert werden, wodurch der Walzenabstand jedem unterschiedlichen Durchmesser der Einzelstränge 5 angepaßt werden kann, so daß ein gleichmäßiger Abzug der Stränge möglich ist. Jeder Bock 7 wird mittels in dem Zylinder 8 enthaltener Preßluft über die Kolbenstange 9 gegen den Barren 5 gepreßt.
An Stelle von Voll- oder Hohlsträngen kreisförmigen Querschnitts können auch flache oder profilierte Voll- oder Hohlbarren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichmäßig abgezogen werden. Dabei kann es unter Umständen erforderlich sein, daß der Barren auf der der Förderwalze 2 gegenüberliegenden Seite von vier oder noch mehr Gegenwalzen 6 geführt werden muß, die sich auf mehrere Böcke 7 verteilen können.
Im allgemeinen wird man darauf Rücksicht nehinen, die Querschnitte der Stränge nicht wesentlich verschieden voneinander zu halten, da ja der Strang mit einem wesentlich geringeren Querschnitt mit Rücksicht auf ,die Gieß- und Erstarrungsbedingungen schneller abgezogen werden soll als der Strang mit dem größeren Querschnitt. Dies wäre aber bei der in den Abb. i und 2 dargestellten Vorrichtung nicht ohne weiteres möglich, da ja alle Stränge durch die gemeinsame Förderwalze 2 bewegt werden.
Um deshalb auch bei Strängen mit wesentlich verschiedenen Querschnitten die beste Abziehgeschwindigkeit für die einzelnen Stränge anwenden zu können, ist es gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung zweckmäßig, die Förderwalze 2 zu unterteilen und jeden Teil mit einem gesonderten Antrieb zu versehen, wie es beispielsweise in den Abb. 3 und 4 für eine einmalige Unterteilung dargestellt ist. ' Die angetriebene Förderwalze 2a kann jetzt .unabhängig von der FÖrderwalZe 2b mit einer erhöhten Geschwindigkeit umlaufen und dadurch den diinneren Strang schneller abziehen als den durch die Förderwalze 2b abgezogenen dickeren Strang. Das ist vorteilhaft, weil bekanntlich das stetige Gießen von metallischen Voll- oder Hohlsträngen zu gesteigerten Erzeugungsziffern gegenüber dem gewöhnlichen Block- und Kokillengießen führt. Bei der Eigenart der Halbzeugindustrie ist man aber bestrebt, die Abmessungen des Vorprodukts im allgemeinen schon dem späteren VerNvendungszweck des aus dem Vorprodukt herzustellenden Halbzeugs anzupassen. Das hat zur Folge, daß man schon in der Gießerei Wert darauf legt, hinsichtlich der herzustellenden Abmessungen der Yorprodukte für die Herstellung von Halbfabrikaten stark beweglich zu sein.,Da nun, wie schon erwähnt, das stetige Gießen zu wesentlich gesteigerten Gießleistungen führt, kann man beim gleichzeitigen stetigen Gießen mehrerer Stränge nur verhältnismäßig kurze Zeit die gleichen Abmessungen herstellen. weil man bisher nicht wesentlich verschiedene Querschnitte oder Profilformen auf einer Vorrichtung hat gleichzeitig stetig gießen können. Durch die Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, wesentlich verschiedene Abmessungen oder/und Profilformen gleichzeitig herzustellen. So können beispielsweise neben Voll- oder Hohlsträngen kreisförmigen Querschnitts auf der gleichen Gießvorrichtung gleichzeitig Flach- oder Profilbarren sowohl als Voll- wie auch als Hohlstränge stetig gegossen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum gleichzeitigen Fördern mehrerer strangförmiger metallischer Barren auch mit verschiedenen Oberschnitten beim Stranggießen, bestehend aus einer oder mehreren angetriebenen Förderwalzen und iii'--lit angetriebenen unter Vorspannung stehenden Anpreßwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß jedem für einen Strang bestimmten Abschnitt der Förderwalze (2, 2a, 2b) mindestens je zwei in einem verstellbaren Bock (7) gelagerte Anpreßwalzen (6, 6') zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die .Anpreßwalzen (6, 6') symmetrisch zur Förderwalze angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach :Inspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (7) durch Preßluft gegen den Gußbarren anpreßbar ist. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 048 734, 2 157 550, 2202702.