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Scharnier zur Verbindung von zwei oder mehreren, gelenkig miteinander
zu verbindenden, zusammenfaltbaren Lukendeckeln zum Abdecken der Ladeluken von Schiffen
Die Scharniere zur Verbindung von zwei oder mehreren, gelenkig miteinander zu verbindenden,
zusammenfaltbaren Lukendeckeln zum Abdecken der Ladeluken von Schiffen sind üblicherweise
so angeordnet, daß die Gelenkstellen bzw. Schwenkbolzen zwischen den Lukendeckeln
abwechselnd oberhalb und unterhalb der mittleren Deckelebene liegen, so daß beim
Zusammenfalten der Deckel jeweils zwei benachbarte Lukendeckel mit ihrer Unterseite
bzw.Oberseite aufeinanderzuliegen kommen. Besteht dabei die Lukenabdeckung aus vier
oder mehr Lukendeckeln, so ergibt die zusammengefaltete Lukenabdeckung ein ziemlich
dickes Paket, das üblicherweise am vorderen oder hinteren Ende des Lukensülls angelenkt
und in zusammengefalteter Lage aufgerichtet ist, so daß das Paket infolge seiner
Dicke einen erheblichen Platz an Deck erfordert und häufig teilweise über die lichte
Lukenöffnung ragt und diese einschränkt. Hierdurch kann das Verladen sperriger Güter,
die die volle freie Lukenöffnung erfordern, behindert werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Scharnier zur Verbindung
zusammenfaltbarer Lukendeckel zu schaffen, das die Verstauung derselben, falls dies
erforderlich ist, in einem dünneren Paket gestattet. Die Lösung der gestellten Aufgabe
wird nun bei einem Scharnier zur Verbindung von zwei oder mehreren, gelenkig miteinander
zu verbindenden, zusammenfaltbaren Lukendeckeln zum Abdecken der Ladeluken von Schiffen,
das aus zwei in Richtung des Längssülles der Ladeluke sich erstreckenden und mittels
eines Schwenkbolzens zu verbindenden Tragzapfen besteht, darin gesehen, daß die
beiden in Richtung des Längssülles der Ladeluke sich erstreckenden und mittels eines
Schwenkbolzens zu verbindenden Tragzapfen jeweils in den beiden einander benachbarten
Ecken der gelenkig zu verbindenden Lukendeckel, an deren Längsseiten, gleichachsig
und um ihre Achse drehbar gelagert sind, wobei der Schwenkbolzen derart in einer
zur waagerechten Ebene durch die Achse der Tragzapfen parallelen Ebene gelegen ist,
daß er bei der Drehung der Tragzapfen um 180° aus einer Lage unterhalb in eine Lage
oberhalb derselben oder umgekehrt zu liegen kommt. Ein solches Scharnier hat den
Vorteil, daß durch Verdrehen der Tragzapfen um 180° die Schwenkbolzen der Scharniere
wahlweise bequem in eine Ebene oberhalb oder unterhalb der mittleren Deckelebene
verlegt werden können, so daß die in üblicher Weise harmonikaartig zu einem niedrigen
dicken Paket zusammenfaltbaren Lukendeckel bei Bedarf auch zu einem dünnen hohen
Paket zusammengefaltet werden können, bei dem je zwei benachbarte Lukendeckel in
zusammengefalteter Lage in einer gemeinsamen Ebene liegen, wodurch eine Einschränkung
der lichten Lukenöffnung durch das Paket der Lukendeckel sicher vermeidbar ist.
Dies erleichtert das Verladen sehr sperriger Güter erheblich.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn das Lukensüll
und die Lukendeckel im Bereich der Scharniere so ausgebildet sind, daß die Entfernung
des Schwenkbolzens, wenn dieser sich in seiner höchsten Lage befindet, möglich ist.
Hierdurch ist auch das wahlweise Aufklappen eines oder zweier benachbarter Lukendeckel
möglich, was z. B. für das Belüften von Laderäumen oder deren Begehung von Bedeutung
ist.
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Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Scharnieres nebst des dadurch ermöglichten verschiedenen Verstauens der Lukenabdeckung
bzw. der Möglichkeit, diese teilweise zu öffnen. Es zeigt Fig. 1 eine schematische
Längsansicht einer mit den erfindungsgemäßen Scharnieren versehenen geschlossenen
Lukenabdeckung,
Fig. 2 die Lukenabdeckung nach Fig. 1 in verstauter
Stellung, Fig.3 eine der Fig.1 entsprechende Ansicht mit um 180° verdrehten Scharnieren,
Fig.4 die Lukenabdeckung nach Fig.3 in verstauter Stellung, Fig. 5 und 5 a Ansichten
gemäß Fig. 1 mit weiteren verschiedenen gegenseitigen Lagen der Scharniere, die
ein teilweises Öffnen der Lukenabdeckung gestatten, Fig. 6 eine Seitenansicht des
Scharnieres zwischen zwei benachbarten Lukendeckeln, in größerem Maßstab, Fig. 7
einen waagerechten Schnitt durch das Scharnier nach Fig. 6, Fig.8 einen lotrechten
Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 6 in größerem Maßstab, mit dem Schwenkbolzen
in seiner unteren Lage, und Fig.9 denselben Schnitt wie Fig.8, mit dem Schwenkbolzen
in der oberen Lage.
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Die Ladeluke nach Fig. 1 mit Süllen 1 weist zwei aus je vier Lukendeckeln
2, 3, 4 und 5 bestehende, durch eine Herft 6 getrennte Lukenabdeckungen auf. Die
Lukendeckel jeder Lukenabdeckung sind miteinander durch Scharniere 7, 8 und 9 und
der äußere Lukendeckel 2 mit dem Quersüll durch Scharniere 10 verbunden.
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Jedes der Scharniere besteht gemäß den Fig.6 und 7 aus zwei gleichachsigen,
in Richtung des Längssülles der Luke sich erstreckenden Tragzapfen 11, 12, die in
. Lagerböcken 13 der Lukendeckel drehbar gelagert sind. Die einander zugewandten
Enden 14, 15 der Tragzapfen 11, 12 sind gegenüber der waagerechten Ebene der Tragzapfen
abgebogen, wobei das Ende 14 des Tragzapfens 11 gabelförmige Schenkel 17, 18 aufweist,
zwischen die der entsprechende Teil 16 des Endes 15 des Tragzapfens 12 eingreift.
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Die Bohrungen im Teil 16 und den Schenkeln 17, 18 decken sich und
dienen zur Aufnahme des Schwenkbolzens 19. Dieser ist gleichachsig mit dem auf der
gegenüberliegenden Seite der Lukendeckel auf gleiche Weise angebrachten Schwenkbolzen
angeordnet. Um den Schwenkbolzen 19 in seiner Lage zu halten, ist der Schenkel 18
mit einer Sperrplatte 20 versehen, die vor dem äußeren Ende der Bohrung auf den
Schenkel aufgeschweißt ist. An der Außenseite des zweiten Schenkels 17 ist ein Sperriegel
21 vorgesehen, der an diesem Schenkel mit Hilfe von Schrauben 22 befestigt ist und
mit seiner parallel zur Achse des Schwenkbolzens liegenden Längsfläche mit einem
Absatz 23 des entsprechenden Endes des Schwenkbolzens zusammenwirkt. In geschlossener
Lage der Lukendeckel 2, 3, 4, 5 können die Tragzapfen 11,12 gemäß den Fig. 8 und
9 um 180° in dem durch Anbau eines Kastens 24 an das Lukenlängssüll gebildeten Raum
von einer Lage, in der der Schwenkbolzen 19 sich unterhalb der durch die Tragzapfen
gehenden Horizontalebene befindet, bis in die in Fig.8 strichpunktiert und in Fig.9
ausgezogen gezeichnete Lage, in der der Schwenkbolzen sich oberhalb der Ebene der
Tragzapfen befindet, gedreht werden. In letzterer Lage sind die Schrauben 22 erreichbar,
so daß diese entfernt werden können, wodurch der Sperriegel 21 beseitigt und der
Schwenkbolzen 19 aus seiner Bohrung in den Tragzapfen herausgezogen werden kann.
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Mit 25 ist eine elastische Dichtung bezeichnet, mittels der der Deckel
auf dem Lukensülll ruht. 26 (Fig.6) stellt eine ähnliche elastische Dichtung zwischen
zwei benachbarten Lukendeckeln, beispielsweise den Deckeln 2 und 3, dar.
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In Fig.1 sind die Scharniere 7 und 9 unterhalb der Deckelebene und
das Scharnier 8 oberhalb dieser liegend dargestellt. Nach dem Abdecken der Luke
nehmen die Deckel die in der Fig. 2 dargestellte Staustellung ein. In der Fig. 3
sind sämtliche drei Scharniere 7, 8, 9 um 180° gedreht, so daß sich nun die Scharniere
7 und 9 oberhalb und das Scharnier 8 unterhalb der Deckelebene befinden. Beim Abdecken,
beispielsweise mit Hilfe des Zugseiles 27 (Fig. 4), ist es möglich, die Deckel so
hochzuklappen, daß sie die in Fig.4 dargestellte Staustellung einnehmen. Hierdurch
wird eine größere lichte Weite der Ladelukenöffnung, als es in Fig. 2 der Fall ist,
erhalten.
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In dem in Fig.5 dargestellten Beispiel sind die Scharniere 7, 8 und
9 so gedreht, daß sich die Schwenkbolzen der Scharniere 7 und 8 oberhalb und der
Schwenkbolzen des Scharniers 9 unterhalb der Deckelebene befinden. Werden die Schwenkbolzen
des Scharniers 7 entfernt, ist es möglich, die Deckel 2 und 3, wie mit strichpunktierten
Linien in dieser Figur angedeutet ist, aufzuklappen. Dadurch wird eine lichte Weite
erhalten, deren Öffnung 28 der Gesamtlänge der beiden Lukendeckel 2 und 3 entspricht.
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Auch in der Fig. 5 a ist das Scharnier 7 nach oben gedreht, so daß
sich der Schwenkbolzen oberhalb der Deckelebene befindet. Sind nun auch die Schwenkbolzen
der Scharniere 10 am Quersüll herausziehbar gemacht, ist die Möglichkeit gegeben,
den Lukendeckel2 auf den Deckel 3 zu klappen, wie dies mit strichpunktierten Linien
in dieser Figur angedeutet wurde. Bei geöffnetem Lukendeckel 2 wird auch eine unter
diesem Deckel vorgesehene Sprossenleiter 29 erreichbar, so daß man bequem in den
Laderaum hinabsteigen kann, ohne die ganze Lukenabdeckung zu entfernen.
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Auf entsprechende Weise ist es möglich, jeden beliebigen Lukendeckel
der Lukenabdeckung, unabhängig von den übrigen, aufzuklappen.
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Vorrichtungen zum Auf- und Niederklappen der Deckel und zum Festhalten
dieser in hochgeklappter Stellung sind nicht dargestellt, da für diesen Zweck jede
beliebige bekannte Vorrichtung angewandt werden kann.