DE1154263B - Vorrichtung zur Herstellung plattenfoermiger Profilteile aus poroesen und elastischen Werkstoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung plattenförmiger Profilteile aus porösen und elastischen Werkstoffen, z.B. Schaumstoffen, mit zwei im Abstand zueinander angeordneten Schablonen, die dem gewünschten Profil entsprechende Eindrückungen in eine zwischen den Werkzeugen eingeführte Werkstoffplatte vornehmen, und einer zwischen den beiden Werkzeugen einführbaren Schneideinrichtung zum Auftrennen der mit den Eindrückungen versehenen Werkstoffplatte.

Mit einer bekannten Vorrichtung dieser Art werden aus einer z. B. aus Massivgummi bestehenden Platte für Reifen bestimmte Reparaturflicken hergestellt, die als Profilierung rippen- bzw. wulstförmige Vorsprünge aufweisen. Zu diesem Zwecke besitzt die eine der beiden als Walzen ausgebildeten Schablonen entsprechende umfängliche Vorsprünge, zu denen auf der anderen Schablone vorgesehene rinnenförmige, umfängliche Vertiefungen genau gegenüberliegend angeordnet sind. Beide Schablonen besitzen also eine unterschiedliche Profilierung; eine Walze ist nur mit rippenförmigen Vorsprüngen und die andere Walze nur mit rinnenförmigen Vertiefungen versehen. Dies hat zur Folge, daß beim Durchschneiden der zwischen den beiden Walzen zusammengedrückten Platte zwei unterschiedlich ausgebildete Profilteile entstehen, nämlich der gewünschte Reparaturflicken und der durch das Ausschneiden des Flickens aus der der Vorrichtung zugeführten Werkstoffplatte entstandene Restteil, der praktisch Abfall darstellt. Dadurch wird die Fertigung insgesamt unwirtschaftlich.

Dieser Nachteil soll nach einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag dadurch ausgeräumt werden, daß zur Herstellung von Polsterkörpern aus Schaumkunststoffen entweder eine — nicht mit Eindrückungen versehene — Materialbahn mit einem Schneidwerkzeug getrennt wird, dessen Schneide dem gewünschten Profil entsprechend ausgebildet ist, oder für das Trennen ein Schneidwerkzeug mit geradliniger Schneide verwendet wird, wobei dann die Materialbahn während des Trennvorganges senkrecht zur Vorschubrichtung dem herzustellenden Profil entsprechend bewegt oder angeordnet werden muß. Hierbei werden zwar in einem Arbeitsgang mehrere in derselben Weise ausgebildete Profilteile ohne Abfall erhalten, jedoch ist die Anwendung dieses Verfahrens bei Verwendung gebogener Schneiden für das Trennwerkzeug ersichtlich nur auf einfache Profile beschränkt oder bei Anwendung geradliniger Schneiden wegen der verhältnismäßig komplizierten Bewegung oder Anordnung der Werkstoff-Vorrichtung zur Herstellung

plattenförmiger Profilteile aus porösen

und elastischen Werkstoffen

Anmelder:

Helmut Sandler & Co.

Schulterpolster- und Wattelinfabrik,

Gefrees (OFr.)

platte nur schwierig und deshalb nicht wirtschaftlich durchführbar.

Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach einem Vorschlag, der es gestattet, aus einer Schaumstoffplatte bzw. -bahn in möglichst einfacher Weise in einem einzigen Arbeitsgang und ohne Abfall mehrere in derselben Weise ausgebildete und beliebig gestaltete Profilteile herzustellen. Es ist klar, daß ein solcher Vorschlag vor allem für die Herstellung von Polsterkörpern aus Schaumstoff große Bedeutung hat, da hier die Profilierung verhältnismäßig kompliziert sein kann. So besteht die Profilierung von Polsterkörpern beispielsweise vielfach aus mehr oder weniger dicht nebeneinander angeordneten höckerartigen Vorsprüngen, die durch sich kreuzende grabenartige Vertiefungen voneinander getrennt sind. Ein solches Profil wäre nach dem zuletzt erwähnten, nicht vorveröffentlichten Vorschlag, wirtschaftlich nicht herstellbar.

Die vorliegende Erfindung will dem erwähnten Bedürfnis Rechnung tragen. Sie geht dabei von der eingangs als bekannt vorausgesetzten Vorrichtung aus, die erfindungsgemäß zur Herstellung von zwei in derselben Weise ausgebildeten Schaumstoff-Profilteilen in einem Arbeitsgang und ohne Abfall in der Weise weiterentwickelt bzw. abgewandelt wurde, daß jede der beiden Schablonen, welche die poröse und elastische Werkstoffplatte zwischen sich zusammendrücken, d.h. dem gewünschten Profil entsprechend vorübergehend verformen, sowohl Erhöhungen als auch Vertiefungen versetzt angeordnet aufweist und daß die Schneideinrichtung die zwischen den Scha-

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blonen befindliche Werkstoffplatte in der Mittelebene teilt.

Von der bekannten Vorrichtung zur Herstellung profilierter Reparaturflicken unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand im wesentlichen durch eine andersartige Ausbildung der Arbeitsflächen der Schablonen. In dem bekannten Fall ist, wie bereits erwähnt, die eine (Walzen-) Schablone nur mit Erhöhungen und die andere mit Vertiefungen versehen, so daß es sich bei der Arbeitsweise dieser Vorrichtung im eigentlichen um ein Ausschneiden eines Profils aus einer Werkstoffplatte handelt, wobei der Rest Abfall darstellt. Demgegenüber ist die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung als ein

— abfalloses — Teilen einer Werkstoffplatte in mehrere gleich ausgebildete, also dieselbe Schnittfläche aufweisende Stücke anzusehen.

Zufolge der Eigenart der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es ohne weiteres möglich, mit gerader Schneidkante des Trennwerkzeuges und bei gerad- zo linigem Vorschub der zu verarbeitenden, d. h. zu teilenden Werkstoffplatte auch kompliziertere Profilteile aus porösen und elastischen Materialien, vorzugsweise Schaumstoffen, herzustellen, und zwar ohne Abfall und in kontinuierlicher Arbeitsweise, wobei in einem Arbeitsgang mehrere Profilteile anfallen. So ist es bei Anwendung der Erfindung beispielsweise von Vorteil, daß Profilteile erhalten werden können, auf deren Profilfläche die einzelnen Profile, z. B. Höcker, an einzelnen Stellen dichter angeordnet sind als im übrigen Bereich. Dadurch lassen sich Polsterkörper mit abgestufter Kompressibilität erzielen. Im allgemeinen wird man bei Polsterkörpern die Profile dort dichter anordnen, wo die stärkste Belastung auftritt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß es bei Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens, bei dem das Profil eigentlich nur aus der

— nicht zusammengedrückten — Schaumstoffplatte herausgeschnitten wird, nicht oder nur unter beträchtlichem Aufwand möglich ist, derart komplizierte Profile wirtschaftlich herzustellen. Dies ist aber bei der Erfindung deshalb möglich, weil hier im Gegensatz zu dem letzterwähnten Verfahren das Profil nicht durch Schneiden, sondern durch vorübergehende Verformung der Werkstoffplatte erzeugt wird.

Zum Formen von Körpern aus poröser Masse, z.B. Schaumgummi, ist bereits eine Preßform bekanntgeworden, mit der zur Erzeugung einer Aushöhlung in einem ebenen Werkstoffteil aus dessen Oberfläche vermittels einer der Aushöhlung entsprechend ausgeschnittenen Schablone ein zu der Aushöhlung kongruentes Teil herausgedrückt und dieses dann abgeschnitten wird. Nach Aufhebung des Schablonendruckes ergibt sich dann die Aushöhlung. Auch hierbei handelt es sich nicht wie bei der Erfindung um ein Teilen einer Werkstoff platte in gleichgestaltete Profilteile, sondern wieder um ein Ausschneiden eines Profils aus einer Werkstoffplatte, wobei neben dem gewünschten Profil ein Abfallteil zurückbleibt. Im übrigen kann mit der zuletzt beschriebenen Form nicht kontinuierlich gearbeitet werden.

An Hand der im wesentlichen schematischen Darstellungen in der Zeichnung soll die Erfindung nachstehend nochmals kurz unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine zwischen ein Schablonenpaar eingepreßte Schaumstoffplatte im Querschnitt und

Fig. 2 die längs der Mittelebene in Fig. 1 halbierte Platte nach Entfernen des Schablonenpaars im selben Schnitt.

Das in Fig. 1 gezeigte Schablonenpaar kann für die Herstellung von Schaumstoffplatten mit wellenförmigem Profil verwendet werden. Dementsprechend weisen die im Abstand zueinander angeordneten Schablonen 1,2 eine wellenförmige Arbeitsfläche 3,4 auf. Die zur Bildung des Wellenprofils auf jeder der beiden Schablonen vorgesehenen Erhöhungen (Wellenberge) und Vertiefungen (Wellentäler) sind versetzt angeordnet, so daß die Erhöhungen der einen Schablone gegenüber den Vertiefungen der anderen Schablone zu liegen kommen.

Im Betrieb der Vorrichtung gelangt eine Schaumstoffplatte 5 zwischen die Schablonen 1 und 2, wodurch der Schaumstoff vorübergehend — wellenförmig — verformt wird. In diesem Zustand wird die Platte 5 in der in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten Mittelebene 3 vermittels eines nicht gezeigten Werkzeuges geteilt. Die auf diese Weise erhaltenen beiden Schaumstoffstücke werden dann von den Schablonen 1,2 abgezogen. Sobald die Einwirkung der Schablonen auf den Schaumstoff aufhört, dehnt sich der Schaumstoff bis zu seiner ursprünglichen Porosität aus, und es entstehen unter Rückbildung einer ebenen Fläche an der während des Zusammendrükkens zwischen den Schablonen unmittelbar an deren Arbeitsfläche anliegenden Schaumstoffseite die beiden in Fig. 2 gezeigten Schaumstoffprofile 7,8, welche an der Schnittfläche dasselbe wellenförmige Profil aufweisen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Vorrichtung zur Herstellung plattenförmiger Profilteile aus porösen und elastischen Werkstoffen, z. B. Schaumstoffen, mit zwei im Abstand zueinander angeordneten Schablonen, die dem gewünschten Profil entsprechende Eindrückungen in eine zwischen den Werkzeugen eingeführte Werkstoffplatte vornehmen, und einer zwischen den beiden Werkzeugen einführbaren Schneideinrichtung zum Auftrennen der mit den Eindrückungen versehenen Werkstoffplatte, dadurch gekennzeichnet, daß — zum Herstellen von zwei in derselben Weise ausgebildeten Profilteilen in einem Arbeitsgang und ohne Abfall — jede Schablone mit versetzten Erhöhungen und Vertiefungen versehen ist und die Schneideinrichtung die Werkstoffplatte in der Mittelebene teilt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1709 739,
   1702473;

   deutsche Patentschriften Nr. 544 016, 268 978;
   französische Patentschrift Nr. 805 494;
   belgische Patentschrift Nr. 531 014;
   USA.-Patentschrift Nr. 2 214 461.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 309 687/300 9.