DE2836967A1

DE2836967A1 - Verfahren zur herstellung eines schichtkoerpers aus einem gewebe und einer schaumstoffbahn sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens

Info

Publication number: DE2836967A1
Application number: DE19782836967
Authority: DE
Inventors: Horst Bokelmann
Original assignee: Metzeler Schaum GmbH
Current assignee: Metzeler Schaum GmbH
Priority date: 1978-08-24
Filing date: 1978-08-24
Publication date: 1980-02-28

Description

Verfahren zur Herstellung eines Schichtkörpers aus einem Ge-
webe und einer Schaumstoffbahn sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtkörpers aus einem Gewebe und einer Schaumstoffbahn sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Insbesondere in der Polstermöbelindustrie werden häufig Schichtkörper verwendet, die aus einem elastischen Gewebe und einer Schaumstoffschicht bestehen. Bei einem solchen Gewebe kann es sich beispielsweise um umsponnene Latexfäden handeln, die zu einem Flächengebilde verwebt und durch Revultex an den Knotenpunkten elastisch miteinander verbunden worden sind.
Es kann auch ein anderes elastisches Gewebe verwendet werden, wobei jedoch die Bedingung erfüllt werden muß, daß die Schuß-und/oder Kettfäden eines solchen Gewebes elastisch sind.
Auch der verwendete Schaumstoff sollte elastisch sein, so daß insbesondere für die Zwecke der Polstermöbelindustrie bevorzugt Polyurethanschaum verwendet wird.
Wärend bisher solches Gewebe auf geeignete Rahmen oder Gestelle konfektioniert worden ist, ist in letzter Zeit ein Verfahren entwickelt, bei dem ein solches, mit einem elastischen Gewebe bespanntes Gestell auch in einem Kaltschaum-Formteil eingeschäumt wird.
Bei einem anderen Verfahren wird zunächst das Gewebe auf ein starres Gestell oder einen starren Rahmen gespannt, und anschließend wird die fertig ausgeschäumte, getrennt hergestellte Polyurethan-Schaumstoffschicht auf das Gewebe aufgeklebt.
Diese Verfahren sind jedoch sehr aufwendig, da insbesondere die erwähnte Verklebung der Schaumstoffschicht und des Gewebes mehrere, getrennt durchzuführende Arbeitsgänge erfordert und auch die Verklebung äußerst sorgfältig durchgeführt werden muß.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem bzw. der die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
Insbesondere soll ein Weg aufgezeigt werden, auf dem solche Schichtkörper äußerst rationell und damit wirtschaftlich hergestellt werden können.
Bei den Verfahren der angegebenen Gattung wird dies dadurch erreicht, daß bei der Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcke#n mit einer auf der Schaumstoffoberfläche während des Aufschäumvorganges geführten Abdeckung eine sich angenähert über die gesamte Breite des Schaumstoffblockes erstreckende Gewebebahn zwischen die Oberfläche des aufsteigenden Schaums und die Abdeckung eingeführt und mit der Schaumstoffblockoberfläche in bleibende Verbindung gebracht wird.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens wird dies dadurch erreicht, daß die Rechteckblockschaumanlage zusätzlich eine Vorratsrolle für das Gewebe und ein Rollenpaar für die Einstellung der Zuführgeschwindigkeit des Gewebes aufweist.
Die mit Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf folgendem Grundgedanken: Es sind verschiedene Ausführungsformen von Verfahren zur Herstellung von rechteckigen Schaumstoffblöcken bekannt, bei denen im allgemeinen eine Abdeckbahn auf die Oberfläche des aufsteigenden Schaums aufgelegt und dort in einer solchen Lage gehalten wird, daß sich die gewünschte ebene Oberfläche ergibt. Beispiele für solche Verfahren werden in der DE-OS 2 123 216, DE-OS 2 165 902 und DE-OS 2 517 664 beschrieben.
Bei einem solchen Verfahren wird nach der Aushärtung des Schaums entweder die Abdeckbahn abgeschnitten (z.B. DE-OS 2 123 216) oder abgezogen und als Bodenbahn wieder zugeführt (DE-OS 2 517 664).In jedem Fall ist die dann freiliegende Oberfläche des Schaumstoffblocks etwas unregelmaßig, so daß bei hohen Anforderungen an die Qualität eines solchen Schaumstoffblocks die Oberfläche noch gerade geschnitten werden muß.
Bringt man nun bei einem solchen, herkömmlichen Verfahren zur Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken ein Gewebe zwischen die Oberfläche des aufsteigenden Schaums und die Abdeckbahn ein, so durchdringt der reagierende Schaum das Gewebe und verbindet sich fest mit ihm. Wird nach der Aushärtung des Schaums nun diese Abdeckbahn abgezogen, so bildet das Gewebe die Oberfläche des zurückbleibenden Schaumstoffblocks. Es entsteht also ein Schichtkörper, der das eingeschäumte Gewebe enthält.
Zur Herstellung auch großer Längen solcher Schichtkörper ist also keine neue Anlage erforderlich, sondern die bereits bestehenden Anlagen für die Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken müssen nur wenig modifiziert werden. Auch die Betriebsdaten müssen nicht geändert werden, d.h. die Anlagen können mit den üblichen Geschwindigkeiten, beispielsweise 5 bis 10 m/min.
gefahren werden, und es können auch die sonst üblichen, weichelastischen Polyurethan-Schaumstoffe in beliebigen Qualitäten und in beliebiger Dicke eingesetzt werden.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung fallen solche Schichtkörper als "Abfallprodukt" bei der herkömmlichen Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken an, indem Schaumstoffblöcke mit den gewünschten Abmessungen auf die übliche, oben erwähnte Weise, jedoch mit einer Gewebebahn zwischen Abdeckung und Schaumstoffoberfläche, geschäumt werden. Nach der Aushärtung des Schaumstoffblocks kann von der Oberfläche eine Schaumstoffschicht vorher bestimmter Dicke abgeschnitten werden, die das eingeschäumte Gewebe enthält, während der Hauptteil als Rechteckblock der Weiterverarbeitung zugeführt wird.
Dieser zusätzliche Arbeitsgang des Abschneidens des Schichtkörpers erfordert keinen großen konstruktiven Aufwand und muß darüber hinaus oft auch bei der üblichen Fertigung von Rechteckschaumstoffblöcken durchgeführt werden, da die nach dem Abziehen der Abdeckung vorliegende Oberfläche im allgemeinen etwas unregelmäßig ist, so daß bei hohen Anforderungen an die Qualität eines solchen Schaumstoffblocks die Oberfläche noch gerade geschnitten werden mußte.
Wenn auf die erläuterte Weise die Schichtkörper als "Abfallprodukt" von Rechteck-Schaumstoffblöcken herstellt werden, hat der Schaumstoffblock nach dem Abschneiden des Schichtkörpers eine abgekuppte Oberfläche mit optimaler Form, so daß der Schaumstoffblock qualitativ hochwertig ist und mit mehr Erlös verkauft werden kann; auf diese Weise können in einem Arbeitsgang zwei verschiedene Produkte ohne ins Gewicht fallende Erhöhung der Betriebskosten hergestellt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 Eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Herstellung eines Schichtkörpers aus einem Gewebe und einer Schaumstoffschicht, und Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines solchen Schichtkörpers.
Im folgenden soll die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöckenbeschrieben werden, wie sie aus der DE-OS 2 517 664 bekannt ist. Dabei wird die Abdeckbahn nach der Aushärtung des Schaums abgezogen und als Bodenbahn wieder zugeführt.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren jedoch auch bei jedem anderen bekannten Verfahren zur Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken eingesetzt werden, bei dem eine Abdeckbahn verwendet wird. Solche Verfahren werden beispielsweise in der DE-OS 2 123 216 und DE-OS 2 165 902 beschrieben.
Bei dem bekannten Verfahren zur Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken wird eine Papierbahn 4 von einer Vorratsrolle 1 über eine Bremsrolle 3 der Oberfläche des aufsteigenden Schaums -22 durchgeführt. Zwischen der Vorratsrolle 1 und der Bremsrolle 3 ist eine Vorrichtung 2 zum Besäumen bzw. Beschneiden der Kanten der Papierbahn 4 angeordnet. Die Stelle, an der die Papierbahn 4 erstmals die Oberfläche des Schaums 22 berührt, wird durch eine erste Rolle 5 bestimmt, die horizontal und vertikal verstellt werden kann. Zweckmäßigerweise befindet sich die Rolle 5 an der Stelle, an der die anfangs konkave Oberfläche des aufsteigenden Schaums 21 in eine konvexe Oberfläche übergeht.
Eine weitere Rolle 6 befindet sich, in der Bewegungsrichtung der Abdeckbahn 4 gesehen, hinter der Rolle 5 und kann ebenfalls horizontal und vertikal verstellt werden.
Mittels der Rollen 5 und 6 können der Auflagepunkt der Papierbahn 4 auf der Reaktionsflüssigkeit sowie die Form der Oberfläche des aufsteigenden Schaums genau eingestellt werden.
Eine weitere, horizontal und vertikal verstellbare Rolle 7 befindet sich an einer Stelle, an welcher der Schaumstoffblock bereits seine volle Höhe erreicht hat.
Die Papierbahn kann kurz vor oder nach dem Ende der flüssigen Phase des Schaums abgezogen werden; es ist auch möglich, die Papierbahn 4 erst dann abzuziehen, wenn die Poren des Schaums 21 aufgebrochen sind. Auf jeden Fall wird die Papierbahn 4 hinter der Rolle 7 von der Oberfläche des Schaums abgezogen.
Die seitliche Begrenzung des aufsteigenden Schaums erfolgt durch schematisch angedeutete Bahnen 12 und 12'.
Die Papierbahn 4 wird hinter der Rolle 7 von der Oberfläche des Schaumstoffblocks abgezogen und über Rollen 8, 8', 10 und 11 der Vorrichtung als Bodenbahn wieder zugeführt, die sich auf einem endlosen Transportband für die Schaumstoffblöcke befindet. Auf diese, nun als Bodenbahn dienende Papierbahn 4 wird das Reaktions gemisch mittels einer Zuführeinrichtung 13 aufgebracht.
Wie erwähnt, ist dieses Verfahren für die Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken aus der DE-OS 2 517 664 bekannt, so daß es nicht im einzelnen beschrieben werden muß.
Mit einer solchen Anlage können Schaumstoffblöcke in beliebigen Qualitäten und in beliebiger Dicke bzw. Breite hergestellt werden. Für die Fertigung eines Schichtkörpers aus einem Gewebe und einer Schaumstoffschicht wird jedoch zweckmäßigerweise elastischer, insbesondere weichelastischer Polyurethanschaum verwendet.
Bei einer solchen Anlage wird nun zwischen der Oberfläche des aufsteigenden Schaums 21 und die als Abdeckbahn dienende Papierbahn 4 ein Gewebe 20 eingeführt, das aus umsponnenen Latexfäden besteht, die zu einem Flächengebilde verwebt worden sind; anschließend sind die Latexfäden an den Knotenpunkten noch elastisch verbunden worden, beispielsweise durch Revultex.
Es können auch andere, elastische Gewebe verwendet werden, wobei insbesondere wesentlich ist, daß die Schuß- und/oder Kettfäden des Gewebes 20 elastisch sind.
Dieses Gewebe 20 befindet sich auf einer Vorratsrolle 24, die gemäß der Darstellung in der Figur links von der ersten Rolle 5 angeordnet ist.
Von dieser Vorratsrolle 24 wird das Gewebe 20 über zwei Rollen 26, 28 geführt, die zur Einstellung der Zuführgeschwindigkeit des Gewebes 20 dienen. Die Drehzahl der beiden Rollen 26,28 kann also jeweils so gesteuert werden, daß sich die den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßte, optimale Zuführgeschwindigkeit ergibt. Zweckmäßigerweise ist die Zuführgeschwindigkeit des Gewebes 20 etwas geringer als die Fahrgeschwindigkeit des Blockes, die im allgemeinen zwischen 5 und 10 m/min. liegt, so daß sich eine gewisse Reibung zwischen Schaumstoff 21 und Gewebe 20 ergibt; dadurch wird das Gewebe 20 etwas an dem aufsteigenden Schaum 21 vorbeigezogen, so daß alle Fäden des Gewebes gleichmäßig von allen Seiten mit dem Schaumstoff beschichtet werden und sich eine sehr enge, homogene Verbindung zwischen Gewebe 20 und Schaumstoff 21 ergibt.
Wie man der Figur entnehmen kann, wird das Gewebe 20 von den Rollen 26,28 so angeliefert, daß es an der Rolle 5 zwischen die Oberfläche des aufsteigenden Schaums 21 und die Papierbahn 4 eingeführt und mit dem Schaumstoffblock weitertransportiert wird.
Nach dem Aushärten des Schaumstoffs wird in üblicher Weise die Papierbahn 4 nach oben abgezogen, so daß ein Schaumstoffblock entsteht, der auf einer Oberfläche mit dem Gewebe 20 versehen ist.
Nun wird beispielsweise auf-der in Figur 1 angedeuteten Höhe 30 eine horizontale, obes Schicht 22 des Schaumstoffblocks 21 mit den üblichen Schneidtechniken abgekuppt, so daß einerseits auf der als Bodenbahn dienenden Papierbahn 4 ein rechteckiger Schaumstoff mit einer einwandfreien Oberfläche und andererseits ein Schichtkörper 24 aus einem Gewebe 20 entsteht, das auf einer Seite fest mit einer Schaumstoffschicht 22 vorgegebener Dicke verbunden ist (s. Fig. 2).
Sowohl die rechteckigen Schaumstoffblöcke als auch der Schichtkörper 24 werden in üblicher Weise weiterverarbeitet, also aufgerollt, abgelängt und gestapelt.
Solche Schichtkörper 24 können dann in der üblichen Weise eingesetzt werden, beispielsweise in der Polstermöbelindustrie zur Bepolsterung von Sesseln usw.

Claims

Patentansprüche Verfahren zur Herstellung eines Schichtkörpers aus einem Gewebe und einer Schaumstoffbahn, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß beider Fertigung von rechteckigen Schaumstoffblöcken mit einer auf der Schaumstoffoberfläche während des Aufschäumvorganges geführten Abdeckung eine sich angenähert über die gesamte Breite des Schaumstoffblockes erstreckende Gewebebahn zwischen die Oberfläche des aufsteigenden Schaums und die Abdeckung eingeführt und mit der Schaumstoffblockoberfläche in bleibende Verbindung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführgeschwindigkeit der Gewebebahn geringer ist als die Transportgeschwindigkeit des Schaumstoffblockes.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Aushärtung des Schaumstoffblockes eine vorgegebene, die Gewebebahn als integralen Bestandteil enthaltende Schaumstoffschicht abgeschnitten wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechteckblockschaumanlage zusätzlich eine Vorratsrolle(24) für das Gewebe (20) und ein Rollenpaar (26,28) für die Einstellung der Zuführgeschwindigkeit des Gewebes (20) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (5) für die Zuführung der Abdeckbahn (4) gleichzeitig zur Zuführung der Gewebebahn (20) ausgebildet ist.