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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Polsterpapiers Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines aus mehreren mit Hochprägungen
versehenen und untereinander verklebten Lagen bestehenden Polsterpapiers und hat
eine verbesserte Ausbildung eines solchen Polsterpapiers zum Gegenstand. Zu der
Erfindung gehört ferner eine neuartige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die sich durch eine besonders zweckmäßige und einfache Anordnung ihrer
Teile auszeichnet.
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Es ist an sich bekannt, Polsterpapiere aus mehreren mit Hochprägungen
versehenen und untereinander verklebten Lagen herzustellen. Bei den bekannten Polsterpapieren
dieser Art benötigte man aber mindestens drei Lagen, von denen im allgemeinen zwei
Lagen glatt und eine Lage hochgeprägt war. Die hochgeprägte Lage war bei diesen
bekannten Polsterpapieren zwischen die glatten Lagen geklebt, so daß also die glatten
Lagen die Außenseiten des Polsterpapiers bildeten.
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Es ist ferner bekannt, Polsterpapiere unter Verwendung sogenannter
Wattepapiere oder Zellstoffwatte herzustellen. Hier sind auch verschiedenartige
Kombinationen von glatten oder hochgeprägten Papieren mit glatten oder hochgeprägten
Wattepapieren vorgeschlagen worden.
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Es ist auch bekannt, aus mehr als zwei geprägten Papierlagen zusammengesetzte
Gebilde herzustellen, die aber als Polsterpapier nicht geeignet waren, weil die
geprägten und miteinander vereinigten Bahnen hierbei in einem Rahmen zusammengehalten
wurden. Die Papierbahnen wiesen dabei auch keine linienförmigen Hochprägungen auf,
durch die zwei miteinander vereinigte und verklebte Papierlagen mit ringsum abgeschlossenen
Lufträumen hatten gebildet werden können, sondern lediglich Wellungen, die an den
beiden Endkanten offen waren. Infolgedessen entstanden beim Zusammenkleben der Bahnen
nur Hohlräume, die ebenfalls offen waren, so daß die Luft daraus beim Zusammendrücken
ungehindert entweichen konnte. Auch eine Ausführungsform dieser bekannten Papiererzeugnisse,
bei der röhrenförmige Hohlräume durch Endflächen verschlossen waren, eignen sich
nicht als Polsterpapier, da auf die Papierlagen ein parallel zu der Fläche gerichteter
Druck nicht mehr ausgeübt werden konnte.
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Gegenüber allen diesen bekannten Polsterpapieren hat die Erfindung
den Vorzug, daß sie es erstmalig ermöglicht, ein wirksames Polsterpapier aus nur
zwei Lagen hochgeprägten Papiers herzustellen, wobei diese beiden Lagen selbst aus
einfachem Papier bestehen, also kein Wattepapier oder sonstwie von vornherein schon
Polstereigenschaften aufweisendes Papier sind. Durch die Verwendung und Verarbeitung
von nur zwei Blatt gewöhnlichen glatten Papiers zu einem wirksamen und ansprechenden
Polsterpapier werden neue Möglichkeiten für die wirtschaftliche Fertigung von Polsterpapieren
mit einfachen Einrichtungen geschaffen.
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Die Erfindung besteht demgemäß, in einem Verfahren zur Herstellung
eines aus zwei mit Hochprägungen versehenen und miteinander verklebten Lagen bestehenden
Polsterpapiers, bei dem zwei Lagen glatten Papiers mit übereinstimmenden Hochprägungen
versehen werden, die Außenseite der Hochprägungen wenigstens einer Lage beleimt
und diese Lage auf die Außenseite der Hochprägungen der anderen Lage deckungsgleich
aufgelegt sowie mit ihr verklebt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß solche
Papierlagen Verwendung finden, bei denen die Hochprägungen aus zusammenhängenden
Rippen, Stegen, Feldern od. dgl. bestehen, während die von ihnen eingeschlossenen
ungeprägten Papierflächen z. B. kalottenartige, wabenförmige oder rhombische Muster
aufweisen. Bei der Erfindung geht man also von zwei Lagen gewöhnlichen glatten Papiers
aus, die man mit genau übereinstimmenden Hochprägungen versieht. Zur Erzielung des
von der Erfindung beabsichtigten Erfolges ist es eine unerläßliche Voraussetzung,
daß beide Papiere mit identischen Mustern hochgeprägt werden, weil bei der weiteren
Verarbeitung die beiden Papiere mit ihren Prägungen genau zur Deckung gebracht werden
müssen. Hierbei müssen die beiden geprägten Papierlagen so aufeinander gebracht
werden, daß ihre Hochprägungen, also die erhabenen Teile der Prägungen beider Papierlagen,
einander zugewendet sind. Die beiden Papierlagen können sich also nur an diesen
erhabenen Stellen gegenseitig berühren.
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Bevor man aber die beiden hochgeprägten Papierlagen in der geschilderten
Weise. miteinander zusammenbringt, werden wenigstens auf einer Papierlage die
Hochprägungen,
also die erhabenen Teile der Prägungen, an ihren höchsten- Stellen, mit denen sie
später die Hochprägungen der anderen Papierlage berühren, mit Leim bestrichen. Wenn
dann die beiden hochgeprägten Papierlaben in der erfindungsgemäßen Weise miteinander
zusammengebracht werden, kleben sie mit ihren am weitesten vorstehenden Teilen der
Hochprägung zusammen. Hierbei muß an den Stellen der Hochprägung ein gewisser Druck
ausgeübt werden. Dies kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in der Weise
geschehen, daß man jede Lage durch je ein aus Patrize und Matrize bestehendes Frägewalzenpaar
führt und die Patrizen beider Prägewalzenpaare gleichzeitig zur Vereinigung der
beiden hochgeprägten Bahnen benutzt, nachdem man die Hochprägungen wenigstens einer
Bahn beleimt hat.
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hach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man also ein Polsterpapier,
dessen Eigenart darin besteht, daß es aus zwei mit identischen Hochprägungen versehenen
Lagen besteht, die vorzugsweise punkt- oder linienförmige und regelmäßige, geschlossene
geometrische Figuren bilden und die mit den hochgeprägten Seiten einander zugekehrt
sowie mit den Hochprägungen deckungsgleich aufeinanderliegend so verleimt sind,
daß sie nur mit den hochgeprägten Stellen miteinander verbunden sind. Die Polsterwirkung
dieses Papiers ist unerwartet gut und kann auf die zwischen den miteinander verklebten
Hochprägungen liegenden Luftkissen zurückgeführt werden. Jedenfalls ist es überraschend,
wie nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag mit nur zwei Papierlagen ein Polsterpapier
gewonnen werden kann, das in seiner Polsterwirkung den viel umständlicher aufgebauten
und teueren Polsterpapieren nicht nachsteht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit einer einfachen Vorrichtung
in sehr bequemer Weise durchführen. Durch diese Vorrichtung wird vor allem die Aufgabe
gelöst, die beiden hochgeprägten Lagen glatten Papiers einwandfrei und zuverlässig
in der vorgesehenen Weise miteinander zu verkleben.
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Für ähnliche Zwecke ist bereits eine Maschine bekannt, bei der zur
Vereinigung der Papierlagen ein Paar glatter Walzen vorgesehen ist. Die zu prägenden
Papierbahnen gelangen zunächst zu den Prägerwalzenpaaren, werden geprägt, mit Leim
versehen und dann zwei glatten Heizwalzen zugeführt. Auf diesem Wege läßt sich aber
das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von Polsterpapier nicht in einwandfreier
Weise verwirklichen, weil das Vereinigen der beiden Papierlagen mit besonderer Sorgfalt
erfolgen muß. Da die Hochprägungen linienförmig sind und eine kleine flächenmäßige
Ausdehnung haben, muß dafür gesorgt werden, daß die linienförmigen Hochprägungen
beider Papierlagen genau und deckungsgleich beim Zusammenführen aufeinandertreffen.
Zu diesem Zweck sind die bisher benutzten glatten Andruckwalzen nicht geeignet,
weil sie keine ausreichend genaue Führung der geprägten Papierbahnen gestatten.
Aus diesem Grunde müssen Führungswalzen verwendet werden, die die geprägten Papierbahnen
so halten, daß die Papierbahnen weder in axialer Richtung noch in Umfangsrichtung
verrutschen können.
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Außerdem muß zur Erzielung einer einwandfreien V erklebung bei dem
Vereinigen der beiden Papierlagen an den Stellen der Hochprägungen ein Druck auf
die Papierbahn ausgeübt werden, der die Hochprägungen der beiden Bahnen aufeinanderdrückt.
Auch dies wäre mit einer glatten Walze nicht zu erreichen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, nach dem für die Andruckwalzen beider
Vereinigung der beiden Papierbahnen gleich die Prägewalzen verwendet werden, läßt
drei Vorzüge erzielen: 1. Es wird ein Walzenpaar eingespart; 2. die geprägten Papierbahnen
haben auf den Andruckwalzen eine einwandfreie Führung, die ein Verrutschen in jeder
Richtung verhindert; 3. bei dem Aufeinanderkleben der beiden Papierlagen wird an
den Stellen der Hochprägung ein linienförmiger Druck ausgeübt, der ein selbständiges
Verkleben der Papierlagen an den hochgeprägten Stellen herbeiführt.
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Die Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
selbst einen Teil der Erfindung darstellt, ist demgemäß gekennzeichnet durch zwei
aus je einer Matrize und je einer Patrize bestehende und mit identischen Prägemustern
versehene und synchron umlaufende Prägewalzenpaare, von denen die Patrizenwalzen
entgegengesetzt zueinander mit gleicher Geschwindigkeit umlaufen.
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Diese Einrichtung hat den großen Vorzug, daß sie das Prägen und Verkleben
der beiden Lagen glatten Papiers in einem einzigen kontinuierlich ablaufenden Arbeitsgang
gestattet. Ihr wesentliches Merkmal besteht darin, daß die Patrizen der die beiden
Lagen prägenden Prägewalzenpaare gleichzeitig die zum Verkleben der beiden Lagen
notwendige Zusammendrückvorrichtung abgeben. Voraussetzung für das einwandfreie
Arbeiten dieser Vorrichtung ist natÜr-1ich, daß die beiden Prägewalzenpaare genau
übereinstimmende Prägemuster haben und in der richtigen Weise zueinander justiert
sind. Grundsätzliche Schwierigkeiten bieten sich hier aber nicht.
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Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Einrichtung
sowie mehrere Ausführungsbeispiele des damit hergestellten Polsterpapiers sind in
der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
beispielsweisen Einrichtung zum Herstellen des Polsterpapiers, Fig. 2 einen Schnitt
durch die Prägestelle ,des oberen Walzenpaares und die Stelle des Zusammenlaufs
der beiden hochgeprägten Papierbahnen und Fig. 3 bis 5 einige Ausführungsbeispiele
des Polsterpapiers mit durch Aufbrechen kenntlich gemachter unterer Papierlage.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Vorrichtung zum Herstellen
des Polsterpapiers im wesentlichen aus zwei Prägewalzenpaaren 1 und 2, die mit gleicher
Umfangsgeschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung umlaufen. Die Matrizen 3- und
3' und ,die Patrizen 4 bzw. 4' sind so zueinander angeordnet, daß die erhabenen
Prägemuster der beiden Patrizen tangential sich nahezu berührend aufeinander abrollen.
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Die zu prägenden glatten Papierbahnen 5 und 5' werden beim Durchgang
durch die ein gleiches Prägemuster aufweisenden Prägewalzenpaare 1 und 2 mit Hochprägungen
6 versehen, die deckungsgleich aufeinand-ertreffen. Zuvor werden die Hochprägungen
der einen Papierbahn von einer Beleimungsvorrichtung 7 mit Klebstoff versehen, so
daß beim Abrollen der beiden Bahnen die Hochprägungen 6 unter Druck fest miteinander
verklebt werden (Fig. 2).
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Das Prägemuster des herzustellenden Polsterpapiers ist an keine bestimmte
Form gebunden. Als besonders geeignet erweisen sich Muster mit punkt- oder linienförmigen,
regelmäßige geometrische Figuren bildenden Hochprägungen.
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So zeigt Fig. 3 ein Polsterpapier, bei dem die linienförmigen Hochprägungen
6 der beiden Papierlagen 5, 5' ein Waffelmuster bilden. Die von den miteinander
verklebten
Hochprägungen eingeschlossenen Hohlräume 8 ergeben durch
ihre Luftfüllung eine gute Polsterwirkung.
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Ähnlicher Art ist auch das in Fig.4 dargestellte Wabenmuster.
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Ein anderes Musterbeispiel zeigt Fig.5, bei dem die von den Hochprägungen
6' eingeschlossenen Hohlräume 9 eine Kreisform besitzen.