DE1153743B - Verfahren zur Herstellung von Fluorformamidinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fluorformamidinen

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DE1153743B
DE1153743B DEF34692A DEF0034692A DE1153743B DE 1153743 B DE1153743 B DE 1153743B DE F34692 A DEF34692 A DE F34692A DE F0034692 A DEF0034692 A DE F0034692A DE 1153743 B DE1153743 B DE 1153743B
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Germany
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fluoroformamidines
alkyl
radical
hydrofluoric acid
aryl
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DEF34692A
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English (en)
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Dr Engelbert Kuehle
Dr Erich Klauke
Dr Ludwig Eue
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C275/00Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C275/70Compounds containing any of the groups, e.g. isoureas
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C273/00Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Fluorformamidinen Es wurde nun gefunden, daß man durch Um-Setzung von N-Trifluormethylaminen mit sekundären Aminen in einfacher Weise und mit guten Ausbeuten Fluorformamidine der allgemeinen Formel herstellen kann.
  • In vorgenannter Formel bedeutet R1 einen gegebenenfalls durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- und/ oder Nitrogruppen oder eine weitere
    F
    R2\
    N-C= N-Gruppe
    R3
    substituierten aromatischen oder heterocyclischen Rest, während, für einen Alkylrest steht und R8 ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Cycloalkyl-oder Arylrest ist; ferner können R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoffatom ein gegebenenfalls durch weitere Heteroatome unterbrochenesfünf-oder sechsgliedriges Ringsystem bilden.
  • Die verfahrensgemäße Reaktion von N-Trifiuormethyl-aminen mit Aminen an Hand des folgenden allgemeinen Formelschemas veranschaulicht: In vorgenannter Gleichung haben die Reste Rt, R2 und R8 die weiter oben angegebene Bedeutung.
  • Es ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich, 3 Mol des betreffenden sekundären Amins einzusetzen; vielmehr kann man ohne weiteres l Mol des letzteren in Gegenwart von 2 Mol eines üblichen Säurebindemittels, z. B. Triäthylamin, mit dem N-Trifluormethyl-amin zur Reaktion bringen.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsm aterialien benötigten N-Trifluormethyl-amine lassen sich nach K. A. Petrov und A. A. Nejmyseva, »2. obst. Chim.«, Brd. 29 (1959), S.2169, durch Umsetzung von Isocyanid-dichloriden mit wasserfreier Flußsäure herstellen.
  • Für die Umsetzung gemäß vorliegender Erfindung geeignete N-Trifluormethyl-amine sind z. B.: N-Trifinonnethyl-anilin, N-Trifluormethyl-toluidine und -xylidlne sowie chlorierte und/oder nitrierte N-Trifluormethyl-aniline und Bis-N-trifluormethyl-phenylendiamine.
  • Wie weiterhin gefunden wurde, werden ebenfalls Fluorformamidine der oben angegebenen allgemeinen Formel erhalten, wenn man entsprechende Arylisocyanidwdifluoride mit sekundären Aminen in Gegenwart von Säurebindemitteln zur Umsetzung bringt. Als geeignete Ausgangsmaterialien seien beispielsweise folgende Amine genannt: Dimethyl- und Diäthylamin, Morpholin, Thiomorpholin, N-Methylanilin, N-Äthyl-p-chloranilin usw.
  • Die verfahrensgemäßen Reaktionen können entweder in Substanz, d. h. ohne Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel, oder auch in inerten organischen Losungsmitteln, z. B. Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Dioxan u. ä., durchgeführt werden.
  • Schließlich wurde gefunden, daß man auch durch Reaktion von Chlorformamidinen mit wasserfreier Flußsäure zu Fluorformamidinen gelangen kann, wobei der Austausch des Chloratoms gegen Fluor in den erstgenannten Verbindungen außerordentlich glatt verläuft. Die Chiorformamidihe können dabei auch in Form ihrer HCl-Additionsprodukte eingesetzt werden. Von besonderem Vorteil sind in diesem Zusammenhang die ausgezeichneten Lösungseigenschaften, die wasserfreie Flußsäure für Halogenformami- dine besitzt, was zur Folge hat, daß die in homogener Phase stattfindende Austauschreaktion schnell und mit guten Ausbeuten verläuft. Unter wasserfreier Fluß säure wird hier die handelsübliche Ware mit einem Reinheitsgrad von 98 bis 99,8 0/o verstanden.
  • Zwockmäßigerweise wendet man den Fluorwasserstoff in einem Überschuß an, der das 3- bis 15fache pro Mol einzusetzendes Chiorformamidin betragen kann. Es ist natürlich möglich, einen Teil der als Lösungsmittel dienenden überschüssigen Flußsäure durch organische Lösungsmittel, wie Nitrobenzol, Dioxan, Äther od. dgl., zu ersetzen.
  • Die Reaktion wird am besten in der Weise durchgeführt, daß man die wasserfreie Flußsäure vorlegt und bei einer Temperatur von -10 bis + 200 C das betreffende Chlorformamidin eintropft. Wenn die einsetzende lebhafte Chlorwasserstoff-Entwicklung beendet ist, wird der überschüssige Fluorwasserstoff abgetrieben. Man erhält als Rückstand die Fluorformamidine in Form ihrer HF-Additionsprodukte. Durch Behandlung der letzteren mit Säurebindemitteln, wie Triäthylamin oder wäßrigen Laugen, lassen sich die freien Fluorformamidine gewinnen.
  • Die für die beiden letztgenannten Verfahrensvarianten als Ausgangssubstanzen erforderlichen Arylisocyanid-difluoride bzw. Chloroformamidine sind aus der Literatur bekannt. Arylisocyanid-difluoride können nach dem von K. A. Petrov und A. A. Neimysheva in »Journal of General Chemistry«, USSR, Bd. 29, S. 2135 (1959), beschriebenen Verfahren hergestellt werden, -während Chloroformamidine nach den Angaben der österreichischen Patentschrift 220 155 zugänglich sind.
  • Die Verfahrensprodukte wie auch deren halogenwasserstoffsaure Salze können als Pflanzenschutzmittel insbesondere als Herbizide, Verwendung finden. Daneben stellen sie wertvolle Zwischenprodukte für organische Synthesen dar.
  • Das beanspruchte Verfahren sei durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert: Beispiel 1 48,8 g (0,25 Mol) N-Trifluormethyl-4-chloranilin werden in einem Kolben vorgelegt und unter Rühren tropfenweise mit 54,8 g (0,75 Mol) Diäthylamin versetzt, wobei eine stark exotherme Reaktion eintritt.
  • Durch Außenkühlung mit Wasser sorgt man dafür, daß die Innentemperatur nicht über 450 C ansteigt.
  • Nach Beendigung der Zugabe des Amins wird die Mischung noch 15 Minuten bei 450 C nachgerührt, mit 100 ccm Benzol versetzt und mit 100 ccm Wasser ausgeschüttelt. Die organische Phase trennt man ab, trocknet sie über Natriumsulfat und destilliert sie anschließend. Nach Verdampfen des Lösungsmittels werden 47g (82,5°/o der Theorie) eines hellen Öls vom Kp. 0.01 98 bis 1000 C erhalten.
  • N-4-Chlorphenyl-N',N'-diäthyl-fiuorformamidin be sitzt den Brechungsindex n 2Do = 1,5500.
  • Analyse: Berechnet . ... F 8,320/o; gefunden . ... F8,040/0.
  • Beispiel 2 34 g Dimethylamin werden bei 0° C in 200 ccm vorgelegtes Toluol einkondensiert. Zu dieser Mi- schung tropft man bei 0 bis 100 C 48,8 g N-Trifluormethyl-4-chloranilin. Nach Beendigung der Zugabe des Amins wird die Mischung innerhalb von einer Stunde unter weiterem Rühren bis auf 500 C erhitzt, dann zweimal mit je 50 ccm Wasser ausgeschüttelt, anschließend die organische Schicht über Natriumsulfat getrocknet und destilliert.
  • Nach Verdampfen des Toluols hinterbleiben 42 g (83,50/o der Theorie) N-4-Chlorphenyl-N',N'-dimethylfluorformamidin vom Kr.025=91 bis 930 C und dem Brechungsindexn2D = 1,5688.
  • Analyse: Berechnet C53,85, H4,99, N13,98, F 9,48 O/o gefunden C 53,57, H 5,06, Nu4,12, F 8,720/o.
  • Beispiel 3 In einem mit Rührer und Rückflußkühler versehenen Kupfertopf von 500 ccm Fassungsvermögen werden unter Kühlung mit einer Salzsole 115 ccm wasserfreie Flußsäure vorgelegt und auf 50 C abgekühlt.
  • Innerhalb von 20 Minuten tropft man unter Rühren 91,5 g N- Phenyl N',N' dirnethyl- chiorformamidin (Kp.ii = 134 bis 1370 C; n2D = 1,5863) ein und steigert während der Zugabe die Temperatur der Mischung langsam bis auf 180 C. Zur Vervollständigung der Chlorwasserstoffabspaltung wird das Reaktionsgemisch anschließend 20Minuten bei 180 C nachgerührt. Dann destilliert man die überschüssige Flußsäure ab und heizt den Rückstand gegen Ende der Destillation noch 10 Minuten bei 400 C und einem Druck von 12 Torr aus. Das hinterbleibende farblose Öl (119 g) wird im Scheidetrichter mit überschüssiger lU°/Oiger Natronlauge versetzt und zweimal mit je 150 ccm Benzol ausgeschüttelt. Die erhaltene benzolische Lösung trocknet man über Natriumsulfat und destilliert sie anschließend. Nach Verdampfen des Benzols hinterbleiben 66,5 g (80 °/o der Theorie) N - Phenyl - N',N' - dimethyl-fluorformamidin vom Kp.o i=71 bis 720 C und dem Brechungsindex n200 = 1,5548.
  • Analyse: Berechnet C 65,06, H 6,69, N 16,86, F 11,44°/o; gefunden C 64,75, H 6,70, N 16,74, F 11,13 O/o.
  • Beispiel 4 Zu einer Lösung von 17,5 g 4-Chlorphenyl-isocyaniddifiuorid in 150 ccm Benzol tropft man bei einer Temperatur unterhalb von 200 C 18 g Morpholin - gelöst in 100 ccrii Benzol -, rührt die Mischung danach noch einige Zeit, saugt anschließend das ausgefallene Morpholinihydrofliuorid ab und engt das Filtrat im Vakuum ein. Es werden auf diese Weise 24 g des 2-Fluorformamidinderivates der Formel vom C Kr.,,=193 bis 1940 C und dem Fp.=66 bis 69°C erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: 1. Verfahren zur Herstellung von Fluorformamidinen, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder a) N-Trifluormethyl-amine oder b) Arylisocyanid-difluoride mit Aminen oder c) Chlorformamidine mit wasserfreier Flußsäure zu Verbindungen der allgemeinen Formel umsetzt. in der R einen gegebenenfalls durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- und /oder Nitrogruppen oder eine weitere R2 F N-C= N-Gruppe R8
    substituierten aromatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet, während R2 für einen Alkylrest steht und R8 ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest ist, und worin die Reste R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoffatom auch ein gegebenenfalls durch weitere Heteroatome unterbrochenes fünf- oder sechsgliedriges Ringsystem bilden können.
DEF34692A 1961-08-12 1961-08-12 Verfahren zur Herstellung von Fluorformamidinen Pending DE1153743B (de)

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