-
Vorrichtung zum Einziehen oder Einstellen von Formularen in zeilenweise
oder spaltenweise schreibende Maschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Einziehen bzw. Einstellen von Bogen oder Formularen auf beliebig wählbare Zeilen
oder Spalten in dem Schreibwerk von Buchhaltungsmaschinen, Rechenmaschinen und ähnlichen
zeilenweise oder spaltenweise schreibenden Maschinen.
-
Um auf maschinellem Wege Eintragungen vornehmen und ablesen zu können,
ist es notwendig, das Blatt oder den Bogen, der im folgenden stets als Formular
bezeichnet wird, auf eine vorbestimmte Zeile oder Spalte einzustellen. So ist es
z. B. beim Einführen eines Buchungsformulars eines bestimmten Kunden in eine Buchhaltungsmaschine
notwendig, die Bewegung des Formulars anzuhalten, wenn die zur Aufnahme der Eintragung
bestimmte Zeile oder die abzulesende Zeile sich gegenüber der Eintragungsvorrichtung
oder Ablesevorrichtung befindet.
-
Es ist bekannt, eine Kontokarte durch eineFördervorrichtung einzuführen
und nach Eingreifen eines Fühlers in eine bei der vorhergehenden Eintragung in die
Kontokarte eingestanzte Rast durch Sperrung der Förderrollen die Kontokarte an der
nächsten Schreibzeile anzuhalten. Es ist ferner bekannt, einen als Vordruck auf
der Kontokarte vorhandenen, für das Einstellen der Kontokarte optisch abgetasteten
Markierungsstreifen bei den wiederholten Bearbeitungen in der Maschine schrittweise
zu verlängern. Diese bekannten Einrichtungen gestatten es aber nur, das Formular
jeweils auf die nächste noch freie Zeile einzustellen, jedoch nicht auf eine beliebige
Zeile.
-
Es ist ferner bekannt, bei der Schreibmaschine zum Vorstecken eines
Vorsteckblattes vor einem Grundblatt seitlich einer aufrecht stehenden Führung für
das Vorsteckblatt im Zeilenabstand voneinander, je durch eine Taste in die Bahn
eines mit dem Schaltglied für die Förderwalzen sich bewegenden Anschlages wahlweise
einstellbare Anschläge anzuordnen, wobei die Tasten jeweils in gleicher Höhe mit
der zugehörigen Zeile des in der Führung befindlichen Vorsteckblattes liegen, derart,
daß bei dem Anschlagen des beweglichen Anschlages an dem der gewünschten Zeile entsprechenden,
mittels der neben dieser Zeile liegenden Taste wahlweise eingestellten Anschlag
das Vorsteckblatt mit der gewünschten Zeile vor dem Grundblatt sich befindet.
-
Es ist ferner bekannt, bei Verwendung von Einführwalzen für das Vorsteckblatt
mit diesen eine unter Einschaltung einer Übersetzung in Triebverbindung stehende
Zeilenwähleinrichtung in Form einer drehbaren Scheibe zu verbinden, die mit Griffmarken
versehen ist und gegen die Wirkung einer Feder in verschiedenen Drehwinkeln bis
zur Übereinstimmung der gewählten Griffmarke mit einem Anschlag verstellt und in
dieser Stellung gesperrt ist.
-
Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Einziehen von Bogen auf eine beliebige
wählbare Zeile für Schreib-oder Druckmaschinen bekannt, bei der die einzelnenZeilen
des einzuziehenden Bogens mit fortlaufenden Nummern versehen sind. Für das Einstellen
des Bogens auf eine bestimmte Zeile wird die Nummer dieser Zeile auf einer besonderen
Tastatur eingetastet. Hierdurch wird eine Kupplung eingeschaltet, wodurch der Bogen
durch einen Elektromotor eingezogen wird. Gleichzeitig mit dem Betätigen der der
einstellenden Zeile entsprechenden Taste wird ein dieser Taste zugeordneter Anschlagstift
verschoben, der beim Erreichen der gewünschten Zeileneinstellung des Bogens die
Kupplung löst und eine Sperrvorrichtung wirksam werden läßt.
-
Bei einer weiteren Anordnung zur programmierten Steuerung einer Schreib-
oder Rechenmaschine ist es bekannt, einen rotierenden Aufzeichnungsträger vorzusehen,
auf dem in Spalten und Zeilen bedarfsweise Markierungen eingetragen sind, durch
die alle zu beschriftenden Formulare in vorbestimmten Spalten und Zeilenstellungen
automatisch angehalten werden. Dabei bewegt sich der rotierende Aufzeichnungsträger
synchron mit der Wagenwalze oder dem Papierwagen selbst. Durch verschiedene Frequenzen
der Markierungen einer Spalte oder Zeile werden dabei Anfang und Ende der zu beschriftenden
Spalte oder Zeile des Schreibblattes automatisch angezeigt. Derartige Anordnungen
haben den Vorteil, daß zum
Ausfüllen viele in ihrer Aufteilung gleichen
Bogen ein zeitraubendes Einführen und Ausrichten jedes einzelnen Blattes vermieden
wird; sie besitzen jedoch den Nachteil, daß bei Nachträgen auf einem einzelnen oder
auf allen Blättern ein direktes Anhalten desselben an der zuletzt beschrifteten
Zeile oder Spalte nicht möglich ist, d. h., das Schreibblatt wird automatisch nur
bis zur ersten Zeile eingezogen und muß dann bis zu der zu beschreibenden Zeilen
von Hand weitergeschaltet werden. Darüber hinaus bedingt die Anordnung einen Austausch
des rotierenden Aufzeichnungsträgers oder ein Löschen und wieder erneutes Auftragen
der Markierungen, wenn ein in seiner Aufteilung anders geartetes Schreibblatt beschriftet
%verden soll.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und ein Anhalten des Formulars oder eines sonstigen Schreibbogens auf beliebige
und von Bogen zu Bogen sich ändernde Zeilen oder Spalten zu ermöglichen. Dabei wird
davon ausgegangen, daß die der Erfindung zugrunde liegende Anordnung eine Eingabevorrichtung
für die anzusteuernde Zeile oder Spalte und eine Steuereinrichtung enthält, die
beim Erreichen der eingestellten Zeile oder Spalte eine Anhaltevorrichtung betätigt,
die den Zeilen- oder Spaltenvorschub stoppt. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß die Steuereinrichtung aus einer durch elektrische Signale der Eingabevorrichtung
einstellbaren, mehrstufigen Zählkette oder einer elektronischen Zählröhre besteht,
die Impulse von einer an sich bekannten, auf Markierungen, die für jede Zeile oder
Spalte des Formulars auf diesem selbst oder auf einem getrennten Aufzeichnungsträger
vorgesehen sind, ansprechenden Abtastvorrichtung beire Durchgang der Markierungen
an der Abtastvorrichtung erhält.
-
Beim Betrieb wird z. B. die Markierung oder eine sichtbare Indexmarke
für die einzustellende Zeile von der Bedienungsperson abgelesen und eine Zählkette
oder eine mehrstufige Zählröhre so eingestellt, daß sie bei Erreichen des entsprechenden
vorgegebenen Zählstandes einen Impuls liefert. Wenn das Formular in die Maschine
Zeile um Zeile einläuft, ändert sich die Zählung in der Zählröhre oder Zählkette
entsprechend von Stufe zu Stufe, so daß, wenn die Zahl der gewünschten Zeile und
der Zustand der Zählröhre oder Zählkette übereinstimmen, die Vorschubeinrichtung
des Formulars angehalten und das Formular in seiner Lage festgehalten wird, um die
gewünschte Zeile einzutragen oder abzulesen. Gewöhnlich wird die Zählröhre so eingestellt,
daß sie stufenweise subtrahiert, während das Blatt Zeile um Zeile weiterläuft, wobei
das Formular angehalten wird, wenn der Zählwert Null ist.
-
Die Erfindung ist auch anwendbar in Fällen, in denen das Formular
von Hand in die Maschine, z. B. durch das Niederdrücken eines Handgriffes eingebracht
wird, und auch in Fällen, in denen das Formular automatisch, z. B. mit Hilfe eines
Motors eingeführt wird, wobei zwischen diesem und der Zuführungseinrichtung eine
Kupplung vorhanden ist. In diesem letzteren Falle wird die Kupplung gelöst und die
Vorschubeinrichtung angehalten, wenn die gewünschte Zeilennummer erreicht ist.
-
Zum Einstellen der Zählketten kann eine Tastatur vorgesehen sein.
Die Bedienungsperson liest in diesem Fall die .Zeilenzahl. auf dem Formular ab und
führt sie in das Zählwerk ein, indem sie entsprechende Tasten der Tastatur drückt.
-
Diese Tasten können die gleichen Tasten sein, die auch zum Eintragen
der Information benutzt werden oder auch spezielle Tasten. Im ersteren Falle sind
Schalteinrichtungen vorgesehen, die zwischen einer Einstellung des Zählwertes und
der Aufzeichnung von Informationen unterscheiden, diese können durch die Anwesenheit
oder das Fehlen eines Formulars in die Maschine oder in einer bestimmten Stellung
innerhalb der Maschine gesteuert werden. Die doppelte Verwendung ein und desselben
Tastenfeldes nach einer Umschaltung für verschiedene Funktionen, z. B. für den Typenanschlag
einerseits und für eine Ziffernlochung andererseits, ist an sich bekannt.
-
Anstatt die gewünschte Zeilenzahl in den Zähler durch Tasten einzuführen,
können auch andere Wähleinrichtungen verwendet werden, z. B. einstellbare Relais,
Verteilerräder, elektronische Auswahlmittel od. dgl.
-
Die gewünschte Zeilenzahl kann auch einem Speicher und nicht dem Formular
entnommen werden und in dem Speicher durch Zugehörigkeit zu einer Formularnummer
ausgewählt werden; d. h., nachdem die letzte Zeile auf ein Formular, das eine bestimmte
Formularnummer führt, geschrieben worden ist, kann die Zeilennummer der letzten
Zeile an einem Ort des Speichers aufgezeichnet werden, der der Formularnummer entspricht
und durch sie bezeichnet ist. Wenn das betreffende Formular wieder benutzt werden
soll, um weitere Eintragungen zu machen, wird die Zeilenzahl abgelesen und durch
die Nummer des Formulars wirksam gemacht.
-
Bei einer Einstellung der Spalte des Formulars tritt an die Stelle
der Vorschubbewegung des Formulars die Bewegung des Papierschlittens oder die Bewegung
eines Schreibkopfes.
-
Es wird nunmehr an Hand der Fig. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel entsprechend
der Erfindung gezeigt. Es stellt dar Fig. 1 eine Einrichtung zum Einziehen eines
Formulars gemäß Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht eines Formulars.
-
Die Einrichtung gemäß Fig. 1 enthält eine Antriebswalze
1 und eine Andruckwalze 2, zwischen denen das Formular 3 in
Pfeilrichtung 4 bewegt wird. Der Antrieb der Antriebswalze 1 erfolgt durch
einen Motor 5 über eine Reibkupplung 6, die Magnetbremse 7 und die
Welle B. Das einzuführende Formular 3 ist in Fig. 2 ausführlicher dargestellt. Es
trägt die einzelnen Zeilen 9/1 bis 9/8. Jeder dieser Zeilen ist eine magnetisch
wirksame Markierung 10/1 bis 10/8 zugeordnet. Außerdem sind die einzelnen
Zeilen durch die Zahlen »1« bis »8« an dem linken Rand des Formulars 3 gekennzeichnet.
Die Auswahl einer der Zeilen 9/1 bis 9/8 erfolgt dadurch, daß man die Taste der
Tasten 11/1 bis 11/8 niederdrückt, deren Ziffernwert mit der Bezugsziffer am linken
Rand des Formulars 3 übereinstimmt. Durch Niederdrücken dieser Taste gelangt ein
negativer Impuls vom Minuspol 12 über einen Kondensator 13 und die entsprechende
geschlossene Taste an die zugehörige der Leitungen 14/1 bis 14/8.
Jede dieser Leitungen ist mit einer Kathode der vielstufigen Zählröhre
15 verbunden. Durch die Zufuhr eines negativen Impulses zu einer der Kathoden
dieser Zählröhre vom Typ »Dekatron« wird diese auf die entsprechende Zählstellung
eingestellt. Die Verbindung der Leitungen
14I1 bis 14/8 erfolgt
in der Weise, daß beim Niederdrücken der Taste 11/1 die Zählröhre 15 auf den Zählwert
;:9« eingestellt wird und beim Niederdrücken der Taste 11/8 auf den Zählwert »2«,
d. h., sie wird jeweils auf den Komplementärwert zur Basis »10« eingestellt, da
ihre maximale Zählkapazität »10« beträgt. Nachdem man nun durch Niederdrücken einer
der Tasten 1l/1 bis 11/8 eine Auswahl unter den Zeilen 9/1 bis 9/8 getroffen hat,
wird durch Schließen des Kontaktes 16 der Motor 5 in Betrieb gesetzt. Dadurch wird
die Antriebswalze 1 in Pfeilrichtung 17 gedreht, so daß sich das Formular 3 in Pfeilrichtung
4 zwischen den beiden Walzen 1 und 2 bewegt. In der gleichen Ebene, in der sich
die Abfühl- bzw. Aufzeichenorgane der Nutzsignale bzw. -zeichen befinden, ist ein
Magnetkopf 18 angebracht, der die magnetisch wirksamen Aufzeichnungen 10/1 bis 10'8
beim Vorbeibewegen des Formulars 3 abfühlt. Die dadurch in dem Magnetkopf erzeugten
Impulse werden im Verstärker 19 verstärkt und über die Eingangsleitung 20 der Zählröhre
15 zugeführt. Durch jeden dieser Impulse wird diese um eine Zählstelle weitergezählt.
Nach Erreichen ihrer Ausgangsstellung bzw. ihrer Nullstellung tritt an der Ausgangsleitung
21 ein positiver Impuls auf, der dem Gitter der Gasentladungsröhre 22 zugeführt
wird. Dadurch wird diese gezündet, und es fließt nunmehr ein Strom vom Pulspol 23
über die Wicklung der Magnetbremse 7, den geschlossenen Kontakt 24 und die Anoden-Kathoden-Strecke
der Gasentladungsröhre 22 zur Erde. Durch diesen Strom wird die Magnetbremse 7 erregt
und somit ein Weiterdrehen der Antriebswalze 1 verhindert.
-
Dies bedeutet, daß, wenn beispielsweise die Zeile 9/6 ausgewählt wurde
und durch Niederdrücken der Taste 11/6 die Zählröhre 15 auf den Wert »4« eingestellt
wurde, dieser Zählröhre 15 die »6«-Impulse, die durch die Aufzeichnungen 10/1 bis
10/6 erzeugt wurden, zugeführt wurden, und daß nach dem Zuführen des sechsten Impulses
sich das Formular 3 in Abfühl- bzw. Aufschreibstellung befindet und durch die Walze
1 nicht mehr weiterbewegt wird. Am Ende eines Abfühl- oder Beschriftungsvorganges
einer Zeile wird der Kontakt 24 durch eine Steuerung geöffnet. Dadurch erlischt
die Gasentladungsröhre 22, und der Stromfluß durch die Wicklung der Magnetbremse
7 wird unterbrochen.
-
Die Welle 8 und mit ihr die Antriebswalze 1 bewegen sich nunmehr wieder
in Pfeilrichtung 17, und das Formular 3 wird in Pfeilrichtung 4 weiterbewegt und
aus der Maschine ausgeworfen.