DE1149339B - Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat aus Natriumchlorid und einem Trialkylamin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat aus Natriumchlorid und einem Trialkylamin

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DE1149339B
DE1149339B DEK42891A DEK0042891A DE1149339B DE 1149339 B DE1149339 B DE 1149339B DE K42891 A DEK42891 A DE K42891A DE K0042891 A DEK0042891 A DE K0042891A DE 1149339 B DE1149339 B DE 1149339B
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sodium chloride
triethylamine
trialkylamine
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sodium bicarbonate
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Dipl-Chem Friedrich Wolstein
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Kali Chemie AG
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Kali Chemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/16Preparation from compounds of sodium or potassium with amines and carbon dioxide
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat aus Natriumchlorid und einem Trialkylamin Die Herstellung von Soda, die in großen Mengen für die verschiedensten Zwecke gebraucht wird, geschieht heute im allgemeinen nach dem Solvay-Verfahren. Dieses Verfahren ist im Laufe der Jahrzehnte so vollkommen entwickelt worden, daß es praktisch keine Möglichkeit mehr gibt, dasselbe noch zu verbessern. Die optimale Ausbeute an Natriumbicarbonat - bezogen auf eingesetztes Natriumchlorid -beträgt in der Großindustrie heute im allgemeinen etwa 70 bis 72'%; dieser Wert ließe sich durch Erhöhung des Ammoniaküberschusses zwar noch steigern, jedoch würde das Verfahren dadurch unwirtschaftlich. Ein entscheidender Kostenfaktor bei dem Solvay-Verfahren ist der Dampfbedarf zum Abtreiben des Ammoniaks aus der Mutterlauge, der recht erheblich ist.
  • In einer sehr alten deutschen Patentschrift (Nr. 5786) ist auch schon vorgeschlagen worden, beim Ammoniaksoda-Verfahren das Ammoniak durch Trimethylamin zu ersetzen. Dieser Vorschlag wurde jedoch vornehmlich im Hinblick auf die Herstellung von Kaliumbicarbonat gemacht, auf das sich das Solvay-Verfahren wegen der leichteren Löslichkeit des Kaliumbicarbonats bekanntlich nicht ohne weiteres anwenden läßt. Lediglich am Rande wird in dieser Patentschrift erwähnt, daß sich anstatt mit Chlorkalium auch mit Natriumchlorid die Reaktion zur Herstellung von Natriumbicarbonat anwenden läßt.
  • In den deutschen Patentschriften 9376 und 13 397, deren Verfahren mit dem Verfahren der deutschen Patentschrift 5786 in engem Zusammenhang stehen, wird vorgeschlagen, das aus der Destillation der Rübenmelasse gewonnene Produkt, das neben Trimethylamin Mono- und Dimethylamin, Monopropylamin und Monoisobutylamin enthält, als Kohlensäureüberträger zu verwenden bzw. an Stelle von Natriumchlorid von Natriumsulfat auszugehen.
  • Auch in der österreichischen Patentschrift 178 910 werden diese alten Verfahren erwähnt, wobei allerdings dazu gesagt wird, daß sie infolge der technisch schwierigen Arbeitsbedingungen keinen Eingang in die Praxis finden konnten. Auf diese Schwierigkeiten wird auch schon im Handbuch der Soda-Industrie von Lu n ge, 3. Band, 3. Auflage, 1909, auf S.169 hingewiesen. Dort wird ausgeführt, daß diese Verfahren wegen der Kostspieligkeit und des entsetzlichen Geruches des Trimethylamins ungewöhnlich große Schwierigkeiten bieten. Außerdem sei das Verfahren schon darum unanwendbar, weil dabei das Natriumbicarbonat nicht in kristallinischem, sondern in höchst feinverteiltem, beinahe gallertartigem Zustand -usfällt. Trotz dieser Ablehnung greift die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Amins als Kohlensäureüberträger wieder auf. Es wurde nämlich gefunden, daß sich bei Verwendung eines wasserunlöslichen Amins anstatt der damals benutzten wasserlöslichen beträchtliche Vorteile erzielen lassen. Als besonders geeignet hat sich Triäthylamin erwiesen, dessen Verwendung folgende Vorteile gegenüber dem Verfahren nach den oben zitierten Patentschriften und selbst gegenüber dem Solvay-Verfahren aufweist: 1. Der Geruch des Triäthylamins ist bei weitem nicht so widerlich und störend wie der des Trimethylamins.
  • 2. Das anfallende Bicarbonat ist gut filtrierbar.
  • 3. Es ist praktisch chlorfrei, d. h., analytisch läßt sich Chlor nicht mehr nachweisen.
  • 4. Die Ausbeute wird auf über 90'% erhöht.
  • 5. Die Verluste an Kohlensäureüberträger sind infolge der geringen Flüchtigkeit und der Wasserunlöslichkeit des Triäthylamins wesentlich geringer als bei Verwendung von Trimethylamin oder von Ammoniak.
  • 6. Beim klassischen Solvay-Verfahren muß die Lösungswärme des NH3 bei der Ammonisierung der Salzsole durch Kühlung abgeführt werden. Diese Lösungswärme tritt bei Verwendung von Triäthylamin nicht auf (wohl aber bei Verwendung von Trimethylamin).
  • 7. Im Gegensatz zu den wasserlöslichen Aminen ist das technische Triäthylamin, das für den großindustriellen Einsatz ja praktisch nur in Frage kommt, nicht verdünnt. Die NaCI-Sole braucht also nicht durch Zusatz von festem Natriumchlorid aufkonzentriert zu werden.
  • B. Der entscheidende Vorteil des Triäthylamins liegt jedoch in seiner einfachen Wiedergewinnung aus der Mutterlauge durch Dekantieren, da es sich infolge seiner Wasserunlöslichkeit nach Zusatz von Kalk zur Mutterlauge als zweite Schicht von der wäßrigen Phase abtrennt. Welche Energieersparnis dadurch erzielt wird, wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, daß der Dampfverbrauch bei der Destillation des Ammoniaks zwischen 1600 und 1800 kg pro Tonne Soda beträgt. Auch Trimethylamin muß mittels Destillation wiedergewonnen werden.
  • In zwei neueren Patentschriften (Nr. 1021341 und 1071067) ist zwar die Verwendung von Triäthylamin als Kohlensäureüberträger bereits erwähnt worden, jedoch handelt es sich dabei um die Herstellung von Engelschem Salz (KHC03 * MgC03 * 4 H20) bzw. von neutralem Kaliummagnesiumcarbonat. Bei der Herstellung dieser Salze treten jedoch ganz andere Probleme auf als bei der Sodaherstellung, wo die Löslichkeitsverhältnisse eine entscheidende Rolle für die Ausbeute spielen. Bei der Herstellung der Doppelsalze ist die Schwierigkeit das gleichzeitige Ausfallen von Ammoniumdoppelsalzen - NH4HC03 - MgCO3 - 4 11,0 und (NH4)zCO3 MgC03 - 4 H20 - zu verhindern. Dieses Problem tritt bei der Sodaherstellung nicht auf. Es lag also an sich kein Grund vor, die Verwendung von Triäthylamin als Kohlensäureüberträger auf das klassische Solvay-Verfahren zu übertragen, zumal befürchtet werden mußte, daß infolge der anderen Löslichkeitsverhältnisse diese durch die Wasserunlöslichkeit des Triäthylamins ungünstig in bezug auf die Ausbeute an Natriumbicarbonat beeinflußt werden. Auch ist in diesen neueren Patentschriften die Möglichkeit der Wiedergewinnung des Triäthylamins ohne Zufuhr von Wärme nicht erwähnt, sondern es wird lediglich angedeutet, daß die Wiedergewinnung der in den Mutterlaugen als Chlorhydrat enthaltenen Amine in einfacher, an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Destillation in Gegenwart von Kalk, erfolgen kann.
  • Zur Herstellung von Natriumbicarbonat wird gemäß der Erfindung folgendermaßen verfahren: Eine gesättigte, wäßrige Natriumchloridlösung wird mit Triäthylamin im Verhältnis 1,1 bis 1,5 Mol, vorzugsweise 1,2 Mol Triäthylamin pro Mol Natriumchlorid versetzt, und in dieses Reaktionsgemisch wird unter kräftigem Rühren 1 Mol C02 pro Mol Natriumchlorid eingeleitet, wobei sich die Temperatur auf etwa 50° C einstellt. Die Reaktion ist nach etwa 3 bis 5 Stunden beendet.
  • Das dabei entstandene Natriumbicarbonat wird von der Mutterlauge abgetrennt und wie üblich auf Soda weiterverarbeitet. Aus der Mutterlauge wird durch Zusatz von Kalk Triäthylamin abgetrennt und im Kreislaufprozeß frischer Sole zugeführt.
  • Das Amin kann aber auch nach seiner Freisetzung durch Kalk abdestilliert werden. Das ist auf sehr einfache Weise möglich, weil das Amin mit 1001o Wasser ein azeotropes Gemisch bildet, das bei einer Temperatur von 75,8°C überdestilliert und so in reinster Form mit geringem Wärmeaufwand wiedergewonnen werden kann. Beispiel Eine Lösung von 40,8 kg Natriumchlorid in 112 kg Wasser, die bei 50° C hergestellt wurde, wurde mit 84,7 kg Triäthylamin (das sind 1,2 Mol pro Mol Natriumchlorid) versetzt, und 31 kg C02 wurden unter kräftigem Rühren eingeleitet. Nach einer Reaktionszeit von 6 bis 7 Stunden hatte sich praktisch das gesamte Natriumchlorid zu Natriumbicarbonat umgesetzt. Nach Abfiltrieren und Waschen des Niederschlags wurden 58,3 kg Natriumbicarbonat mit nur Spuren an Verunreinigungen erhalten. Die Ausbeute, bezogen auf Natriumchlorid, betrug also 990io.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat, bei dem eine wäßrige Natriumchloridlösung mit einem Trialkylamin versetzt, in das Gemisch unter Rühren Kohlendioxyd eingeleitet und das ausgefällte Bicarbonat abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Triäthylamin als Trialkylamin durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 5786, 13 397, 1071067; deutsche Auslegeschrift Nr. 1021341; österreichische Patentschrift Nr. 178 910.
DEK42891A 1960-07-13 1961-02-13 Verfahren zur Herstellung von Natriumbicarbonat aus Natriumchlorid und einem Trialkylamin Pending DE1149339B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE13397C (de) * 1900-01-01 AKTIEN-GESELLSCHAET CROIX in Croix (Frankreich) Neuerungen im Verfahren zur Darstellung der kohlensauren Alkalien vermittelst Trimethylamins
DE5786C (de) * 1900-01-01
AT178910B (de) * 1951-04-07 1954-06-25 Soc Etu Chimiques Ind Et Agri Verfahren zur Herstellung von Alkalicarbonat
DE1021341B (de) * 1954-12-07 1957-12-27 Sarl Soc D Etudes Chimiques Po Verfahren zur Herstellung von Engelschem Salz

Patent Citations (4)

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