DE1146522B

DE1146522B - Stangenstromabnehmer fuer zweipolige elektrische Fahrleitungen von Grubenbahnen

Info

Publication number: DE1146522B
Application number: DES29872A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hans Trollius
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1952-08-21
Filing date: 1952-08-21
Publication date: 1963-04-04

Description

Stangenstromabnehmer für zweipolige elektrische Fahrleitungen von Grubenbahnen Zweipolige elektrische Fahrleitungen werden in allen den Fällen verwendet, in denen die Rückleitung des Stromes nicht durch die Schiene möglich ist. Für Grubenbahnen hat die zweipolige Fahrleitung besondere Bedeutung, da sie eine erhöhte Sicherheit gegen Berührungen mit spannungführenden Teilen bietet. Da ferner bei Grubenbahnen die Stromaufnahme aus der Fahrleitung sehr groß ist, wird es erforderlich, für jeden Pol zwei oder mehrere hintereinander am Fahrdraht schleifende Stromabnehmer anzuordnen.
Bei einpoligen Fahrleitungen ist es bereits bekannt, zwei getrennte Stromabnehmer hintereinander anzuordnen, um die auf den einzelnen Stromabnehmer entfallende Stromstärke herabzusetzen. Bei zweipoligen Fahrleitungen besteht bei Verwendung zweier oder mehrerer hintereinander am Fahrdraht schleifender Stromabnehmer die Schwierigkeit, alle Stromabnehmerstellen gleichmäßig gegen den Fahrdraht zu pressen. Eine Lösung ähnlich der bei einpoligen Fahrleitungen mit gemeinsam abgefederten vorderen und bzw. oder hinteren Schleifschuhen würde schon bei geringen Höhenunterschieden der beiden Fahrdrähte mindestens einen Schleifschuh nicht am Fahrdraht anliegen lassen, viehmehr würde die Höhe dieses Schleifschuhes durch die Lage des tiefer liegenden Schleifschuhes bestimmt werden. Bei Grubenbahnen muß eine Funkenbildung durch Abheben der Schleifkontakte von dem Fahrdraht unbedingt vermieden werden. Ferner muß ohne Umstellung der Stromabnehmer ein Fahrtrichtungswechsel möglich sein.
Gemäß der Erfindung werden die bestehenden Schwierigkeiten mit Sicherheit durch einen Stangenstromabnehmer vermieden, bei dem jede der mindestens vier Schleifschuhe oder Kontaktrollen eine von der Bewegung der anderen unabhängige Stromabnehmerstange aufweist, die durch ein weiteres Gelenk mit Feder unterteilt ist, um ein Schwenken des oberen Teiles der Stromabnehmerstangen bei Fahrtrichtungswechsel zu ermöglichen, wobei die Feder die Schleifschuhe oder Kontaktrollen gegen den Fahrdraht anpreßt.
Für Abraumlokomotiven ist es bekannt, je zwei hintereinanderliegende Scherenstromabnehmer zu verwenden. Diese sind mit Bügeln für die Stromabnahme versehen, welche nur bei guter Fahrdraht-und Gleislage brauchbar sind. Außerdem haben Scherenstromabnehmer einen erhöhten Raumbedarf, so daß sie für Grubenbahnen nicht geeignet sind.
Es sind ferner zwei hintereinander auf einem Fahrzeug angeordnete Bügelstromabnehmer bekannt, bei denen der Bügel von einer leicht bewegbaren besonders abgefederten Wippe getragen wird. Diese Wippe hat die Aufgabe, Höhenunterschiede des Fahrdrahtes auszugleichen, da der schwere Unterteil des Stromabnehmers den kleinen Höhenunterschieden des Fahrdrahtes - besonders infolge des Durchhanges - nicht schnell genug folgen kann. Die Wippe kann infolge ihrer geringen Masse schnelle Bewegungen nach oben und unten ausführen und so Höhenunterschiede überbrücken. Ferner waren hierbei die beiden hintereinander angeordneten Stromabnehmerstangen zwangläufig miteinander verbunden und so nicht unabhängig in ihren Bewegungen. Für den Fahrtrichtungswechsel waren besondere Maßnahmen vorgesehen, so daß die Anforderungen bei Grubenbahnen mit wechselnder Fahrtrichtung nicht erfüllt werden konnten.
An Hand des in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles ist die Erfindung näher erläutert.
An den Fahrleitungen 1 und 2 gleiten die vier Schleifschuhe 3 bis 6, die über Gelenke 14 von den voneinander unabhängigen Stromabnehmerstangen A bis D getragen sind. Diese Stangen bestehen aus einem Oberteil 15 und den beiden Unterteilen 16, 17, die gelenkig am Fahrzeug bzw. an einem kastenartigen Aufsatz 18 befestigt werden. Die Stromabnehmerstangen A bis D werden durch die an den Unterteilen 17 angreifenden Federn 7 bis 10 nach oben gedrückt.
Die Stromabnehmerstangen sind durch ein weiteres Gelenk 11 unterteilt, das das Oberteil 15 mit den Unterteilen 16, 17 verbindet. Die Gelenke 11 der einzelnen Stromabnehmerstangen können durch eine Stange 12 miteinander verbunden sein. Jedes Gelenk 11 ist mit einer Feder 13 versehen, welche das Stangenoberteil 15 und damit die Schleifschuhe 3 bis 6 gegen den Fahrdraht preßt. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist diese Feder 13 auf der Verbindungsstange 12 als Schraubenfeder angeordnet. Statt dessen ist es auch möglich, Federkonstruktionen ähnlich den Zug- oder Druckfedern bei einfachen Stangenstromabnehmern oder auch ähnlich den Federanordnungen bei Scherenstromabnehmern zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Stangenstromabnehmer für zweipolige elektrische Fahrleitungen von Grubenbahnen mit wechselnder Fahrtrichtung mit mindestens je zwei hintereinanderhegenden und gegeneinander bewegliehen an jedem Fahrdraht anliegenden Schleifschuhen oder Kontaktrollen, die über ein Gelenk von der Stromabnehmerstange getragen sind; welche gelenkig am Fahrzeug befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede der mindestens vier Schleifschuhe oder Kontaktrollen (3 bis 6) eine von der Bewegung der anderen unabhängige Stromabnehmerstange (A bis D) aufweist, die durch ein weiteres Gelenk (11) mit Feder (13) unterteilt ist, um ein Schwenken des oberen Teiles (15) der Stromabnehmerstangen (A bis D) bei Fahrtrichtungswechsel zu ermöglichen, wobei die Feder die Schleifschuhe oder Kontaktrollen (3 bis 6) gegen den Fahrdraht (1, 2) anpreßt. In Betracht gezogene Druckschriften; Deutsche Patentschriften Nr.140 683, 382 960; französische Patentschriften Nr. 348 253, 366 374.