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Fahrleitung für elektrische Bahnen Gegenstand der Erfindung ist eine
Fahrleitung für elektrische Bahnen, bei der an Kurven oder Weichten gekrümmte starre
Führungsglieder für den Stromabnehmer in der Oberleitung angeordnet sind. Bei den
bekannten Anordnungen ist einte große Zahl von seitlichen Festlegungen des Fahrdrahtes
erforderlich, um eine allmähliche übergangskurve zu erzielen. Der stetige Verlauf
der Übergangskurve ist Voraussetzung für das Befahren der Kurve mit höherer Geschwindigkeit,
da sonst leicht ein Entdraliten des Stromabnehmers .eintreten würde. Einte Fahrdrahtaufhängung
mit einer Vielzahl seitlicher Festlegungen für die Kurvenführung ist nicht allein
schwierig einzubauen und zu unterhalten, sondern auch außerordentlich unübersichtlich,
vorzugsweise dann, wenn die Aufhängung für Oberleitungsomnibusse Verwendung finden
soll. Bei Oberleitungsomnibussen sollen bekanntlich zwei 'Fahrdrähte parallel zueinander
in der Oberleitung angeordnet werden, und es ist erforderlich, die beiden Fahrdrähte
gegeneinander zu isolieren, dä sie verschiedenes Potential aufweisen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, seine Anordnung zu schaffen,
bei der trotz Verminderung der Zahl der Abspannglieder eine gute Kurvenführung des
Stromabnehmers, sichergestellt wird.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Fahrdraht an
einem außerhalb der Schleifebene und der Führungskurve liegenden -Abspannglied derart
befestigt ist, daß der Fahrdraht tangential zur Führungskurve verläuft und an der
Abspannstelle unmittelbar aus der bisherigen Richtung in die neue Richtung umgelenkt
wird.
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Außer der Ersparnis an Abspannpunkten der Fahrleitung in der Kurve
bietet die Erfindung noch den Vorteil, daß beim Einbau die Fährdrähte selbst zunächst
in üblicher
Weise verspannt werden können, ohne daß man auf die
Führung des Stromabnehmers an den Befestigungspunkten Rücksicht nehmen muß. Nach
fertigem Einbau des Fahrdrahtes lassen sich nachträglich die überleitglieder für
den Stromabnehmer an den Abl.enkungsstellen anbringen, und man kann bei diesem Einbau
nachträglich die für die Stromabneh.merführung günstigsten Kurven wählen. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, bei den während des Baues der Fahrleitung unvermeidlichen
Berichtigungen jedesmal eine große Anzahl von Abspannungen ztt lösen und alsdann
erneut mit dem Fahrdraht zu verbinden.
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Ein besonderer Vorteil der- Anordnung nach der Erfindung ist- schließlich
darin zu sehen, daß für die endgültige Stromabnehmerführung keine besonderen Aufhängungen
erforderlich sind. Auch die Fahrleitungen für Oberleitungsomnibusse lassen sich
mit Hilfe der Erfindung wesentlich vereinfachen, und man kann auch bei vier Fahrleitungen
für zwei Oberleitungsomnibuslinien nebeneinander mit einer außerordentlich geringen
Anzahl von Aufhängungsgliedern an den Ablenku.ngspunkten der Fahrleitung auskommen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Die Fig. i zeigt eine Draufsicht der Kurvenführung einer mit zwei Fahrdrähten ausgerüsteten
Fahrleitung, die vorzugsweise für einen Obus bestimmt isi. Die Fig.2 veranschaulicht
den Aufrih der Fahrdrahtführung am einen Ende des Überleitungsgliedes; der Schnitt
entspricht der Linie II-II der Fig. i. Die Fig.3 zeigt einen Schnitt entsprechend
der Linie III-111 der Fig. 2, die Fig. .1 einen Schnitt entsprechend der Linie IV-IV
der Fig.2, nährend in Fig. 5 und 6 die Schnitte V-V und V I-VI der Fig. 2 wiedergegeben
sind. Die Fig.7 bis 9 geben in Draufsicht, Ansicht und in einem Schnitt die Verbindungsglieder
wieder> die an den Enden der Kurven zwischen den Fahrdrähten und den L"berleitungsgliedeln
angeordnet sind.
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Fig. io und i i veranschaulichen schließ-]ich Einzelheiten der überleitglieder
selbst, nährend Fig.12 eine weitere Ausführungsform der Erfindung und Fig. 13 einen
Schnitt entsprechend der Linie 1III-NIII der Fig. 12 wiedergibt.
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Das erste Ausführungsbeispiel umfaßt die Fig. i bis i i ; es sind
daher bei dieselt Abbildungen die gleichen Bezugszeichen verwendet. Diese Ausführungsform
zeigt die Doppelfahrleitung eines Oberleitungsomnibusses. An den Zugplatten i i
sind die beiden Fahrdrähte 12 und 1¢ befestigt, die verschiedene Polarität aufweisen.
Die beiden Fahrdrähte werden an den Zugplatten i i unter einem stumpfen Winkel aasgelenkt.
Zur Befestigung der Fahrdrähte an den Zugplatten i i dienen U-förmige Schraubbolzen
16. Zur Isolierung der beiden Fahrdrähte gegeneinander sind besondere Isolierkörper
18. i 9 angeordnet, die außerdem zugleich die Aufgabe haben, die beiden Zugplatten
in einem entsprechenden Abstand voneinander zu halten. Zur sanften Überleitung des
Stromabnehmers zwischen den beiden unter einem Winkel zueinander verlaufenden Fahrdrahtabschnitten
der Fahrdrähte 12 und 14 dienen starre Führungsglieder 2o und 21, die an den Zugplatten
i i mit Hilfe von Bolzen 23 befestigt sind. Die Führungsglieder 2o und 21 sind,
wie in der Fig.6 dargestellt ist. mit einer Mittelrippe 24. versehen. die eine Auflage
25 trägt. Durch die Auflage 25 wird eine Abnutzfläche 26 geschaffen, und es besteht
bei entsprechender Ausbildung der Auflage die Möglichkeit einer einfachen Ausuechslung.
Die Auflage 25 kann aus einem U-förmig gebogenen Blech bestehen, das über den' am
unteren Ende der Rippe 2.1 angebrachten Wulst geschoben und durch Anpressen an die
Rippe in seiner Lage gehalten wird. An den Enden der starren Führungsglieder 2o
und 21 sind abwärts geneigte Schlitze 27 vorgesehen, die, wie in Fig. i, io und
i i dargestellt ist, dazu dienen, die Fahrdrähte 12 oder 1,1 zu den Befestigungsstellen
16 gelangen zu lassen.
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An den Enden der starren Fülirtnigsglicder 2o und 21 sind die Befestigungsglieder
28 angeordnet, die zur Überleitung der Stromabnehmer von den Fahrdrähten auf die
Führungsglieder 2o und 21 und umgekehrt dienen. Die Befestigungsglieder führen den
Fahrdraht tangential zu der von der Mittelrippe 24, gebildeten Kurve und sichern
eine knickfreie Überleitung des Stromabnehmers vom Fahrdraht .auf die Mittelrippe,
und umgekehrt. Mit den Befestigungsglieder11 28 und den Fahrdrähten 12 und 14, sind
austauschbare i_%berleitglieder 29 verbunden, die eine sanfte Überführung des Stromabnehmers
auf die Führungsglieder sicherstellen.
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Die Ausbildung der Befestigungsglieder 28 ist in einem Ausführungsbeispiel
in Fig.8 und 9 dargestellt. Die Befestigungsglieder bestehen aus dem Mittelkörper
3o, der an seinen beiden Seiten mit Ansätzen 31 versehen ist. An den Enden dieser
Ansätze sind Beiestif;ungsösei132 angebracht. Der Mittelkörper 30 ist an
seiner Unterseite mit einer Längsnut 33 versehen, die zur Aufnahme des l#alirdrahtes
bestimmt ist. Auf dieser Längsnot gelangt der Fahrdraht zu den Schlitzen 27 der
starren Führungsglieder 2o und 21, wie dies in Fig.2 veranschaulicht ist. Die Verbindung
zutschen den Befestigungsgliedern
28 - und den starren Führungsgliedern
2o oder 21 wird durch Bolzen 35 -hergestellt, wobei der Fahrdraht tangential zur
Krümmung der Führungsglieder 2o bzw. 21 geführt ist.
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Aus zig. 2, 9, 1o -und i i geht hervor, daß die Führung 34 in den
Befestigungsgliedern 28 den Schlitzen 27 in den starren Führungsgliedern 2o und
21 angepaßt ist, so daß die Fahrdrähte i 2 brzw. 14 in einer bestimmten Lage gegenüber
den Führungsgliedern 20 und 21 gehalten sind. Die austauschbaren Überleitglieder
i9 können in ähnlicher Weise wie die Auflagen 25 aus U-förmig gebogenem Blech und
vorzugsweise aus einem gut leitenden Metall 4:ergestellt werden.. Die überleitglieder
werden, wie dies in Fig. 2 bis 6 dargestellt ist, - am Mittelkörper 30 so
-befestigt, daß der Fahrdraht in der Längsnut des Mittelkörpers 3o gehalten ist.
An die überleitglieder 29 und den Fahrdraht schließt sich die Auflage 2 5 an, so
daß eine gute Führung der Stromabnehmerrollie sichergestellt ist.
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Bei dem in Fig. i 2 und 13 dargestellten Ausführungsbeispiel für die
Erfindung ist eine Anordnung dargestellt, die die Verwendung der Erfindung für ,eine
Weiche zeigt. Auch hierbei ist die Oberleitung aus zwei gegeneinander isolierten
Fahrdrähten gebildet. Mit 40 ist die-gesamte Aufhängungseinheit bezeichnet, während
die Fahrdrähte der Hauptlinie mit 41, 42 und die Fahrdrähte der Nebenlinie mit 43,
44 beziffert sind. Die Befestigungsglieder 46 und 47 sind gleichzeitig als Oberleitungsweichen
ausgebildet; sie können entweder steuerbar oder, wenn sie nur nach der Weichenspitze
zu befahrenwerden, auch als einfache Stromabnehmerführungen au..bebildet sein. Ein
Kreuzungsstück 48 dient dazu, den einen Stromabnehmer über die Kreuzungsstelle des
Fahrdrahtes 41 mit dem Fahrdraht 44 zu .führen. Die sanfte überleitun,g der Stromabnehmer
von der Hauptlinie 41, 42 auf die Abzweiglinie 43, 44 ist durch die starren Führungsglieder
49, 50 sichergestellt, die an den Oberleitungsweichen 46, 47 angebracht sind. Diese
starren Führungsglieder sind entsprechend den Führungsgliedern 2o und 21 des ersten
Ausführungsbeispiels ausgebildet und mit einer Mittelrippe 24 und reiner Auflage
25 verstehen. Die Einzelheiten dieser Führungsglieder sind bereits beim ersten Ausführungsbeispiel
be7-schrieben tmd> insbesondere in der Fig. 6 dargestellt worden. Werden die Führungsglieder
49, 50 aus Leichtmetall hergestellt, so lassen sie sich nicht nur leicht an Ort
und Stelle in der entsprechenden Länge schneiden, sondern sie können auch den jeweiligen
Bedürfnissen ,entsprechend am Verwendungsort in der gewünschten Kurve gebogen werden.
Durch die Anbringung besonderer Endstücke 52 an den Führungsgliedern ist die Befestigung
zwischen den Führungsgliedern 49, 5o und den Oberleitungsw eichen 46, 47 sowie dem
Kreuzungsstück 48 sichergestellt, die mit Hilfe von Bolzen 53 .erfolgen kann, Zur
Isolierung der Fahrdrähte verschiedenen Potentials sind die Isolierkörper 55 vorgesehen,
die gleichzeitig als Abstandhalter zwischen den Oberleitungsteilen dienen. Da die
Hauptlinie mit dem Fahrdraht 41 den Fahrdraht 44 der Abzweiglinie kreuzt und diese
beiden Fahrdrähte verschiedenes Potential führen, ist eine Isolierung 56 in den
Fahrdraht zwischen der Oberleitung 46 und der Kreuzung 48 eingeschaltet. Eine zweite
Isolierung ist jenseits der Kreuzung 48 vorgesehen; diese Isolierung ist jedoch
in der Zeichnung nicht dargestellt. Zum Ans!Chluß des Fahrdrahtes 43 an das starre
Führungsglied 49 ist ein Befestigungsglied 58 vorgesehen; das in Fig. 13 im Schnitt
entsprechend der LinieXIII-XIII der Fig. 12 veranschaulicht ist. Das Befestigungsglied
58 besteht aus einer Platte 59 mit Befestigungsösen 6o. Ferner ist an der Platte
eine Längsrippe 61 zur Führung der Stromabnehmerrolle angebracht. Bohrungen 62 dienen
zur Anbringung der Verbindung mit dem Führungsglied 49, während ein überleitteil
63 und die überleitschiene 29 zur Führung des Stromabnehmers vom Führungsglied 49
auf den Fahrdraht 43 und umgekehrt dient. Der Fahrdraht 43 ist im überleitteil 63
mit Hilfe einer Schraube 64 gehaltem.
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Bei den dargestellten Anordnungen bildet die Aufhängung des oder der
Fahrdrähte am Ablenk- oder Abzweigpunkt eine in sich geschlossene Einheit. Es ist
lediglich eine geringe Anzahl von Abspannungen und Aufhängungen ;erforderlich, um
die Fahrdrähte in: der gewünschten Lage zu halben. Durch die Verwendung der starren
überleitglieder sind keime besonderen Befestigungen für diese Teile erforderlich,
es wird also auch hierdurch, die Zahl der Abspannungen nicht erhöht. Die einzelnen
Teile der Aufhängungen sind nicht allein preiswert herzustellen, sondern lassen
sich auch leicht nach der Befestigung des Fahrdrahtes einbauen. Insbssondere wird
die Einbauzeit gegenüber den bekannten Anordnungen wesentlich verkürzt. Der Austausch
etwa beschädigter .oder abgenutzter Einzelteile läßt sich bei der Anordnung nach
der Erfindung im allgemeinen durchführen, ohne daß man den Fahrdraht selbst ausbauen
oder auch nur besondere Abspannvorrichtungen vorsehen muß.