DE616131C - Auf einer Fahrzeuglaufschiene schleifender Stromabnehmer fuer Eisenbahnzugsicherungszwecke - Google Patents
Auf einer Fahrzeuglaufschiene schleifender Stromabnehmer fuer EisenbahnzugsicherungszweckeInfo
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Description
Es sind Eisenbahnanlagen bekannt, bei denen voneinander isolierte Abschnitte für
elektrische Signalkreise gebildet sind, und bei denen diebeiden Schienenstränge in elektrisch
leitende Verbindung miteinander gebracht werden müssen, wenn der Abschnitt durch
ein Fahrzeug besetzt ist.
Diese Verbindung wird gewöhnlich durch die metallischen Achsen der gewöhnlichen
Schienenfahrzeuge hergestellt.
Die Arbeitsverhältnisse der Signalisierstromkreise setzen voraus, daß die Verbindung
zwischen den beiden Schienensträngen ein möglichst vollkommener Kurzschluß ist, denn die Kreise müssen mit einer sehr geringen
Spannung (höchstens 1 Volt) arbeiten.
Infolgedessen spielt der Kontaktwiderstand zwischen den Schienenköpfen und der Kurzscihlußverbindung
eine ausschlaggebende Rolle. Bei den bekannten Anordnungen, die den Kurzschluß unter Zuhilfenahme von Bürsten,
Rollen oder Gleitschuhen derart herstellen wollen, wie sie bei den Stromabnehmern
elektrischer Fahrzeuge bekannt sind, oder wie sie auch zur Signalwiederholung durch sogenannte
Krokodilkontakte benutzt werden, ergibt sich für die Streckenkreise keine zufriedenstellende
Wirkung. Es ist zu bedenken, daß die Schienenoberfläche immer verschmutzt ist; Rost- und Staubteilchen, die durch die
Räder flachgedrückt sind, verursachen, daß die Schienenoberfläciie verhältnismäßig weit
auseinander liegende Flecke aufweist, die von mehr oder weniger mit Oxydschicht o. dgl.
überzogenen Zonen umschlossen sind. Die Abnehmer, die die Niederspannungsströme durchlassen, können das offenbar nur an den
Punkten tun, an denen der Gleitkontakt aufruht.
Ein Bürstendraht o. dgl. wird nun mit einer solchen leitenden Stelle immer nur sehr kurze
Zeit in Berührung sein, und wird immer nur eine auf einmal erreichen. Dadurch ergibt
sich leicht eine Kontaktunterbrechung.
Ähnliches gilt auch für massive, kurze Stromabnehmerschuhe; diese Schuhe müssen
offenbar kurz mit Rücksicht darauf sein, daß ihr Gewicht nur gering sein darf.
Die Erfindung schafft nun eine Stromabnehmeranordnung, die die Mängel der bekannten
Einrichtungen dadurch vermeidet, daß sie den Stromabnehmer aus einem Packen
von verhältnismäßig langen Metallamellen bildet, die sehr viel schmaler sind als die
Schiene und sich mit dieser großen Länge parallel zur Schienenachse erstrecken" derart,
daß die Berührungsfläche zwischen Lamellen und Schiene ein sehr langgestrecktes Rechteck
in der Bewegungsrichtung darstellt. Dabei ergibt sich ein verhältnismäßig sehr
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großer Druck auf die Flächeneinheit, ohne daß der Gesamtdruck groß ist.
Diese Anordnung hat die Wirkung, daß ein Schienenpunkt mit dem Blatt während
einer viel längeren ■ Strecke in Berührung bleibt als mit Bürsten oder Rollen. Sandkörnchen,
Wasser oder sonstige Körper, die sich etwa auf der Schiene befinden, werden vom Berührungspunkt entfernt, und die Schiene
ίο wird somit durch den Darübergang des Blattes
am Berührungspunkt gereinigt, was nicht der Fall ist bei Bürsten, Rollen oder Gleitschuhen,
die quer zur Bewegungsrichtung eine erhebliche Abmessung aufweisen. Damit immer ein Kontakt trotz der Seitenbewegungen
des Fahrzeuges stattfindet, und um die Anzahl der Kontaktpunkte zu vervielfältigen,
ist es zweckmäßig, mehrere Parallelblätter zu verwenden, die sich je für sich ao gegen die Schiene stützen.
In den Zeichnungen sind beispielsweise und schematisoh verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung wiedergegeben.
Fig. ι bis 4 zeigen im senkrechten Schnitt, im Grundriß (mit weggenommener Kappe),
im waagerechten Schnitt nach Linie III-III
in Fig. ι und im Querschnitt nach Linie IV-IV in Fig. ι eine erste Ausführungsform.
Fig. 5 bis 8 zeigen eine zweite Ausführungsform, und zwar im senkrechten Schnitt, in
Ansicht von unten unter teilweisem Schnitt nach Linie VIII-VIII, im Querschnitt nach
Linie VII-VII in Fig. 5 und in schaubildlicher Darstellung der Blätter. Bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 4 sind
die Blättert aus beliebigem Metall, das einen guten Kontakt mit der Schiene ergibt
und guten Widerstand gegen Abnutzung aufweist, gegen die Schiene durch den Druck von
Kautschukklötzen B gedrückt, gegen die sich die Stücke C legen, die durch Schrauben D
an einem Rahmen E befestigt sind. Der Rahmen trägt an jedem Ende einen schräg liegenden/
abnehmbaren Schnabel F, der das Hinweggehen der Vorrichtung über die Schienenstöße, Drehscheiben und ähnliche
Unebenheiten oder Hindernisse gestattet. Weiter gestattet an jeder Seite ein abnehmbarer
Führungsschuh oder -backen G das Hindurchgehen durch Weichen, Kreuzungen,
Herzstücke, kurzum durch jede Schienenunterbrechung.
Der Rahmen E ist mit dem Fahrzeug durch eine Kappe H verbunden, deren mit Stöße und
Geräusche abschwächenden Kautschukringen / versehene Augen/ zur Lagerung von am
Rahmen E befestigten Schildzapfen K unter Vermittlung von Bügeln L dienen.
Mit der Kappe H ist ein Rohr M fest verbunden,
das undrehbar in einem beliebigen, fest am Fahrzeug" angebrachten Stück gleitet
und die Schleifvorrichtung mitnimmt, jedoch die Fahrzeugbewegungen gegen die Schiene
gestattet.
Die Blätter A springen ein wenig über den unteren Rand der Stücke F und G vor derart,
daß sie normal allein auf den Schienen aufruhen, und zwar angedrückt durch das Gewicht
der Apparatteile, das auf sie über die Klötze5 übertragen wird. Die Stücke/7
kommen nur in Berührung mit den Schienen bei starken Unebenheiten, wie an Schienenstößen,
Drehscheiben usw., und die Stücke G kommen nur an Weichen, Kreuzungen, Herzstücken
und anderen Unterbrechungen zur Anlage.
An jedes Blatt sind etwa in der Mitte eine oder mehrere biegsame Anschlußleitungen
N angeschlossen, die mit einem Querstück O und dadurch mit der Sammel- So
stange P verbunden sind. Stangen Q, die an dem Querstück O angreifen, treten in den
Raum zwischen den Blättern, um sie parallel und im richtigen Abstand zu halten. Der
Schleifkontakt oder die Schleifkontakte auf einer Seite des Fahrzeuges sind mit denen
auf der anderen Seite durch beliebige Leitungen geringen elektrischen Widerstandes
verbunden. ·
Nach Maßgabe der Abnutzung kann man die Blätter durch Einwirkung auf die
Schraube D senken.
Die Kontaktblätter sind an beiden Enden schräg weggeschnitten, um das Gleiten über
die Schienenstöße zu erleichtern. Sie können um ihre waagerechte Längsachse gedreht werden,
so daß man sie an beiden Kanten be- ,
nutzen und ihre Lebensdauer entsprechend verlängern kann.
Die Schnabelteile F und die Backen G können nach Benutzung leicht ersetzt werden.
Die Ausführung läßt sich in mannigfacher Weise innerhalb des Erfindungsbereiches abändern.
Insbesondere ist die Art der Verbindung zwischen Fahrzeug und Rahmen E durch ein Gleitrohr M, Kappe H, Zapfen K
und Kautschukringe / nur beispielsweise gegeben und kann durch irgendeine andere Verbindungsart
ersetzt werden, die eine Relativbewegung zwischen Fahrzeug und Schiene no
gestattet, und bei der die Längsachse der Schleifschuhe parallel zur Streckenachse gehalten
wird.
Auch die elastische Abstützung der Kontaktblätter kann auf andere Weise, wie z. B.
durch Metallfedern, gesichert werden. Auch kann die Regelung nach Abnutzung andererseits
erzielt werden, indem man beispielsweise die Schuhe G und Schnäbel F gegen den Rahmen
E beweglich macht.
Statt durch Stangen Q kann der Abstand zwischen den einzelnen Blättern beispielsweise
durch an den Blättern A angebrachte oder in sie eingeprägte Vorsprünge aufrechterhalten
werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 bis 8 nötigt auch die Abnutzung nicht zu einer häufigen
Regelung. Hier sind die Blätter A nicht völlig eben, wie im ersten Ausfuhrungsbeispiel,
sondern bieten an jedem Ende einen schräg verlaufenden umgebördelten Rand a.
Die einzelnen Blätter sind in ihrer Länge abgestuft und sind beiderseitig eines Mittelblattes
so aufeinandergelegt, daß die Ränder a eines Blattes sich auf eine Fläche des längeren
Nachbarblattes auflegen.
Der so geschaffene Blattstapel bietet an einem Ende eine fortlaufende Reihe von
Schrägflächen, die den Übergang über Schienenstöße und ähnliche Hindernisse gestatten.
Der Stapel wird in seiner Lage durch zwei dickere, auf beiden Seiten aufgelegte Stücke T
gehalten, die an den Enden durch je ein Stück U vereinigt sind, auf dem die Enden
der Blätter A liegen, die sich dagegen durch zwei Gummiklötze .S" stützen, die in an den
Platten T befestigten Gehäusen B enthalten sind.
Die Ränder b der Gehäuse B treten in Einschnitte in den Schienen R abgekehrten Kanten
und hindern die Bewegung der Blätter gegen die Gehäuse B parallel zur Schiene,
lassen jedoch eine schwache senkrechte Bewegung zu.
Eine Kappe H mit Augen e, die zur Stoß-
und Geräuschdämpfung mit Gummiringen Γ ausgestattet' ist, dient zur Anlenkung an
Zapfen m von Stücken V, die an den Stücken T befestigt sind. Der Druck der Kautschukklötze
5* kann durch Schrauben D eingestellt werden, die auf Schuhe £>' wirken.
Die Kappe H, die mittels eines Rohres χ undrehbar in einem beliebigen, am Fahrzeug
befestigten Stück gleiten kann, dient zur Mitnahme des Schleifkontaktes und läßt wiederum
die senkrechten Fahrzeugbewegungen gegen die Schiene zu. Gleichzeitig wird die Achse der Vorrichtung parallel zur Achse des
Schienenweges gehalten, wie auch bei der ersten Ausführungsform.
Der elektrische Anschluß jedes Blattes erfolgt wieder durch biegsame Leiter N, die
über ein Zwischenstück O mit der Stange P verbunden sind.
Auch die Verbindung der Schleifkontakte an beiden Seiten des Fahrzeuges geschieht in
gleicher Weise.
Die Blätter A, die leicht bis über die Unterseite der Stücke T vorspringen, stützen sich
normal auf die Schiene unter dem Druck der Gummiklötze S, die von dem Gewicht der
übrigen. Apparateteile abwärts gedrückt werden.
Die Stücke T ruhen auf der Schiene nur beim Hinwegstreichen über starke Unebenheiten,
wie Schienenstöße, Drehscheiben u. dgl. auf, oder bei dem Hindurchfahren durch Weichen, Herzstücke, Kreuzungen und sonstige
Unterbrechungen.
Wenn sich die Blätter A abnutzen, so bleibt die Wirkung die gleiche, ohne daß eine Regelung
vorgenommen zu werden braucht. Ist die Abnutzung sehr groß geworden, so kann j es bei ungleichmäßiger Abnutzung zwischen
den Mittel- und Außenblätfern erforderlich sein, die Blätter durch Abarten der größere
Höhe aufweisenden wieder auf gleiche Höhe zu bringen.
Auch die zweite Ausführungsform läßt sich in mannigfacher Weise innerhalb des Erfindungsbereiches
abändern. Beispielsweise kann die Verbindung des Gleitschuhes mit dem Fahrzeug anders als durch die Kappe H und
den Gummiring /' sowie das Gleitrohr χ erfolgen.
Auch die elastische Abstützung der Blätter auf der Schiene kann statt durch die Gummiklotze
6" durch andere Mittel, wie beispielsweise Metallfedern, erreicht werden.
Claims (8)
1. Auf einer Fahrzeuglaufschiene schleifender Stromabnehmer zur Übertragung
geringer Spannungen für Eisenbahn-Zugsicherungszwecke, bestehend aus einem Packen von in Vertikalebenen geschichteten
Metallamellen, dadurch gekennzeichnet, daß die -Lamellen (A) verhältnismäßig
großer Länge parallel zur Schienenachse sich erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen
Blätter (A) elastisch und unabhängig voneinander in einem Rahmen (E)
gehalten werden, der einerseits um eine waagerechte, senkrecht zur Fahrtrichtung
verlaufende Achse (Augen I) schwingen kann, und andererseits sich (an einer Gleitführung M) auf und ab bewegen
kann, wobei die Stützachse in jedem Fall in einer zur Fahrschiene parallelen Ebene
verbleibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blätter
1 an den Enden keilförmig weggeschnitten sind, so daß sie über Schienenstöße hinweggehen
können.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
verschiedenen Blätter eben und an den Enden doppelkeilförmig sind, so daß sie um eine waagerechte Achse gedreht werden
können, nachdem die zunächst mit der Schiene zusammenarbeitende Kante abge-
nutzt ist, und daß Abstandsstücke o. dgl. (Q) den Abstand zwischen den einzelnen
Blättern sichern.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Blätter an den keilförmig gestalteten Enden umgebördelt sind und sich
mit diesen Umbördelungen jeweils gegen die Fläche des Nachbarblattes legen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
für die Blätter einen starren, schräg verlaufenden Teil (F) aufweist, der das Gleiten
über Schienenstöße erleichtert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamthöhe
der Blätter gegen die Stütze mittels einer Nachstellvorrichtung, z. B. einer Schraube
(D), geregelt werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seiten
Führungsbacken (C) vorgesehen sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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1933
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