DE1138734B - Verfahren zur Verhinderung des Verkochens beim neutralen oder schwach sauren Faerben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweisshaltigen Textilfasern mit substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem Wasser - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung des Verkochens beim neutralen oder schwach sauren Faerben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweisshaltigen Textilfasern mit substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem WasserInfo
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Description
- Verfahren zur Verhinderung des Verkochens beim neutralen oder schwach sauren Färben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweißhaltigen Textilfasern mit substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem Wasser Beim Färben von Cellulosefasern und Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweißhaltigen Textilfasern mit Substantiven Farbstoffen treten, namentlich bei längerem Koch in hartem Wasser, erhebliche Schwierigkeiten auf. Die Färbungen zeigen einen weitgehend veränderten Farbton. Diese Erscheinung wird allgemein als »Verkochen« bezeichnet.
- Es ist schon wiederholt versucht worden, das Verkochen durch besondere Maßnahmen zu verhüten. So ist es aus der deutschen Patentschrift 702 277 bereits bekannt, beim Färben von Halbwolle mit Substantiven Farbstoffen neutrale oder schwach alkalische Färbebäder zu verwenden, die Harnstoff oder dessen Abkömmlinge enthalten. Diese Zusatzstoffe können auch in Verbindung mit den üblichen Färbereihilfsmitteln, wie z. B. Ammoniumsalzen der Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure, eingesetzt werden (vgl. D i s e r e n s »Die neuesten Fortschritte in der Anwendung der Farbstoffe« Bd. 2 [1949], S. 498, 499). Nach diesen bekannten Verfahren wird zwar eine Herabsetzung des Verkochens erreicht, die Wirkung der Zusätze ist jedoch nicht ausreichend, um in allen Fällen befriedigende Resultate zu erhalten.
- Es wurde nun gefunden, daß man das Verkochen beim neutralen oder schwach sauren Färben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweißhaltigen Textilfasern mit substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem Wasser verhindern kann, wenn man auf pu 6 bis 7 eingestellte Färbebäder verwendet, die Natriumpyrophosphat enthalten.
- Als weitere Zusatzstoffe kann man außerdem die bereits vorstehend erwähnten, in der Färberei üblichen Hilfsmittel, insbesondere Ammoniumsalze, mitverwenden. Soweit die Zusatzstoffe mit den Magnesiumionen schwerlösliche Verbindungen bilden, ist es vorteilhaft, außerdem oberflächenaktive Verbindungen als Dispergiermittel mitzuverwenden.
- Die Ursache des Verkochens dürfte nach den Untersuchungen von Niederhauser und Skrutkowski (»Teintex« [1948], S. 313) in der Bildung von Magnesiumcarbonat beim Färben im kochenden Bad liegen. Magnesiumcarbonat verursacht offenbar eine Zerstörung der Wolle, deren Abbauprodukte zu einer chemischen Veränderung der Farbstoffe Anlaß geben. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird die Bildung von Magnesiumcarbonat praktisch vermieden.
- Nach dem Verfahren der Erfindung wird das Verkochen verhütet oder zumindest weitgehend herabgesetzt. Durch den erfindungsgemäßen Zusatz von Natriumpyrophosphat wird das Verkochen wirkungsvoller verhindert als durch Verwendung der bisher für diesen Zweck eingesetzten Hilfsmittel. Es werden insbesondere lebhaftere und reinere Farbtöne erhalten als bei den bisher bekannten Verfahren.
- Der Zusatz von Pyrophosphaten zu Färbebädern für andere Zwecke ist zwar verschiedentlich schon bekanntgeworden. So hat man z. B. beim Färben pflanzlicher Fasern und beim Färben von Kunstseide mit substantiven Farbstoffen in Gegenwart von Eisenverbindungen Pyrophosphate zugesetzt, um die schädliche Wirkung der Eisenverbindungen zu verhindern. Mit dem gleichen Zweck sind Pyrophosphate auch beim Färben tierischer Fasern mit sauer ziehenden Farbstoffen verwendet worden. Ferner hat man versucht, durch Zusatz von Alkalimetaphosphaten, eventuell im Gemisch mit Pyrophosphaten, ein gleichmäßigeres Aufziehen der Farbstoffe beim Färben von Wolle und Seide sowie von Baumwolle in Gegenwart verschiedener Verunreinigungen, wie Öle, Fette und Metalle, zu erzielen. Durch diese bekannten Maßnahmen wird der Gegenstand der vorliegenden Erfindung jedoch nicht vorweggenommen.
- Beispiel 1 10 g eines Mischgewebes aus 50 °/o Wolle und 50 °/o regenerierter Cellulose werden 2 Stunden in 300 ccm Brunnenwasser von 25° dH unter Zusatz von 5°/0 Glaubersalz, bezogen auf das Gewicht der Ware, sowie 10/, des unten genannten Farbstoffs A und 0,5°/o des Farbstoffs B kochend gefärbt. Dabei werden 4"/, Tetranatriumpyrophosphat (Na, P207 - 10 H20) und 4°/o Ammoniumsulfat zugegeben.
- Man erhält eine Grünfärbung, die lebhafter und reiner ist als eine Vergleichsfärbung, die unter Zusatz von 9 °/o Harnstoff und 10/, Ammoniumsulfat erhalten wird.
- Die unter Mitverwendung von Nätriumpyrophosphat hergestellte Färbung ist praktisch genauso lebhaft und rein wie eine Färbung, die unter Verwendung von destilliertem Wasser erhalten wird. Ohne den Zusatz von Natriumpyrophosphat erhält man in dem obengenannten Brunnenwasser von 25° dH statt der Grünfärbung nur einen grauen Farbton.
- Farbstoff A 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure -@ 1,3,5-Xylidin 1-Amino-2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsäure - Acetyl-H-säure.
- Farbstoff B Disulfonierungsprodukt aus dem Kondensationsprodukt aus 1,4-Dioxyanthrachinon und p-Aminodiphenyl.
- Beispiel 2 10 g eines Mischgewebes aus 50 °/o Wolle und 50 °/o Regeneratcellulose werden 2 Stunden in 300 ccm Brunnenwasser von 25° dH unter Zusatz von 5°/0 Glaubersalz, bezogen auf das Gewicht der Ware, sowie 0,1 °/p des nachfolgend genannten Farbstoffs C und 0,6"/, des Farbstoffs D kochend gefärbt. Dabei werden außerdem 4 °/o Dinatriumpyrophosphat (Na2H,P407 - 6 11,0) und 4°/o Ammoniumsulfat zugegeben. Man erhält eine rotstichiggraue Färbung, die ähnlich lebhaft ist wie die in destilliertem Wasser hergestellte Färbung, die jedoch deutlich lebhafter ist als eine Vergleichsfärbung in Brunnenwasser, die unter Zusatz von Harnstoff erhalten wurde.
- Farbstoff C: Wird erhalten durch Kondensation von 1-Amino-4-brom-anthrachinon-2-sulfonsäure und 3-Aminobenzyl-benzoesäure-2' und anschließenden Ringschluß zum Anthron mittels Chlorsulfonsäure. Farbstoff D 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure .-@ 1-Aminonaphthalin =>. 1-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure -@ 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure .-@ 2-Oxynaphthalin-6-sulfonsäure.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verhinderung des Verkochens beim neutralen oder schwach sauren Färben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweißhaltigen Textilfasern mit Substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man auf pH 6 bis 7 eingestellte Farbbäder verwendet, die Natriumpyrophosphat enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 651102, 663153, 684 494, 685 124, 702 277; französische Patentschriften Nr. 775 690, 954 752; USA.-Patentschrift Nr. 2 494 828; Diserens, »Die neuesten Fortschritte in der Anwendung der Farbstoffe«, Bd.2 (1949), S.498/499; Zeitschrift für die gesamte Textilindustrie, 1953, S.1440.
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DEF11590A DE1138734B (de) | 1953-04-16 | 1953-04-16 | Verfahren zur Verhinderung des Verkochens beim neutralen oder schwach sauren Faerben von Fasergemischen aus Cellulosefasern und eiweisshaltigen Textilfasern mit substantiven Farbstoffen in hartem, Magnesiumsalze enthaltendem Wasser |
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1953
- 1953-04-16 DE DEF11590A patent/DE1138734B/de active Pending
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