DE1138548B - Verfahren zur Herstellung eines hochmolekularen elastomeren Butadienmischpolymerisats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hochmolekularen elastomeren ButadienmischpolymerisatsInfo
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Description
Die mit Alkalimetallen katalysierte Polymerisation konjugiert ungesättigter Diolefine, wie Isopren, Butadien-(l,3)
und ähnliche Verbindungen, ist seit einiger Zeit bekannt und stellt ein allgemein geübtes
Verfahren zur Herstellung synthetischer Kautschuke dar. Einer der allgemein Anwendung findenden Alkalimetallkatalyatoren
ist Natrium. Die Herstellung synthetischer Kautschuke unter Anwendung eines Natriumkatalysators bedingt gewöhnlich Zeitspannen
in der Größenordnung von einem Tag oder länger.
Ein neuer von Avery A. Morton entwickelter Katalysatortyp hat sich bei dem Katalysieren bestimmter
Polymerisationsumsetzungen, insbesondere der Polymerisation von Butadien, innerhalb einer
relativ kurzen Zeitspanne als überlegen erwiesen. Dieser neuartige, als »Alfin«-Katalysator bezeichnete
Katalysator hat zur wirksamen Polymerisation von Butadien innerhalb weniger Minuten geführt, wodurch
Polymere hergestellt wurden, die wesentlich höhere Molekulargewichte aufweisen, als sie bisher bei dem
allgemein Anwendung findenden Natrium- oder anderem Alkalimetallkatalysator erzielt worden sind.
Der Alfinkatalysator ist in einer Anzahl Veröffentlichungen beschrieben worden, z. B. Morton et al.,
Journal of the American Chemical Society, 69, S. 950 (1947), und Morton, The Alfin Reagent, Advances
in Catalysis, Bd. IX (1957).
Der Alfinkatalysator ist ein komplexes Gemisch aus Alkalimetallorganischen Verbindungen, insbesondere
AlkalimetaHalkenylen und Alkoxyden mit einem Alkälimetallhalogenid. Die zur Zeit bevorzugten
Katalysatoren bestehen aus Natriumabkömmlingen eines sekundären Alkohols und eines aliphatischen
Olefins. Ein besonderer Katalysator, der sich bei der Polymerisation von Butadien als sehr wirksam
erwiesen hat, besteht aus einem Gemisch aus AUylnatrium, Natriumisopropoxyd und Natriumchlorid.
Ein derartiger Katalysator kann dadurch hergestellt werden, daß man zunächst Allylchlorid mit Natrium
umsetzt, sodann Isopropylalkohol in kleinen Mengen so lange zugibt, bis ein vorherbestimmter Anteil des
Amylnatriums in Natriumsiopropoxyd umgewandelt ist. Anschließend wird Propylengas in das Gemisch
eingeführt, das sich sodann unter Ausbildung von Allylnatrium umsetzt. Das während der Umsetzung
gebildete Natriumchlorid wird in dem erhaltenen unlöslichen Katalysator gebunden.
Es sind noch weitere Alfmkatalysatoren entwickelt worden, die als abgewandelte Formen oben angegebenen
betrachtet werden können. So kann z. B. Benzylnatrium an Stelle von Allylnatrium angewandt
werden, wobei der abschließend erhaltene Komplex Verfahren zur Herstellung
eines hochmolekularen elastomeren
Butadienmischpolymerisats
Anmelder:
The Richardson Company,
Melrose Park, 111. (V. St. A.)
Melrose Park, 111. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. L. Hirmer, Patentanwalt,
Berlin-Halensee, Katharinenstr. 21
Berlin-Halensee, Katharinenstr. 21
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. Juli 1960 (Nr. 45 538)
V. St. v. Amerika vom 27. Juli 1960 (Nr. 45 538)
Gilbert Gavlin, Lincolnwood,
Edward Alan Hedman, Roselle,
und Bruce Watson Hubbard, Oak Park, 111.
(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
durch Einführen von Toluol an Stelle von Propylen in das Allylnatrium-Natriumisopropoxyd-Gemisch erhalten
wird. Wahlweise kann dieses Gemisch zunächst mit Propylen und sodann mit Toluol behandelt
werden. Zusätzlich zu Isopropylalkohol können weitere sekundäre Alkohole, die eine Methylgruppe
an dem Carbinolatom gebunden aufweisen, zum anfänglichen Umsetzen mit dem Amylnatrium angewandt
werden, um so ein Natriumalkoxyd in dem Zwischengemisch herzustellen, z. B. Methyläthylcarbinol.
Der sekundäre Alkohol weist vorzugsweise die folgende allgemeine Formel auf
CH3-CH(OH)-R
in der R eine gesättigte Alkylgruppe, wie eine Methyl-,
Äthyl- oder Propylgruppe sein kann. Cyclohexanol als sekundärer Alkohol kann ebenfalls angewendet
werden.
Die Butadienpolymerisation unter Anwendung eines Älfinkatalysators führt zur Ausbildung einer vorwiegend
linearen Kette mit praktisch keinen Seitenketten und zu einem hochmolekularen Polymeren mit
erheblicher Zerreißfestigkeit. Etwa 75% des mit einem Alfinkatalysator polymerisierten Butadiens ist
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als trans-l,4-Isomeres bestimmt worden, dies steht im reich mit Butadien unter Anwendung eines Alfin-Gegensatz
zu der mit Natriumkatalysator kataly- katalysator copolymerisiert worden sind. So ist bis
sierten Umsetzung, die im wesentlich zu einem 1,2-Iso- jetzt der Alfinkatalysator nicht erfolgreichzum Initiieren
meren-Polymerisationsprodukt führt. einer Umsetzung zwischen Butadien und nicht-
Das Anwendungsgebiet der Niederdruckkatalyse, 5 linearen Monooelfinen, z. B. 2,6-Dimethylheptenzu
der auch der Alfinkatalysator gehört, ist auf Grund 3,2,2,4-Trimethylpenten-2 oder Cyclohexen unter Ausder
neuen entwickelten polymeren und elastomeren bilden hochmolekularer Polymerisationsprodukte anMaterialien
sehr wichtig geworden. Man betrachtet gewandt worden. Die oben angegebene Ausnahme
jedoch allgemein derartige Katalysatoren als begrenzt stellt das 2-Methylbuten-2 dar.
in ihrer Wirkung auf Polymerisationsumsetzungen, io Beispiele für lineare Monoolefine mit einer Doppeida
dieselben normalerweise nur gegenüber bestimmten bindung im Inneren der Kette, die erfindungsgemäß in
Monomeren spezifisch sind. Somit kann ein spezieller Betracht gezogen werden, sind Penten-2, Hepten-2,
Katalysator nicht wahllos zum Katalysieren von Poly- Hepten-3, Octen-2, Octen-3, Tricosen-11 (23 Kohlenmerisationsumsetzungen
Anwendung finden, und hau- Stoffatome) und Pentatriaconten-17 (35 Kohlenstofffig
kann ein derartiger Katalysator nicht zum Poly- 15 atome).
merisieren ausgewählter Monomerer dienen, die Bei der weiteren Erläuterung der grundsätzlichen
normalerweise als zu einer genetischen Klasse ge- erfindungsgemäßen Aspekte und insbesondere bei
hörend betrachtet werden. den Beispielen wird häufig auf den bevorzugten
Wie weiter oben angegeben, kann der Alfinkataly- Alfinkatalysator Bezug genommen, und zwar ein
sator zum Polymerisieren von Butadien und in gerin- 20 komplexes Gemisch aus Natriumisopropoxyd, AUyI-gerem
Ausmaß von Isopren angewandt werden. natrium und Natriumchlorid. Der Alfinkatalysator
Die Copolymerisation von Butadien oder Isopren kann jedoch auch unter Erzielen vergleichbarer
mit Buten-2 unter Anwendung eines Alfinkatalysators Ergebnisse modifiziert werden,
wurdebereitsvorgeschlagen(deutschesPatent 1093094). Wie weiter oben angedeutet, ist Butadien unter
Nach den Angaben der USA.-Patentschrift 2 660 179 25 Anwendung eines Alfinkatalysators bereits polymeriist
Äthylen unter Anwendung eines Alfinkatalysators siert worden, wobei relativ hochmolekulare Elastomere
und im begrenzten Ausmaß ebenfalls mit Vinyliden- erhalten wurden. Bis jetzt sind jedoch keine der oben
monomeren copolymerisiert worden. Soweit bekannt, angegebenen Monoolefine erfolgreich mit einem
ist bis jetzt jedoch Äthylen noch nicht erfolgreich Alfinkatalysator homopolymerisiert worden. Wenn
mit anderen Monomeren in Gegenwart eines Alfin- 30 Butadien und irgendeines dieser Monomeren in Gegenkatalysators
copolymerisiert worden. wart eines Alfinkatalysators vermischt werden, tritt Es wurde gefunden, daß eine bestimmte Klasse die Copolymerisation schnell, gewöhnlich in wenigen
monomerer Verbindungen zum Herstellen neuartiger Minuten, ein, wobei eine kautschukartige oder elastische
hochmolekularer Elastomerer mit Butadien dann Masse in größerer Ausbeute erhalten wird, als sie
angewandt werden kann, wenn die Umsetzung in 35 durch die Homopolymerisation von lediglich Butadien
Gegenwart des Alfinkatalysators ausgeführt wird. erhalten werden kann. Es wird angenommen, daß diese
Diese neuartigen Elastomeren besitzen ungewöhnliche neuartige Polymerisation teilweise auf der selektiven
Eigenschaften bezüglich der Zähigkeit und Zerreiß- Adsorption der Monomeren des Gemisches an der
festigkeit, wodurch deren Anwendung in einem weiten Katalysatoroberfläche beruht.
Anwendungsbereich dort ermöglicht wird, wo derartige 40 Es können verschiedene Gewichtsverhältnisse des
Eigenschaften von Wichtigkeit sind, z. B. bei gepreßten Monoolefmmonomeren mit der Doppelbindung im
Gegenständen, Reifenmischungen, Folien und bei Inneren der Ketten bezüglich des Butadienmonomeren
Verwendung als wesentliche Komponente im Gemisch angewandt werden, wobei die Ausbeuten an Elastomit
ähnlichen synthetischen oder natürlichen Elasto- meren mit Zunahme des Monoolefinmonomeren zumeren
und Harzen. 45 nehmen, und zwarbiszueinemVerhältnis von etwa 1:1.
Das Verfahren zur Herstellung eines hochmoleku- Wenn die Menge des Monoolefinmonomeren zu dem
laren elastomeren Butadienmischpolymerisats ist da- Butadienmonomeren in dem Umsetzungsgemisch über
durch gekennzeichnet, daß man Butadien-(1,3) und einem Verhältnis von etwa 1: 1 liegt, nimmt die Geein
lineares nicht verzweigtes Monoolefin, das die samtausbeute an Elastomerem im allgemeinen ab, und
Doppelbindung im Inneren der Kette und 5 bis 35 Koh- 50 man findet in dem Umsetzungsprodukt freies Monolenstoffatome
im Molekül enthält, in Gegenwart eines olefin. Es wird angenommen, daß diese Erscheinung
Alfinkatalysators polymerisiert. Derartige Monoolefine im wesentlichen auf der Tatsache beruht, daß praktisch
mit einer Doppelbindung im Inneren der Kette sind alle Poylmerisationsumsetzungen zeitlich auf einen
von Monoolefinen mit endständiger Doppelbindung Maximalwert von etwa 1 Stunde begrenzt wurden,
dahingehend zu unterscheiden, daß die Doppelbindung 55 wobei man anschließend die Umsetzungen abbrach,
oder ungesättigte Bindung bei der letzteren Verbin- Eine Zeitspanne von einer Stunde für die Umsetzungen
dungsart zwischen den ersten und zweiten Kohlenstoff- wurde im wesentlichen auf Grund der Tatsache
atomen vorliegt, während bei der ersteren Verbindungs- ausgewählt, daß der Hauptteil der Umsetzung für
art diese Doppelbindung zwischen inneren Kohlen- die meisten Monomerengemische praktisch innerhalb
Stoffatomen in der Olefinkette angeordent ist. 60 weniger Minuten abgeschlossen war. Bei Vorliegen
Es ist durchaus überraschend, daß lineare oder einer großen Monomerenmenge wird die Umsetzungsgeradkettige
Monoolefine mit Doppelbindung im geschwindigkeit verringert. Man kann zusätzliche
Inneren der Kette mit 5 bis 35 Kohlenstoffatomen Ausbeuten dadurch erhalten, daß man die Umsetzung
neuartige hochmolekulare Elastomere mit Butadien-1,3 wesentlich länger als 1 Stunde lang ausführt. Prozentin
Gegenwart eines Alfinkatalysators bilden können, 65 mäßig ist jedoch die zu erwartende zusätzliche Ausda
mit einer Ausnahme die entsprechenden isomeren beute relativ gering.
verzweigtkettigen oder cyclischen Monoolefine mit Es können sowohl die eis- als auch die transDoppelbindungen
im Inneren der Kette nicht erfolg- Isomeren der Monoolefine angewendet werden. Die
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bis jetzt erhaltenen experimentellen Ergebnisse deuten erhalten, in dem das Lösungsmittel eingeschlossen ist.
darauf hin, daß Elastomere hergestellt werden können, Ein weiteres und gelegentlich bevorzugtes Verfahren
die bis zu etwa 50% der Monoolefine mit Doppel- besteht darin, eine Lösung der in einem inerten
bindung im Inneren der Kette enthalten. Kohlenwasserstofflösungsmittel gelösten Monomeren
Für die Herstellung des erfindungsgemäß zu ver- 5 oder ein Gemisch flüssiger Monomerer zu einer
wendenden Alfinkatalysator wird an dieser Stelle Suspension des Katalysators in dem Lösungsmittel
kein Schutz begehrt. Der bevorzugte Alfinkatalysator als ein Träger zuzugeben. Durch diese Arbeitsweise
wird dadurch hergestellt, daß zunächst 3 Mol Natrium werden häufig homogenere Produkte und höhere
mit 1,5 Mol Amylchlorid umgesetzt werden. Sodann Ausbeuten erzielt.
wird Isopropanol in vorherbestimmten Molmengen io Wie weiter oben angegeben, wird die Umsetzung
mit dem Amylnatrium umgesetzt, z.B. betragen die vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 25°C
Isopropanolmengen 0,75, 0,73 und 1,00 Mol. Sodann initiiert. Wenn unter diesem Wert liegende Temperawird
Propylengas im Überschuß mit dem verbleibenden türen Anwendung finden, nimmt die Umsetzungsnicht
umgesetzten Amylnatrium umgesetzt. Das geschwindigkeit ab, und die zum Erzielen der geVerhältnis
von Natriumalkoxyd zu Allylnatrium kann 15 wünschten Umsetzung benötigte Katalysatormenge
in dem bevorzugten Alfinkatalysatorkomplex, der für muß erhöht werden.
die Copolymerisation Anwendung findet, innerhalb Es werden große Mengen des inerten Kohleneines
relativ breiten Bereiches abgeändert werden. Wasserstofflösungsmittels vorzugsweise dazu ange-Hierdurch
erfolgt jedoch eine Veränderung der Aus- wendet, um die durch die Umsetzung bedingte Wärme
beuten und Molekulargewichte, wodurch sich ent- 20 abzuleiten und die Umsetzungsgeschwindigkeit zu
sprechende Veränderungen der Eigenschaften des mäßigen. So werden bei einem typischen Beispiel 25 g
Elastomeren ergeben. Im allgemeinen führt ein Alfin- des Monoolefins mit der Doppelbindung im Inneren
katalysator, der aus einer Zwischenverbindung abge- der Kette und 50 g Butadien zu etwa 450 ml gereinigleitet
wird, die unter Anwendung geringer Isopropanol- tem Pentan zwecks Herstellung der Ausgangslösung
mengen hergestellt wurde, wie 0,75 Mol Isopropanol, 25 zugegeben.
zu höheren Ausbeuten des Elastomeren bezüglich der Das in dem gequollenen Elastomeren enthaltene
Ausgangsmonomeren im Vergleich zu einem Kataly- Lösungsmittel kann leicht dadurch entfernt werden,
sator, der von einer Zwischenverbindung abgeleitet daß man dasselbe der warmen Luft aussetzt, wodurch
wird, die unter Anwendung von 1 Mol Isopropanol ein zäher und weiß oder cremefarbig erscheinender
hergestellt wurde, jedoch werden bei Elastomeren, 30 Kautschuk erhalten wird. Wenn das Elastomere mit
die durch den ersten Katalysatortyp hergestellt wurden, den üblicherweise bei Natur- oder anderem synthehäufig
niedere Molekulargewichte gefunden. tischen Kautschuk angewandten Zusatzmitteln geElastomere,
die unter Anwendung eines Alfin- mischt werden soll, kann es zweckmäßig sein, zunächst
katalysators, der aus einer unter Anwendung von die das Lösungsmittel enthaltende gequollene Masse
0,75 bis 1,00 Mol Isopropanol hergestellten Zwischen- 35 mit einem der üblichen Verarbeitungsöle für Kautschuk
verbindung abgeleitet worden ist, hergestellt wurden, zu vermischen und anschließend das Lösungsmittel zu
zeigten die auf der Grundlage verdünnter Lösungs- entfernen. Die Copolymeren lassen sich jedoch ausviskositäten
bestimmten Molekulargewichte von 5 Mil- gezeichnet ohne Anwenden der üblichen Verarbeitungslionen
bis etwa 17 Millionen. Molekulargewichte in öle der weiteren Verarbeitung unterziehen und dies
dieser Größenordnung sind zu vergleichen mit einem 4° stellt einen offensichtlichen Vorteil gegenüber vielen
Molekulargewicht von etwa 270 000 für den üblichen im Handel erhältlichen Elastomeren dar. Die ge-Butadien-Styrol-Kautschuk
und etwa 3 Millionen für gebenenfalls ein Verarbeitungsöl enthaltenden Elasto-Naturkautschuk.
meren können mit Füllmitteln, Beschleunigern, Schwe-Bei der Herstellung elastischer Copolymerer werden fei und weiteren üblichen Zusatzmitteln gemischt und
die Butadien- und Monoolefinmonomeren Vorzugs- 45 in Kautschukknetern verarbeitet werden. Die erhaltene
weise mit Reinigungsmitteln zwecks Entfernung von Mischung kann sodann z. B. durch ein Preßverfahren
Wasser, Inhibitoren und weiteren Verunreinigungen gehärtet werden, wodurch verformte Gegenstände mit
behandelt, die ansonsten die Umsetzung oder den verbesserten Eigenschaften, wie Zerreißfestigkeit und
Katalysator nachteilig beeinflussen würden. Diese Schlagfestigkeit erhalten werden, wie sie mit derzeitigen
Monomeren werden sodann gewöhnlich verflüssigt, 5° zur Verfügung stehenden Elastomeren nicht erreicht
wenn sie gasförmig sind, und gleichzeitig in ein inertes werden können. Weiterhin wurde gefunden, daß diese
Kohlenstofflösungsmittel, wie Pentan, Hexan oder Elastomeren weniger Schwefel zum Härten in einem
Heptan, eingeführt. Insbesondere soll das Lösungs- gewünschten vulkanisierten Zustand benötigen und
mittel nicht die Aktivität des Katalysators beeinflussen. dieselben ebenfalls eine größere Oxydationsfestigkeit
Nach der Herstellung einer Lösung der Monomeren 55 besitzen.
wird der Alfinkatalysator in einer verträglichen inerten In den weiter unten angegebenen Beispielen werden
Kohlenwasserstoffsuspension in den gewünschten die Molekulargewichte, ausgedrückt in der verdünnten
Mengen zugegeben. Die Umsetzung beginnt sodann Lösungsviskosität, abgekürzt als »VLV«, miteinander
sofort, wobei die Temperatur von der bevorzugten verglichen. Hierdurch läßt sich ein besseres Verständnis
geringsten Ausgangstemperatur von etwa 25° C auf 60 der relativ großen Molekulargewichte erzielen, die bei
etwa 550C oder etwas darüber ansteigt. Da die Um- den erfindungsgemäß hergestellten Polymerisaten auf-
setzunggewöhnlichineinemgeschlossenenUmsetzungs- treten. Die VLV ist durch die folgende Gleichung
gefäß durchgeführt wird, steigt der Druck innerhalb bestimmt:
des Umsetzungsgefäßes auf etwa 0,5 bis 6,3 kg/cm2. t
Die Umsetzung kommt innerhalb einer kurzen Zeit- 65 2303 log
spanne zum Abschluß, und zwar normalerweise weniger VLV = -
als 1 Stunde und üblicher Weise in etwa 10 Minuten. g Elastomeres/100 ml Lösung
Es wird ein aufgequollenes und kautschukartiges Gel wobei t die Fließzeit des Elastomeren in einem aus-
Anwendung eines t0 die Fließzeit des
gewählten Lösungsmittel unter Oswaldschen Viskosimeters und Lösungsmittels ist.
Bei der Bestimmung der VLV werden Proben des unter Anwendung eines Alfinkatalysators hergestellten
Polymeren in 100 ml Benzol suspendiert, um eine gesättigte Lösung mit einer Konzentration von etwa
0,1 bis 0,2% herzustellen, die vor der Viskositätsmessung filtriert wird. Konzentrationen des Elastomeren
in dem Lösungsmittel werden durch Verdampfen aliquoter Anteile Lösung bestimmt. Eine
VLV-Bestimmung wird im allgemeinen nicht als eine genaue Messung des Molekulargewichtes betrachtet,
sondern dient vielmehr lediglich dazu, einen groben Anhalt bezüglich des Molekulargewichts zu erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Herstellung von Elastomeren mit einer VLV von etwa
6 bis 20, wobei der vorwiegend auftretende VLV-Bereich bei etwa 8 bis 15 festgestellt wurde. Für Vergleichszwecke
sei angegeben, daß ein im Handel erhältlicher Butadien-Styrol-Kautschuk mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 270000 eine VLV von etwa 2,0 zeigt, während Naturkautschuk
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 3 Millionen eine VLV von 5 bis 7 zeigt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die folgenden Beispiele verwiesen.
Es wird zunächst gasförmiges Butadien durch KOH und wasserfreies Calciumsulfat geleitet und anschließend
eine Kondensation in einer Aluminiumoxyd enthaltenden Falle zwecks Entfernen von Dimeren,
Wasser und Peroxyden durchgeführt. Nach dem Reinigen werden 583 g flüssiges Butadien in ein
Umsetzungsgefäß eingeführt, in das vorher 600 ml einer blauen Pentansuspension des Aifinkatalysators,
der aus Allylnatrium, Natriumisopropoxyd, Natriumchlorid und 3375 ml Pentan und 652 g Penten-2
besteht, eingeführt worden sind. (Der Alfinkatalysator wird aus 0,72 g Natrium und einer Zwischenverbindung
auf der Grundlage von 0,83 Molen Isopropanol hergestellt.) Der Anfangsdruck beträgt
1,05 kg/cma und steigt anschließend in etwa 5 Minuten
/ g
auf 6,0 kg/cm2 an. Die Anfangstemperatur beträgt 290C und die maximale Temperatur von 290C wird
nach 10 Minuten festgestellt. Innerhalb von 60 Sekunden wird die Reaktionsmischung für das Rühren zu
dick. Nach einer Stunde wird das erhaltene Elastomere aus dem Umsetzungsgefäß entfernt und in einem
Vakuumofen nicht umgesetzte Monomere und Lösungsmittel entfernt. Nach Erhalten eines konstanten Gewichtes
und Berücksichtigen des Katalysatorrück-Standes besteht das Endprodukt aus 607 g eines zähen
weißen Elastomeren mit einer VLV von 11,2 und zeigt ein trans-1,4-Vinyl-Verhältnis von 2,72 auf Grund
der Bestimmung vermittels Infrarotspektroskopie. Die Ausbeute beläuft sich auf 106 %, bezogen auf das
Butadien.
Ein weißfarbiges zähes Elastomeres wird aus 25 g Butadien und 20 g Hepten-3 in 150 ml Pentan unter
Anwendung des gleichen Verfahrens hergestellt, wie es im Beispiel 1 beschrieben worden ist, wobei 20 ml
des gleichen Alfinkatalysators Anwendung finden. Die Ausbeute an Elastomeren beträgt, bezogen auf
das angesetzte Butadien, 111 %, und die VLV beläuft
sich auf 14,8.
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens, der gleichen Katalysator- und Pentanlösungsmittelmenge,
wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, wird ein zähes Elastomeres aus 589 g Butadien und 685 g Octen-2
hergestellt. Die Ausbeute an Elastomeren beläuft sich auf 109 0J0, bezogen auf das Butadien. Das Elastomere
besitzt eine VLV von 8,8 und ein trans-1,4-Vinyl-Verhältnis
von 2,79.
Eine Lösung aus 7,9 g Tricosen-11 und 25,6 g Butadien in 50 ml Cyclohexan wird unter Anwenden
von 30 ml Alfinkatalysator copolymerisiert. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels in einem Vakuumofen
und Extrahieren des nicht umgesetzten Tricosens-11 mit Hexan werden 29,5 g eines schwach
gelben Elastomeren in einer Ausbeute von 115%, bezogen auf das Butadien, erhalten. Das Elastomere
weist ein trans-1,4-Vinyl-Verhältnis von 3,5 auf.
Eine Lösung von 10 g Pentatriaconten-17 und 27,6 g Butadien in 100 ml Cyclohexan wird mit 25 ml Alfinkatalysator
versetzt. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels und Extrahieren des umgesetzten
Pentatriaconens-17 mit Hexan werden 30,5 g eines schwach gelben Elastomeren erhalten. Die Ausbeute
an Elastomerem, bezogen auf das Butadien, beträgt 109 0I0, und das Elastomere besitzt ein trans-l,4-Vinyl-Verhältnis
von 2,24.
Bei jedem der oben angegebenen Beispiele kommt ein Katalysator auf der Grundlage von 0,83 Mol Isopropanol
in Anwendung.
Die Infrarotmessungen wurden in einem Beckman-IR-4-Spektrophotometer
ausgeführt, wobei die Probe in eine 1-mm-Salzblockzelle eingeschlossen wird. Die
Absorption der Wellenlängen für 10,34 und 10,98 Mikron wurde für alle Copolymeren verglichen. Unter
Anwendung des Beerschen Gesetzes zur Analyse der Zahlenwerte wurden die Verhältnisse der Infrarotabsorptionen
für die 10,34-Wellenlänge gegen die 10,98-Wellenlänge der Copolymeren als allgemein
zwischen 1,5 und 3,5 festgestellt. Dieser Verhältnisbereich kann mit dem Verhältnisbereich von 2 bis 4
für homopolymerisiertes Butadien verglichen werden. Das durchschnittliche Verhältnis für alle Copolymeren
wurde zu etwa 2,2 festgestellt. Das durchschnittliche Verhältnis für das Butadien-Homopolymere wurde zu
etwa 2,6 festgestellt.
Die Infrarotabsorption bei einer Wellenlänge von 10,34 Mikron deutet auf das Vorliegen einer trans-1,4-Struktur
— C — C — C — C— hin, während die Infrarotabsorption bei einer Wellenlänge von 10,98
Mikron auf eine 1,2- oder Vinylstruktur
ρ ρ
C
hindeutet.
hindeutet.
Von Interesse sind die verbesserten Kneteigenschaften der Copolymeren aus Butadien und Monoolefin
mit Doppelbindung im Inneren der Kette, insbesondere im Vergleich mit einem Butadien-Homopolymeren,
das unter Anwendung eines Alfinkata- S lysators hergestellt wird. Ohne Lösungsmittel bildet
das Homopolymere bei dem Verarbeiten auf einer üblichen Kautschuk-Knetvorrichtung keine Bänder
oder Tafeln, sondern es tritt vielmehr eine Neigung zum Krümeligwerden und Zerfallen des Copolymeren
auf. Die Copolymeren lassen sich jedoch leicht den üblichen Knetvorgängen unterwerfen, und es können
nach dem Verarbeiten in einer derartigen Knetmaschine Bänder oder Tafeln gezogen werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:
Verfahren zur Herstellung eines hochmolekularen elastomeren Butadienmischpolymerisats, dadurch gekennzeichnet, daß man Butadien-(1,3) und ein lineares nicht verzweigtes Monoolefin, das die Doppelbindung im Inneren der Kette und 5 bis 35 Kohlenstoffatome im- Molekül enthält, in Gegenwart eines Alfinkatalysators polymerisiert.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 841 574.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 1 092 206, 1 093 094.© 2OJ 678/360 10.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US4553860A | 1960-07-27 | 1960-07-27 |
Publications (1)
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DE1138548B true DE1138548B (de) | 1962-10-25 |
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ID=21938483
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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