DE69914496T2 - Entfernung von hydrierkatalysatoren aus polymerlösungen durch behandlung mit ammoniak und kohlendioxid - Google Patents

Entfernung von hydrierkatalysatoren aus polymerlösungen durch behandlung mit ammoniak und kohlendioxid Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hydrierter Polymere. Insbesondere betrifft die Erfindung die Entfernung von Rückständen von Hydrierkatalysatoren aus Polymerlösungen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die Verwendungen von Polymermaterialien, einschließlich Diolefinpolymeren, nehmen weiterhin in solchen verschiedenen Gebieten zu, wie Farbschutzbeschichtungen, Drahtisolierungen, Bauplatten für Automobile, Rohrleitung und Viskositätsindexverbesserer von Schmieröl. In vielen dieser Anwendungen ist die Stabilität des Polymers von größter Bedeutung. Die Hydrierung von Diolefinpolymeren verbessert beträchtlich die Stabilität dieser Polymere gegenüber oxidativem, thermischem und ultraviolettem Abbau. Polymerhydrierungsverfahren wurden daher viele Jahre lang als Verfahren zur Herstellung neuartiger Materialien mit ausgezeichneter Stabilität und anderen wünschenswerten Eigenschaften untersucht. Frühere Polymerhydrierverfahren verwendeten heterogene Katalysatoren, von denen bekannt war, daß sie zur Hydrierung von Olefinen und Aromaten mit niedrigem Molekulargewicht verwendbar sind. Diese Katalysatorsysteme umfassten Katalysatoren, wie zum Beispiel Nickel auf Kieselguhr. Ein feines Katalysatorpulver wurde bevorzugt und große Mengen an Katalysatoren waren erforderlich, um die Hydrierung in einer vernünftigen Zeit zu vollenden. Solche Verfahren waren nur teilweise erfolgreich, da die Reaktion die Diffusion der Polymermoleküle in die Poren des Katalysators erfordert, in denen das aktive Nickelmetall vorhanden ist. Dies ist bei der Hydrierung von Polymeren ein langsames Verfahren.
  • Die Entdeckung von Nickel-2-ethyl-1-hexanoat/Triethylaluminium Hydrierkatalysatorsystemen ermöglichte eine schnelle Hydrierung von Polymeren. Diese Verfahren verwenden den Katalysator als kolloidale Suspension in Polymer enthaltenden Lösungen. Diese Art von Katalysator wird als homogener Katalysator bezeichnet. Ein solches Verfahren wurde für eine Anzahl von Jahren zur Herstellung hydrierter Isopren-Styrolblockcopolymeren verwendet, die als Visositätsindexverbesserungsmittel in Supermotorölen verwendet werden. Das U.S. Patent Nr. 3,554,991 beschreibt ein beispielhaftes Verfahren. Neben Nickel wirken im allgemeinen Metalle der Gruppe VIII als aktives Metall in diesen Systemen und insbesondere ist von Eisen, Kobalt und Palladium bekannt, daß sie brauchbar sind.
  • Bei Verwendung homogener Katalysatoren ist die Porendiffusion keine Einschränkung. Das Hydrierverfahren ist schnell und vollständig innerhalb von Minuten. Jedoch ist die Entfernung des Katalysators aus dem Polymerprodukt notwendig, weil Metalle, insbesondere Nickel, die mit dem Polymer zurückbleiben, den Abbau des Polymerprodukts katalysieren. Die Entfernung des Katalysators aus der Polymerlösung wird im allgemeinen durch die Zugabe einer sauren wässrigen Lösung und Luft zur Oxidation des Metalls ausgeführt, zum Beispiel zur Oxidation von Nickel in einen zweiwertigen Zustand. Nickel und Aluminiumsalze sind in der wässrigen Phase löslich und können dann aus der hydrierten Polymerlösung durch Trennung der wässrigen Phase entfernt werden.
  • Alternative Verfahren zur Entfernung der Hydrierkatalysatorrückstände aus Lösungen von hydrierten Polymeren umfassen die Behandlung mit Dicarbonsäure und einem Oxidans, wie in dem U.S. Patent Nr. 4,595,749 offenbart ist; die Behandlung mit einer Aminverbindung, wobei das Amin entweder ein Chloridsalz oder ein Diamin ist, das eine Alkylgruppe von 1 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist, wie in dem U.S Patent Nr. 4,098,991 offenbart ist; und die Behandlung mit einer nicht wässrigen Säure mit anschließender Neutralisation mit einer wasserfreien Base und Filtration, wie in dem U.S. Patent Nr. 4,028,485 offenbart ist. Diese Verfahren betreffen das Inkontaktbringen der Polymerlösung mit Verbindungen, die das Polymer verunreinigen. Zur Entfernung dieser Verunreinigungen können weitere Verfahrensschritte erforderlich sein. Die U.S. Patente mit den Nummern 4,278,506 und 4,471,099 beschreiben Verfahren zur Entfernung solcher Verunreinigungen aus hydrierten Polymerlösungen. Einige dieser Katalysatorentfernungssysteme sind unerwünscht, weil die Verfahren eine relativ teure Metallurgie aufgrund der korrosiven Natur der Verbindungen erfordern. Viele erfordern ebenfalls den Verbrauch eines ununterbrochenen Stroms von Reaktanden und stellen Schlamm her, der den Katalysator und Rückstände der Behandlungschemikalien enthält.
  • Die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Entfernung von Katalysatorrückstand haben den Nachteil, daß sie Säuresalze und andere Katalysatorrückstandskomponenten zurücklassen. Diese Materialien müssen von dem Polymer entfernt werden und dies erfordert normalerweise ein mehrstufiges Waschen mit Wasser. Solches Waschen mit Wasser kann sehr teuer sein, in Bezug auf Investition von Kapital und Zeit. Es gibt daher einen Bedarf für ein Verfahren zur Entfernung eines Hydrierkatalysators, das die Menge des in dem Polymer zurückbleibenden Materials minimiert, das aber ebenfalls das Recycling der Extraktionslösung gestattet. Die vorliegende Erfindung stellt ein solches Verfahren zur Verfügung.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung ist ein Verfahren, umfassend die Schritte des Inkontaktbringens einer einen Metallhydrierkatalysatorrückstand der Gruppe VIII enthaltenden Polymerlösung mit einer wässrigen Lösung von Ammoniak und Kohlendioxid, des Trennens des Rückstands von der Lösung und des Rückgewinnens einer Polymerlösung, die vorzugsweise weniger als 15 ppm des Metalls der Gruppe VIII, in Bezug auf das Gewicht des Polymers, umfaßt. Die Konzentration des Ammoniaks in der wässrigen Lösung beträgt 2 bis 7 Gewichts-%, vorzugsweise 3 bis 6 Gewichts-%. Die Konzentration des Kohlendioxids in der Lösung beträgt 1 bis 7 Gewichts-%, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichts-%.
  • GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die Polymerlösungen der vorliegenden Erfindung umfassen vorzugsweise von 1 bis 50 Gewichts-% eines Polymers und umfassen bevorzugter 5 bis 40 Gewichts-% Polymer in Bezug auf die Gesamtmenge der Lösung. Das Polymer ist ein teilweise, selektiv oder vollständig hydriertes Polymer. Die vorliegende Erfindung hängt nicht von der Art der Beschaffenheit des Polymers ab. Das Polymer kann daher ein thermoplastisches Polymer oder ein elastisches Polymer sein und es kann ein Molekulargewicht aufweisen, das innerhalb weit gesteckter Grenzen variiert. Besonders typische Polymere, für die die Hydrierung von Vorteil ist, sind diejenigen, die polymerisierte konjugierte Diolefine umfassen. Diese Polymere, die konjugiertes Diolefin enthalten, werden daher für die Praxis der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Sie können durch radikalische, anionische oder kationische Polymerisation hergestellt werden und können Copolymere mit anderen Monomereinheiten sein. Die Copolymere können zufällig, blockförmig oder sich verjüngend sein und sie können Strukturen aufweisen, die linear, verzweigt, radial oder sternförmig sind.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Polymer ein anionisch polymerisiertes konjugiertes Diolefinpolymer, das in einem inerten Lösungsmittel anionisch polymerisiert wurde und dann in demselben Lösungsmittel unter Bildung des in der Polymerlösung enthaltenem Hydrierkatalysatorrückstandes hydriert wurde. Die bevorzugten Polymere in dieser Erfindung sind Blockcopolymere aus Styrol und einem konjugierten Dien, besonders Butadien oder Isopren.
  • Bei Verwendung eines anionischen Initiators werden die Polymere durch Inkontaktbringen des Monomers mit einer Organoalkalimetallverbindung in einem geeigneten Lösungsmittel bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs von –100°C bis 300°C, vorzugsweise bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs von 0°C bis 100°C hergestellt. Besonders wirksame Polymerisationsinitiatoren sind Organolithiumverbindungen, die die allgemeine Formel aufweisen: RLin wobei:
    R ein aliphatisches, cycloaliphatisches oder aromatisches Kohlenwasserstoffradikal ist, das 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweist, und n eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist.
  • Das Polymer der vorliegenden Erfindung wird mit dem Hydrierkatalysator und Wasserstoff in einer Lösung mit einem inertem Lösungsmittel, wie zum Beispiel Cyclohexan, normales Hexan, Diethylether, Toluol oder Benzol in Kontakt gebracht. Die Hydrierkatalysatoren weisen selbst komplexe Strukturen auf, die nicht gut verstanden sind und daher üblicherweise durch das zu deren Herstellung verwendete Verfahren beschrieben werden. Der Hydrierkatalysator kann durch Kombination eines Gruppe VIII Metallcarboxylats oder Alkoxids („Katalysator") mit einem Alkyl oder Hydrid eines Metalls hergestellt werden, das aus den Gruppen I-A, II-A und III-B der Tabelle des periodischen Systems der Elemente von Medeleev („Cokatalysator") ausgewählt ist. Die Herstellung solcher Katalysatoren wird in den U.S. Patenten mit den Nummern 3,591,064 und 4,028,485 gelehrt.
  • Die bevorzugten Katalysatormetalle umfassen Eisen, Cobalt, Nickel und Palladium. Nickel und Cobalt werden besonders bevorzugt. Aluminium ist das bevorzugte Cokatalysatormetall aufgrund der ausgezeichneten Aktivität des resultierenden Cokatalysators.
  • Der Hydrierkatalysator wird aus dem Polymerzement nach der Hydrierung unter Verwendung einer wässrigen Lösung aus Ammoniak und Kohlendioxid extrahiert. Die wässrige Lösung umfaßt 2 bis 7 Gewichts-% Ammoniak, vorzugsweise 3 bis 6 Gewichts-% und 1 bis 7 Gewichts-% Kohlendioxid, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichts-%. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Luft oder Sauerstoff zur Oxidation des Metalls, das heißt, Nickel in einen zweiwertigen Zustand, zugegeben. Die den Hydrierkatalysatorrückstand enthaltende Polymerlösung wird mit dieser wässrigen Lösung entweder in einem fortlaufenden Verfahren oder in einem Chargenverfahren in Kontakt gebracht. Der Kontakt wird vorzugsweise durch Reaktion in einem gerührten Reaktor oder in einem kontinuierlichen Mischer ausgeführt. Die Extraktion kann bei einer Temperatur von 20 bis 100°C und einem Verhältnis von wässriger Lösung zu Polymerzementphase von 0,1 bis 1,0 während einer Zeitdauer von 1 bis 60 Minuten ausgeführt werden. Die Polymerkonzentration des Zements kann im Bereich von 1 bis 50 Gewichts-% liegen.
  • Die Extraktion wird vervollständigt, indem man die Trennung der Phasen gestattet. Falls die Phasen sich nicht sofort trennen, wird ein Phasentrennmittel, wie zum Beispiel Isopropylalkohol oder 2-Ethylhexanol zur Einleitung der Trennung zugegeben. Die wässrige Phase, die den extrahierten Hydrierkatalysatorrückstand enthält, wird durch Dekantieren, Zentrifugieren oder andere Trennverfahren entfernt.
  • In dem Polymerzement überschüssiger Ammoniak und Kohlendioxid werden während der Fertigstellung des Polymers im Anschluß an den Extraktionsschritt verflüchtigt. Die verbrauchte Extraktionslösung kann zurückgewonnen werden. Die Entgasung von überschüssigem Ammoniak und Kohlendioxid aus der verbrauchten Extraktionslösung erzeugt nur wasserunlösliche Spezies (zum Beispiel Nickelcarbonat, Aluminiumhydroxid und Lithiumcarbonat), die durch Filtration, Zentrifugation oder andere Trennverfahren abgefangen werden können. Das rückgewonnene Wasser kann mit rückgewonnenem oder frischem Ammoniak und Kohlendioxid aufbereitet und wieder verwendet werden.
  • BEISPIELE
  • Die Extraktionen wurden in einem 5-Liter Extraktionsbafflebehälter mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser von 2,2 : 1 durchgeführt. Das Mischen wurde mit zwei Flachblattturbinenrührwerke mit 6,35 cm (2,5'')-Durchmesser ausgeführt, die sich mit einer Blattspitzengeschwindigkeit von 427 m/min (1400 ft/min) drehten. Jede Chargenextraktion wurde bei einem konstanten Volumen von 3,5 Litern ausgeführt. Die Polymerlösungen bestanden aus hydriertem Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht von 190000 g/mol, wovon ungefähr 30 Gewichts-% Styrol war, das in Cyclohexan bei einer Konzentration von 14 Gewichts-% gelöst war. Die Lösungen enthielten verschiedene Mengen des Nickelhydrierkatalysators, wie in Tabelle 1 aufgezeigt ist. Die Nickelgehalte wurden durch Atomadsorptionsspektroskopie bestimmt.
  • Beispiel 1
  • Der Extraktionsbehälter wurde mit 2,0 kg Polymerlösung befüllt, die 315 ppm Nickel auf Trockenpolymerbasis enthielt. Als nächstes wurde 1 kg einer Lösung mit destilliertem Wasser, die 5 Gewichts-% Ammoniak und 6 Gewichts-% Kohlendioxid enthielt, in den Behälter gefüllt und die Inhalte wurde auf 50°C erwärmt. Die Mischung wurde während 15 Minuten gerührt, während ein mit Stickstoff verdünnter Sauerstoffstrom durch die Reaktorinhalte geblasen wurde. Das Rührwerk wurde angehalten und man ließ die Phasen während 40 Minuten absetzen. Von der organischen Phase wurde eine Probe entnommen, analysiert und ein Nickelgehalt von 25 ppm auf Trockenpolymerbasis wurde ermittelt. Nach Zentrifugieren zur Entfernung jeglicher restlichen wässrigen Phase wurde in der Polymerlösung ein Gehalt von 6 ppm an nicht extrahiertem Nickel auf Trockenpolymerbasis bestimmt.
  • Beispiel 2
  • Beispiel 1 wurde mit Ausnahme der in Tabelle 1 aufgelisteten Bedingungen wiederholt.
  • Beispiel 3
  • Beispiel 3 wurde mit Ausnahme der in Tabelle 1 aufgelisteten Bedingungen wiederholt und der Polymergehalt betrug 13 Gewichts-% in Cyclohexan.
  • Beispiel 4
  • Beispiel 1 wurde mit Ausnahme der in Tabelle 1 aufgelisteten Bedingungen wiederholt. Die zwei Phasen trennten sich nicht nach Beendigung des Rührens; zur Einleitung einer Trennung wurden 50 Milliliter Isopropylalkohol zu den Reaktorinhalten gegeben.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Beispiel 1 wurde wiederholt abgesehen davon, dass die wässrige Lösung kein gelöstes Kohlendioxid enthielt. Tabelle 1 zeigt an, dass die Leistungsfähigkeit der Extraktion den Beispielen 1 bis 4 unterlegen war.
  • Figure 00090001
  • Es ist ersichtlich, dass die Beispiele der vorliegenden Erfindung 1–4 eine dramatische Abnahme in der Nickelmenge in dem Polymerzement erreichen. Das schlechteste davon verringerte den Nickelgehalt auf 10% und das beste auf ungefähr 2%. Das Vergleichsbeispiel, das kein Kohlendioxid verwendete, entfernte weniger als zweidrittel des Nickelrückstandes in dem Polymerzement.

Claims (2)

  1. Verfahren zur Entfernung von Rückständen von Metalle der Gruppe 8 enthaltenden Hydrierkatalysatoren aus einem Polymer umfassend die Schritte: a) des Umsetzens einer Polymerlösung, enthaltend Rückstände von Metalle der Gruppe 8 enthaltenden Hydrierkatalysatoren mit einer wässrigen Lösung von Ammoniak und Kohlendioxid, wobei die Konzentration an Ammoniak in der wässrigen Lösung von 2 bis 7 Gewichts-% beträgt und die Konzentration des Kohlendioxids in der wässrigen Lösung von 1 bis 7 Gewichts-% beträgt; und b) des Trennens der entstehenden Mischung in Phasen; und c) des Rückgewinnens der Polymerlösung.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Konzentration an Ammoniak von 3 bis 6 Gewichts-% beträgt und die Konzentration an Kohlendioxid von 2 bis 6 Gewichts-% beträgt.
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