DE1136438B - Verfahren zur Herstellung von linearen Chinacridonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von linearen Chinacridonen

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DE1136438B DEC24299A DEC0024299A DE1136438B DE 1136438 B DE1136438 B DE 1136438B DE C24299 A DEC24299 A DE C24299A DE C0024299 A DEC0024299 A DE C0024299A DE 1136438 B DE1136438 B DE 1136438B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von linearen Chinaeridonen Es sind bereits mehrere Verfahren zur Cyclisation von 2,5-Di-(arylamino)-terephthalsäuren zu Chinacridonen bekanntgeworden. So wurden als cyclisierende Mittel Zinkchlorid, Phosphorpentachlorid, Phosphorpentoxyd, Aluminiumchlorid zusammen mit Phosphorpentachlorid oder Borsäure verwendet. Alle diese Kondensationsmittel haben jedoch derartige Nachteile, daß sie für eine Herstellung der Chinacridone in technischem Maßstab nicht in Betracht kommen. Im weiteren wurde auch Polyphosphorsäure als Cyclisierungsmittel verwendet. Dieses Verfahren ergibt zwar gute Resultate, es erfordert jedoch umfangreiche Anlagen zur Regeneration der teuren Polyphosphorsäure. Das Erhitzen der 2,5-Di-naphthylaminoterephthalsäuren mit Schwefelsäuren bildet zwar eine gute Methode zur Herstellung der Dibenzchinacridone; für die Herstellung der gewöhnlichen Chinacridone aus den 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren ist die für die Cyclisierung erforderliche Temperatur jedoch so hoch, daß gleichzeitig Sulfonierung eintritt. Die nachträgliche Abspaltung der Sulfogruppen erfordert ein Behandeln mit verdünnten Säuren bei hohen Temperaturen, was große apparative Schwierigkeiten bereitet. In der grundlegenden Publikation von L i e b e rmann über die Bildung von Chinacridonen aus 2,5-Diarylamino-terephthalsäuren [Justus von Liebigs Annalen der Chemie, 518, S.245, (1935)] wird auch die Verwendung von Benzoylchlorid als Cyclisierungsmittel bei der Herstellung von Dibenzchinacridonen aus den 2,5-Dinaphthylaminoterephthalsäuren erwähnt. Auf Seite 247 dieser Publikation heißt es jedoch ausdrücklich, daß 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren durch Benzoylchlorid lediglich benzoyliert, aber nicht cyclisiert werden können.
  • Es ist daher überraschend, daß nunmehr gefunden wurde, daß 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren durch Erhitzen mit einem Arylcarbonsäurechlorid in Gegenwart eines hochsiedenden indifferenten Lösungsmittels sich in guter Ausbeute zu entsprechenden Chinacridonen cyclisieren lassen.
  • Die als Ausgangsstoffe verwendeten 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren können im Benzolkern mit Ausnahme mindestens einer o-Stellung zur NH-Gruppe noch Substituenten aufweisen, beispielsweise Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- oder Nitrogruppen. Als Beispiele seien genannt: 2,5-Diphenylamino-terephthalsäure, 2,5-Diphenylamino-terephthalsäureester und vor allem substituierte 2,5-Diphenylamino-terephthalsäuren, wie 2,5-Di-(methylphenylamino)-terephthalsäuren, 2,5 - Di - (methoxyphenylamino) - terephthalsäuren, 2,5 - Di - (halogenphenylamino) - terephthalsäuren, 2,5-Di-(nitrophenylamino)-terephthalsäure, 2,5- Di - (2',4' - dimethylphenylamino) -terephthalsäure, 2,5-Bis-(4'-diphenylamino)-terephthalsäure, 2,5-Dianilido-2',4',2",4"-tetrachlorterephthalsäure.
  • Das vorliegende Verfahren kann auch für die Cyclisierung von unsymmetrisch substituierten Di-(phenylamino)-terephthalsäuren verwendet werden, z. B. für solche Produkte, in denen nur ein Phenylkern Substituenten enthält oder in denen die Substituenten beider Phenylkerne durch ihre Stellung oder durch ihre Art voneinander verschieden sind.
  • Ebenso lassen sich auch Gemische von 2 oder mehr verschiedenen symmetrisch substituierten oder Gemische von symmetrisch substituierten und nicht substituierten Diphenylaminoterephthalsäuren zu homogenen Mischungen von verschieden substituierten Chinacridonen cyclisieren, wobei unter günstigen Umständen mehr oder weniger vollständige Mischkristallbildung erfolgen kann.
  • Die genannten Terephthalsäuren oder Derivate von Terephthalsäuren können nach bekannten Herstellungsmethoden, z. B. durch Kondensation von Succinylobernsteinsäureester mit Anilin bzw. substituierten Aminobenzolen, anschließender Oxydation und Verseifung gewonnen werden.
  • Als verfahrensgemäß zu verwendende Arylcarbonsäurehalogenide seien in erster Linie Arylcarbonsäurechloride, beispielsweise Naphthoesäurechloride, vorzugsweise Benzolcarbonsäurechloride, beispielsweise Chlorbenzoesäurechloride, und insbesondere das Benzoylchlorid genannt. Man verwendet zweckmäßig mindestens 2 Mol, beispielsweise 2 bis 3 Mol, des Arylcarbonsäurehalogenids auf 1 Mol der 2,5-Diphenylaminoterephthalsäure.
  • Als hochsiedende indifferente Verdünnungsmittel seien beispielsweise Nitrobenzol, o-Dichlorbenzol oder Trichlorbenzol genannt. Zur Vermeidung von Verlusten an Arylcarbonsäürehalogeniden verwendet man die Verdünnungsmittel zweckmäßig in praktisch wasserfreier Form. Man verwendet vorteilhaft mindestens 1 Teil des Verdünnungsmittels auf 1 Teil der Diphenylaminotercphthalsäure. Die Reaktionstemperatur beträgt zweckmäßig mindestens 100°C, z. B. 130'C, oder mehr und liegt vorteilhaft zwischen 170 und 250°C. Bei diesen hohen Temperaturen ist die Cyclisierung in der Regel schon nach wenigen Stunden beendet, während bei tieferen Temperaturen Reaktionszeiten von 15 bis 30 Stunden oder mehr angezeigt sein können. Da die entstandenen Chinacridone im Verdünnungsmittel unlöslich sind, können sie durch Abfiltrieren vom Reaktionsgemisch isoliert werden. Durch Waschen mit heißen Lösungsmitteln können noch vorhandene Verunreinigungen entfernt werden. Durch Umfällen des Rohproduktes aus konzentrierter Schwefelsäure, wobei meistens eine Änderung der Kristallmodifikation eintritt, wird ein besonders reines Pigment erhalten, welches sich nach den bekannten Methoden in feine Verteilung überführen läßt, wobei wiederum eine Modifikationsänderung eintreten kann, und zum Pigmentieren der verschiedensten Materialien verwendet werden kann. Gegenüber den durch Ringschluß in Polyphosphorsäure; beispielsweise gemäß Verfahren der belgischen Patentschrift 583 317 erhaltenen Produkten zeichnen sich die erfindungsgemäß erhaltenen durch bessere Licht- und Migrationsechtheit aus.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel 1 7,52 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden in 150 Volumteilen o-Dichlorbenzol mit 13 Volumteiien Benzoylchlorid 15 Stunden lang unter Rühren auf 170 bis 180° erhitzt, wobei am Anfang unter Gelbfärbung starke Salzsäureentwicklung stattfindet. Schon nach wenigen Stunden beginnt sich das dem p-Toluidin entsprechende Dimethylchinacridon in kristalliner Form abzuschneiden. Am Schluß wird heiß abgesaugt, der violette Filterrückstand mit heißem o-Dichlorbenzol und mit heißem Alkohol gewaschen, und dann im Vakuum bei 50 bis 60° getrocknet. Ausbeute 5,1 Teile = 75 °/0 der Theorie.
  • Wird die Reaktionszeit auf 5 Stunden verkürzt, so erhält man bereits über 500% der Theorie an reinem, kristallisiertem Dimethyl-chinacridon.
  • Durch Umfällen aus Schwefelsäure (d. h. durch Lösen in konzentrierter Schwefelsäure, Ausfällen durch Verdünnen mit Wasser bis zu einer Säurekonzentration von etwa 80 0/0, Abfiltrieren und Säurefreiwaschen mit Wasser) können noch sehr geringe i Spuren von Verunreinigungen entfernt werden, welche nach dem Waschen mit heißen Lösungsmitteln allenfalls noch zurückgeblieben sind. Wenn das kristallisierte Pigment durch bekannte Methoden in feine Verteilung übergeführt wird, so lassen sich sehr reine, rotviolette Töne von ausgezeichneter Lichtechtheit und Lösungsmittelechtheit erzeugen, z. B. in Polyvinylchloridfolien oder in Lacken. Weder beim Umkristallisieren aus Schwefelsäure noch beim üblichen Konditionieren in Gegenwart von organischen oder anorganischen Verdünnungsmitteln tritt eine Änderung der Kristallmodifikation ein.
  • Beispiel 2 7,52 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden in 150 Volumteilen o-Dichlorbenzol mit 13 Volumteilen Benzoylchlorid unter Rühren auf 140° erhitzt. Im Verlaufe von etwa 30 bis 60 Minuten entsteht dabei unter Entwicklung von Salzsäuregas eine klare gelbe Lösung. Wird nach z. B. etwa 3 bis 4 Stunden eine kleine Probe des Reaktionsgemisches unter dem Mikroskop betrachtet, so lassen sich bereits rote, sternföhnig gruppierte Kriställchen des dem p-Toluidin entsprechenden Dimethylchinacridons feststellen, eingebettet in undeutlich kristallisiertes und durch Abschrecken auf dem kalten Objektträger ausgefallenes gelbes Zwischenprodukt. Durch weiteres, mehrstündiges Erhitzen auf etwa 170 bis 180° wird die Bildung des Dimethylchinacridons vervollständigt; der Endpunkt der Ringschlußreaktion ist daran ersichtlich, daß unter dem Mikroskop auf kaltem Objektträger keine gelben Teilchen mehr vorhanden sind; sondern einheitlich blaustichig rote Kristalle, vereinigt zu igelartigen Gebilden von etwa 20 bis 50 #t Durchmesser. Durch Aufarbeitung nach Beispiel 1 können z. B. nach einer Reaktionszeit von 20 Stunden bei 180° 5,34 Teile oder 78,5% der Theorie an Dimethylchinacridon isoliert werden.
  • Beispiel 3 Werden 7,52 Teile 2,5-Di-(p=toluidino)-terephthalsäure in 150 Volumteile Nitrobenzol mit 6 Volumteilen Benzoylchlorid auf 140° erwärmt, so entsteht nach etwa einer halben Stunde unter kräftiger Entwicklung von Salzsäuregas eine klare gelbe Lösung. Rührt man diese Lösung noch etwa 15 bis 20 Stunden bei 190 bis 200°, so entsteht eine violettbordeauxfarbene Suspension. Unter dem Mikroskop lassen sich einheitliche rote Kristalle erkennen, teilweise igelartig verwachsen oder in der Form von Einzelkristallen bis etwa 15 #t Länge. Durch Aufarbeiten nach Beispiel 1 erhält man 6,59 Teile an Dimethylchinacridon. Dieses Rohprodukt enthält noch etwa 100/ö Verunreinigungen, welche durch heiße Extraktion mit wässerigallcohohschem Alkali entfernt werden können. Wird das Rohprodukt in konzentrierter Schwefelsäure gelöst und das nach dem Verdünnen mit Wasser auf eine Säurekonzentration von etwa 80 0/ö in blaugrauen Nadeln auskristallisierte Produkt mit Wasser säurefrei gewaschen, so erhält man das reine Dimethylchinacridon in roten Nadeln von 20 bis 30 p, Länge in über 80 0/0iger Ausbeute.
  • Beispiel 4 6,96 Teile 2,5-Dianilino-terephthalsäure werden mit 13 ccm Benzoylchlorid in 150 ccm Nitrobenzol 1 Stunde lang auf 140° geheizt, wobei eine klare tiefgelbe Lösung entsteht und Salzsäuregas entweicht. Diese Lösung wird dann noch so lange bei 190 bis 200° gerührt, bis eine kleine Probe des Reaktionsgemisches auf einem kalten Objektträger keine gelben Teilchen mehr erkennen läßt, was nach etwa 10 bis 15 Stunden der Fall ist. Durch Aufarbeiten wie im Beispiel l erhält man 5,75 Teile lineares Chinacridon, aus dem durch Extraktion mit wässerig-alkoholischem Alkalihydroxyd noch 13 % Verunreinigungen entfernt werden können. Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure (d. h. Lösen in konzentrierter Schwefelsäure, Fällen durch Verdünnen mit Wasser bis zu einer Säurekonzentration von etwa 80 0/0, Filtrieren, gründliches Waschen mit Wasser) erhält man in einer Ausbeute von 4,78 Teilen aus dem Rohpigment die reine a-Modifikation.
  • In ähnlicher Weise und mit vergleichbaren Ausbeuten verläuft die Reaktion auch, wenn statt Nitrobenzol die gleiche Volumenmenge Trichlorbenzol als Lösungsmittel verwendet wird.
  • Beispiel 5 6,96 Teile 2,5-Dianilino-terephthalsäure werden in 150 Volumteilen Nitrobenzol mit 6 Volumteilen Benzoylchlorid 2 Stunden lang bei 130° gerührt. Die dabei unter starker Entwicklung von Salzsäuregas entstehende gelbe Lösung wird dann noch weitere 15 bis 20 Stunden bei 190 bis 200° gerührt. Die Kristallisation des linearen Chinacridons beginnt schon während des Aufheizens. Durch Aufarbeiten wie im Beispiel 1 lassen sich am Ende 5,5 Teile oder 88,2% der Theorie rohes Chinacridon isolieren. Nach der im Beispiel 4 erwähnten Reinigung und Umfällung lassen sich daraus 5,07 Teile oder 81,3 % der Theorie an reinem Chinacridon der -,-Modifikation gewinnen.
  • Beispiel 6 139,2 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 500 Volumteilen Nitrobenzol mit 182 Teilen p-Chlorbenzoyl-chlorid unter Rühren 6 Stunden lang auf 140 bis 150° erwärmt, weitere 4 Stunden auf 155 bis 165° und zum Schluß noch 5 Stunden auf 170 bis 180°. Nach dem Abkühlen auf 100° werden 150 Volumteile 30 %ige Natronlauge zugesetzt und das Nitrobenzol mit Wasserdampf abdestilliert, wobei durch entsprechende Temperaturregulierung dafür gesorgt wird, daß am Schluß eine wässerige Suspension mit etwa 5 % Pigmentgehalt erhalten wird. Durch Absaugen, Auswaschen des Filterkuchens mit heißem Wasser und Trocknen im Vakuum bei 90 bis 100° erhält man 124,35 Teile rohes Chinacridon oder 99,6% der Theorie. Aus dem wässerig-alkalischen Filtrat lassen sich durch Ansäuern 95 % der Theorie an p-Chlorbenzoesäure gewinnen.
  • Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure, ähnlich wie im Beispiel 4 erwähnt, erhält man reines a-Chinacridon in einer Ausbeute von 104 Teilen oder mit einer Gesamtausbeute von 83,4 % der Theorie.
  • An Stelle des obenerwähnten p-Chlorbenzoylchlorids kann mit gleichem Erfolg ein technisches Gemisch von isomeren Chlorbenzoylchloriden von bekanntem Säurechloridgehalt verwendet werden.
  • Beispiel 7 Werden 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure in 150 Volurnteilen Nitrobenzol mit 30 Volumteilen Benzoylchlorid 64 Stunden lang bei 100 bis 110° gerührt, so werden nach dem Absaugen, Waschen mit heißem Nitrobenzol und mit heißem Alkohol und Trocknen im Vakuum 15,83 Teile stark verunreinigtes Chinacridon erhalten. Daraus läßt sich nach wässerig-alkoholischalkalischer Extraktion und nach Umkristallisieren aus Schwefelsäure reines a-Chinacridon gewinnen. Beispiel 8 139,2 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 250 Volumteilen Nitrobenzol mit 100 Volumteilen Benzoylchlorid 6 Stunden lang unter Rühren auf 140 bis 150°, weitere 3 Stunden auf 150 bis 160° und weitere 5 Stunden auf 170 bis 180° erwärmt. Nach dem Abkühlen auf 100° werden langsam 50 Volumteile 30 %ige Natronlauge zugegeben. Der dabei entstehende dicke Teig wird mit heißem Wasser in ein für Dampfdestillation unter Rühren geeignetes Gefäß gespült. Nach dem Zusatz von weiteren 100 Volumteilen 30 %iger Natronlauge wird das Nitrobenzol mit Wasserdampf abdestilliert, der Rückstand abgesaugt, mit heißem Wasser gewaschen und im Vakuum bei 90 bis 100° getrocknet. Das in quantitativer Aubbeute erhaltene rohe Chinacridon wird anschließend aus Schwefelsäure umkristallisiert durch Auflösen in 1250 Teilen konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte, Zutropfen von Wasser bis zu einer Säurekonzentration vor, 75 bis 800/, unter Eiskühlung/Absaugen und Umsetzen mit Wasser. Nach dem Abfiltrieren und Trocknen des Rückstandes im Vakuum bei 90 bis 100° erhält man 111 Teile oder 89% der Theorie an reinem a-Chinacridon.
  • Werden statt 100 Volumteile Benzoylchlorid nur 92,5 Volumteile verwendet, so sinkt die Ausbeute an cx-Chinacridon auf 79 % der Theorie.
  • Beispiel 9 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 200 Volumteilen Nitrobenzol unter Rühren zum Sieden erwärmt und etwa 30 bis 50 Volumteile Nitrobenzol abdestilliert. Nach dem Abkühlen auf 140° werden innerhalb einer halben Stunde 24 Volumteile Benzoylchlorid zugetropft und dann das Reaktionsgemisch noch 20 Stunden lang bei 140 bis 150° gerührt. Die Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel ? und liefert 22,6 Teile oder 72,5 0/0 der Theorie an a-Chinacridon.
  • Beispiel 10 Werden 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure mit 30 Volumteilen Benzoylchlorid in 200 Volumteilen 1-Chlornaphthalin unter Rühren 2 Stunden lang auf 245 bis 255° erwärmt, so erhält man nach dem Aufarbeiten nach Beispiel 7 eine Ausbeute von 19,2 Teilen oder 61,5% der Theorie an a-Chinacridon.
  • Ähnliche Ausbeuten werden unter den gleichen Bedingungen auch erhalten, wenn man an Stelle von 1-Chlornaphthalin die gleiche Volumenmenge eines Gemisches von etwa 23,5% Diphenyl und etwa 76,5% Diphenyloxyd verwendet.
  • Beispiel 11 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 150 Volumteilen technischem, wasserfreiem Trichlorbenzol mit 30 Volumteilen Benzoylchlorid 14 Stunden lang bei 190 bis 200° gerührt. Die Aufarbeitung nach Beispiel 7 ergibt eine Ausbeute von 78,9 0/0 der Theorie an a-Chinacridon.
  • Der gleiche Ansatz liefert nach 5stfindigem Rühren bei 220 bis 230° und entsprechender Aufarbeitung 75,3 °/0 der Theorie an kristallisiertem a-Chinacridon. Beispiel 12 75,2 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden in 500 Volumteilen Nitrobenzol mit 55 Volumteilen Benzoylchlorid während einer halben Stunde auf 140 bis 150° erwärmt, wobei eine klare, gelbe Lösung entsteht. Diese wird noch 14 Stunden bei 190 bis 200° gerührt und dann die bordeauxfarbene Suspension abgesaugt, mit heißem Nitrobenzol gewaschen und das Filtergut nach dem Zusatz von 20 Volumteilen 30 %iger Natronlauge durch Destillation mit Wasserdampf vom Nitrobenzol befreit. Nach dem Absaugen und Trocknen des Filterkuchens irn Vakuum erhält man das Dimethylchinacridon in nahezu quantitativer Ausbeute. Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure, wobei man zweckmäßig auf einen Säuregehalt von 85 0/0 verdünnt, gewinnt man das reine Dimethylchinacridon in feinkristallisierter Form in einer Ausbeute von 83 0/0 der Theorie.
  • Beispiel 13 41,7 Teile 2,5-Di-(p-chloranilino)-terephthalsäure, 150 Volurnteile Nitrobenzol und 30 Volurnteile Benzoylchlorid werden zusammen unter Rühren 1 Stunde lang auf 140 bis 150° erwärmt, wobei eine klare gelbe Lösung entsteht. Die nach weiterem Erhitzen in 15 Stunden bei 190 bis 200° entstandene Pigmentsuspension wird dann abgesaugt, mit heißem Nitrobenzol und mit heißem Alkohol gewaschen und der Filterkuchen im Vakuum bei 90 bis 100° getrocknet. Das Dichlorchinacridon wird vollständig rein erhalten durch Kristallisation aus 100 °/oiger Schwefelsäure, wobei zweckmäßig auf eine Säurekonzentration von etwa 88 0/0 verdünnt wird; dabei tritt eine Modifikationsänderung ein, die aber durch die anschließende Konditionierung, z. B. Mahlen in der Kugelmühle mit Aceton und nachfolgendes Abdampfen des Lösungsmittels. wieder rückgängig gemacht wird. Das konditionierte Dichlorchinacridon erzeugt beim Einwalzen in Polyvinylchlorid sehr reine und farbstarke violette Färbungen von großer Lichtechtheit. Ausbeute 81,5a/0 der Theorie.
  • Werden in diesem Beispiel statt 41,7 Teile 2,5-Di-(p-chloranilino)-terephthalsäure 40,8 Teile 2,5-Di-(p-anisidino)-terephthalsäure verwendet und im übrigen gleich verfahren, so erhält man in ähnlicher Ausbeute das entsprechende Dimethoxychinacridon. Auch in diesem Falle findet beim Umkristallisieren des Rohpigments aus 100%iger Schwefelsäure ein Modifikationswechsel statt, der durch die Konditionierung wieder rückgängig gemacht wird. Das gemahlene Reinpigment färbt Polyvinylchloridfolien in sehr echten blauvioletten Tönen.
  • Eine Auswahl weiterer substituierter Chinacridone, welche nach den in den vorstehenden Beispielen erwähnten Methoden erhältlich sind, werden in der folgenden Tabelle erwähnt. Obwohl die meisten dieser Substitutionsprodukte in mehr als einer Kristallmodifikation existieren, sind in der Tabelle nur die Nuancen der noch nicht aus Schwefelsäure umkristallisierten,, wohl aber alkalisch extraktierten und konditionierten Chinaeridone aufgeführt.
    Chinacridone aus
    symmetrischen 2,5-Diarylamino-terephthalsäuren:
    Beispiel Arylamin Nuance
    1 2-Chloranilin Orangerot
    2 2,4-Dichloranilin desgl.
    3 2,5-Dichloranilin desgl.
    4 2,4-Dimethylanilin Blaustichigrot
    5 3,5-Dimethylanilin Orangerot
    6 4-Phenylanilin Blau
    7 2-Methyl-4-chloranilin Blaustichigrot
    8 4-Äthoxyanilin Blau
    9 4-Phenoxyanilin Violett
    10 4-Cyclohexyanilin Blaustichigrot
    11 4-Amino-diäthylanilin Graublau
    12 3-Methoxyanilin Orange
    13 2-Isopropylanilin Blaustichigrot
    14 2,4-Dimethoxy-4-benzoyl-
    aminoanilin Violett
    15 2-Äthoxy-4-methylanilin Rot
    16 2-Methylanilin Rot
    17 3-Chloranilin Blaustichigrot
    18 2-Methyl-3-chloranilin Orangerot
    19 2-Phenoxyanilin Violettrot
    20 2-Fluoranilin Orange
    Beispiel 14 Werden 13,9 Teile 2,5-Di-(o-chloranilino)-terephthalsäure und 23,2 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure in 500 Volumteilen Nitrobenzol mit 30 Volumteilen Benzoylehlorid 6 Stunden lang auf 140 bis 150°, dann 3 Stunden auf 150 bis 160° und weitere 5 Stunden auf 170 bis 180° erhitzt und dann das Reaktionsgemisch auf 120° gekühlt, so sind unter dem Mikroskop nur einheitliche orangerote Kristallaggregate erkennbar. Nach dem Absaugen, Waschen des Rückstandes mit heißem Nitrobenzol und heißem Alkohol und Trocknen im Vakuum bei 90 bis 100° erhält man 26 Teile eines Chinaeridonpigments, das, nach üblichen Konditionierungsmethoden in feine Verteilung, gebracht, Polyvinylchloridfolien in sehr echten gelbstichigroten Tönen färbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von linearen Chinacridonen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 2,5-Di-(phenylamino)-terephthalsäure in Gegenwart eines hochsiedenden indifferenten Verdünnungsmittels mit einem Arylcarbonsäurehalogenid erhitzt. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Arylcarbonsäurehalogenide Benzolcarbonsäurechloride verwendet. 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Benzoylchlorid verwendet. 4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 Mol der Di-(phenylamino)-terephthalsäure mindestens 2 Mol des Arylcarbonsäurehalogenids verwendet. 5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 Mol der Di-(phenylamino)-terephthalsäure 2 bis 3 Mol Benzoylchlorid verwendet. 6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von mindestens 100°C arbeitet. 7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von 130 bis 250°C arbeitet. In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschriften Nr. 579 525, 580 924, 583 317, 586 007; Justus von Liebigs Annalen der Chemie, 518 (1935), S. 246 und 247. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel mit Erläuterungen ausgelegt worden.
DEC24299A 1960-06-07 1961-06-06 Verfahren zur Herstellung von linearen Chinacridonen Pending DE1136438B (de)

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US3264297A (en) 1966-08-02

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