-
Verfahren zur Herstellung von linearen Chinaeridonen Es sind bereits
mehrere Verfahren zur Cyclisation von 2,5-Di-(arylamino)-terephthalsäuren zu Chinacridonen
bekanntgeworden. So wurden als cyclisierende Mittel Zinkchlorid, Phosphorpentachlorid,
Phosphorpentoxyd, Aluminiumchlorid zusammen mit Phosphorpentachlorid oder Borsäure
verwendet. Alle diese Kondensationsmittel haben jedoch derartige Nachteile, daß
sie für eine Herstellung der Chinacridone in technischem Maßstab nicht in Betracht
kommen. Im weiteren wurde auch Polyphosphorsäure als Cyclisierungsmittel verwendet.
Dieses Verfahren ergibt zwar gute Resultate, es erfordert jedoch umfangreiche Anlagen
zur Regeneration der teuren Polyphosphorsäure. Das Erhitzen der 2,5-Di-naphthylaminoterephthalsäuren
mit Schwefelsäuren bildet zwar eine gute Methode zur Herstellung der Dibenzchinacridone;
für die Herstellung der gewöhnlichen Chinacridone aus den 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren
ist die für die Cyclisierung erforderliche Temperatur jedoch so hoch, daß gleichzeitig
Sulfonierung eintritt. Die nachträgliche Abspaltung der Sulfogruppen erfordert ein
Behandeln mit verdünnten Säuren bei hohen Temperaturen, was große apparative Schwierigkeiten
bereitet. In der grundlegenden Publikation von L i e b e rmann über die Bildung
von Chinacridonen aus 2,5-Diarylamino-terephthalsäuren [Justus von Liebigs Annalen
der Chemie, 518, S.245, (1935)] wird auch die Verwendung von Benzoylchlorid als
Cyclisierungsmittel bei der Herstellung von Dibenzchinacridonen aus den 2,5-Dinaphthylaminoterephthalsäuren
erwähnt. Auf Seite 247 dieser Publikation heißt es jedoch ausdrücklich, daß 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren
durch Benzoylchlorid lediglich benzoyliert, aber nicht cyclisiert werden können.
-
Es ist daher überraschend, daß nunmehr gefunden wurde, daß 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren
durch Erhitzen mit einem Arylcarbonsäurechlorid in Gegenwart eines hochsiedenden
indifferenten Lösungsmittels sich in guter Ausbeute zu entsprechenden Chinacridonen
cyclisieren lassen.
-
Die als Ausgangsstoffe verwendeten 2,5-Diphenylaminoterephthalsäuren
können im Benzolkern mit Ausnahme mindestens einer o-Stellung zur NH-Gruppe noch
Substituenten aufweisen, beispielsweise Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- oder Nitrogruppen.
Als Beispiele seien genannt: 2,5-Diphenylamino-terephthalsäure, 2,5-Diphenylamino-terephthalsäureester
und vor allem substituierte 2,5-Diphenylamino-terephthalsäuren, wie 2,5-Di-(methylphenylamino)-terephthalsäuren,
2,5 - Di - (methoxyphenylamino) - terephthalsäuren, 2,5 - Di - (halogenphenylamino)
- terephthalsäuren, 2,5-Di-(nitrophenylamino)-terephthalsäure, 2,5- Di - (2',4'
- dimethylphenylamino) -terephthalsäure, 2,5-Bis-(4'-diphenylamino)-terephthalsäure,
2,5-Dianilido-2',4',2",4"-tetrachlorterephthalsäure.
-
Das vorliegende Verfahren kann auch für die Cyclisierung von unsymmetrisch
substituierten Di-(phenylamino)-terephthalsäuren verwendet werden, z. B. für solche
Produkte, in denen nur ein Phenylkern Substituenten enthält oder in denen die Substituenten
beider Phenylkerne durch ihre Stellung oder durch ihre Art voneinander verschieden
sind.
-
Ebenso lassen sich auch Gemische von 2 oder mehr verschiedenen symmetrisch
substituierten oder Gemische von symmetrisch substituierten und nicht substituierten
Diphenylaminoterephthalsäuren zu homogenen Mischungen von verschieden substituierten
Chinacridonen cyclisieren, wobei unter günstigen Umständen mehr oder weniger vollständige
Mischkristallbildung erfolgen kann.
-
Die genannten Terephthalsäuren oder Derivate von Terephthalsäuren
können nach bekannten Herstellungsmethoden, z. B. durch Kondensation von Succinylobernsteinsäureester
mit Anilin bzw. substituierten Aminobenzolen, anschließender Oxydation und Verseifung
gewonnen werden.
-
Als verfahrensgemäß zu verwendende Arylcarbonsäurehalogenide seien
in erster Linie Arylcarbonsäurechloride, beispielsweise Naphthoesäurechloride, vorzugsweise
Benzolcarbonsäurechloride,
beispielsweise Chlorbenzoesäurechloride, und insbesondere das Benzoylchlorid genannt.
Man verwendet zweckmäßig mindestens 2 Mol, beispielsweise 2 bis 3 Mol, des Arylcarbonsäurehalogenids
auf 1 Mol der 2,5-Diphenylaminoterephthalsäure.
-
Als hochsiedende indifferente Verdünnungsmittel seien beispielsweise
Nitrobenzol, o-Dichlorbenzol oder Trichlorbenzol genannt. Zur Vermeidung von Verlusten
an Arylcarbonsäürehalogeniden verwendet man die Verdünnungsmittel zweckmäßig in
praktisch wasserfreier Form. Man verwendet vorteilhaft mindestens 1 Teil des Verdünnungsmittels
auf 1 Teil der Diphenylaminotercphthalsäure. Die Reaktionstemperatur beträgt zweckmäßig
mindestens 100°C, z. B. 130'C, oder mehr und liegt vorteilhaft zwischen 170
und 250°C. Bei diesen hohen Temperaturen ist die Cyclisierung in der Regel schon
nach wenigen Stunden beendet, während bei tieferen Temperaturen Reaktionszeiten
von 15 bis 30 Stunden oder mehr angezeigt sein können. Da die entstandenen Chinacridone
im Verdünnungsmittel unlöslich sind, können sie durch Abfiltrieren vom Reaktionsgemisch
isoliert werden. Durch Waschen mit heißen Lösungsmitteln können noch vorhandene
Verunreinigungen entfernt werden. Durch Umfällen des Rohproduktes aus konzentrierter
Schwefelsäure, wobei meistens eine Änderung der Kristallmodifikation eintritt, wird
ein besonders reines Pigment erhalten, welches sich nach den bekannten Methoden
in feine Verteilung überführen läßt, wobei wiederum eine Modifikationsänderung eintreten
kann, und zum Pigmentieren der verschiedensten Materialien verwendet werden kann.
Gegenüber den durch Ringschluß in Polyphosphorsäure; beispielsweise gemäß Verfahren
der belgischen Patentschrift 583 317 erhaltenen Produkten zeichnen sich die erfindungsgemäß
erhaltenen durch bessere Licht- und Migrationsechtheit aus.
-
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts
anderes angegeben wird Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
-
Beispiel 1 7,52 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden
in 150 Volumteilen o-Dichlorbenzol mit 13 Volumteiien Benzoylchlorid 15 Stunden
lang unter Rühren auf 170 bis 180° erhitzt, wobei am Anfang unter Gelbfärbung starke
Salzsäureentwicklung stattfindet. Schon nach wenigen Stunden beginnt sich das dem
p-Toluidin entsprechende Dimethylchinacridon in kristalliner Form abzuschneiden.
Am Schluß wird heiß abgesaugt, der violette Filterrückstand mit heißem o-Dichlorbenzol
und mit heißem Alkohol gewaschen, und dann im Vakuum bei 50 bis 60° getrocknet.
Ausbeute 5,1 Teile = 75 °/0 der Theorie.
-
Wird die Reaktionszeit auf 5 Stunden verkürzt, so erhält man bereits
über 500% der Theorie an reinem, kristallisiertem Dimethyl-chinacridon.
-
Durch Umfällen aus Schwefelsäure (d. h. durch Lösen in konzentrierter
Schwefelsäure, Ausfällen durch Verdünnen mit Wasser bis zu einer Säurekonzentration
von etwa 80 0/0, Abfiltrieren und Säurefreiwaschen mit Wasser) können noch sehr
geringe i Spuren von Verunreinigungen entfernt werden, welche nach dem Waschen mit
heißen Lösungsmitteln allenfalls noch zurückgeblieben sind. Wenn das kristallisierte
Pigment durch bekannte Methoden in feine Verteilung übergeführt wird, so lassen
sich sehr reine, rotviolette Töne von ausgezeichneter Lichtechtheit und Lösungsmittelechtheit
erzeugen, z. B. in Polyvinylchloridfolien oder in Lacken. Weder beim Umkristallisieren
aus Schwefelsäure noch beim üblichen Konditionieren in Gegenwart von organischen
oder anorganischen Verdünnungsmitteln tritt eine Änderung der Kristallmodifikation
ein.
-
Beispiel 2 7,52 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden
in 150 Volumteilen o-Dichlorbenzol mit 13 Volumteilen Benzoylchlorid unter Rühren
auf 140° erhitzt. Im Verlaufe von etwa 30 bis 60 Minuten entsteht dabei unter Entwicklung
von Salzsäuregas eine klare gelbe Lösung. Wird nach z. B. etwa 3 bis 4 Stunden eine
kleine Probe des Reaktionsgemisches unter dem Mikroskop betrachtet, so lassen sich
bereits rote, sternföhnig gruppierte Kriställchen des dem p-Toluidin entsprechenden
Dimethylchinacridons feststellen, eingebettet in undeutlich kristallisiertes und
durch Abschrecken auf dem kalten Objektträger ausgefallenes gelbes Zwischenprodukt.
Durch weiteres, mehrstündiges Erhitzen auf etwa 170 bis 180° wird die Bildung des
Dimethylchinacridons vervollständigt; der Endpunkt der Ringschlußreaktion ist daran
ersichtlich, daß unter dem Mikroskop auf kaltem Objektträger keine gelben Teilchen
mehr vorhanden sind; sondern einheitlich blaustichig rote Kristalle, vereinigt zu
igelartigen Gebilden von etwa 20 bis 50 #t Durchmesser. Durch Aufarbeitung nach
Beispiel 1 können z. B. nach einer Reaktionszeit von 20 Stunden bei 180° 5,34 Teile
oder 78,5% der Theorie an Dimethylchinacridon isoliert werden.
-
Beispiel 3 Werden 7,52 Teile 2,5-Di-(p=toluidino)-terephthalsäure
in 150 Volumteile Nitrobenzol mit 6 Volumteilen Benzoylchlorid auf 140° erwärmt,
so entsteht nach etwa einer halben Stunde unter kräftiger Entwicklung von Salzsäuregas
eine klare gelbe Lösung. Rührt man diese Lösung noch etwa 15 bis 20 Stunden bei
190 bis 200°, so entsteht eine violettbordeauxfarbene Suspension. Unter dem Mikroskop
lassen sich einheitliche rote Kristalle erkennen, teilweise igelartig verwachsen
oder in der Form von Einzelkristallen bis etwa 15 #t Länge. Durch Aufarbeiten nach
Beispiel 1 erhält man 6,59 Teile an Dimethylchinacridon. Dieses Rohprodukt enthält
noch etwa 100/ö Verunreinigungen, welche durch heiße Extraktion mit wässerigallcohohschem
Alkali entfernt werden können. Wird das Rohprodukt in konzentrierter Schwefelsäure
gelöst und das nach dem Verdünnen mit Wasser auf eine Säurekonzentration von etwa
80 0/ö in blaugrauen Nadeln auskristallisierte Produkt mit Wasser säurefrei gewaschen,
so erhält man das reine Dimethylchinacridon in roten Nadeln von 20 bis 30 p, Länge
in über 80 0/0iger Ausbeute.
-
Beispiel 4 6,96 Teile 2,5-Dianilino-terephthalsäure werden mit 13
ccm Benzoylchlorid in 150 ccm Nitrobenzol 1 Stunde lang auf 140° geheizt, wobei
eine klare tiefgelbe
Lösung entsteht und Salzsäuregas entweicht.
Diese Lösung wird dann noch so lange bei 190 bis 200° gerührt, bis eine kleine Probe
des Reaktionsgemisches auf einem kalten Objektträger keine gelben Teilchen mehr
erkennen läßt, was nach etwa 10 bis 15 Stunden der Fall ist. Durch Aufarbeiten wie
im Beispiel l erhält man 5,75 Teile lineares Chinacridon, aus dem durch Extraktion
mit wässerig-alkoholischem Alkalihydroxyd noch 13 % Verunreinigungen entfernt werden
können. Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure (d. h. Lösen in konzentrierter
Schwefelsäure, Fällen durch Verdünnen mit Wasser bis zu einer Säurekonzentration
von etwa 80 0/0, Filtrieren, gründliches Waschen mit Wasser) erhält man in einer
Ausbeute von 4,78 Teilen aus dem Rohpigment die reine a-Modifikation.
-
In ähnlicher Weise und mit vergleichbaren Ausbeuten verläuft die Reaktion
auch, wenn statt Nitrobenzol die gleiche Volumenmenge Trichlorbenzol als Lösungsmittel
verwendet wird.
-
Beispiel 5 6,96 Teile 2,5-Dianilino-terephthalsäure werden in 150
Volumteilen Nitrobenzol mit 6 Volumteilen Benzoylchlorid 2 Stunden lang bei 130°
gerührt. Die dabei unter starker Entwicklung von Salzsäuregas entstehende gelbe
Lösung wird dann noch weitere 15 bis 20 Stunden bei 190 bis 200° gerührt. Die Kristallisation
des linearen Chinacridons beginnt schon während des Aufheizens. Durch Aufarbeiten
wie im Beispiel 1 lassen sich am Ende 5,5 Teile oder 88,2% der Theorie rohes Chinacridon
isolieren. Nach der im Beispiel 4 erwähnten Reinigung und Umfällung lassen sich
daraus 5,07 Teile oder 81,3 % der Theorie an reinem Chinacridon der -,-Modifikation
gewinnen.
-
Beispiel 6 139,2 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 500
Volumteilen Nitrobenzol mit 182 Teilen p-Chlorbenzoyl-chlorid unter Rühren 6 Stunden
lang auf 140 bis 150° erwärmt, weitere 4 Stunden auf 155 bis 165° und zum Schluß
noch 5 Stunden auf 170 bis 180°. Nach dem Abkühlen auf 100° werden 150 Volumteile
30 %ige Natronlauge zugesetzt und das Nitrobenzol mit Wasserdampf abdestilliert,
wobei durch entsprechende Temperaturregulierung dafür gesorgt wird, daß am Schluß
eine wässerige Suspension mit etwa 5 % Pigmentgehalt erhalten wird. Durch Absaugen,
Auswaschen des Filterkuchens mit heißem Wasser und Trocknen im Vakuum bei 90 bis
100° erhält man 124,35 Teile rohes Chinacridon oder 99,6% der Theorie. Aus dem wässerig-alkalischen
Filtrat lassen sich durch Ansäuern 95 % der Theorie an p-Chlorbenzoesäure gewinnen.
-
Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure, ähnlich wie im Beispiel
4 erwähnt, erhält man reines a-Chinacridon in einer Ausbeute von 104 Teilen oder
mit einer Gesamtausbeute von 83,4 % der Theorie.
-
An Stelle des obenerwähnten p-Chlorbenzoylchlorids kann mit gleichem
Erfolg ein technisches Gemisch von isomeren Chlorbenzoylchloriden von bekanntem
Säurechloridgehalt verwendet werden.
-
Beispiel 7 Werden 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure in 150 Volurnteilen
Nitrobenzol mit 30 Volumteilen Benzoylchlorid 64 Stunden lang bei 100 bis 110° gerührt,
so werden nach dem Absaugen, Waschen mit heißem Nitrobenzol und mit heißem Alkohol
und Trocknen im Vakuum 15,83 Teile stark verunreinigtes Chinacridon erhalten. Daraus
läßt sich nach wässerig-alkoholischalkalischer Extraktion und nach Umkristallisieren
aus Schwefelsäure reines a-Chinacridon gewinnen. Beispiel 8 139,2 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure
werden in 250 Volumteilen Nitrobenzol mit 100 Volumteilen Benzoylchlorid 6 Stunden
lang unter Rühren auf 140 bis 150°, weitere 3 Stunden auf 150 bis 160° und weitere
5 Stunden auf 170 bis 180° erwärmt. Nach dem Abkühlen auf 100° werden langsam 50
Volumteile 30 %ige Natronlauge zugegeben. Der dabei entstehende dicke Teig wird
mit heißem Wasser in ein für Dampfdestillation unter Rühren geeignetes Gefäß gespült.
Nach dem Zusatz von weiteren 100 Volumteilen 30 %iger Natronlauge wird das Nitrobenzol
mit Wasserdampf abdestilliert, der Rückstand abgesaugt, mit heißem Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 90 bis 100° getrocknet. Das in quantitativer Aubbeute erhaltene
rohe Chinacridon wird anschließend aus Schwefelsäure umkristallisiert durch Auflösen
in 1250 Teilen konzentrierter Schwefelsäure in der Kälte, Zutropfen von Wasser bis
zu einer Säurekonzentration vor, 75 bis 800/, unter Eiskühlung/Absaugen und
Umsetzen mit Wasser. Nach dem Abfiltrieren und Trocknen des Rückstandes im Vakuum
bei 90 bis 100° erhält man 111 Teile oder 89% der Theorie an reinem a-Chinacridon.
-
Werden statt 100 Volumteile Benzoylchlorid nur 92,5 Volumteile verwendet,
so sinkt die Ausbeute an cx-Chinacridon auf 79 % der Theorie.
-
Beispiel 9 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 200 Volumteilen
Nitrobenzol unter Rühren zum Sieden erwärmt und etwa 30 bis 50 Volumteile Nitrobenzol
abdestilliert. Nach dem Abkühlen auf 140° werden innerhalb einer halben Stunde 24
Volumteile Benzoylchlorid zugetropft und dann das Reaktionsgemisch noch 20 Stunden
lang bei 140 bis 150° gerührt. Die Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel ? und liefert
22,6 Teile oder 72,5 0/0 der Theorie an a-Chinacridon.
-
Beispiel 10 Werden 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure mit 30
Volumteilen Benzoylchlorid in 200 Volumteilen 1-Chlornaphthalin unter Rühren 2 Stunden
lang auf 245 bis 255° erwärmt, so erhält man nach dem Aufarbeiten nach Beispiel
7 eine Ausbeute von 19,2 Teilen oder 61,5% der Theorie an a-Chinacridon.
-
Ähnliche Ausbeuten werden unter den gleichen Bedingungen auch erhalten,
wenn man an Stelle von 1-Chlornaphthalin die gleiche Volumenmenge eines Gemisches
von etwa 23,5% Diphenyl und etwa 76,5% Diphenyloxyd verwendet.
-
Beispiel 11 34,8 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure werden in 150
Volumteilen technischem, wasserfreiem Trichlorbenzol
mit 30 Volumteilen
Benzoylchlorid 14 Stunden lang bei 190 bis 200° gerührt. Die Aufarbeitung nach Beispiel
7 ergibt eine Ausbeute von 78,9 0/0 der Theorie an a-Chinacridon.
-
Der gleiche Ansatz liefert nach 5stfindigem Rühren bei 220 bis 230°
und entsprechender Aufarbeitung 75,3 °/0 der Theorie an kristallisiertem a-Chinacridon.
Beispiel 12 75,2 Teile 2,5-Di-(p-toluidino)-terephthalsäure werden in 500 Volumteilen
Nitrobenzol mit 55 Volumteilen Benzoylchlorid während einer halben Stunde auf 140
bis 150° erwärmt, wobei eine klare, gelbe Lösung entsteht. Diese wird noch 14 Stunden
bei 190 bis 200° gerührt und dann die bordeauxfarbene Suspension abgesaugt, mit
heißem Nitrobenzol gewaschen und das Filtergut nach dem Zusatz von 20 Volumteilen
30 %iger Natronlauge durch Destillation mit Wasserdampf vom Nitrobenzol befreit.
Nach dem Absaugen und Trocknen des Filterkuchens irn Vakuum erhält man das Dimethylchinacridon
in nahezu quantitativer Ausbeute. Durch Umkristallisieren aus Schwefelsäure, wobei
man zweckmäßig auf einen Säuregehalt von 85 0/0 verdünnt, gewinnt man das reine
Dimethylchinacridon in feinkristallisierter Form in einer Ausbeute von 83 0/0 der
Theorie.
-
Beispiel 13 41,7 Teile 2,5-Di-(p-chloranilino)-terephthalsäure, 150
Volurnteile Nitrobenzol und 30 Volurnteile Benzoylchlorid werden zusammen unter
Rühren 1 Stunde lang auf 140 bis 150° erwärmt, wobei eine klare gelbe Lösung entsteht.
Die nach weiterem Erhitzen in 15 Stunden bei 190 bis 200° entstandene Pigmentsuspension
wird dann abgesaugt, mit heißem Nitrobenzol und mit heißem Alkohol gewaschen und
der Filterkuchen im Vakuum bei 90 bis 100° getrocknet. Das Dichlorchinacridon wird
vollständig rein erhalten durch Kristallisation aus 100 °/oiger Schwefelsäure, wobei
zweckmäßig auf eine Säurekonzentration von etwa 88 0/0 verdünnt wird; dabei tritt
eine Modifikationsänderung ein, die aber durch die anschließende Konditionierung,
z. B. Mahlen in der Kugelmühle mit Aceton und nachfolgendes Abdampfen des Lösungsmittels.
wieder rückgängig gemacht wird. Das konditionierte Dichlorchinacridon erzeugt beim
Einwalzen in Polyvinylchlorid sehr reine und farbstarke violette Färbungen von großer
Lichtechtheit. Ausbeute 81,5a/0 der Theorie.
-
Werden in diesem Beispiel statt 41,7 Teile 2,5-Di-(p-chloranilino)-terephthalsäure
40,8 Teile 2,5-Di-(p-anisidino)-terephthalsäure verwendet und im übrigen gleich
verfahren, so erhält man in ähnlicher Ausbeute das entsprechende Dimethoxychinacridon.
Auch in diesem Falle findet beim Umkristallisieren des Rohpigments aus 100%iger
Schwefelsäure ein Modifikationswechsel statt, der durch die Konditionierung wieder
rückgängig gemacht wird. Das gemahlene Reinpigment färbt Polyvinylchloridfolien
in sehr echten blauvioletten Tönen.
-
Eine Auswahl weiterer substituierter Chinacridone, welche nach den
in den vorstehenden Beispielen erwähnten Methoden erhältlich sind, werden in der
folgenden Tabelle erwähnt. Obwohl die meisten dieser Substitutionsprodukte in mehr
als einer Kristallmodifikation existieren, sind in der Tabelle nur die Nuancen der
noch nicht aus Schwefelsäure umkristallisierten,, wohl aber alkalisch extraktierten
und konditionierten Chinaeridone aufgeführt.
Chinacridone aus |
symmetrischen 2,5-Diarylamino-terephthalsäuren: |
Beispiel Arylamin Nuance |
1 2-Chloranilin Orangerot |
2 2,4-Dichloranilin desgl. |
3 2,5-Dichloranilin desgl. |
4 2,4-Dimethylanilin Blaustichigrot |
5 3,5-Dimethylanilin Orangerot |
6 4-Phenylanilin Blau |
7 2-Methyl-4-chloranilin Blaustichigrot |
8 4-Äthoxyanilin Blau |
9 4-Phenoxyanilin Violett |
10 4-Cyclohexyanilin Blaustichigrot |
11 4-Amino-diäthylanilin Graublau |
12 3-Methoxyanilin Orange |
13 2-Isopropylanilin Blaustichigrot |
14 2,4-Dimethoxy-4-benzoyl- |
aminoanilin Violett |
15 2-Äthoxy-4-methylanilin Rot |
16 2-Methylanilin Rot |
17 3-Chloranilin Blaustichigrot |
18 2-Methyl-3-chloranilin Orangerot |
19 2-Phenoxyanilin Violettrot |
20 2-Fluoranilin Orange |
Beispiel 14 Werden 13,9 Teile 2,5-Di-(o-chloranilino)-terephthalsäure und 23,2 Teile
2,5-Dianilinoterephthalsäure in 500 Volumteilen Nitrobenzol mit 30 Volumteilen Benzoylehlorid
6 Stunden lang auf 140 bis 150°, dann 3 Stunden auf 150 bis 160° und weitere 5 Stunden
auf 170 bis 180° erhitzt und dann das Reaktionsgemisch auf 120° gekühlt, so sind
unter dem Mikroskop nur einheitliche orangerote Kristallaggregate erkennbar. Nach
dem Absaugen, Waschen des Rückstandes mit heißem Nitrobenzol und heißem Alkohol
und Trocknen im Vakuum bei 90 bis 100° erhält man 26 Teile eines Chinaeridonpigments,
das, nach üblichen Konditionierungsmethoden in feine Verteilung, gebracht, Polyvinylchloridfolien
in sehr echten gelbstichigroten Tönen färbt.