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Abschaltbares Vorlaufwerk für fotografische Kameras Die Erfindung
betrifft abschaltbare Vorlaufwerke für fotografische Kameras mit eigenem Federantrieb.
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Es ist bereits ein solches Vorlaufwerk bekanntgeworden, bei dem beim
Eindrücken des Auslöseknopfes ein mit diesem Knopf wirkungsmäßig verbundenes Übertragungsglied
in seiner Bewegung vor Auslösung des Verschlusses gesperrt wird, unter Freigabe
des Ablaufs des Vorlaufwerks, und bei dem nach seinem Ablauf zuerst die Sperre des
Übertragungsgliedes aufgehoben und danach seine weitere Bewegung zur Auslösung des
Verschlusses bewirkt wird. Bei diesem bekannten Vorlaufwerk wurde beim Eindrücken
des Auslöseknopfes der Verschluß in üblicher Weise freigegeben, so daß dieser anfing,
in normaler Weise abzulaufen, an diesem Ablauf jedoch durch eine Sperre gehindert
wurde. Diese Behinderung des normalen Ablaufs des Verschlusses verursacht eine erhöhte
mechanische Beanspruchung der entsprechenden Teile.
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Die Erfindung will diese Nachteile vermeiden und empfiehlt dazu, daß
für die Sperre und Freigabe des Übertragungsgliedes und des Vorlaufwerks ein gemeinsames,
mittels Nocken des Vorlauffederwerks gesteuertes Hebelsystem vorgesehen ist, das
in Ruhestellung vom Übertragungsglied nicht beeinflußbar ist, jedoch bereits in
der ersten Phase der Aufzugsbewegung in dessen Bewegungsbahn gelangt.
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Zur näheren Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung wird auf die
folgende Beschreibung des in. der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels Bezug
genommen; es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht des Mechanismus vor dem Spannen der
Feder, Fig.2 eine Vorderansicht des Mechanismus bei gespannter Feder, Fig. 3 ein
Zeitdiagramm des Bewegungsablaufs der wesentlichen Teile.
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1 ist ein Betätigungsglied des Verschlußmechanismus, welches mit dem
Auslöseknopf gekuppelt ist. Dieses Glied ist in zweckmäßiger Weise als in vertikaler
Richtung hin- und herbewegliche Stange für die Betätigung eines Schlitzverschlusses
oder vorzugsweise eines Zentralverschlusses ausgebildet. 2 stellt eine Triebwelle
mit einer Feder als Kraftspeicher dar. 3 ist ein Aufzugshebel, der an der Triebwelle
2 befestigt ist und durch dessen Drehung um 180° die Feder vollständig gespannt
werden kann. 4 stellt ein Hemmrad dar, welches durch ein Getriebe an die Triebwelle
2 angekuppelt ist. 5 stellt einen Anker dar. 6 ist ein Stoppglied, durch das der
Anker festgesetzt werden kann. 8 ist ein mit dem Stoppglied 6 aus einem Stück gefertigter
Hebel. 9 ist ein Fanghebel, der mit dem Stopphebel 8 in Eingriff kommen kann.
Die Klaue 10
am Stopphebel 8 arbeitet mit dem Anschlag 11 am Fanghebel 9,
der Ansatz 12 am Fanghebel 9 mit dem Stift 13 der in vertikaler Richtung
hin- und herbeweglichen Stange 1 zusammen. Durch den Regulierhebel 14 wird die Bewegung
des Fanghebels 9 geregelt und mittels dieses Hebels 9 die Abwärtsbewegung der in
vertikaler Richtung auf und ab beweglichen Stange 1 begrenzt. 15 ist ein Verschlußauslösehebel.
An der Triebwelle 2 ist ein Nocken 17 befestigt, welcher den Stopphebel 8 betätigt.
18 ist eine ebenfalls an der Triebwelle 2 befestigte Nockenscheibe, die den Fanghebel
9 und den Regulierhebel 14 steuert. 19 ist ein Stift, der an einer auf der Triebwelle
angeordneten Scheibe befestigt ist und zur Betätigung des Verschlußauslösehebels
15 dient.
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Fig. 1 zeigt den Mechanismus vor dem Spannen der Feder; dabei findet
selbst beim Herunterdrücken der Stange 1 durch Betätigen des Auslöseknopfes noch
keine Einwirkung auf den automatischen Selbstauslöser statt, da der Fanghebel 9
sich in der in ausgezogenen Linien eingezeichneten Stellung befindet und der Verschluß
bereits ausgelöst wird, bevor der Stift 13 an den Ansatz 12 anschlägt. Beim Drehen
des Aufzugshebels 3 im Gegensinn des Uhrzeigers wird
über die Antriebswelle
2 die Feder gespannt und gleichzeitig durch die Drehung der Nockenscheibe 18 der
Fanghebel 9 in die Stellung gebracht, die in Fig. 1 durch die strichpunktierte Linie
dargestellt ist, sowie der Regulierhebel 14 in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung
gebracht. Des weiteren dreht der Nocken 17 das untere Ende des Stopphebels
8 nach links, wodurch das Stoppglied 6 an die Welle 7 des Ankers angedrückt wird
und gleichzeitig die Klaue 10, die mit demAnschlag 11 im Eingriff ist, freigegeben
wird, wie dies durch die unterbrochene Linie in Fig. 1 dargestellt ist. Der Fanghebel
9 wird dabei in die in Fig. 2 dargestellte Lage geschwenkt. Genauer gesagt, ist
der Anschlag 11 im Eingriff mit der Klaue 10 und hält dadurch das Stoppglied 6 und
den Stopphebel 8 in einer Lage fest, in welcher sich die Aufzugsfeder nicht abwickeln
kann, da die Betätigung des Ankers 5 blockiert ist. Während dessen dreht sich Stift
19 und schiebt dabei den Verschlußauslösehebe115 im Uhrzeigersinn weg, wobei die
Teile durch die Rechtsdrehung des Hebels 15 in die in Fig. 2 eingezeichnete Lage
gebracht werden.
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Fig. 3 stellt den Bewegungsablauf in seinen wesentlichen Phasen dar.
Wenn der Aufzugshebel 3 aus seiner in Fig. 1 gestrichelt eingezeichneten vertikalen
Anfangslage um etwa 75° verschwenkt wird, gelangt der Regulierhebel 14 in die in
Fig. 2 gezeichnete Stellung, die es gestattet, die Bewegung des Fanghebels 9 zu
regulieren. Wenn der Hebel 3 um ungefähr 85° gedreht wird, wird der Stopphebel 8
durch den Nocken 17 betätigt, wodurch der Anker 5 festgesetzt wird. Wird der Hebel
bis ungefähr 90' gedreht, dann gelangt der Stift 19 auf die rechte Seite
des Verschlußauslösehebels 15; wird endlich der Aufzugshebel bis ungefähr l15° gedreht,
dann kommt der Fanghebel 9 vermittels der Klaue 10 und des Anschlags 11 in Eingriff
mit dem Stopphebel B. Wenn die Hebel 8 und 9 im Eingriff sind, kann sich die Feder
selbst dann nicht abwickeln, wenn der Aufzugshebel losgelassen wird. Anders ausgedrückt,
wird in diesem Falle der automatische Selbstauslöser nicht ausgelöst. Aus diesem
Grunde kann die Vorlaufzeit durch die Hebelstellung zwischen der 115°-Stellung und
der 180°-Stellung reguliert werden.
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Wenn des weiteren der Verschlußauslöseknopf in dem in Fig. 2 dargestellten
Zustand bei gespannter Feder nach unten gedrückt wird, so bewegt sich die in vertikaler
Richtung bewegliche Stange 1 nach unten, so daß der Stift 13 am Ansatz
12 des Fanghebels 9 anschlagen kann und diesen im Gegensinn des Uhrzeigers
verschwenkt. Die in vertikaler Richtung bewegliche Stange 1 wird stillgesetzt, bevor
sie den Verschluß betätigen kann, da der untere Teil des Hebels 9 zur Anlage an
dem Regulierhebel 14 kommt: Durch diese Drehung des Fanghebels 9 wird der Anschlag
11 außer Eingriff mit der Klaue 10 gebracht, worauf der Stopphebel 8 durch die Wirkung
der Feder 16 in seine Ausgangslage zurückkehrt und das Sperrglied 5 freigibt. Infolgedessen
kann das Triebwerk in Funktion treten, so daß die Welle 2 in Umdrehung versetzt
wird und der Verschluß durch die in vertikaler Richtung bewegliche Stange 1 ausgelöst
wird, die vermittels des Stifts 22 durch den vom Stift 19 im Gegensinn des Uhrzeigers
betätigten Verschlußauslösehebel15 heruntergedrückt wird. Bei entspannter Feder
kehren alle Teile in ihre in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurück.
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Wie im vorstehenden erläutert, wird der Aufzugshebel 3 in einer Stellung
angehalten, die innerhalb des Bereiches zwischen etwa 115' und 180°, von
der Ausgangsstellung an gerechnet, liegt.
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Daraus geht hervor, daß die Einstellung der Verzugszeit innerhalb
eines großen Bereiches geregelt werden kann, indem die Entfernung zwischen dem Stift
19 und dem Hebel 15 innerhalb des genannten Winkels eingestellt werden kann.
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Wie aus dem Vorangehenden hervorgeht, hat die Erfindung die folgenden
Vorteile. Man braucht zunächst keinen Auslöseknopf für den automatischen Selbstauslöser
vorzusehen; ferner sind die Bedienung und die Konstruktion einfach und sicher, da
durch Anordnung des automatischen Selbstauslösers mit einer Feder als Kraftspeicher
in der Kamera der Selbstauslöser so konstruiert werden kann, daß er durch den Verschlußauslöseknopf
betätigt werden kann, wobei er mit Gliedern gekuppelt ist, die mit dem Verschlußauslöseknopf
gekuppelt sind.
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Wenn der Selbstauslöser benutzt werden soll, wird der Verschlußauslöseknopf
zunächst blockiert, so daß er nicht über eine bestimmte Lage nach unten hinaus bewegt
werden kann, wobei seine Abwärtsbewegung zur Betätigung des automatischen Selbstauslösers
ausgenutzt wird.
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Wenn der Selbstauslöser nicht benutzt werden soll, besteht keine Gefahr
einer Fehlbedienung, da die genannte Betätigungsvorrichtung von ihm entkuppelt ist.
Weiterhin kann die Vorlaufzeit innerhalb weiter Grenzen geregelt werden, da die
voll aufgezogene Feder vermittels des Fanghebels gesperrt wird, welcher während
des Aufziehens des Selbstauslösers zur Wirkung kommt.
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Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung ist es,
daß sie leicht zu betätigen ist und bei einfacher Konstruktion nur eine sehr begrenzte
Anzahl von Teilen enthält.