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Sicherheitseinrichtung an photographischen Spiegelreflex-Einstellsucherkameras
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung an photographischen Spiegelrefiex-Einstellsucherkameras
mit Zentralverschluß, welcher durch einen mit dem Filmschaltgetriebe zusammenwirkenden,
am Kameragehäuse gelagerten Hebel gespannt und durch einen am Objektivträger angeordneten
Auslöser ausgelöst wird (vgl. Deutsche Patente 698 482 und 733826).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vorzeitiges Auslösen
des Verschlusses während der Spannbewegung zu verhindern. Hierzu wurden bereits
Sperren vorgeschlagen, welche erst bei völlig gespanntem Verschluß unwirksam werden.
Allerdings wurde dabei nicht der Möglichkeit Rechnung getragen, daß der Auslöser
während des Spannens des Verschlusses gedrückt sein kann, so daß es zu Beschädigungen
des Mechanismus kommen kann. Durch die Erfindung wird dies verhindert. An sich läßt
sich diese Aufgabe auch dadurch lösen, daß zwischen den Auslösegriff und die eigentliche
Auslöseklinke des Verschlusses elastische Mittel geschaltet werden (etwa nach dem
Deutschen Patent 629 567).
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden (vgl. Deutsche Patente 300
105 und 647 228), den Auslösehebel erst dann mit dem eigentlichen Auslösegestänge
kuppelbar zu machen, wenn der Verschluß vorschriftsmäßig gespannt ist; wenn dabei
der Auslöser währen des Verschlußspannens gedrückt gehalten wird, bleibt er wirkungslos;
er muß vor der Auslösung erst wieder in seine Grundstellung zurückgeführt werden,
um dann den Verschluß auslösen zu können.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird hingegen ein anderer Weg
beschritten, welcher die zusätzliche Möglichkeit zuläßt, beispielsweise den Auslöser
gedrückt zu halten oder sogar in seiner Auslösestellung zu verriegeln, ohne die
Betätigung des Spannmechanismus bzw. der damit verbundenen Filmschaltung zu behindern,
so daß im richtigen Zeitpunkt nach dem Spannen des Verschlusses die Verschlußauslösung
bewirkt wird. Damit ist es möglich, nach Verriegelung oder durch Festhalten des
Verschlußauslösers Reihenaufnahmen zu machen, ohne hierfür zusätzliche Aufwendungen
an dem Aufbau des Mechanismus vorzusehen. Die erfindungsgemäße getriebliche Anordnung
bleibt dabei gleichermaßen wirksam, was die Sperrung der Filmschaltung und die Freigabe
der Verschlußauslösung anlangt.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß zwischen einem den eigentlichen
Verschlußauslöser direkt betätigenden Auslösezwischenhebel und dem von der Auslösetaste
in gleicher Richtung betätigten Auslöseschieber am senkrecht zu dieser Richtung
beweglichen Spannschieber ein keilförmiger Kupplungshebel gelagert, derart, daß
er nur in der Ausgangslage des Spannschiebers die kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Auslöseschieber und dem Auslösezwischenhebel bildet, diese jedoch während der
Bewegung des Spannschiebers unterbricht. Dadurch ist es möglich, den Auslöseschieber
gedrückt zu halten oder während des Spannens zu betätigen oder in seiner Auslösestellung
zu verriegeln, ohne daß- eine Beschädigung des Mechanismus eintreten kann, so daß
auf diese Weise auch eine selbsttätige Auslösung jeweils nach Durchführung der Verschlußspannung
im richtigen Zeitpunkt herbeigeführt werden kann. Der Spannschieber ist zweckmäßig
mit dem Übertragungsglied durch eine schwenkbare und durch eine federbelastete Klinke
gekuppelt, die eine selbständige Rückkehr des Übertragungsgliedes in seine Grundstellung,
in welcher in an sich bekannter Weise die Filmschaltsperre freigegeben wird, bei
Rückkehr des Spannschiebers in seine Ausgangslage verhindert, wobei die Klinke im
Bereich eines Ansatzes des Kupplungshebels liegt, so daß sie bei der Verschlußauslösung
das Übertragungsglied zur Filmschaltung freigibt. Diese Klinke ist vorzugsweise
mit dem Kupplungshebel zusammen auf dem gleichen Zapfen des Spannschiebers gelagert,
und die Klinke selbst kann vorzugsweise als abgestufte Nut eines Hebels ausgebildet
sein, in welcher das Übertragungsglied geführt ist.
In den Zeichnungen
ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 die Teile in der Stellung unmittelbar nach dem Spannen des Verschlusses und
vor der Verschlußauslösung, Fig. 2 die Stellung der Teile bei gedrücktem Auslöser,
Fig. 3 die gleichen Teile nach der Verschlußauslösung und Fig.4 während des erneuten
Spannens des Verschlusses bzw. während der Filmweiterschaltung. Bei der Darstellung
ist von einer Kamerabauart gemäß Deutschem Patent 698 482 bzw. 735 826 ausgegangen,
bei welcher ein von der Filmschaltkurbel durch Exzenter oder Kurbelzapfen angetriebener
Hebel an der Seitenwand des Kameragehäuses gelagert ist, welcher als Übertragungsglied
am Objektivträger in einem Spannschieber eingreift. In den Zeichnungen ist der Objektivträger
29 mit den Objektiven nur angedeutet. Übertragungsglied 1 ist mit einem am Objektivträger
mit Schlitzen 2 und 3 auf Stiften 4 und 5 geführten Schieber 6 gekuppelt. Dieser
Schieber trägt eine Zahnstange 7, welche über ein Ritzel 8 und eine Kupplung 9 mit
der Zentralverschlußspannwelle gekuppelt ist; Zentralverschlüsse mit rückwärtigem
Kupplungsteil dieser Art sind bekannt. Das Übertragungsglied 1 greift nicht unmittelbar
an dem Spannschieber 6 an, sondern über eine klinkenartige Nut 11 eines Hebels 10,
in welcher es geführt ist, wobei der Hebel 10 um einen Zapfen 12 des Schiebers
6 drehbar und durch eine Feder im Uhrzeigersinne gespannt ist. Ferner befindet sich
auf diesem Schieber ein Exzenterstift 14; welcher als Anschlag für die Feder 13
und für einen Ansatz 15 eines Kupplungshebels dient, welche ebenfalls um den Zapfen
12 schwenkbar ist.
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In Fig. 1 sind die Teile in der Stellung dargestellt, die sie unmittelbar
nach dem Spannen des Verschlusses einnehmen, also in der Verschluß-Auslösebereitschaftsstellung.
Dabei verhindert die Klinke 11 des Hebels 10 die vollständige Rückkehr des
Übertragungshebels 1 nach oben in seine Grundstellung, solange nicht der Hebel 10
entgegen dem Uhrzeigersinne geschwenkt wird und den Hebel l für den restlichen kurzen
Weg nach oben frei gibt. Dieser kurze Hub gibt die Fihnschaltsperre in an sich bekannter
Weise frei, so daß erst dann die Filmschaltung erneut betätigt werden kann. Der
Kupplungshebel 16 besitzt einen nach dem unteren Ende zu sich keilförmig
verdickenden Kopf 17, welcher zwischen den Stiften 18 des Auslöseschiebers 19 und
dem Stift 20 des Auslösezwischenhebels 21 liegt. Der Auslösehebel 21 ist um den
Zapfen 22 schwenkbar und trägt einen Lappen 23, welcher den eigentlichen Verschlußauslöser
des Zentralverschlusses betätigen kann. Durch Biegen dieses Lappens 23 1'äßt sich
der genaue Auslösezeitpunkt einjustieren. Der Auslöseschieber 19 wird beispielsweise
durch die Taste 25, welche auf den Lappen 26 aufsetzt, betätigt; er ist mittels
der Nutstiftführung 27, 28 an der Kamerafrontplatte 29 geführt. Wird in der Stellung
der Teile gemäß Fig. 1 die Auslösestaste 25 gedrückt, so bewegt sich der Schieber
19 nach rechts, wobei sein Stift 18 den Kupplungshebel 16 entgegen dem Uhrzeigersinne
und damit über den Stift 20 den Auslösezwischenhebel 21 verschwenkt, der seinerseits
durch seinen Lappen 23 den eigentlichen Verschlußauslöser 24 betätigt. Nach dem
Auslösen des Verschlusses kehren die Teile 21, 16 und 19 in ihre Ruhelage zurück.
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Während des Auslösens des Verschlusses und der dadurch bewirkten Schwenkung
des Hebels 16 drückt dieser mit seinem Ansatz 15 auf den Stift 14 und verschwenkt
dadurch den Hebel 10, der hierdurch den Übertragungshebel l freigibt, so
daß er in seine obere Grundstellung zurückkehren kann.
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Wird nun der Film weitertransportiert (Fig: 4), so bewegt sich der
Übertragungshebel l nach unten, wobei er zunächst in den Schlitz 10' hinter die
Klinke 11 gleitet und dann auf dem unteren Ende dieses Schlitzes 10' aufsetzt und
den Spannschieber 6 nach unten drückt. Dabei gleitet der Kopf 17 zwischen den Stiften
18 und 20 nach unten, so daß die formschlüssige Verbindung zwischen den Stiften
18 und 20 aufgehoben wird. Wenn in diesem Augenblick die Aus-Lösetaste 25 gedrückt
wird oder noch gedrückt werden sollte, der Schieber 19 sich also in seiner rechten
Stellung gemäß Fig. 2 befindet, würde der Lappen 23 den eigentlichen Verschlußauslöser
24 dennoch nicht betätigen, da sich der schmale Teil des Hebels 16 zwischen den
Stiften 18 und 20 befindet und somit keine formschlüssige Verbindung zwischen ihnen
zustande kommt. Dadurch ist die Verbindung zwischen den Stiften 18 und 20 aufgehoben
und erst dann, wenn die Spannbewegung beendet und der übertragungshebel1 wieder
nach oben zurückgeführt ist und dabei den Spannschieber 6 mit dem Hebel
16 mitgenommen hat, wird -sofern in diesem Augenblick die Auslösetaste 25
gedrückt ist - nunmehr der Kopf 17 durch Aufgleiten auf die Stifte 18 und 20 der
Hebel 21 geschwenkt und damit der Verschlußauslöser 24 betätigt. Ist die Auslösetaste
25 in ihrer Ruhestellung, so ist nunmehr die Aufnahmebereitschaft hergestellt. Durch
Festhalten oder Verriegeln der Auslösetaste 25 oder des Auslöseschiebers 19 in der
Auslösestellung läßt sich die Anordnung daher für Reihenaufnahmen verwenden, wobei
die Wechselsperre zwischen Verschlußauslösung und Filmschaltung voll aufrechterhalten
bleibt.
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Der Zwischenhebel 21 kann gleichzeitig mittels eines Hebelansatzes
30 und ebenso der Auslöseschieber 19 mit einer Verlängerung 31 versehen sein, welche
weitere Funktionen übernehmen können, beispielsweise die Steuerung der Abtastung
eines Belichtungsreglers oder dergleichen, was jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist. Der Zeitpunkt der Freigabe des Spannhebels 1 nach Auslösen des Verschlusses
läßt sich durch Verdrehen des Exzenterstiftes 14 justieren. Eine weitere Justierung
ist, wie schon erwähnt, dadurch möglich, daß der Lappen 23 entsprechend verbogen
werden kann, wodurch der Zeitpunkt des Zusammenarbeitens der Einrichtung mit dem
eigentlichen Verschlußauslöser 24 eingestellt werden kann.