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Photographischer ObjektivverschluB mit Vorlaufwerk Die Erfindung bezieht
sich auf einen photographischen Objektivverschluß mit einem Vorlaufwerk, das durch
die beginnende Ablaufbewegung des Verschluß-Äntriebsmechanismus ausgelöst wird und
während seines Ablaufs die erstgenannte Bewegung unterbricht.
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Objektivverschlüsse dieser Art besitzen den großen Vorzug eines leichten
Zusammenbaus und Justierens von Verschluß-Mechanismus und Vorlaufwerk. Andererseits
weisen diese Verschlüsse die Eigenschaft auf, daß die Auslösevorrichtung für das
Vorlaufwerk jedesmal beim Ablauf des Versohluß-Antriebsmechanismus betätigt wird.
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Im Zuge der Automatisierung aller Betätigungsoperationen sind Verschlüsse
geschaffen worden, bei denen das Spannen des Vorlaufwerks gleichzeitig mit dem Spannen
des Verschlusses selbst erfolgt. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn das Vorlaufwerk
aus zwei koppelbaren Gruppen besteht, wovon die eine als Verzögerungswerk »für die
Synchronisierung von Blitzlampen mit Leuchtverzug dient. Bei diesen Verschlüssen
wird nach dem Betätigen des Versohlußauslösers der Verschluß-Antriebsmechanismus
in Bewegung gesetzt. Dieser löst seinerseits das Vorlauf- bzw. Synchronisierwerk
aus und wird dann während der Ablaufzeit dieses Werkes durch eine Sperrvorrichtung
angehalten.
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Es kann nun wünschenswert sein, bei einem Verschluß der vorstehenden
Art entweder den Verschluß
@ablauf ohne den zwischen dem Betätigen
des Verschluß-Auslösers und dem Freigeben der Verschlußöffnung liegenden, durch
das Vorlauf- bzw. Verzögerungswerk bedingten Zeitverlust durchzuführen oder den
Verschluß in gespanntem Zustand mit Hilfe des normalen Verschlußblätter-Antriebsmeehanismus,
insbesondere des Verschlußblätterringes, zu öffnen, beispielsweise zum Zwecke der
Sucherdurchsicht bei einer Spiegelreflexkamera. In jedem dieser beiden Fälle ist
es wünschenswert, daß das Vorlauf- bzw. Synchronisierwerk gespannt bleibt, und zwar
einerseits aus Gründen einer geringstmöglichen Abnutzung des Werkes, andererseits,
um bis zum Niederdrücken des Auslösers eine uneingeschränkte Wahlfreiheit für alle
Aufnahmearten zu haben.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen photographischen Objektivverschluß
der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Vorlaufwerk zur Gewährleistung höchster
Bedienungseinfachheitgleichzeitig mit dem Spannen des Verschlusses gespannt wird
und der die Möglichkeit bietet, unter Beibehaltung des gespannten Zustandes des
Vorlaufwerks sowohl einen Verschlußablauf ohne Zuhilfenahme des Vorlaufwerks als
auch ein für besondere Zwecke notwen diges Öffnen des Verschlusses durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das Anordnen einer, wahlweise
einschaltbaren Vorrichtung erzielt, welche das Vorlaufwerk beim Ablauf des Verschluß-Antriebsmechanismus
in gespannten Zustand hält und die während des Vorlaufwerk-Ablaufs bestehende Sperre
für den Verschluß-Antriebsmechanismus außer Wirkung setzt.
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Um das Vorlaufwerk beim Ablauf des Verschluß-Antiriebsmeehanismus
in gespanntem Zustand zu belassen, kann für dieses eine zweite Sperrvorrichtung
angeordnet werden, die nicht durch den Verschluß-Antriebsmechanismus auslösbar ist.
Hierbei kann es zweckmäßig sein, sowohl diese zusätzliche Sperrvorrichtung als auch
die andere, durch den Ablauf des Verschluß-Antriebsmechanismus auslösbare Sperre
gleichartig auszubilden und beide an nur einem Element des Vorlaufwerks angreifen
zu lassen. Ein einfacher Aufbau der Sperren läßt sich durch Anordnen von zwei Klinken
erzielen, die mit nur einem an einem Vorlaufwerkelement befestigten Anschlag zusammenarbeiten.
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Bei Raumnot, insbesondere hinsichtlich des Höhenaufbaus des Vorlaufwerks,
läßt sich eine günstige Lösung der gestellten Aufgabe dadurch erzielen, daß sowohl
die Wirkungsweise als auch der Wirkungsart der zweiten Sperrvorrichtung anders als
für die erste Sperre des Vorlaufwerks gewählt werden. Eine wegen ihrer Einfachheit
besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich hierbei durch eine den Anker des
Werks gegen das Ankerrad pressende Vorrichtung.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, daß zum Festhalten des Vorlaufwerks
im gespannten Zustand eine einzige Vorrichtung angeordnet wird, die einem Glied
des Verschluß-Antriebsmechanismus wahlweise zuschaltbar ist. Als eine solche Vorrichtung
kann eine Klinke Verwendung finden, die mit einem an einem Vorlaufwerkelement befestigten
Anschlag zusammenarbeitet und auf einem beweglichen Träger gelagert ist.
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Um den verschiedenen Anforderungen beim Einbau von Verschlüssen in
verschiedene Kameratypen gerecht zu werden und einen einfachen Aufbau des Verschlusses
zu erhalten, kann zum Ein- und Ausschalten der genannten Vorrichtung ein konzentrisch
zur Verschlußöffnung gelagerter Ring verendetwerden. Bei einem Verschluß, dessen
Vorlaufwerk aus zwei kuppelbaren Gruppen besteht, wovon die eine als Verzögerungswerk
für die Synchronisierung von Blitzlampen mit Leuchtverzug dient, und der außerdem
zum Kuppeln und Entkuppeln der beiden. Vorlaufwerkgruppen sowie zum Freigeben und
Sperren des Kontaktschalters für Blitzlampen mit Leuchtverzug ein besonderes Betätigungsorgan
besitzt, kann die Aufgabe des Schalteis der Vorrichtungen diesem Betätigungsorgan
übertragen werden.
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Bei einem an sich bekannten Verschluß ist ein Betätigungsorgan für
die vorstehend zuerst genannten Einstelloperationen vorhanden. Dieses kann auf drei
Stellungen (»M«, »X«, »V«) eingestellt werden. Eine Lösung der gestellten
Aufgabe läßt sich hier erzielen, wenn die erfindungsgemäße einschaltbare Vorrichtung
nur bell einer Stellung (»X«) des Betätigungsorgans in Wirkstellung gebracht wird.
Ein sich sowohl durch eine kleinstmögliche Zahl von Bauteilen als auch durch geringstmögliche
Montagekosten auszeichnender Verschlußaufbau kann bei einem solchen Verschluß dadurch
erreicht werden, daß an dem zum Kuppeln der beiden Vorlaufwerkgruppen sowie zur
Steuerung des Kontaktschalters für Blitzlampen mit Leuchtverzug dienenden Betätigungsorgan
Arme ausgebildet sind, die beim Schalten des Betätigungsorgans in eine bestimmte
Stellung (»X«) die beiden Vorlaufwerkgruppen kuppeln, deri Vorlaufwerkanker sperren
und außerdem die zum Festhalten des Verschluß-Antriebsmechanismus während des Verschlußablaufs
dienende Sperrvorrichtung außer Wirkung setzen.
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In den Figuren ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen gezeigt.
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Fig. i zeigt in Draufsicht einen Teil eines Verschlußgehäuses, in
das das Vorlaufwerk und die erfindungsgemäße Vorrichtung eingebaut sind. Das Vorlaufwerk
befindet sich in gespannter Stellung; die erfindungsgemäße Vorrichtung ist außer
Wirkung gesetzt; Fig. 2 zeigt ebenfalls in Draufsicht, jedoch unter Weglassung aller
die Erfindung nicht betreffenden Teile, eine andere Ausbildung der Vorrichtung gemäß
der Erfindung; Fig.3 zeigt ebenfalls in Draufsicht, in einem Ausschnitt eines Versclhlußgehäuses,
eine von Fig. i und 2 verschiedene, weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Letztere befindet sich in Wirkstellung; Fig. 4, 5, 6 und 7 zeigen Einzelteile
der Vorrichtungen gemäß Fig. 3.
In Fig. i ist mit i das Verschlußgehäuse
bezeichnet. Auf der. Grundplatte :2 ist das Vorlaufwerk 3 befestigt. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit ist nur ein Teil dieses Werks gezeichnet; ferner sind aus
denselben Gründen die Lagerplatten des Werks weggelassen. Als Kraftquelle für den
Antrieb des Vorlaufwerks dient die Antriebsfeder 4, deren eines Ende an der Grundplatte
2 befestigt ist, während ihr anderes Ende am Zahnsogment 5 angreift. In Fig. i befindet
sich das Vorlaufwerk in gespannter Lage. .
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Das Spannen der Antriebsfeder 4 erfolgt gleichzeitig mit dem Spannen
der Verschluß-Antriebsfeder. Zu diesem Zwecke ist auf der nicht gezeichneten oberen
Lagerplatte des Vorlaufwerks um eine Achse 6 ein Hebel 7 gelagert, der mit einem
Schlitz 7a einen am Zahnsegment 5 befestigten Stift 8 umfaßt. In gespannter
Stellung wird' das Vorlaufwerk durch eine Klinke 9 gehalten, die um eine an einer
Vorlaufwerklagerplatte befestigte Achse io gelagert ist. Die Klinke 9 arbeitet mittels
einer Nase 9" mit einem an einem Zahnrad i i des Vorlaufwerks befestigten Stift
12 von halbkreisförmigem Querschnitt zusammen. Das Auslösen des gespannten Vorlaufwerks
erfolgt durch den Arm 13 des nicht gezeichneten Verschlußblätterringes. Bei der
Öffnungsbewegung bewegt sich der Verschlußblätterring in Uhrzeigerrichtung und trifft
hierbei mit seinem Arm 13 auf einen Arm 9b der Sperrklinke 9 auf. Hierdurch wird
die -Klinke entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß die Sperrnase 9, der
Klinke außer Eingriff mit dem Stift i2 kommt und das Vorlaufwerk zum Ablauf freigegeben
wird.
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Die Bewegung des Verschlußblätterringes wird nach dem Auslösen des
Vorlaufwerks durch einen um die Achse 14 gelagerten Hebel 15 gestoppt. Dieser wird
in Uhrzeigerrichtung durch eine Feder 16 beeinflußt, die seine Sperrnase 15" stets
im Weg des Verschlußblätterringarmes 16 zu halten versucht. Der Hebel 15 besitzt
einen aufgebogenen Arm i5b, der im Weg eines- Vorsprunges 7b des Hebels 7 liegt.
Beim Ablauf des Vorlaufwerks dreht sich der Arm 7 im Uhrzeigersinn und trifft nach
einer gewissen Laufzeit auf den Arm 15b auf. Hierdurch wird der Hebel 15 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß schließlich die Nase 15, den Arm 13 des Verschlußblätterringes
zur Durchführung des Verschlußablaufes freigibt.
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Das in Fig. i gezeigte Vorlaufwerk besteht aus zwei kuppelbaren Gruppen
(Zahnsegment 5, Ritzel 17, Zahnrad i i, Ritzel 18, Zahnrad ig und Ritzel 2o, Zahnrad
21, RitzeI 22, Zahnrad 23, sowie nicht gezeichnetes Ankerhemmwerk), wovon die erstere
als Verzögerungswerk für die Synchronisierung von Blitzlampen mit Leuchtverzug verwendet
werden kann. Das Kuppeln und Entkuppeln der beiden Gruppen erfolgt durch Betätigen
eines um die Achse 24 schwenkbaren Hebels 25, der das Ritzel 2o und das Zahnrad
21 trägt. In Fig. i sind die beiden , Gruppen entkuppelt gezeichnet; Ritzel2o und
Zahnrad ig sind also außer Eingriff. Wie erwähnt, ist das Vorlaufwerk nicht vollständig
dargestellt; aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Ankerhemmung weggelassen.
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Erfindungsgemäß ist nunmehr eine besondere, wahlweise einschaltbare
Vorrichtung angeordnet, die es ermöglicht, auch beim Verschlußablauf, d. h. im Falle
von Fig. i beim Bewegen des Verschlußblätterringarmes 13 in Uhrzeigerrichtung, das
Vorlaufwerk in gespannter Stellung zu belassen, andererseits aber die im Wege eines
Gliedes des Verschluß-Antriebsmechanismus, in Fig. i also im Wege des Verschlußblätterringarmes
13, liegende Sperrvorrichtung außer Wirkung zu setzen.
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Diese wahlweise einschaltbare Vorrichtung besteht in Fig.-i in einer
ebenfalls um die Achse io gelagerten zweiten Sperrklinke 26, einem am Hebel 15 ausgebildeten
Steuerarm 15, sowie einem konzentrisch zum Verschlußgehäuse gelagerten Ring 27,
der einen Steuerstift 28 trägt. Der Ring 27 besitzt eine Schalthandhabe 27a und
wird im Ruhezustand durch eine Feder 29 in Uhrzeigerrichtung an einen nicht gezeichneten
Anschlag angelegt.
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In gleicher Weise wie die Sperrklinke 9 durch eine Feder
30 wird auch die Sperrklinke 26 durch eine Feder 31 im Uhrzeigersinn beeinflußt.
Im Ruhezustand des Schaltringes 27 vermag indessen die Klinke 26 im gespannten Zustand
des Vorlaufwerks nicht in Eingriff mit dem Sperrstift 12 zu kommen, da der Steuerstift
28 im Wege des Armes 26" der .Klinke 26 steht.
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Wird der Schaltring 27 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so verläßt
der Steuerstift 28 den Arm 26" und die Klinke 26 kann nunmehr mit ihrer Sperrnase
26b in Eingriff mit dem Stift 12 kommen. Beim Weiterdrehen des Ringes 27 trifft
der Stift 28 auf den Steuerarm 15, des Sperrhebels 15. Hierdurch wird der Hebel
15 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt und seine Sperrnase 15" gibt den Weg des
Verschlußblätterringarmes 13 frei.
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Aus Fig. i und der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß nach
dem Betätigen des Ringes 27 eine Öffnungsbewegung des Verschlußblätterringes erfolgen
kann, ohne daß das Vorlaufwerk beeinflußt und die Bewegung des Verschlußblätterringes
gestoppt wird. Hierbei ist es gleichgültig, ob die Öffnungsbewegung des Verschlußblätterringes
durch die Antriebsfeder des Verschlusses, d. h. bei einem normalen Verschlußablauf,
erfolgt oder ob der Verschlußblätterring nach Lösen des Kraftschlusses mit der Verschlußantriebsfeder
auf andere Weise, beispielsweise von Hand, geschwenkt wird, um ein Öffnen der Sektoren,
beispielsweise zum Zwecke der Sucherdurchsicht, zu erreichen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bringt in jedem Falle den Vorzug
mit sich, daß trotz Beibehaltens des gleichzeitig mit dem Spannen des Verschlusses
erfolgenden Spaniens des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks und des Beibehaltens der
sowohl hinsichtlich des Justierens von Vorlaufwerk und Verschluß-Antriebsrnechanismus
als auch hinsichtlich der Zahl und Ausgestaltung der Bauelemente selbst sehr einfache
Verhältnisse schaffenden Auslösung des Vorlaufwerks durch den Verschluß-Antriebsmechanismus
in jedem Zustand des
Verschlusses sein Öffnen ohne Beeinflussung
des Vorlaufwerks durch die Ablaufbewegung des Verschluß-Antriebsmechanismus und
ohne Behinderung des Ablaufs dieses Antriebsmechanismus selbst erfolgen kann. Wesentlich
ist hierbei, daß das Unwirksamwerden des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks nicht
durch ein Ablaufen des Werkes zu einem entsprechenden Zeitpunkt vor dem beabsichtigten
Verschlußablauf erfolgt, sondern daß das Vorlauf- bzw. Synchronisierwerk seinen
gespannten Zustand beibehält. Hierdurch wird eine unnötige Abnutzung des Vorlaufwerks
vermieden und somit die Funktionssicherheit und die Lebensdauer des Verschlusses
erhöht.
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Bei der Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Fig. i muß
der zur Lagerung der zweiten Klinke 26 notwendige und der Länge.des Stiftes 12 entsprechende
Raum in Höhenrichtung des Werkes zur Verfügung stehen. Dieser Raum kann bei beengten
Verhältnissen unter Umständen jedoch nicht zur Verfügung stehen. Für diesen Fall
erscheint eine Anordnung gemäß Fig. 2 zweckmäßig. In dieser Figur ist eine Lösung
für das Festhalten des Vorlaufwerks in gespanntem Zustand während des Verschlußablaufs
angegeben, während eine Anordnung zum Ausschalten der während des Vorlaufwerkablaufs
auf den Verschluß-Antriebsmechanismus wirkenden Sperre nicht gezeichnet ist. Diese
Anordnung kann eine Ausbildung etwa gemäß Fig. i erhalten.
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In Fig. 2 ist weiterhin im Gegensatz zu Fig. i der Steuerstift 28
nicht an einem besonderen Schaltorgan wie der Ring 27 vorgesehen; vielmehr ist der
Stift 28 mit einem an sich bekannten Ring zum Einstellen verschiedener Blitzlicht-Synchronisationsarten
(»,W« und »X«) verbunden. Dieser Ring, von dem in Fig. 2 nur sein Handgriff
32Q und sein Einstellzeiger 32b gezeigt sind, kann gleichzeitig zum Kuppeln der
beiden Gruppen eines gemäß Fig. i aufgebauten, an sich bekanntenVorlaufwerks dienen
(Einstellung »h«).
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Ein vorteilhafter Aufbau der die gestellten Forderungen erfüllenden
Sperrvorrichtung für das Vorlaufwerk wird nunmehr dadurch erzielt, daß eine Sperrklinke
33 auf einem um eine Achse 34 schwenkbaren Träger 35 gelagert ist. Die Klinke 33
wird durch eine Feder 36 mit einem auf einem Zahnrad i i des Vorlaufwerks befestigten
Sperrstift im Eingriff gehalten. In Fig. 2 ist das Zahnrad i i in einer Stellung
dargestellt, die dem gespannten Zustand des Vorlaufwerks entspricht. Das Auslösen
des Werks geschieht wieder dadurch, daß der Verscohluß@blätterringarm
13 auf einen Arm 33Q auftrifft und die Klinke 33 entgegen dem Uhrzeigersinn
schwenkt.
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Am Träger 35 ist eine Steuerkurve 35, ausgebildet, mit der
der Stift 28 des Schaltrings 32 zusammenarbeitet. Die Steuerkurve 35Q ist so ausgebildet,
daß bei einer, gewünschten Stellung des Schaltrings, in Fig..2 bei Einstellung X,
die Sperrklinke 33 sich in der in strichpunktierten Linien gezeichneten Stellung
befindet. Wie ersichtlich, ist in dieser Stellung der Arm 31, der Klinke
33 außerhalb der Bahn des Verschlußblätterririgarmes i3. Gleichzeitig bleibt der
gespannte Zustand des Vorlaufwerks aber bestehen, da der Stift 37 und die Sperrnase
33s der Klinke 33 nicht außer Eingriff kommen. Wie bereits ausgeführt, benötigt
die Vorrichtung gemäß Fig. 2 einen geringen Raumbedarf in Höhenrichtung, da insbesondere
über dem Zahnrad i i ein Raum nur etwa von der Materialstärke der Klinke 33 benötigt
wird.
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Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen schalt- bzw. einstellbaren
Vorrichtung ist in den Figuren 3 bis 7 gezeigt. Der Wirkungsweise des Vorlaufwerks
in Fig. 3 ist zugrunde gelegt, daß auch dieses aus zwei Gruppen besteht, die gekuppelt
und entkuppelt werden können, so daß die eine Gruppe des Werks als Verzögerungswerk
für die Synchronisierung von Blitzlampen mit Leuchtverzug verwendet werden kann.
Das Spannen des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks erfolgt gleichzeitig mit dem Spannen
des Verschlusses, und zwar mittels eines anf der oberen Lagerplatte 38 gelagerten
Hebels 39.
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Die zum Arretieren des Vorlaufwerks in gespannter Stellung vorhandene
Sperrklinke ist in Fig.4 gezeigt und mit q:o bezeichnet. Durch Schwenken dieser
Klinke entgegen dem Uhrzeigersinn durch den Verschlußblätterringarm 13 wird das
Werk in an sich bekannter Weise zum Ablauf freigegeben. Nach dem Auslösen des Vorlaufwerks
wird der Arm 13 durch einen auf der Lagerplatte 38 um die Achse 41 gelagerten
Sperrhebel 42 angehalten. Im gespannten Zustand des Werks schwenkt die Feder 43
den Hebel 42 in Uhrzeigerrichtung, so daß die Nase 42" des Hebels 42 im Weg des
Armes 13 liegt und hierdurch die erwähnte Sperrwirkung erzielt wird. Der Hebel 42
nimmt in diesem Fall die in Fig. 3 in strichpunktierten Linien gezeichnete Stellung
ein. Das Vorlaufwerk selbst ist in Fig. 3 in urgespanntem Zustand dargestellt.
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Bei der Ausführung nach Fig. 3 wird nun das Festhalten des gespannten
Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks während des Verschlußablaufs durch eine Arretiervorrichtung
durchgeführt, die an anderer Stelle und auf andere Weise wirkt wie die mit einem
am Zahnrad i i (Fig. 4) befestigten Stift 44. zusammenarbeitende Sperrklinke
4o. Zu diesem Zweck ist an einem Schaltring, der dem Ring 32 von Fig. 2 entspricht,
ein Arm ausgebildet, der bei einer bestimmten Stellung des Schaltrings den Anker
45 des Vorlaufwerks gegen die Zahnflanken des Ankerrades 46 preßt. Hierdurch wird
in an sich bekannter Weise ein Arretieren des Vorlaufwerks bewirkt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist angenommen, daß die erfindungsgemäße
schaltbare Vorrichtung bei Einstellung des Schaltringes 47 auf die Marke »X« in
Wirkstellung geschaltet sein soll. In dem besonderen Fall von Fig. 3 dient der Schaltring
47 zum Kuppeln und Rntkuppeln der beiden genannten Vorlaufwerkgruppen sowie zum
Freigeben und Sperren des Kontaktschalters für Blitzlampen mit Leuchtverzug. Der
Handgriff des Ringes ist mit 47Q, der Einstellzeiger mit 47b bezeichnet.
Zum
Kuppeln und Entkuppeln der beiden Vorlaufwerkgruppen dient der Arm 47, (Rig. $ bis
7). Dieser besitzt gleichzeitig einen Schlitz 47,1, in welchen zum Zwecke der Sicherung
der einzelnen Stellungen eine Rastfeder eingreifen kann. Das Kuppeln der beiden
Vorlaufwerkgruppen wird dadurch bewirkt, daß ein auf einem schwenkbaren Hebe148
gelagertes Ritzel49 mit einem Zahnrad 5o in und außer Eingriff gebracht werden kann.
Dieses Verschwenken des Hebels 48 wird durch den Arm 47e durchgeführt.
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Am Ring 47 ist nunmehr der Arm 47, fortgesetzt in Arme 47e und 47f.
Hierbei dient der Arm 47e zum Sperren des Ankers 45 in der oben genannten Weise.
Der Arm 47f, dessen. Ende eine besonders geformte Kurve aufweist, arbeitet dagegen
mit dem Sperrhebel 42 zusammen. Der Hebel 4-z besitzt eine Abbiegung 42b, mittels
welcher er durch die Feder 43 an die Steuerkurve des Armes 47f angelegt wird. Wie
aus Fig. 3 und den Fig. 6 und 7 ersichtlich, wird dem Hebel 42 je nach Stellung
des Ringes 47 gestattet, mittels seiner Nase42a die Bahn des Verschlußblätterringarmes
13 zu sperren, oder der Hebel 42 wird durch den Arm 47f in eine solche Stellung
gebracht, daß die Nase 42a außer der Bahn des Armes 13 liegt.
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Bei dem Verschluß gemäß Fig. 3 bedeutet das Einstellen auf
»V«, daß die Aufnahme mit Hilfe des Vorlaufwerks durchgeführt werden soll.
Demgemäß ist bei dieser Stellung der Anker 45 vom Arm 47e nicht beeinflußt; außerdem
nimmt der Arm 47, eine solche Stellung ein, daß das Ritzel 49 und das Zahnrad
50 gekuppelt sind.
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Bei Einstellung auf »X« soll eineAufnahme ohne das Vorlaufwerk und
ohne das Wirksamwerden des Kontaktschalters für Blitzlampen mit Leuchtverzug erfolgen,
während bei Stellung »M« der soeben genannte Schalter zur Wirkung kommt und außerdem
die eine Gruppe des Vorlaufwerks als Synchronisierwerk zum Ablauf kommen soll.
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Der Arm 47, des Ringes 47 ist nunmehr bezüglich des Hebels 48 so angeordnet,
daß nicht nur bei Stellung »V«, sondern auch bei Stellung »X« die beiden Vorlaufwerkgruppen
gekuppelt, das Ritzel 49 und Zahnrad 50 (Fig. 5) also im Eingriff sind. Außerdem
ist der Arm 47e so ausgebildet, daß er bei Einstellung auf »X« die aus Fig. 3 ersichtliche
Lage einnimmt, d. h. daß der Anker 45 gegen die Zahnflanken des Ankerrades 46 gepreßt
wird. Gleichzeitig ist bei Einstellung auf »X« vermöge der Ausbildung des Annes
47f der Hebel 42 aus der Bahn des Verschlußblätterringarmes 13 gehalten.
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Bei Einstellung »M« bleibt der Anker 45 arretiert. Dies ist jedoch
ohne Einfluß, da bei dieser Stellung das Ritzel-49 vom Zahnrad 5o entkuppelt ist.
Da gleichzeitig bei Einstellung »M« der Hebel :t2 wieder seine Sperrwirkung bezüglich
des Verschlußblätterringarmes 13 ausüben kann, erfolgt bei Einstellung »M« nach
dem Betätigen des Verschlußauslösers das Auslösen des Synchronisierwerks, das Festhalten
des Verschlußblätterringarmes 13 sowie das Ablaufen des Synchronisierwerks in an
sich bekannter Weise. Aus vorstehendem ergibt sich, daß bei Einstellung auf »X«
der Verschlußablauf ohne das Wirksamwerden von Vorlauf- oder Synchronisierwerk erfolgt.
Das Werk selbst bleibt in gespannter Lage. Bei Einstellung auf »M« oder »h« erfolgt
der Verschlußablauf mit Hilfe des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks in an sich bekannter
Weise. Sowohl im ungespannten als insbesondere auch im gespannten Zustand von Verschluß-
und Vorlaufwerk ist es jederzeit .möglich, irgendeine der Einstellungen
»M«, »X« oder »Il« zu wählen bzw. diese Einstellung wieder rückgängig zu
machen.
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Beim Verschlußablauf bei Einstellung »X« kann infolge des innerhalb
des Vorlaufwerks vorhandenen Spiels der Fall eintreten, daß der Stift
44 nach dem Schwenken der Klinke 4o durch den Verschlußblätterringarm 13.
eine geringe Lageveränderung erfährt. Hierdurch könnte nach erfolgtem Verschlußablauf
die Kante 4o" den Stift 44 nicht mehr verriegeln, so daß beim Umschalten des Ringes
47 von »X« au)f die Stellung »M« oder »h« in ungespanntem Zustand des Verschlusses
ein Ablaufen des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks erfolgen würde. Dieser Ablauf
an sich ist bedeutungslos, da er nur im ungespannten Zustand des Verschlusses und
nach vorhergegangener Belichtung erfolgen würde.
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Im Interesse einer möglichst geringen Abnutzung des Werkes soll dieser
Ablauf jedoch verhindert werden. Zu diesem Zwecke ist der Verriegelungskante 40"
der Klinke 4o eine weitere Kante 40b zugeordnet, die einen etwas größeren Abstand
von der Achse 51 der Klinke 4o besitzt als die Kante 40a. Hierdurch wird erreicht,
daß bei einer geringen Lageveränderung des Stiftes 44 nach erfolgtem Verschlußablauf
bei Einstellung »X« die Klinke 4o beim Wiedereinschwenken den Stift 44 mittels der
Verriegelungskante 40b festhält. Beim erneuten Spannen des Verschlusses wird durch
den beim Spannen notwendigerweise vorhandenen Sicherheitsüberweg das Zahnrad 11
wieder in eine solche Lage gebracht, daß die Verriegelung des Stiftes 44 mittels
der Kante 44" erfolgt. Bei jedem Verschlußablauf ist somit immer dieselbe Ausgangsstellung
des Vorlauf- bzw. Synchronisierwerks gewährleistet.
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Die Anordnung der beiden Verriegelungskanten 40a und 40b an der Sperrklinke
4o ist in Fig. 4 dargestellt.
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Das Festhalten des Vorlaufwerks in gespanntem Zustand mit Hilfe einer
von der ersten Sperrvorrichtung in Wirkungsart und Wirkungsweise verschiedenen zweiten
Sperrvorrichtung bringt den Vorteil mit sich, daß die durch eine besondere Verschlußkonstruktion
gegebenen Raumverhältnisse in bestmöglicher Weise ausgenutzt werden können. Hierdurch
kann vermieden werden, bereits bestehende Gegebenheiten eines geschlossenen Aggregates,
wie beispielsweise des Vorlaufwerks, zu verändern. Dies gilt insbesondere dann,
wenn die gesamte wahlweise einschaltbare Vorrichtung innerhalb des Verschlußgehäuses
angeordnet werden muß, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist.
Außerdem
kann die Stellung »X« für alle Aufnahmen ohne Blitzlicht und ohne Vorlaufwerk vorzugsweise
verwendet werden. Es erfolgt bei dieser Einstellung weder ein Beeinflussen des Verschlusses
durch das Vorlauf- bzw. Synchronisierwerk, noch wird dieses Werk selbst in Tätigkeit
gesetzt. Damit besitzt der Verschluß eine Einstellung, bei der keine weitere Verzögerung
zwischen dem Auslösen des Spannhebels und dem Freigeben des Verschlusses liegt,
während andererseits das Vorlauf- bzw. Synchronisierwerk tatsächlich nur für die
echten Bedürfnisse, d. h. entweder für Vorlaufwerkaufnahn_en oder für Aufnahmen
mit kurzen Belichtungszeiten und Blitzlampen mit Leuchtverzug zur Verwendung kommt.
Dies bedeutet eine höchstmögliche Schonung des als Vorlauf- bzw. Synchronisier--werk
dienenden Hemmwerkes.