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Photographische Kamera mit Schlitzverschluss
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit Schlitzverschluss und besteht im wesentlichen in der besonderen Anordnung, Ausbildung und Wirkungsweise des Triebwerkes, des Verschlusses in Verbindung mit der Einrichtung zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit. In weiterer Ausbildung der Erfindung sind Einrichtungen vorgesehen, die bei Anordnung einer Spiegelreflexeinrichtung und weiter bei Verwendung
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lage, als auch die Steuerung der Springblende des Objektives selbsttätig erfolgt. Dabei kann die Auslösung dieser Schaltvorgänge durch ein zusätzlich angeordnetes Vorlaufwerk zeitlich beeinflusst werden.
Bei den bisher bekannten photographischen Kameras mit Schlitzverschluss sind in der Regel das Triebwerk für den Filmtransport und den Verschluss sowie die Einrichtung zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit auf der einen Seite der photographischen Kamera im Raum über der Aufwickelspule angeordnet. Bei den begrenzten Platzverhältnissen, die hiebei zur Verfügung stehen, müssen die verschiedenen Triebwerke und Einrichtungen in- und übereinander gelagert werden. Hiedurch wird der Aufbau nicht nur kompliziert und unübersichtlich, sondern diese Anordnung bedingt auch eine grosse Bauhöhe. Ausserdem kommt bei dieser Anordnung noch der Nachteil hinzu, dass die Betätigung und das Einstellen der verschiedenen Einrichtungen, wie z.
B. der Aufzug für den Verschluss und den Filmtransport, die Einstellorgane für die Belichtungszeit und die Zählwerkseinrichtung behindert und schwer zugängig sind. Dies trifft insbesondere bei solchen Kameras zu. bei denen optische Mess- und Suchersysteme oder Spiegelreflexeirnrichtungen angeordnet sind, da diese Einrichtungen den seitlich zur Verfügung stehenden Raum noch mehr einschränken.
Gemäss der Erfindung werden diese Nach- teile dadurch vermieden, dass die Anordnung des Triebwerkes für den Verschluss und den Filmtransport auf der einen Seite der Kamera vorzugsweise im Bereich des Raumes über der Filmaufwickelspule, und örtlich getrennt hievon die Einrichtungen zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit auf der andern Seite der Kamera, vorzugsweise im Bereich des Raumes über der Filmabwickelspule, angeordnet sind. Diese Ausbildung ermöglicht bei niedriger Bauhöhe eine übersichtliche und leicht zugängige Anordnung des Verschlussaufzuges und des Filmtransportes einerseits sowie der Einrichtungen zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit anderseits.
Dabei hat diese Ausbildung den weiteren Vorteil, dass die Getriebe und ihre Bestandteile robust gebaut werden können, was sich günstig auf die Sicherheit der Funktion und die Herstellung auswirkt. Weiter erlaubt diese Ausbildung die Anordnung von Mess-, Sucherund Spiegelreflexeinrichtungen mit grossen Bildausschnitten. Die Verbindung zwischen dem Verschlussgetriebe und der Einrichtung zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit wird erfindungsgemäss durch einen Steuerhebel, welcher den Ablauf des Verschlusses in Verbindung mit der Einrichtung zur Erzielung der verschiedenen Belichtungszeiten regelt, derart ausgebildet ist, dass er zufolge seiner Masse und Trägheit zugleich regulierend wirkt.
Durch diese Ausbildung wird eine konstante Wirkung erreicht und damit die Streuung der Belichtungszeit gegenüber den eingestellten Zeitwerten erheblich gemindert.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind Einrichtungen vorgesehen, die bei Anordnung einer Spiegelreflexeinrichtung und weiter bei Verwendung eines Objektives mit halb-oder vollautomatischer Springblende bewirken, dass sowohl die Bewegung des Spiegels in und aus der Reflexlage als auch die Steuerung der Springblende des Objektives selbsttätig erfolgt. Die Auslösung des Verschlusses und der vorerwähnten Einrichtung kann durch ein
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gegebenenfalls zusätzlich angeordnetes Vorlaufwerk zeitlich beeinflusst werden.
Erfindungsgemäss ist die Wirkungsweise des Vorlaufwerkes derart, dass nach erfolgter Auslösung der Schalthebel, welcher die Auslösung des Verschlusses, des Spiegels und der Springblende bewirkt, einerseits das Hemmwerk, welches die Dauer der Auslösung zeitlich regelt, zum Ablauf freigibt, anderseits selbst aber so lange an seiner Schaltbewegung verhindert ist, bis das Hemmwerk bei seinem Ablauf die Schaltbewegung freigibt. Durch diese Ausbildung und Wirkungsweise wird in Verbindung mit dem Vorlaufwerk eine verlässliche Steuerung des Auslösevorganges sowohl bei kurzen, als auch bei langen Zeitintervallen erreicht.
Erfindungsgemäss sind das gesamte Triebwerk der Kamera, z. B. das Getriebe für den Verschluss und den Verschlussaufzug, den Filmtransport, die Einrichtungen zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit und gegebenenfalls die Spiegelreflexeinrichtungen sowie die Einrichtungen zum Auslösen der Springblende und des Vorlaufwerkes zusammen auf einem gemeinsamen Träger angeordnet, der mit diesen Einrichtungen in das Kameragehäuse eingesetzt und mit diesem durch vorzugsweise lösbare Verbindungen-z. B.
Schrauben-festgehalten werden kann. Diese Ausbildung bringt den erheblichen Vorteil, dass sowohl die Montage als auch die überprüfung der Funktion des gesamten Triebwerkes der Kamera ausserhalb des Kameragehäuses vorgenommen werden kann, wodurch auch gleichzeitig die Durchführung von Reparaturen vereinfacht ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Sperreinrichtung vorgesehen, die bewirkt, dass der Aufzug des gemeinsamen Triebwerkes für Verschluss, Filmtransport, Spiegelund Blendenauslösung einerseits erst nach Ablauf des Verschlusses möglich ist, und anderseits das vorzugsweise als Schnellaufzugshebel ausgebildete Aufzugsorgan nach erfolgten Aufzug des Triebwerkes in der Ausgangslage bis zum nächsten Verschlussablauf gesperrt bleibt.
Gemäss der Erfindung besteht die Sperreinrichtung im wesentlichen aus einem mit einem Schalthebel verbundenen Sperrteil, das mit einer Sperrfläche in den Schwenkbereich des vorzugsweise als Schnellaufzug ausgebildeten Handhebels hineinragt und dessen Aufzugsbewegung freigibt und sperrt. Die Steuerung dieses Schalthebels erfolgt durch und in Abhängigkeit von dem Hebel, der den Ablauf des Verschlusses sperrt und freigibt und seinerseits durch den Reflexspiegel am Ende seiner Bewegung betätigt wird. Hiedurch wird erreicht, dass der Aufzug des Triebwerkes jeweils erst nach Ablauf aller Funk- tionen möglich ist und alsdann bis zur nächsten Auslösung und den darauffolgenden Ablauf des Triebwerkes gesperrt bleibt.
Diese Wirkungsweise verhindert, weil nach jedem Aufzug eine Auslösung folgen muss. die Entstehung von Leerbi'dern und ausserdem auch die Möglichkeit von Getriebestörungen, die durch eine vorzeitige Aufzugsbewegung eintreten können, wenn diese durchgeführt wird, bevor der Ablauf aller Funktionen beendet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, u. zw. eine photographische Kamera mit Schlitz- vcrschluss und Spiegelreflexeinrichtung, ist in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Kamera im Schnitt mit der Anordnung eines gemeinsamen Trägers für das Triebwerk der Kamera, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Träger mit dem Verschluss und Hemmwerk, Fig. 3-5 Einzelheiten der Anordnung und Wirkungweise der Einrichtung zur Regelung der Verschlusszeiten, Fig. 6-7 Einzelheiten der Anordnung und Wirkungsweise der Einstellung und B-Auslösung, Fig. 8-11 in Seitenansicht und im Schnitt die Anordnung und Wirkungsweise der Spiegelreflexeinrichtung mit der Springblendenauslösung und Fig. 12-13 die Anordnung und Wirkungsweise des VorJaufwerkes, Fig. 14 in der Vorderansicht, teilweise im Schnitt einen Teil der Kamera mit der Sperreinrich- tung, Fig. 15 eine Draufcht zu Fig. 14 mit Einzelheiten der Sperreinrichtung, Fig. 16 eine Seitenansicht zu Fig.
14 mit der Spiegeleinrichtung im Schnitt, Fig. 17 eine Draufsicht zu Fig. 15 bei aufgezogene Verschluss und gesperrtem Schnellaufzug, Fig. 18 eine Draufsicht zu Fig. 17 bei abgelaufene Verschluss und freigegebenem Schnellaufzug.
Gemäss den Fig. 1-18 ist das Kameragehäuse 1 und der Träger mit 2 bezeichnet.
Dieser Träger 2, welcher das gesamte Trieb- werk für den Verschluss, den Filmtransport, die Spiegelreflexeinrichtung und das Vorlaufwerk aufnimmt, ist derart ausgebildet, dass er zusammen mit diesen Triebwerken und Einrichtungen in das Kameragehäuse 1 eingesetzt und mit diesen durch lösbare Verbindungen, z. B. durch die Schrauben 3, festgehalten wird. Im Kameragehäuse 1 ist weiter der Spulenraum -1 für die Aufwickelspule 5 und der Spulenraum 6 für die Abwickelspule 7 vorgesehen. Als Belichtungsverschluss ist ein mit zwei Vorhängen arbeitender Schlitzverschluss bevorzugt, wobei die beiden Vorhänge jeweils durch Rollen, die gleichzeitig mit den Triebrädern 8 und 9 verbunden sind, angetrieben werden.
Auf die Darstellung der Rollen und Vorhänge, deren Ausführung an sich bekannt ist, wurde beim Ausführungsbeispiel verzichtet.
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Sowohl die Vorhänge und Rollen als auch deren Triebräder 8 und 9 erhalten ebenfalls durch den Träger 2 ihre Lagerung. Der Antrieb des ersten Vorhanges, welcher die Belichtung freigibt, erfolgt über das Triebwerk 8 durch das Verschlussrad 10, welches um die Antriebswelle 11 lose gelagert ist. Das Verschlussrad 10 hat eine ringförmige Aussparung 12, in die der Mitnehmerstift 13 des Verschlussrades 14 eingreift, welches über das Zahnrad 9 den Antrieb des zweiten Vorhanges bewirkt, der die Belichtung abdeckt. Das Verschlussrad 14 ist ebenfalls lose um die Antriebswelle 11 gelagert. Mit dem Verschlussrad 10 ist weiter die Sperrnocke 15 verbunden, mit welcher der um den Drehpunkt 16 gelagerte Sperrhebel 17 zusammenarbeitet, der durch die Feder 18 jeweils in die Sperrlage bewegt wird.
Durch den Sperrhebel 17 wird über die Sperrnocke 15 der Ablauf des Verschlussrades 10 und damit das gesamte Triebwerk des Verschlusses gesperrt und freigegeben.
Der Aufzug des Verschlusses wird bewirkt durch den vorzugsweise als Schnellaufzug ausgebildeten Hebel 19, mit dem durch die Welle 20 das Sperrad 21 und das Zahnrad 22 fest verbunden sind. Das Zahnrad 22 steht mit dem Zahnrad 23 in Verbindung, mit dem durch die Welle 11 der Mitnehmer 24 verbunden ist. Bei der Aufzugsbewegung nimmt der Mitnehmer 24, indem derselbe an die Sperrnocke 15 des abgelaufenen Verschlussrades 10 anstösst, dieses mit, und bewegt das gesamte Triebwerk bis zur Sperrlage. Bei dieser Bewegung wird gleichzeitig durch die ringförmige Aussparung 12 des Verschlussrades 10, indem hiebei das eine Ende dieser Aussparung an den Mitnehmerstift 13 des Verschlussrades 14 anstösst, auch dieses Verschlussrad und damit über das Triebrad 9 der zweite Vorhang in die Sperrlage mitbewegt.
Mit dem Sperrad 21 arbeitet eine Wechselsperre 25 derart zusammen, dass bei der Aufzugbewegung ein Rückbewegen des Schnell- aufzugshebels 19 erst dann möglich ist, bis der vollständige Aufzug der Verschlüsse durchgeführt wurde.
Mit dem Schnellaufzugshebel 19 wird gleichzeitig auch der Filmtransport betätigt. Zu diesem Zweck ist das Sperrad 21 ? ebenfalls mit einer ringförmigen Aussparung 26 ver- sehen, in welche ein Mitnehmerstift 27 des
Zahnrades 28 eingreift, das lose um die Welle
20 gelagert ist. Mit diesem Zahnrad 28 stehen weiter die Zahnräder 29 und 30 in
Verbindung, wobei durch das letztere das
Zahnrad 31 angetrieben wird. Dasselbe nimmt alsdann durch die Friktionskupplung 32 den
Spulenmitnehmer 33 der Aufwickelspule 5 mit.
Die Fig. 1, 2,12 und 13 lassen erkennen, dass das beschriebene Triebwerk für den Verschluss und Filmtransport im Bereiche über dem Spulenraum 4 angeordnet ist. Demgegen- über sind auf der andern Seite des Kameragehäuses 1 im Bereiche über dem Spulenraum 6 die Mittel zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit angeordnet. Die Verbindung zwischen diesen Einrichtungen erfolgt durch den Steuerhebel 34, der um den Drehpunkt 35 beweglich gelagert ist und mit dem einen abgebogenen Ende in die Aussparung bzw. Unterbrechung der ringförmigen Er- höhung 36 des Verschlussrades 14 hineinragt.
Mit seinem andern Ende greift der Steuerhebel 34 mittels seines Stiftes 37 an die im Folgenden näher erläuterten verschiedenen Glieder des Hemmwerkes, die entsprechend ihrer jeweiligen Einstellung verzögernd wirken und hiedurch den Ablauf des Verschlussrades 14 und damit die Belichtung entsprechend beeinflussen.
Zur Erreichung der langen Belichtungszeiten, z. B. im Bereiche von 1/"sec. bis 1 sec., dient das aus dem Zahnradsegment 38 und den damit in Verbindung stehenden Zahntrieben 39,40, dem Ankerrad 41 und dem Ankerrad 42 bestehenden Hemmwerkes, das jeweils durch die Feder 43 in seine Anfangsstellung zurückbewegt wird. An dem Zahnradsegment 38, das sich um den Drehpunkt 44 bewegt, ist der Stift 45 befestigt. An diesen legt sich der um den Drehpunkt 46 bewegliche Winkelhebel 47 an, der mit seinem andern Arm durch den Stift 48 an die Kurvenscheibe 49 anlegt, die vermittels der Welle 50 mit dem Zeiteinstellknopf 51 fest verbunden ist.
Infolge dieser Ausbildung kann vermittels des Zeiteinstellknopfes 51 durch die Kurvenscheibe 49 über den Winkelhebel 47 das Zahnradsegment 38 des Hemmwerkes weniger oder mehr oder vollständig in und aus den Schwenkbereich des Verbindunghebels 34 bzw. seines Stiftes 37 bewegt und hiedurch dementsprechend der Ablauf des Verschlussrades 14 beeinflusst werden.
Um noch kürzere Belichtungszeiten, z. B. im Bereiche von ; bis'/ ; sec. zu errei- chen, kann die durch den Anker. 42 bewirkte Verzögerung ausgeschaltet werden, so dass
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festigt, der um den Drehpunkt 53 lagert und weiter einen Stift 54 trägt, der an der Kurvenscheibe 55 anliegt, die ebenfalls durch die Welle 50 mit dem Zeiteinstellknopf 51 fest verbunden ist. Durch die Kurvenscheibe wird bei entsprechender Einstellung der Anker 42 in und ausser. Eingriff mit dem Ankerrad gebracht, wobei die Feder 56 jeweils der Hebel 52 in die Ankereingriffslage bewegt
Zur Erreichung noch kürzerer Belichtung
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zeiten, z.
B. im Bereiche von 1/250 bis 1/500 sec., wird bei Abschaltung der bisher erläuterten Hemmwerkseinrichtung die mit dem Zeiteinstellknopf 51 durch die Welle 50 ebenfalls fest verbundene Kurvenscheibe 57 derart wirksam, dass hiebei der daran angelenkte doppelarmige Kurzzeitenhebel 58, der um den Drehpunkt 59 lagert, durch die Wirkung der Feder 60 mit seinem andern Arm in den Schwenkbereich des Verbindungshebels 34 bzw. seines Stiftes 37 bewegt wird. Sowohl bei dieser als auch den übrigen Zeiteinstellungen wirkt der Verbindungshebel 34 durch seine langarmige Ausbildung und der hiedurch bedingten Masseund Trägheitsmomente gleichzeitig als Regulator mit dem Vorteil einer konstanten Wirkungsweise, so dass die bisher unvermeidlichen Streuungen gegenüber der eingestellten Zeit wesentlich vermindert werden.
Bei noch kürzeren Belichtungszeiten, z. B. von 1/1000 sec., ist es zweckmässig, bei Abschaltung aller Hemmwerkseinrichtungen zugleich auch den Verbindungshebel 34 vollständig aus dem Ablaufbereich des Verschlusswerkes 14 zu schalten, so dass derselbe bei dieser Einstellung unwirksam ist. Die beiden Vorhänge rollen alsdann bei durch das Verschlussgetriebe selbst ausgelöstem Schlitzwerk ohne Einschalten einer Verzögerung ab.
Zur B-Einstellung dient folgende Enrichtung : Mit dem Zeiteinstellknopf 51 ist durch die Welle 50 noch die mit einer Aussparung versehene Einstellungsscheibe 61 verbunden. die mit dem Winkelhebel 62 zusammenarbeitet, der um den Drehpunkt 63 lagert. Mit dem Winkelhebel 62 ist an dem einen Arm das Sperrglied 64 gelenkig verbunden, das an seinem andern Ende einen Sperrhaken 65 hat, der mit einer am Verbindungshebel 34 vorgesehenen Lasche 66 zusammenarbeitet.
An dem Sperrhaken 65 ist weiter der Auslösehebel 67 angelenkt, der um den Drehpunkt 68 gelagert ist und durch die Wirkung der Feder 69 gleichzeitig das Sperrglied 64 mit seinem Sperrhaken 65 aus dem Schwenkbereich der Lasche 66 bewegt, wie dies Fig. 6 zeigt. In der B-Stellung steht die Einstellscheibe 61 mit ihrer Aussparung derart, dass in dieser der Winkelhebel 62 durch die Wirkung der Feder 70 einfallen kann. Diese Bewegung wird aber zunächst durch den am Sperrhaken 65 des Sperrgliedes 64 angelenkten Auslösehebels 67 durch dessen starke Feder 69 verhindert.
Beim Auslösen, das in der gezeigten Pfeilrichtung erfolgt, bewegt sich der Auslösehebel 67 nach rechts, so dass das hieran angelenkte Sperrglied 64 durch den Winkelhebel 62 zufolge der Wirkung der Feder 70 nachfolgen kann... Bei dieser Bewegung greift der Sperrhaken {'5 über die Lasche 66 des Verbindungshebels 34 und sperrt denselben, so dass der Ablauf des Verschlussrades 14 und damit des zweiten Vorhanges gehindert ist.
Die Freigabe aus dieser Sperrlage erfolgt alsdann beim Zurückbewegen des Auslösehebels 67.
Von dem Verschlussgetriebe wird durch das Zahnrad 23 weiter das Getriebe, bestehend aus den beiden Kegelrädern 71, 72 und den mit diesem verbundenen Zahnrädern 73 und 74, angetrieben, die ebenfalls am Träger 2 angeordnet sind. Dieses Getriebe bewirkt den Antrieb der Spiegelreflexeinrichtung und der Betätigung des vorzugsweise mit einer halboder vollautomatischen Springblende versehenen Objektives 75. Die Spiegelreflexeinrichtung besteht aus dem Spannhebel 76, der um den Drehpunkt 77 gelagert ist und durch die Feder 78 bewegt wird. Dieser Spannhebel 76 steht mit dem einen Hebelende mit dem Auslösehebel 67 in Verbindung, der mittels des Rastes 79 den Spannhebel 76 in der gespannten Lage gesperrt hält, wie dies Fig. 12 zeigt.
Am andern Hebelarm ist am Spannhebel 76 der vorzugsweise einstellbare Druckbolzen 80 angeordnet, der gegen die Sperrklinke 81 wirkt, welche um den Drehpunkt 82 gelagert ist und durch die Feder 83 jeweils in die Sperrlage bewegt wird. Die Sperrklinke 81 umgreift in der Sperrlage den ebenfalls vorzugsweise einstellbaren Bolzen 84 des Spiegels 85 in der Refleizlage von 450, der um den Drehpunkt 86 schwenkbar gelagert und bei Auslösung aus dieser Sperrlage durch die Feder 87 nach oben geschwenkt wird, wie dies die Fig. 11 darstellt. An dem Spannhebel 76 ist weiter der Stift 88 befestigt, durch welchen der um den Drehpunkt 89 gelagerte Hebel 90 für die Auslösung der Springblendeneinrichtung des Objektives 75 betätigt wird.
Am Hebel 90 ist ein ebenfalls vorzugsweise einstellbarer Druckbolzen 91 angeordnet, der gegen den Schaltstift 92 für die Auslösung der Springblende stösst. An dem Spiegel 85 bzw. seinem Halter befindet sich, wie insbesondere Fig. 9 zeigt, seitlich die Lasche 93. Diese stösst, wenn der Spiegel 85 aus seiner Reflexlage ausgelöst ist, bei dieser Schwenkbewegung an die Schräge 94, die einen Bestandteil des Sperrhebels 17 bildet, und bewegt dabei diesen aus der Sperrlage, so dass alsdann das Verschlussgetriebe freigegeben ist und ablaufen kann.
Der Spannhebel 76 steht ausserdem mit seinem andern Hebel mit einem Vorlaufwerk 95 in Verbindung, das nach dem Ausführungsbeispiel am Boden des Trägers 2 angeordnet ist. Das Vorlaufwerk 95 besteht im wesentlichen aus dem Aufzugshebel 96, mit dessen Lagerwelle 97 eine Kurbelscheibe 98 fest verbunden ist, deren Stift 99 den Schieber 100 betätigt, der unter der Wirkung der Feder 101 steht. Der Schieber 100 wird durch die beiden Bolzen 102 in den Schlitzen 103 einer
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Platine geführt und ist mit seinem umgewinkelten Teil als Zahnstange 104 ausgebildet, durch die das Hemmwerk, bestehend aus den Triebrädern 105, 106, 107, dem Ankerrad 108 und dem Anker 109, seinen Antrieb erhält.
Das Vorlaufwerk 95 besitzt weiter den mehrarmigen Sperrhebel 110, der um den Drehpunkt 111 lagert und durch die Feder 112 jeweils in die Sperrlage bewegt wird. Der Sperrhebel 110 steht durch seinen Stift 113 mit dem zweiarmigen Hebel 114 in Verban- dung, der um den Drehpunkt 115 gelagert ist und mit seinem andern Ende die Bewegung des Ankers 109 sperrt oder freigibt. Ausserdem kommt der mittlere Arm in den Bewegungsbereich der an der Zahnstange 104 befestigen Lasche 116, die hiedurch den Sperrhebel 110 aus der Sperrlage bewegt.
Beim Auslösen des Spannhebels 76 gleitet dessen Ende zunächst an der Schräge 117 des Sperrhebels 110 entlang und bewegt hiedurch denselben so weit, dass der damit in Verbindung stehende Hebel 113 den Anker 109 freigibt. Dadurch tritt das Hemmwerk durch die Wirkung der Feder 101 in Tätigkeit, aber der Sperrhebel 110 hält trotzdem mit seiner Sperrnase noch den Spannhebel 76 fest. Die Freigabe aus dieser Sperrlage erfolgt erst, nachdem im Zuge der weiteren Ablaufbewegung die Zahnstange 104 mit ihrer Lasche 116 den Spannhebel 110 vollständig aus seiner Sperrlage verschwenkt hat.
Das Zurückbewegen des ausgelösten Spannhebels 76 in seine Spannlage und ebenso das Zurückschwenken des ausgelösten Spiegels 85 in seine Reflexlage erfolgt gleichzeitig beim Aufzug des Getriebes durch den Schnellaufzugshebel 19, wobei der Spannhebel 76 durch den am Zahnrad 73 befestigten Mitnehmerstift 118 und der Spiegel 85 durch den am Zahnrad 74 befestigten Mitnehmer 119 in die vorerwähnten Stellungen bewegt wird. Mit dem Verschlussgetriebe kann noch ein Zählwerk betätigt werden, das durch das Zahnrad 120 angetrieben wird. Die vom Objektiv 75 kommenden Strahlen werden über den Spiegel 85 der Bildfeldlinse 121 zugeleitet, wobei ausserdem noch zusätzlich optische Mittel vorgesehen sein können, die eine seiten- und höhenrichtige Betrachtung des Bildes gestatten.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen, die bewirkt, dass der Aufzug des gemeinsamen Triebwerkes für Verschluss, Filmtransport, Spiegel- und Blendenauslösung nur bei abgelaufenem Verschluss betätigt werden kann und alsdann bis zur folgenden Auslösung gesperrt bleibt. Gemäss dieser Sperreinrichtung arbeitet mit dem Sperrhebel 17 ein Schalthebel 122 zusammen, der um den Drehpunkt 123 der Deckkappe 124 gelagert ist und durch die Wirkung der Feder 125 gegen den Sperrhebel 17 anliegt. Der Schalthebel 122 ist mit dem Schaltglied 126 fest verbunden, das eine tangentiale Fläche 127 besitzt. Das Schaltglied 126 ist unterhalb dem hohl ausgebildeten Schnellaufzugshebel 19 derart gelagert, dass es in dessen Schwenkbereich liegt.
Der Schnellaufzugshebel 19 hat einen gemäss seiner äusseren Form entsprechenden umlaufenden, nach unten gezogenen Rand 128, der im Bereiche des Schaltgliedes 126 eine Aussparung 129 aufweist. Dieselbe ist derart angeordnet und ausgebildet, dass der Schnellaufzugshebel 19 bei seiner Bewegung gemäss der in Fig. 4 gezeigten Lage des Schaltgliedes 126 an dasselbe anstösst, wodurch die Aufzugsbewegung gesperrt bzw. behindert ist. Demgegenüber gestattet die in Fig. 5 gezeigte Lage des Schaltgliedes 126 die unbehinderte Aufzugsbewegung.
Die Wirkungsweise der Sperreinrichtung ist folgende :
Bei aufgezogenem Verschluss nehmen die einzelnen Teile der Einrichtung die in den Fig. 1-4 gezeigte Lage ein. Der Verschlussablauf ist hiebei durch den Sperrhebel 17. gesperrt. Dieser hat gleichzeitig den anliegenden Schalthebel 122 in eine solche Lage bewegt, dass dessen Schaltglied 126 eine Bewegung des Schnellaufzuges verhindert. In dieser Lage ist somit kein Aufzug des Verschlussgetriebes und des Filmtransportes möglich, so dass auch keine Leerbilder entstehen können. Damit ist zwangsläufig veranlasst, dass erst eine Auslösung erfolgen muss, bevor ein Aufzug möglich ist. Bei dieser Auslösung, die durch die Betätigung des Auslösehebels 67 erfolgt, gibt dessen Rast 79 den Spannhebel 76 frei, der alsdann durch die Wirkung der Feder 78 den Spiegel 85 aus seiner Reflexlage auslöst.
Dieser bewegt seinerseits bei der Schwenkbewegung durch die Lasche 93, die hiebei an die Schräge 94 des Hebels 17 anstösst, diesen aus der Sperrlage, so dass alsdann der Verschluss ablaufen kann. Gleichzeitig mit dieser Bewegung verschwenkt der Hebel 17 den hieran angelenkten Schalthebel 122, dessen Schaltglied hiedurch in eine solche Lage bewegt ist, dass alsdann die Aufzugsbewegung freigegeben wird und durchgeführt werden kann. Bei dieser Aufzugsbewegung werden alle Funktionsglieder wieder in ihre Ausganslage zurückgeführt.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel, und ihre Anwendung ist auch bei solchen photographischen Kameras möglich, die keine Spiegelreflexeinrichtung besitzen oder Objektive ohne Springblende benutzen. Bei solchen Kameras erübrigt sich bei Anwendung der Erfindung die Anordnung der Mittel für die Spiegelreflexeinrichtung und das Auslösen der Springblende. Die Auslösung des Verschlusses
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kann bei dieser vereinfachten Ausführung auch dadurch erfolgen, dass der Auslösehebel 67 gleichzeitig als Sperrhebel für das Verschlussrad 10 ausgebildet ist, so dass bei seiner Betätigung gleichzeitig das Verschlussrad 10 freigegeben und ebenso die B-Einstellung gesteuert wird. Diese Wirkungsweise kann auch dadurch erreicht werden, dass der Auslösehebel 67 mit dem Sperrhebel 17 gekoppelt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographische Kamera mit Schlitzverschluss, bei welcher der Ablauf und Aufzug des Verschlusses, des Filmtransportes und bei Anordnung einer Spiegelreflexeinrichtung die Spiegelbewegung durch ein gemeinsames Triebwerk, vorzugsweise mittels eines Schnellaufzuges, betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen Seite der Kamera, vorzugsweise im Bereiche des Raumes über der Filmaufwickelspule , 5), das Triebwerk für den Verschluss und den Filmtransport (8-33) und auf der andern Seite der Kamera, vorzugsweise im Bereich des Raumes über der Filmabwickelspule (6, 7), die Einrichtung zum Einstellen und Regeln der Belichtungszeit (38-63) angeordnet ist,
wobei die Verbindung zwischen diesen Einrichtungen durch
EMI6.1
des Verschlussablaufes im Bereich der eingestellten Belichtungszeiten steuern.