<Desc/Clms Page number 1>
Verschluss für photographische Kameras
Die Erfindung betrifft einen Verschluss für photographische Kameras, der aus einem endlosen lichtundurchlässigen Band besteht, welches über beiderseits des Belichtungsstrahlenganges angeordnete Walzen geführt ist, von denen die eine von einer Feder beaufschlagt ist und bei ihrer Drehung das Band mitbewegt, welches mindestens zwei Öffnungen besitzt, die sich dann im Bereiche des Belichtungsstrahlenganges treffen und diesem dabei Durchtritt gewähren.
Bei einem bekannten Verschluss dieser Art sind seitlich, u. zw. auf der einen Seite neben dem erst freizugebenden und dann wieder zu unterbrechenden Strahlengang zwei Walzen gelagert, an denen die Enden eines den Verschlussvorhang bildenden Bandes befestigt sind. Das Band ist von der einen Walze her über eine auf der andern Seite neben dem Strahlengang angeordnete Umlenkwalze und anschliessend zurück, also gegenläufig, zur andern genannten Walze hin geführt. Im Band sind zwei Öffnungen vorhanden. Sie sind so angeordnet, dass das eine Loch sich beim Ablauf des Bandes, d. h. einerseits von der einen Walze zur Umlenkwalze hin, mit dem andern Loch im Bereich des Strahlenganges trifft, wenn dieses anderseits von der Umlenkwalze zur ändern Aufwickelwalze zurück läuft.
Beide dabei über-bzw. hintereinander stehenden Löcher bilden in diesem Augenblick die Lichtdurchgangsöffnung, die sich beim Weiterlauf des Bandes wieder schliesst. Die eine Walze steht unter Federkraft und ist bestrebt, das Band auf sich aufzuwickeln. Durch entgegen dieser Federkraft gerichtetes Aufwickeln des Bandes auf die andere Walze wird der Verschluss gespannt. Auch dabei treffen sich die Öffnungen im Band, der Verschluss öffnet sich also und erlaubt beispielsweise, wenn der Bewegungsvorgang zu diesem Zeitpunkt unterbrochen wird, die Bildeinstellung auf einer Mattscheibe. Beim Verschlussablauf wickelt sich das Band rückläufig auf die unter Federkraft stehende Walze auf, wobei die aneinander vorbeilaufenden Öffnungen, wie schon erwähnt, im Band den Strahlendurchtritt zulassen.
Ein weiterer bekannter Verschluss für photographische Kameras besitzt ein endloses lichtundurchlässiges Band, welches über beiderseits des Belichtungsstrahlenganges angeordnete Walzen geführt ist. Die eine dieser Walzen ist von einer Feder beaufschlagt und bewegt bei ihrer Drehung das Band so, dass zwei im Band befindliche Öffnungen einander im Bereiche des Belichtungsstrahlenganges treffen und diesem dabei Durchtritt gewähren. Bei diesem Verschluss wird die von der Feder beaufschlagte Antriebswalze beim Spannen entgegen ihrer späteren Ablaufrichtung gedreht. Bei der dabei erfolgenden Rückbewegung des Bandes treffen sich die Öffnungen im Bereiche des Belichtungsstrahlenganges. Auch dieser Verschluss öffnet sich also beim Spannvorgang.
Diese beiden bekannten Verschlüsse sind für Kameras mit Mattscheibeneinstellung geeignet, aber für Rollfilmkameras, bei denen im Raum zwischen dem Objektiv und dem Bildfenster keine den Strahlengang unterbrechenden Glieder, wie beispielsweise Reflexspiegel oder Hilfsverschlüsse, angebracht sind, unbrauchbar.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Verschluss der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er sich bei seinem Spannen nicht öffnet, dass er also ebenso wie die üblichen mit Sektoren versehenen Zentralverschlüsse allgemein verwendbar ist.
Zu diesem Zweck ist an einem Verschluss der eingangs genannten Art erfindungsgemäss die das Band antreibende Walze nur im Sinne des Entspannens der Feder drehbar gelagert, gegen Rückdrehung aber gesichert.
<Desc/Clms Page number 2>
Das Verschlussband kann sich also stets nur in einer Richtung bewegen. Wenn die Art des Spannens der die Antriebswalze beaufschlagenden Feder so gewählt ist, dass sich beim Spannen die Antriebswalze nicht bewegt, dann steht auch das Verschlussband still. Es bewegt sich dann nur beim Verschlussablauf und auch nur immer im gleichen Umlaufsinn. Der erfindungsgemässe Verschluss unterscheidet sich also durch diesen Funktionsablauf vorteilhaft von den eingangs genannten bekannten Verschlüssen seiner Gattung.
Die Antriebswalze kann mit einer aufgerauhten, den Reibungsschluss zwischen ihr und dem Verschlussband erhöhenden Oberfläche versehen sein. Sie kann aber auch eine umlaufende Reihe von Zähnen besitzen, die in im Verschlussband vorgesehene Perforationslöcher eingreifen, so dass ein praktisch schlupfloser Antrieb des Verschlussbandes erfolgt.
Die zwischen den Walzen gespannten Bahnen des Verschlussbandes können in einem durch denDurchmesser der Walzen bestimmten Abstand voneinander verlaufen. Es ist aber vorteilhaft, wenn diese Bahnen räumlich möglichst dicht aneinander liegen. Dies kann durch entsprechend angeordnete Umlenkrollen erreicht werden. Um die Spannung des Bandes regeln zu können, kann man eine der Walzen oder auch eine der Umlenkrollen parallel zu sich selbst verstellbar anordnen.
Die in das Verschlussband eingebrachten Belichtungsöffnungen können beliebige Form haben. Die vorzugsweise anzuwendende Kreisform erbringt den Vorteil, dass die beim Verschlussablauf einander treffenden Öffnungen von der Mitte des Strahlenganges her eine sich dann bis zur vollen Kreisform entwik- kelnde Lichtdurchgangsöffnung bilden, wonach sich diese Öffnung im gegenläufigen Sinne wieder schliesst.
Die Lichtdurchgangsöffnung ist nur in demjenigen Augenblick des Verschlussablaufes voll kreisrund geöffnet, in dem die beiden kreisförmigen Öffnungen im Verschlussband einander genau gegenüberstehen. Um die Möglichkeit zu haben, die Lichtdurchgangsöffnung länger voll offen zu halten, als es durch das ungehemmt ablaufende Verschlussband gegeben ist, kann die Drehbewegung der Antriebswalze vom Augenblick des vollen kreisrunden Offenstehens der Lichtdurchgangsöffnung an für einstellbare Zeitdauer gehemmt werden. Damit sich die Lichtdurchgangsöffnung während des gehemmten Ablaufes des Verschlussbandes nicht verkleinert, wird den Öffnungen im Verschlussband vorzugsweise eine in dessen Ablaufrichtung langlochartig verlaufende Form gegeben.
Die Lichtdurchgangsöffnung nimmt bei einem Verschluss- Åablauf nach ihrer Entwicklung zur Kreisform dann die Form eines sich in der Ablaufrichtung streckenden und wieder zu einem Kreis zusammenziehenden Langloches an. Die Hemmung des Verschlussablaufes erfolgt dann zweckmässigerweise in dem Zeitraum, in dem die Lichtdurchgangsöffnung langlochartig, also voll geöffnet ist.
Die Ablaufebene des Verschlussbandes, also der Ort, an dem die Lichtdurchgangsöffnung gebildet wird, kann sowohl an die Blendenebene des Aufnahmeobjektivs als auch dicht an die dem Bildfenster zugekehrte Seite der Hinterlinse des Objektivs gelegt sein. Die letztgenannte Art der Anordnung hat insbesondere Vorteile, wenn der Verschluss fest in eine mit Auswechselobjektiven ausgerüstete Kamera eingebaut ist.
Es sind Auswechselobjektive bekannt, bei denen einem gemeinsamen, fest in die Kamera eingebauten Hinterglied auswechselbare Vorderglieder zugeordnet sind. Wenn der erfindungsgemässe Zentralerschluss in eine mit derartigen Objektiven bestückte Kamera eingebaut ist, kann man die eine Bahn des Verschlussbandes längs der einen Seite des hinteren Objektivgliedes und die andere Bahn des Verschlussbandes längs der andern Seite des hinteren Objektivgliedes verlaufend anordnen.
An Hand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert, ohne sich auf diese Beispiele zu beschränken. Dabei wird noch auf weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung eingegangen.
Es zeigen : Fig. 1 in Draufsicht eine schematische Darstellung der Führung des endlosen Verschlussbandes, Fig. 2 in Ansicht auf das Verschlussband an Hand der Einzeldarstellungen a bis g verschiedene Zwischenstellungen des ablaufenden Verschlussbandes, Fig. 3 eine Seitenansicht einer teilweise aufgeschnittenen photographischen Kamera, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine teilweise aufgeschnittene andere photographische Kamera, Fig. 5 in Ansicht im Schnitt eine Antriebswalze für das Verschlussband, Fig. 6 eine Teildarstellung der Fig. 5, wobei die Teile eine andere als in Fig. 5 gezeigte Lage einnehmen, Fig. 7 und 8 die in Fig. 5 und 6 in Seitenansicht dargestellte Verriegelvorrichtung für die Antriebswalze in Draufsicht in verschiedenen Betriebsstellungen, Fig. 9 in perspektivischer Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verschlusses, Fig. 10 das in Fig.
9 erkennbare Hemmwerk in Draufsicht.
Das endlose Verschlussband ist in den Figuren mit 1 bezeichnet. Es ist, wie Fig. 1 zeigt, mit vier Öffnungen 2 ; 3. 4 und 5 versehen und um zwei Walzen 6 und 7 gelegt. Eine von diesen Walzen steht unter Federkraft und wird im durch die Pfeile angedeuteten Diehsinn angetrieben, wobei sie das reibungsschlüssig anliegende Verschlussband 1 und die andere Walze mitbewegt. Durch zwei Umlenkrollen 8 und 9
<Desc/Clms Page number 3>
sind die zwischen den Walzen 6 und 7 verlaufenden Bahnen des Verschlussbandes 1 in räumlich nahen Abstand aneinander gebracht. Die strichpunktierte Linie 10 deutet die Achse des zu unterbrechenden bzw. freizugebenden Strahlenganges an. In der in Fig. 1 dargestellten Lage des Verschlussbandes 1 unterbrechen die beiden Bahnen des Bandes 1 den Strahlengang.
Dieser Lage entspricht die in Fig. 2a dargestellte Stellung des Verschlussbandes 1, von dem in Fig. 2 in Draufsicht in Pfeilrichtung 11 (Fig. 1) nur die zwischen den Walzen 6 und 7 verlaufenden Bahnen in gestreckter Lage erkennbar sind. Bei einem Verschlussablauf bewegt sich das die Öffnung 2 tragende Teil des Verschlussbandes 1 in Richtung des Pfeiles 12 (Fig. 2a), während sich das die Öffnung 4 enthaltende Bandteil gegenläufig in Richtung des Pfeiles 13 bewegt. Die beiden Öffnungen 2 und 4 haben die Form von sich in Ablaufrichtung erstreckenden Langlöchern. Die Fig. 2b zeigt den Augenblick im Verschlussablauf, in dem die beiden Öffnungen 2 und 4 einander getroffen haben und von der Mitte (Achse 10) her sich die Lichtdurchgangsöffnung 14 bildet.
Sie entwickelt sich über die Kreisform (Fig. 2c) zu einem Langloch (Fig. 2d), wenn beide Öffnungen 2 und 4 einander dekken. Danach schliesst sich die Lichtdurchgangsöffnung 14 über die Kreisform (Fig. 2e) und die in Fig. 2f gezeigte Form, bis beide Bandteile den Strahlengang wieder unterbrechen, siehe Fig. 2g. Wenn die Licht-
EMI3.1
dann kann die Bewegung des Verschlussbandes 1 durch ein einschaltbaresund auf verschieden lange Ab laufzeiten einstellbares Hemmwerk gebremst werden. Vorteilhafterweise setzt die Bremsung erst dann ein, wenn die Lichtdurchgangsöffnung 14 die in Fig. 2c dargestellte Kreisform hat. Die Bremsung kann dann
EMI3.2
zum Kreis (Fig. 2e) wirksam sein und dann wieder aufgehoben werden, so dass sich der Verschluss ungebremst zur Kreisform öffnet und von dieser aus auch wieder ungebremst schliesst.
In Fig. 3 ist mit 15 ein Kameragehäuse bezeichnet, an das in Pfeilrichtung 16 ein Fassungskörper 17 mit einem Aufnahmeobjektiv18 ansetzbar ist. Im Bereich der Blendenebene des Objektivs 18 hat der Fassungskörper 17 eine Ausnehmung 19. in die im mit dem Kameragehäuse 15 verbundenen Zustand das Verschlussband 1 des fest in das Kameragehäuse 15 eingebauten Verschlusses eintreten kann ; Das Verschlussband ist in der in Fig. 1 dargestellten Art geführt. Es sind die Umlenkrolle 8 und die Walze 6 erkennbar.
Das Verschlussband ist in einer Lage gezeichnet, in der zwei Öffnungen, beispielsweise die Öffnungen 2 und 4, im Bereich des Strahlenganges einander gegenüberstehen, der Verschluss also geöffnet ist.
Der Fassungskörper 17 kann gegen einen andern Fassungskörper, der ein Objektiv anderer Brennweite enthält, ausgewechselt werden.
Die Fig. 4 zeigt in Draufsicht ein Kameragehäuse, in das der Bandverschluss fest eingebaut ist. Das endlose Verschlussband 1 ist ohne Umlenkrollen lediglich über zwei Walzen 6 und 7 geführt. Zwischen den beiden Bahnen des Verschlussbandes 1 ist das Hinterglied 20 des Aufnahmeobjektivs angeordnet. Die Vorderglieder des Aufnahmeobjektivs sind in einem Fassungskörper 21 gehalten, der fest oder auch auswechselbar an der Vorderwand des Kameragehäuses lagert. Im Falle seiner Auswechselbarkeit zählt das Objektiv zu jener bekannten Gattung, bei der einem fest im Kamerakörper verbleibenden Objektivhinterglied auswechselbare Objektiworderglieder zugeordnet sind.
In Fig. 4 ist das Verschlussband 1 mit zwei Öffnungen versehen, die im gezeichneten Zustand einander gegenüberstehen und den Strahlendurchtritt durch das Objektiv zulassen. Die Anzahl der Öffnungen im Verschlussband kann beliebig sein. Sie hängt von der Länge des Bandes ab. Die Anzahl der Öffnungen bestimmt auch den Umlaufweg des Bandes bei einem Verschlussablauf. Das in Fig. 4 dargestellte, mit zwei Öffnungen versehene Band muss bei einem Verschlussablauf, also von einer Schliessstellung zur an-' dem, ein halbes Mal umlaufen. Das in Fig. 1 gezeichnete Band, in das vier Öffnungen eingebracht sind, braucht dagegen bei einem Verschlussablauf nur ein-viertel Mal umzulaufen.
Die Fig. 5-8 zeigen eine Antriebsvorrichtung für das Verschlussband l, das in der in Fig. 1 dargestellten Art und Weise von der Walze 6 über die Umlenkrollen 8 und 9 zur Walze 7 und von dieser wieder zurück zur Walze 6 geführt ist. Das Verschlussband 1 ist, wie in Fig. 5 erkennbar, mit einer Perforation 22 versehen, in die eine an der Walze 6 vorgesehene umlaufende Reihe von Zähnen 23 eingreift.
Gleiche Zähne können auch an der Walze 7 angebracht sein. Hiedurch ist eine schlupflose Verbindung zwischen der Walze 6 und dem Verschlussband 1 erreicht.
Die Walze 6 ist die Antriebswalze für den Verschluss. Sie ist lose drehbar auf einer Achse 24 gehalten, die in Zwischenwänden eines Kameragehäuses drehbar und axial verschiebbar gelagert ist. Innerhalb des Körpers der Walze 6 liegt eine Drehfeder 25, die einen Endes an der Walze 6 und andern Endes an der Achse 24 festgelegt ist. Mit der Walze 6 ist eine Sperrscheibe 26 verbunden, die eine Sperrnase 27 be- sitztlehe auch Fig. 7 und 8. In den Bewegungsbereich der Spermase 27 ragen Sperrarme 28 und 29 eines Sperrhebels 30, der mittels eines Federstückes 31 an der Aussenwand 32 des Kameragehäuses beweglich
<Desc/Clms Page number 4>
gehalten ist. Ein weiterer Tastarm 33 des Sperrhebels 30 untergreift eine an der Achse 24 befestigte Scheibe 34.
Die Achse 24 durchdringt die Aussenwand 32 und bildet, mit einer Kappe 35 versehen, die Auslösetaste des Verschlusses.
Andern Endes ist auf der Achse 24 ein Ritzel 36 befestigt, das mit einem Zahnrad 37 kämmt, welches mit dem Filmschaltwerk der Kamera in Verbindung steht. Bei jeder Filmfortschaltung wird dadurch der Achse 24 eine bestimmte, stets gleich grosse Drehung erteilt. Die einen Endes mit der Achse 24 verbundene Drehfeder 25 wird dabei gespannt, da die Walze 6, in der das andere Fedelende festliegt, durch Anlage der Sperrnase 27 am Sperrarm 29 gegen Drehung gesichert ist. Die Fig. 5 und 8 zeigen die Lage der Verschlussteile in gespannter oder auch abgelaufener Ruhestellung. Eine Rückdrehung der Achse 24 ist durch eine nicht näher dargestellte Rückdrehsicherung, z. B. ein Sägezahnrad mit Sperrklinke, verhindert.
Durch Druck auf die Kappe 35 wird die Achse 24 axial entgegen der Kraft einer Feder 38 verschoben und dadurch der Verschluss ausgelöst. Bei dieser Verschiebung drückt nämlich die Scheibe 34 auf den Tastarm 33, wodurch der Sperrhebel 30 verschwenkt und sein Sperrarm 29 aus dem Bewegungsbereich der Sperrnase 27 tritt. Die Sperrscheibe 26 und damit auch die Walze 6 sind freigegeben und drehen sich unter der Kraft der Drehfeder 25 in Richtung des Pfeiles 139 (Fig. 7), bis die Sperrnase 27 auf den Sperrarm 28 trifft, der nur in der eingedrückten Stellung der Kappe 35 in den Bewegungsbereich der Sperrnase 27 ragt. Bei dieser nahezu vollen Umdrehung der Walze 6 wird das Verschlussband 1 von einer Schliessstellung zur andern bewegt. Die Lage die die Teile nach einem Verschlussablauf bei noch eingedrückter Kappe 35 einnehmen, ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
Wenn die Kappe 35 losgelassen wird, tritt die Achse 24 unter der Kraft der Feder 38 wieder in ihre Ruhestellung, siehe Fig.. 5. Dabei schwenkt auch der Sperrhebel 30 in seine Ruhelage, wobei sein Sperrarm 28 von der Sperrnase 27 abgleitet, zugleich aber sein anderer Sperrarm 29 in den Bewegungsbereich der Sperrnase 27 tritt. Die Sperrnase 27 bewegt sich dabei von der in Fig. 7 dargestellten Lage in die in Fig. 8 gezeigte Stellung, wobei das Verschlussband 1 innerhalb seiner den Strahlengang unterbrechenden Lage eine kurze Bewegung ausführt.
Der in den Fig. 5-8 gezeigte Verschluss läuft stets mit der gleichen Geschwindigkeit ab, die durch die der Drehfeder 25 gegebene Vorspannung bestimmbar ist.
Die Fig. 9 und 10 zeigen einen erfindungsgemässen Verschluss mit auf verschiedene Zeiten einstellbarer Ablaufzeit.
Mit 1 ist wiederum das endlose Verschlussband bezeichnet, das über Umlenkrollen 8 und 9 zwischen einer Antriebswalze 6 und einer andern Walze 7 gespannt ist. Wie beim Beispiel nach Fig. 5-8 hat das Verschlussband 1 eine Perforation 22, in die Zähne 23 der Walzen 6 und 7 eingreifen. Das Verschlussband 1 trägt zwei langlochartige Öffnungen 2 und 3. Es muss also von einer Schliessstellung zur andern ein halbes Mal umlaufen. Mit der Achse der Walze 6 ist ein Zahnrad 39 verbunden, das mit einem Antriebs- zahnrad 40 kämmt, an dem eine Sperrscheibe41 befestigt ist. Das Antriebszahnrad 40 und die Sperrscheibe 41 lagern lose drehbar an einer Achse 42, an der das eine Ende einer Drehfeder 43 festgelegt ist. deren anderes
EMI4.1
Sperrscheibe 41 ruht.
Die Sperrscheibe 41aus dem Gehäuse 48 herausragende Auslösetaste 49 und steht unter dem Einfluss einer ihn in die Ruhelage zie- henden Zugfeder 50. In dieserindHiFig9 undIO gezeichneten Ruhelage, der Schliessstellung des Verschlus- ses, liegt die Sperrnase 44 unter der Kraft der Drehfeder 43 am Sperrlappen 45 an.
Am Boden des Gehäuses 48 ist ein Hemmwerk gelagert. Seine Teile sind ein auf einem Bolzen 51 schwenkbarer Hebel, dessen Arm 52 in den Ablaufweg des Sperrwinkels 44 schaltharist. Der Hebelarm 52 liegt unter der Kraft einer Feder 53 gegen eine Kurvenscheibe 54 an, die durch einen Einstellknopf 55 verstellt werden kann, wodurch dem Hebelarm 52 verschiedene Stellungen gegeben werden können. Der andere Arm des Hebels ist mit einem verzahnten Segment 56 versehen, das mit einem Ritzel 57 kämmt, auf dessen Achse ein weiteres Ritzel 58 sitzt, welches in ein drittes Ritzel 59 eingreift, ;. n dessen Achse eine Hemmscheibe 60 befestigt ist.
Das aus dem Gehäuse 48 ragende Ende 61 der Achse 42 steht mit dem Filmschaltwerk der Kamera in Verbindung, so dass der Achse 42 bei einer Filmfortschaltung eine stets gleich grosse Drehung erteilt wird. Dadurch wird die Drehfeder43 gespannt. Dieses Spannen kann aber auch durch direktes Betätigen einer auf das Achsenende 61 aufgesetzten Handhabe vorgenommen werden. Die Achse 42 ist gegen Rückdrehung gesichert. Durch Druck auf die Auslösetaste 49 wird der Auslöseschieber 47 bewegt, so dass sein Sperrlappen 45 die Sperrnase 44 freigibt.
Durch die sich dann drehenden Zahnräder 40 und 39 wird die Walze i3 mit dem Verschlussband l belegt. In dem Augenblick, in dem dessen Öffnungen 2 und 3 die in Fig. 2c dargestellte kreisrunde Lichtdurchgangsöffnung 14 bilden, trifft die Sperrnase 44 auf den Hebelarm 52.
<Desc/Clms Page number 5>
In Fig. 10 ist die in dieser Lage befindliche Sperrnase in gestrichelten Linien dargestellt und mit 144 be- zeichnet. Für die Zeitdauer der Entwicklung der Lichtdurchgangsöffnung vom Kreis zum Langloch und zurück zum Kreis (Fig. 2c, 2d, 2e) treibt die Sperrnase 44 durch Einwirken auf den Hebelarm 52 das Hemmwerk an. Die Ablaufgeschwindigkeit des Verschlussbandes 1 wird dadurch verzögert.
Nach dem Abgleiten der Sperrnase 44 vom Hebelarm 52 bewegen sich die Verschlussteile ungehindert weiter, bis die Sperrnase 44 auf den Sperrlappen 46 trifft, der nur dann, wenn die Verschlussauslösetaste 49 noch eingedrückt ist, in seinen Ablaufweg ragt. In Fig. 10 ist die Sperrnase gestrichelt 111 dieser Stellung dargestellt und mit 244 bezeichnet. Der Verschluss befindet sich dann in seiner Schliessstellung. Nach Freigabe der Verschlussauslösetaste 49 wird sie von der Feder 50 in die Ruhelage bewegt. Der Sperrlappen 46 gleitet dabei von der Sperrnase 44 ab, in deren Ablaufweg aber inzwischen der Sperrlappen 45 getreten ist. Diese kurze Drehung der Sperrscheibe 41 hat nur eine kleine Bewegung des Verschlussbandes 1 innerhalb dessen Schliessstellung zur Folge.
Durch Verstellen der Kurvenscheibe 54 kann, wie schon gesagt, der Hebelarm 52 so verstellt werden, dass die Sperrnase 44 früher oder später auf ihn trifft oder in überhaupt nicht berührt, so dass der Ver- schluss mehr oder minder gehemmt oder aber auch ungehemmt ablaufen kann. Der Ort des Abgleitens der Spermase 44 vom Hebelarm 52 ist unveränderlich und so gewählt, dass zu diesem Zeitpunkt eine Belichtungsöffnung gemäss Fig. 2e gebildet ist die Belichtungsöffnung sich also vom Langloch zum Kreis zu- rückgebildet hat. Die Zeitdauer der Wirksamkeit der Hemmung ist also von deren Beginn abhängig.
Die Verschlussteile werden so aufeinander abgestimmt, dass die am frühesten einsetzende, also zeitlich längste Hemmung erst dann beginnen kann, wenn sich die Belichtungsöffnung zum Kreis (Fig. 2c) entwickelt hat. Im Bereich der Entwicklung der Belichtungsöffnung vom Kreis zum Langloch und zurück zum Kreis erfolgt dann der Beginn der Hemmungen für kürzere Verschlussablaufzelten.
Die Baubreite des neuen Verschlusses, also seine Ausdehnung beiderseits der Achse des Belichtungsstrahlenganges, kann, wenn räumliche Einbauverhältnisse dies erfordern, verringert werden. Nach Anordnung weiterer Umlenkrollen könnten, auf die Darstellung in Fig. 1 bezogen, die Achsen der Walzen 6 und 7 weiter nach. rechts und zugleich auch näher aneinander herangerückt werden. Auch wäre es mög- lich, die nicht als Antriebsglied dienende Walze durch eine im Durchmesser kleinere Rolle zu ersetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verschluss für photographische Kameras, der aus einem endlosen lichtundurchlässigen Band besteht, welches über beiderseits des Belichtungsstrahlenganges angeordnete Walzen geführt ist, von denen die eine von einer Feder beaufschlagt ist und bei ihrer Drehung das Band mitbewegt, welches mindestens zwei Öffnungen besitzt, die sich dann im Bereiche des Belichtungsstrahlenganges treffen und diesem dabei Durchtritt gewähren. dadurch-gekennzeichnet, dass die das Band antreibende Walze nur im Sinne des Entspannens der Feder drehbar gelagert, gegen Rückdrehung aber gesichert ist.