DE113514C - - Google Patents

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DE113514C
DE113514C DENDAT113514D DE113514DA DE113514C DE 113514 C DE113514 C DE 113514C DE NDAT113514 D DENDAT113514 D DE NDAT113514D DE 113514D A DE113514D A DE 113514DA DE 113514 C DE113514 C DE 113514C
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orange
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B56/00Azo dyes containing other chromophoric systems
    • C09B56/04Stilbene-azo dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es hat sich gezeigt, dafs die Dinitrostilbendisulfosäure
NO2-C6H3(SO3H)-CH=CH-C6H3- (S O3 H). NO,,
deren Darstellung weiter unten beschrieben wird, in Gegenwart von Natronlauge mit primären Mono- und Diaminen condensirt werden kann. Auf diese Weise werden neue Farbstoffe erhalten, welche ungeheizte Baumwolle gelb bis orange ausfärben. Als für diese Condensation besonders geeignet, hat sich die Dehydrothiotoluidinsulfosäure und das Primulin herausgestellt. Wird die Condensation mit Diaminen vorgenommen, so enthalten die resultirenden Farbstoffe im Allgemeinen eine freie Amidogruppe und können daher entweder in Substanz oder auf der Faser diazotirt werden und durch Combination mit »Entwicklern« dunklere Farbe geben.
Die hierzu benutzte Dinitrostilbendisulfosäure ist bisher noch nicht beschrieben worden. Sie ist verschieden von dem irrthümlich so bezeichneten schwachen gelben Farbstoff, der durch Oxydation der sogenannten Dinitrosostilbendisulfosäure erhalten wird. Zur Darstellung benutzt man folgende Vorschrift:
200 g ρ - nitrotoluolsulfosaures Natron werden in '2 1 80° C. heifsen Wassers gelöst, und nachdem unter starkem Umrühren 100 cc Natronlauge (30 pCt. Na O H) hinzugefügt sind, werden sofort 234 cc , unterchlorigsaures Natron (enthaltend 14 pCt. actives Chlor) bis zum schwachen Vorwalten des Chlors hinzugefügt. Ist dieser Punkt erreicht, so wird mit Salzsäure bis zur schwachen Alkalinität neutralisirt. Das gebildete Dinitrostilbendisulfosäurenatriumsalz läfst man hierauf nach Zufügen von Salz auskrystallisiren.
Das Natriumsalz bildet hellgelbe Blättchen, die freie Säure fast farblose kleine Nadeln. Die Lösung des Natriumsalzes giebt mit allen Reductionsmitteln eine blutrothe Färbung und ist gegen kaltes Permanganat unbeständig. Hierdurch unterscheidet sie sich scharf von der in' der Patentschrift 98760 beschriebenen Dinitrodibenzyldisulfosäure, welche in reinem Zustande diese Färbung nicht giebt und gegen kaltes Permanganat beständig ist.
Beispiel I. 47 kg dinitrostilbendisulfosaures Natron werden in 1000 1 Wasser gelöst. Zur Lösung werden 50 1 Natronlauge (30 pCt. Na O H) , und ι ο kg Anilin hinzugefügt und das Gemisch 10 bis 12 Stunden bei ungefähr 80° C. erhitzt. Dann wird die überschüssige Natronlauge neutralisirt und das ausfallende Product abfiltrirt und getrocknet. Es bildet ein rothes Pulver, welches in concentrirter Schwefelsäure mit carminrother Farbe löslich ist und ungeheizte Baumwolle direct gelborange färbt.
Die Reaction scheint durch folgende Gleichung zum Ausdruck gebracht zu werden:
CH-C6 H3(S 0,H)NO2 C H- C6 Ha (S O3 HJ-N2O-C6 H5
+ C6H5-NH2 = II. +H2O.
C H- C6H3(S O3 H) NO2
Beisp iel II. roo kg dinitrostilbendisulfosaures Natron und 70 kg dehydrothiotoluidinsulfosaures Natron werden in 1000 1 Wasser gelöst, 80 1 Natronlauge (30 pCt. Na O H) hinzugefügt und das Gemisch ungefähr 12 Stunden lang auf 90 bis ioo° C. erhitzt. Der sich ausscheidende Farbstoff wird abgeprefst und getrocknet. Er
CH-C6H3(SO3H)-NO2
+ .2
C H-C6H3(SO3H)- NO2
bildet ein gelbes Pulver, welches sich in Wasser mit gelber und in concentrirter Schwefelsäure mit carminrother Farbe löst. Er färbt ungeheizte Baumwolle brillant gelb. Seine Bildung wird wahrscheinlich durch folgende Gleichung ausgedrückt:
,N^
CH-C6H3(S O3 H) · NO2
CH-C6H3(SO3H)-N2O- C6 H3 (SO3 H)
CH- C6 H3 (SO3 H)-N2O-C6 H3 (SO3 H) C6H3(CH3)/ JCC6H3(SO3H)NH,
,N
C6Zi3 (CH3)
+ 2H2O.
C6H3 (CH3)
Beispiel III. 100 kg dinitrostilbendisulfosaures Natron in 500 1 Wasser gelöst werden mehrere Stünden mit 37 kg Benzidin und 100 1 Natronlauge (3OpCt1 NaOH) gekocht. Im Laufe der Condensation wird ■ die Lösung klar und nach einiger Zeit scheidet sich der Farbstoff daraus ab. Das Product ist ein in Wasser mit orangegelber Farbe lösliches rothes Pulver. Durch Zusatz von Säuren fällt ein brauner Niederschlag aus. Es färbt ungeheizte Baumwolle orange und kann auf der Faser diazotirt und entwickelt werden.
Die in der Patentschrift 99575 beschriebenen Farbstoffe zeigen vollkommen verschiedene Eigenschaften, verglichen mit den durch Condensation von Dinitrostilbendisulfosäure mit den entsprechenden Dehydrothioverbindungen erhaltenen Farbstoffen. Wenn auch die Constitution beider Farbstoffklassen nicht als aufgeklärt zu betrachten ist, so geht doch aus dem Studium der letzteren hervor, dafs sie eine gänzlich verschiedene Constitution besitzen, dafs nämlich die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Farbstoffe als gemischte Stilbenazobezw. Stilbenazoxyfarbstoffe zu betrachten sind, wohingegen die aus der Patentschrift 99575 bekannten als Benzylidenverbindungen eines Aldehydgruppen enthaltenden Stilbenfarbstoffes mit der Dehydrothiotoluidinsulfosäure angesehen werden müssen.
Die Verschiedenheiten des Verhaltens beider Farbstoffklassen ist aus folgender Tabelle ersichtlich :
Farbstoffe gemäfs Patentschrift 99575 Farbstoff nach vorliegendem Verfahren
Beispiel II
Auf Zusatz von verdünnter Säure zur
wässerigen Lösung.
Brauner Niederschlag, · beim Kochen unter Abscheidung der Dehydroverbindung. Die orangefarbene Lösung zeigt Aldehydreactionen. Sie giebt mit Hydrazinen gefärbte Niederschläge, z. B. Phenylhydrazin giebt einen braunen Niederschlag des Hydrazons, welcher Baumwolle orange färbt. Wenn die Lösung mit aromatischen, tertiären Aminen condensirt wird, entstehen Leukosulfosäuren des Triphenylmethans, die durch Oxydation in grüne Farbstoffe übergehen.
Brauner Niederschlag, beim Kochen unverändert.
Farbstoffe gemäfs Patentschrift 99575 Zuerst brauner Niederschlag, der rasch in
Lösung geht, während die Dehydroverbindung
als Diazoverbindung sich abscheidet. Die
orangefarbene Lösung zeigt Aldehydreactionen..
Farbstoff nach vor
liegendem Verfahren
Beispiel II
Auf Zusatz von Säure
und Nitrit.
Farbstoff geht langsam in Lösung. Brauner Niederschlag,
der sich nicht ver
ändert.
Auf Zusatz von
Natriumbisulfitlösung.
Unlöslich.

Claims (1)

  1. Pat E nt-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung gelber bis orangener direct färbender Baumwollfarbstoffe der
    Stilbengruppe, dadurch gekennzeichnet, dafs man Dinitrostilbendisulfosä'ure mit primären Aminen oder Diaminen in Gegenwart von kaustischen Alkalien condensirt.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE739909C (de) * 1940-11-28 1953-04-16 Geigy Ag J R Verfahren zur Herstellung von Stilbenazofarbstoffen
US5041632A (en) * 1987-08-12 1991-08-20 Ciba-Geigy Corporation Process for the preparation of 4,4'-dinitrostilbene-2,2-disulfonic acid
US7642302B2 (en) * 2005-12-29 2010-01-05 Firestone Polymers, Llc Modified asphalt binders and asphalt paving compositions
US7816429B2 (en) 2005-12-29 2010-10-19 Firestone Polymers, Llc Modified asphalt binders and asphalt paving compositions

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US7820739B2 (en) 2005-12-29 2010-10-26 Firestone Polymers, LLC & Heritage Research Group Modified asphalt binders and asphalt paving compositions

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