DE1130428B - Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren

Info

Publication number
DE1130428B
DE1130428B DEF25436A DEF0025436A DE1130428B DE 1130428 B DE1130428 B DE 1130428B DE F25436 A DEF25436 A DE F25436A DE F0025436 A DEF0025436 A DE F0025436A DE 1130428 B DE1130428 B DE 1130428B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
catalyst
oxygen
compounds
salts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF25436A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Otto-Erich Baender
Dr Lothar Hoernig
Dr Emmerich Paszthory
Dr Wilhelm Riemenschneider
Dr Ulrich Schwenk
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF25436A priority Critical patent/DE1130428B/de
Priority to DK241958AA priority patent/DK112519B/da
Priority to GB21114/58A priority patent/GB898790A/en
Priority to GB35108/58A priority patent/GB900829A/en
Priority to US806205A priority patent/US3121673A/en
Publication of DE1130428B publication Critical patent/DE1130428B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • B01J27/06Halogens; Compounds thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Säuren In einigen Patentschriften, z. B. der deutschen Auslegeschrift 1118 183, und den dazugehörigen Zusatzpatenten sind Verfahren beschrieben, nach denen Äthylen oder andere Olefine wie Propylen, Butylen, Penten mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen in Gegenwart von Redoxsystemen zu den entsprechenden Aldehyden, Ketonen und Säuren oxydiert werden.
  • Die in den genannten Patentschriften genannten speziellen Ausführungsformen betreffen entweder die Ausführung des Verfahrens an einem Festbettkontakt, bei dem ein inertes Trägermaterial mitverwendet wird, oder an einem flüssigen Kontakt, in dem die katalytisch wirksamen Substanzen in Wasser bzw. wasserhaltigen Lösungsmitteln gelöst sind.
  • Beide Methoden zeigen jedoch Nachteile. Beim Arbeiten mit dem Festbettkontakt bereitet die Abführung der verhältnismäßig großen Reaktionswärme Schwierigkeiten und erfordert einen großen technischen Aufwand, wie Röhrenöfen aus korrosionsbeständigem Material. Beim flüssigen Kontakt ist man auf Grund der beschränkten Löslichkeit der Katalysatorsalze in Wasser bzw. wasserhaltigen Lösungsmitteln an verhältnismäßig verdünnte Lösungen gebunden, wodurch die Höhe der Raum-Zeit-Ausbeute in unerwünschter Weise begrenzt wird. Das macht sich besonders beim Arbeiten unter Druck bemerkbar. Man muß daher, um eine Produktionshöhe zu erreichen, große und kostspielige Anlagen bauen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Nachteile der bisherigen Arbeitsweise vermeiden kann, wenn man die Umsetzung von Olefinen mit Sauerstoff oder molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen im sauren bis neutralen Medium in Gegenwart von Wasser, Carbonsäure, insbesondere Essigsäure, Salzen von Edelmetallen der VIII. Gruppe des Periodischen Systems, Eisenverbindungen und gegebenenfalls weiteren Salzen von Metallen, die in mehreren Wertigkeitsstufen auftreten können, so führt, daß von Beginn der Reaktion an ein Teil der Eisenverbindungen in hydrolysierter Form als Aufschlämmung in Wasser oder wasserhaltigen Lösungsmitteln vorliegt. Durch diese Verfahrensweise kombiniert man die Vorteile des Arbeitens mit hochkonzentrierten Katalysatorlösungen mit der Möglichkeit der gleichzeitigen sehr guten Abführung der Reaktionswärme. Auf diese Weise lassen sich die Umsätze beträchtlich erhöhen.
  • überraschenderweise hat außerdem in vielen Fällen die erfindungsgemäß vorgeschlagene Arbeitsweise mit einem Schlammkontakt die vorteilhafte Eigenschaft, durch eine gute Schaumbildung eine außerordentlich feine Gasverteilung zu bewirken, wodurch natürlich die Reaktion begünstigt wird. Durch eine richtige Führung des Schaumes läßt sich erreichen, daß gegebenenfalls die Hälfte oder auch schon ein Drittel der Katalysatormenge ausreicht, um den ganzen Reaktionsraum auszufüllen und voll am Umsatz zu beteiligen. Dadurch können wesentliche Katalysatormengen eingespart werden, was zu einer weiteren Verbilligung des Verfahrens führt.
  • Ein solcher Schlammkontakt kann hergestellt werden durch Auflösen der Katalysatorbestandteile in Wasser oder wasserhaltigem Lösungsmittel und nachträgliche Ausfällung eines Teils oder der gesamten Eisenverbindungen durch Hydrolyse. Beispielsweise kann man ein Eisensalz mit den anderen Katalysatorbestandteilen in Wasser auflösen und Essigsäure oder Salze der Essigsäure hinzugeben. Bei Raumtemperatur oder beim Erwärmen auf Arbeitstemperatur hydrolysiert das Eisensalz und bildet einen sehr feinen, für die Zwecke des vorliegenden Verfahrens besonders günstig wirkenden Eisenhydroxydschlamm. Die Ausfällung des Eisenschlammes kann durch Zugabe von Säure abgebremst oder auch verringert werden. Gegebenenfalls kann man die feine Verteilung des Schlammes in der Katalysatorlösung auch dadurch begünstigen, daß man diesem noch Dispergiermittel, wie ein Alkylphenylsulfonat, oder Schutzkoloide oder auch feinverteilte feste Stoffe, wie Aktivkohle oder Kieselgur, zugibt.
  • Die Menge des Eisenhydroxydschlammes kann in sehr weiten Grenzen variiert werden und soll zweckmäßig zwischen 5 und 900/n des Gesamtvolumens betragen. Zuweilen läßt sich beobachten, daß nach einiger Zeit die Wirksamkeit des Schlammkatalysators nachläßt, da sich im Laufe der Zeit grobkörnigere Partikeln bilden. In diesem Falle kann man die Aktivität des Katalysators wieder verbessern, wenn man den Schlamm von Zeit zu Zeit ganz oder zum Teil oder wenn man laufend einen Teil des Schlammes abzieht und in Mineralsäure, vorzugsweise Halogenwasserstoffsäure, löst, wobei die Säure zweckmäßig in etwa der berechneten Menge verwendet wird, und die Lösung in das System zurückführt. Gegebenenfalls kann man den Schlamm auch vor der Lösung in der Säure einer thermischen Behandlung bei relativ niedrigen Temperaturen unterwerfen, und zwar bei solchen Temperaturen, bei denen noch keine Bildung säureunlöslicher Oxyde eintritt. Bevorzugt verglüht man also den Schlamm bei schwacher Rotglut, um organische Bestandteile zu entfernen.
  • Die Eindosierung der Reaktionsgase mit Hilfe von Fritten ist für das vorliegende Verfahren weniger geeignet, weil leicht Verstopfungen auftreten können. Vorteilhafterweise kann man die Gase eindüsen, was bei der besonderen Neigung dieser Katalysatoren zur feinen Gasverteilung keine Nachteile mit sich bringt.
  • Bei Verwendung von Umlauf- oder Kreisstufenapparaturen oder von Strömungsrohren soll nicht etwa die über dem Bodensatz stehende Flüssigkeit, sondern die gesamte, weitgehend homogene Schlammsuspension im Kreislauf strömen. Meist gelingt es, besonders durch Schäumen begünstigt, auch ohne Verwendung von Pumpen einen ausreichenden Katalysatorkreislauf zu erzielen. Es ist jedoch auch ein Einsatz von geeigneten Pumpen möglich.
  • Die Erfindung läßt sich z. B. bei solchen Verfahren anwenden, in denen die Olefine in neutralem bis saurem Medium mit oxydierenden Agenzien, besonders Sauerstoff oder freien Sauerstoff enthaltenden Gasen, in Gegenwart von Wasser, Redoxsystemen - vorwiegend anorganischer Natur - und solchen Edehnetallverbindungen, die mit den Olefmen Additionsverbindungeen bzw. Komplexe bilden, oxydiert werden.
  • Das vorliegende Verfahren wird also zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei 50 bis 120°C, ausgeführt, wobei es erforderlich ist, beim Arbeiten bei Temperaturen über 100°C unter erhöhtem Druck zu arbeiten. Gegebenenfalls kann man aber auch bei tieferen oder noch höheren Temperaturen, z. B. bei 140° C, arbeiten, wenn hiermit im allgemeinen auch keine besonderen Vorteile verbunden sind.
  • Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausführungsform kann nicht nur angewandt werden, wenn Eisensalze als das einzige Redoxsystern in dem Katalysator zugegen sind. Sie kommt vielmehr auch für solche Ausführungsformen in Frage, bei denen als weitere Redoxsysteme Verbindungen anderer Metalle, z. B. des Kupfers, Cers, Antimons, Mangans, Chroms, Titans, Zinns, Thalliums, Urans, im Gemisch mit Eisenverbindungen enthalten sind. Es ist ferner möglich, Katalysatormischungen zu verwenden, in denen beispielsweise Eisenverbindungen und Verbindungen der vorstehend genannten Metalle im Gemisch mit Verbindungen anderer Elemente zugegen sind, die in mehreren Oxydationsstufen auftreten können, z. B. Verbindungen des Quecksilbers, Vanadins, Bleis, Osmiums, und Selens.
  • Als Verbindungen, die mit Athylen Additionsverbindungen bzw. Komplexe bilden können, kommen z. B. Salze des Palladiums, Platins, Rhodiums in Frage, als oxydierende Mittel besonders Sauerstoff, gegebenenfalls in Mischung mit inerten Gasen.
  • Statt Äthylen können auch äthylenhaltige Gasgemische, in denen z. B. gesättigte Kohlenwasserstoffe und bzw. oder Kohlenoxyde und bzw. oder Wasserstoff und bzw. oder andere für die Reaktion inerte Gase zugegen sind, gegebenenfalls auch andere Olefine wie Propylen, Butylen, Isobutylen, Penten, Styrol, Cyclohexen für sich oder in Form von Gemischen, z. B. mit den vorgenannten Mischungskomponenten, verwendet werden. Ferner kann die Reaktion auch in Gegenwart von feinverteilten Edelmetallen durchgeführt werden.
  • Die Reaktion kann unterstützt werden durch Zusätze aktiver Oxydantien wie Ozon, Peroxydverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxyd, Sauerstoffverbindungen des Stickstoffs, freies Halogen, Halogen-Sauerstoff-Verbindungen, Verbindungen der höheren Wertigkeitstufen von Metallen, z. B. des Mangans, Cers, Chroms, Selens, Bleis, Osmiums. Durch Zusätze aktiver Oxydantien wird die Rückbildung der für die Reaktion notwendigen höheren Oxydationsstufe der wirksamen Katalysatorbestandteile des Eisens und des Edelmetalls oder gegebenenfalls des Kupfers erleichtert. Man kann diese aktiven Oxydantien gegebenenfalls auch erst während der Reaktion erzeugen. Es kann ferner zweckmäßig sein, vor oder während der Reaktion Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen Anionen liefern, zuzusetzen, z. B. anorganische Säuren oder Salze, Halogen, Halogen-Sauerstoff-Verbindungen oder auch organische Stoffe, vorzugsweise gesättigte niedermolekulare aliphatische Halogenverbindungen. Hierdurch kann einer etwaigen Verarmung an Anionen entgegengewirkt und die Lebensdauer des Katalysators verlängert werden. Diese Anionen liefernden Verbindungen können beispielsweise auch in der Weise zugeführt werden, daß der gealterte Schlamm abgetrennt und wie oben beschrieben in Mineralsäure gelöst und die Lösung wieder zurückgeführt wird.
  • Das vorliegende Verfahren wird in saurem bis neutralem Gebiet ausgeführt. In einzelnen Fällen kann auch die Gegenwart von Salzen wie Natriumchlorid oder Kaliumchlorid günstig wirken.
  • Bei Verwendung von Katalysatorsuspensionen, die Eisen und Kupfer enthalten, was besonders bevorzugt ist, kann man ferner auch - gegebenenfalls noch zusätzlich - Halogenessigsäure, z. B. Trichloressigsäure und bzw. oder deren anorganische und bzw. oder organische Salze, zusetzen. Ferner kann man auch bei vermindertem oder -was besonders vorteilhaft ist - bei erhöhtem Druck arbeiten. Man kann schließlich auch den Reaktionslauf dadurch unterstützen, daß man die Konzentration des Olefms im Reaktionsraum erhöht. Dies läßt sich beispielsweise erreichen durch Steigerung des Druckes und bzw. oder durch Mitverwendung von Lösungsmitteln für die Olefine. So kann man durch Verwendung höherer Konzentrationen Äthylen bindender Metallsalze, beispielsweise von Kupfer-, Eisen-, Quecksilber- oder Iridiumverbindungen, besonders den Halogeniden, oder von organischen, vorzugsweise mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln die Äthylenkonzentration in der Reaktionslösung wesentlich erhöhen. Gegebenenfalls kann man die Gase auch im Kreislauf führen, z. B. ein Gas, das noch einige Prozent nicht umgesetzten Sauerstoffs enthält.
  • Infolge der Gegenwart oxydierender Mittel kann neben dem Aldehyd, z. B. dem Acetaldehyd, auch Carbonsäure, z. B. Essigsäure, entstehen. Gegebenenfalls kann auch die Weiteroxydation des Aldehyds zu den Säuren in an sich bekannter Weise mit der vorliegenden Reaktion verbunden und somit teilweise oder ganz die Aldehydstufe übersprungen bzw. der Aldehyd zu der Carbonsäure weiteroxydiert werden.
  • Bei der Oxydation von Propylen wird unter denselben Bedingungen, unter denen Äthylen Acetaldehyd liefert, vorwiegend Aceton und daneben Propionaldehyd gebildet; aus a-Butylen erhält man überwiegend Methyläthylketon und daneben Butyraldehyd. Bei den höheren Olefinen verläuft die Reaktion weihin in analoger Weise. Infolge der relativ milden Reaktionsbedingungen entstehen fast nur die auf Grund der Struktur zu erwartenden Oxydationsprodukte, ohne daß Isomerisationen oder Molekülspaltungen in nennenswertem Maße eintreten.
  • Selbstverständlich können auch andere ungesättigte Verbindungen, sofern sie unter den gegebenen Bedingungen reaktionsfähig sind, wie Diolefine, in gleicher Weise umgesetzt werden. Unter Umständen müssen die Reaktionsbedingungen den eingesetzten Verbindungen und ihren physikalischen Eigenschaften angepaßt werden. Auch die höheren Siedepunkte der Reaktionsprodukte können eventuell eine Änderung der Verfahrensbedingungen erfordern.
  • Aus stöchiometrischen Gründen müßte bei der vollständigen Oxydation von Olefinen zu den entsprechenden Aldehyden bzw. Ketonen das Molverhältnis von Olefin zu Sauerstoff 2:1 sein. Aus Gründen der Explosionssicherheit führt man jedoch die Reaktion vorteilhaft mit einem Sauerstoffunterschuß aus, z. B. in einem Bereich von 8 bis 20%, bzw. unter Druck bei 8 bis 14'%.
  • Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß man das Olefin und das Oxydationsmittel getrennt mit der Katalysatorsuspens.ion in Berührung bringt oder daß man ein Gasgemisch, das nur geringe Mengen, z. B. 1 bis 60'0/a, Sauerstoff, bezogen auf die Menge des anwesenden Olefins, enthält, in einer ersten Stufe mit der Katalysatorsuspension in Berührung bringt und in einer zweiten Stufe die Katalysatorsuspension mit weiterem Oxydationsmittel wieder regeneriert. Bei diesen Ausführungsformen kann man die verschiedenen Behandlungen der Katalysatorsuspension in periodischem Wechsel in einem Gefäß oder in kontinuierlichem Verfahren in mehreren Reaktionsräumen mit umlaufender Katalysatorflüssigkeit vornehmen. Natürlich besteht auch in dem erstgenannten Verfahren die Möglichkeit einer kontinuierlichen Arbeitsweise durch Verwendung einer wechselseitig umschaltbaren Doppelapparatur. Gegebenenfalls kann man auch die mit den Olefinen behandelte Katalysatorsuspension durch geeignete Mittel, wie stärkeres Erhitzen oder Abstreifen mit inerten Gasen oder Wasserdampf, von Resten nicht umgesetzten Olefms und des Reaktionsproduktes befreien, bevor man es in der zweiten Phase mit den oxydierenden Gasen in Berührung bringt. Durch Verbindung des Kopfstücks des Reaktionsturmes der einen Phase mit dem unteren Flüssigkeitseingang des Regenerationsturmes, und umgekehrt, kann man auch einen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf herstellen, so daß Pumpen nicht erforderlich sind. Die aufsteigenden Gasströme setzen die Flüssigkeit sodann in, kräftigen Umlauf, der gegebenenfalls durch Durchflußmesser gemessen werden kann. Die Reaktionstürme kann man auch mit erweiterten Kopfgefäßen versehen, in denen der Schaum zerfällt und sich Gas und Flüssigkeit trennen. Für den Fall, daß man befürchtet, das Gemisch aus dem restlichen Sauerstoff bzw. der restlichen Luft und dem Aldehyd, z. B. dem Acetaldehyd, könne die untere Explosionsgrenze um ein geringes überschreiten, kann man am Kopf des Regenerationsturmes noch an sich bekannte Sicherungsvorrichtungen gegen Verpuffung, wie Reißscheiben und Durchschlagsicherungen (»Kiestöpfe«), anbringen. Infolge der Sättigung des Acetaldehyd-Luft-Gemisches mit Wasserdampf und des relativ niedrigen Sauerstoffgehaltes, der geringer ist als in Luft, ist die Gefahr einer Verpuffung aber außerordentlich gering.
  • Wenn neben den Edelmetallsalzen noch Edelmetalle mitverwendet werden, ist es in vielen Fällen vorteilhaft, nur geringe Mengen zuzusetzen, Beispielsweise ist es häufig ausreichend, wenn das Verhältnis der Summe der Redoxmetalle, insbesondere der Summe von Kupfer und Eisen zu dem Edelmetall, insbesondere zu dem Palladium, mindestens 15: 1, vorzugsweise aber 25 bis 500: 1, ist.
  • Wie bereits erläutert wurde, kann einer Verarmung der Katalysatorflüssigkeit an Anionen durch Zugabe von Anionen liefernden Verbindungen entgegengewirkt werden:# Man kann aber -unabhängig davon oder in Kombination hiermit - auch durch Anderung des Verhältnisses von Olefinen zu Sauerstoff die Reaktion steuern. Beispielsweise kann durch eine stärkere Dosierung vonSauerstoff oder eine schwächere Dosierung von Olefinen oder durch beide Maßnahmen zusammen der p1,-Wert erhöht werden. Durch umgekehrte Maßnahmen kann man ein Absinken des pH-Wertes erreichen.
  • Man kann gegebenenfalls auch die in der Reaktionsflüssigkeit angereicherten Carbonsäuren, insbesondere Essigsäure, kontinuierlich oder diskontinuierlich, beispielsweise durch Destillation, Extraktion usw., aus der Reaktionsflüssigkeit zum großen Teil entfernen. Eine bevorzugte Ausführungsform besteht beim Arbeiten etwa unter Normaldruck, z. B. darin, daß man die Carbonsäuren mit dem im Reaktionsraum vorhandenen Wasser herausdestillieren läßt und den Wasserverlust durch Frischwasser ersetzt. Die Menge der auf diese Weise entfernten Carbonsäure hängt von der Oberfläche des Reaktionsgefäßes, der Temperatur und der durchströmenden Gasmenge ab und kann durch Änderung dieser Faktoren. variiert werden. Man kann auch einen Teil der Katalysatorflüssigkeit vom Schlamm trennen, diesen periodisch oder kontinuierlich abziehen und von der Carbonsäure ganz oder weitgehend befreien und die erhaltene Flüssigkeit wieder der Katalysatorflüssigkeit zusetzen. Zuweilen ist es ferner bei Verwendung von kupferhaltigen Katalysatorsuspensionen vorteilhaft, das molare Verhältnis von Kupfer zu Halogen zwischen 1: 1 und 1:2, vorzugsweise von 1: 1,4 bis 1: 1,8, einzustellen. Man kann ferner der Katalysatorsuspension gegebenenfalls noch Chinone, die eventuell durch Sulfonsäure- und bzw. oder Ca,rboxylgruppen substituiert sind, bzw. deren wasserlösliche Salze, zweckmäßig in Mengen von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge der Katalysatorsuspension, zusetzen und so den Olefinumsatz steigern und die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen.
  • Schließlich ist es auch möglich, die Reaktion in. einem Rohr auszuführen, durch das das Kontaktmedium und das Reaktionsgasgemisch mit hoher Geschwindigkeit strömen. Gegebenenfalls kann in. dem Strömungsrohr mittels Füllkörper oder sonstiger Einbauten eine zusätzliche Turbulenz erzeugt werden. Auch hierbei kann gegebenenfalls in zwei Stufen, die eventuell beide als Strömungsrohrverfahren ausgebildet sind, gearbeitet werden, wobei man die Reaktion und Regeneration der Katalysatorsuspension auch unter verschiedenen Drücken ausführen kann. Apparativ ist es häufig wichtig, die mit der Katalysatorsuspension in Berührung kommenden Teile aus Titan oder Titanlegierungen herzustellen bzw. auszukleiden.
  • Beispiel 1 In ein 2 m hohes Reaktionsrohr, das ein Volumen von 11 hat, wird eine Katalysatorlösung eingefüllt, der 3 g Pd C12, 95 g Cu C12 - 2 H2 O, 64 g Cu (O O C C H3)2 - H2 O und 40 g Fe Cl. auf 11 Wasser enthält. Die Katalysatorlösung, die bei Raumtemperatur eine fast klare Lösung darstellt, wird beim Erwärmen auf 80° C durch hydrolysiertes Eisenchlorid gelbbraun. Dann wird durch eine Düse stündlich ein Gemisch von 601 Äthylen und 151 Sauerstoff eingeblasen. Es zeigt sich von Anfang an starke Schaumbildung, wodurch der gesamte Reaktionsraum ausgefüllt wird. Die Umsätze zu Acetaldehyd, bezogen auf das eingesetzte Äthylen, liegen über 501110. Das unverbrauchte Restgas wird wieder zur Reaktion eingesetzt.
  • Beispiel 2 In einen 12m hohen Reaktionsturm mit Katalysatorumlauf und einem Reaktionsvolumen von 1m3 werden 5001 einer Katalysatorlösung eingefüllt, die auf 11 Wasser 2 g PdC12, 40 g Cu C12 - 2H20, 60 g GU (O O C C H3)2 . H2 O, 25g Fe C13 und 20m1 konzentrierte Salzsäure enthält. Die Katalysatorlösung ist völlig klar. Sodann wird auf eine Temperatur von 85 bis 90° C erhitzt und so viel Essigsäure zugegeben, bis eine Ausfällung einsetzt. Danach läßt man durch ein einfaches Rohr je Stunde 70 m3 eines Gasgemisches, das 82% Äthylen und 18% Sauerstoff enthält, einströmen. Durch Zugabe von Salzsäure kann die Bildung von Eisenhydroxydschlamm in der Katalysatorlösung abgebremst oder die Menge vorhandenen Schlammes auch verringert werden. Die durchschnittliche Leistung eines solchen Kontaktes beträgt 20 kg Acetaldehyd je Stunde.
  • Beispiel 3 Arbeitet man in derselben Apparatur, mit derselben Katalysatorlösung und mit demselben Gasgemisch wie im. Beispiel 2 und einem Gasdruck von 3 atü am Boden und 2 atü am Kopf des Reaktionsrohres, so lassen sich bei einer Temperatur von etwa 105° C und einer Gaszufuhr von 160 m3 je Stunde bis zu 100 kg Acetaldehyd je Stunde herstellen, wenn man für das dauernde Vorhandensein eines Kontaktschlammes sorgt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Aldehyden, Ketonen oder den Aldehyden entsprechenden Säuren durch Umsetzung von Olefmen mit Sauerstoff oder molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasen in saurem bis neutralem Medium in Gegenwart von Wasser, Carbonsäuren, insbesondere Essigsäure, Salzen von Edelmetallen der VIII. Gruppe des Periodischen Systems, Eisenverbindungen und gegebenenfalls weiteren Salzen von Metallen, die in mehreren Wertigkeitsstufen auftreten können, dadurch gekennzeichnet, daß von Beginn der Reaktion an ein Teil der Eisenverbindungen in hydrolysierter Form als Aufschlämmung in Wasser oder wasserhaltigen Lösungsmitteln vorliegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator Palladium-und Kupfersalze enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlämmung im Kreislauf geführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion unter erhöhtem Druck ausgeführt wird.
DEF25436A 1957-07-10 1958-04-05 Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren Pending DE1130428B (de)

Priority Applications (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF25436A DE1130428B (de) 1958-04-05 1958-04-05 Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren
DK241958AA DK112519B (da) 1957-07-10 1958-06-30 Fremgangsmåde til fremstilling af aldehyder og ketoner ved oxidation af olefiner.
GB21114/58A GB898790A (en) 1957-07-10 1958-07-01 Process for oxidizing olefines to aldehydes, ketones and acids
GB35108/58A GB900829A (en) 1957-07-10 1958-10-31 Process for the manufacture of acetaldehyde and acetic acid
US806205A US3121673A (en) 1957-07-10 1959-04-14 Process of regenerating a liquid catalyst

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF25436A DE1130428B (de) 1958-04-05 1958-04-05 Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1130428B true DE1130428B (de) 1962-05-30

Family

ID=7091635

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF25436A Pending DE1130428B (de) 1957-07-10 1958-04-05 Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1130428B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6757468B2 (en) 2002-03-14 2004-06-29 Corning Incorporated Dispersion compensation optical fiber and optical transmission line using same
US6975801B2 (en) 2002-07-15 2005-12-13 Corning Incorporated Dispersion compensating fiber for low slope transmission fiber and optical transmission line utilizing same

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6757468B2 (en) 2002-03-14 2004-06-29 Corning Incorporated Dispersion compensation optical fiber and optical transmission line using same
US6975801B2 (en) 2002-07-15 2005-12-13 Corning Incorporated Dispersion compensating fiber for low slope transmission fiber and optical transmission line utilizing same

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2659173C2 (de) Verfahren zur Regeneration einer erschöpften Katalysatorlösung
DE2614799C2 (de) Verfahren zur Regenerierung von Rhodium enthaltenden Katalysatoren durch Behandeln von rhodiumhaltigen Destillationsrückständen von Hydroformylierungsgemischen
DE3205464A1 (de) Verfahren zur herstellung von n-octanol
DE1281421B (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehylen und Ketonen
DE1129469B (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehyden, Ketonen oder den Aldehyden entsprechenden Saeuren
EP0634993B1 (de) Verfahren mit hohem nutzeffekt zur herstellung von cyclohexanol und cyclohexanon
DE2433408C3 (de) Verfahren zur Herstellung von w -Formylalkensäuren
DE1130428B (de) Verfahren zur Oxydation von Olefinen zu Aldehyden, Ketonen und Saeuren
DE1191366B (de) Verfahren zur Herstellung von Estern von Carbonsäuren mit ungesättigten Alkoholen
DE2620644A1 (de) Verfahren zur herstellung von carbonylverbindungen durch oxidation von olefinen mit molekularem sauerstoff
DE2616215A1 (de) Verfahren zur oxidativen herstellung von benzolkarbonsaeuren
DE3229001A1 (de) Fluessigphasenverfahren zur oxidation von tetralin
DE1959621C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Adipinsäure aus 6-Hydroperoxyhexansäure
DE60110427T2 (de) Verfahren zur oxidation von kohlenwasserstoffen, alkoholen und/oder ketonen
DE1166173B (de) Verfahren zur Herstellung von Glyoxal
EP0061057B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd
DE1123312B (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehyden, Ketonen oder den Aldehyden entsprechenden Saeuren
AT225177B (de) Verfahren zur Verwertung von nicht umgesetzten, Olefine enthaltenden Gasen
DE69816877T2 (de) Verfahren zur entfernung von cobalt oder rhodium carbonyl verbindungen aus einer wässrigen 3-hydroxypropanallösung
DE1118183B (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehyden, Ketonen oder den Aldehyden entsprechenden Saeuren
DE1146045B (de) Verfahren zur Regeneration von Olefinoxydationskatalysatoren
DE2521092A1 (de) Verfahren zur herstellung von azetaldehyd
DE2054731A1 (de)
DE2232088C3 (de) Verfahren zur Herstellung alpha, beta- ungesättigter Carbonsäuren durch oxydative Carbonylierung von Äthylen oder/und Propylen
DE1908837C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Gemischen aus Cycloalkanolen und den entsprechenden Cycloalkanonen