DE1127080B - Verfahren zum Stabilisieren von hochmolekularen Polyformaldehyden - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von hochmolekularen PolyformaldehydenInfo
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Description
Polyformaldehyde von mäßig hohem Molekulargewicht
lassen sich bekanntlich in Filme oder andere zähe und biegsame Gegenstände formen, die aber
rasch minderwertig werden, wenn man sie auf höhere Temperaturen von beispielsweise 1050C erhitzt.
In den nicht vorveröffentlichten deutschen Auslegeschriften 1 000 152, 1 037 127, 1 037 705 und der
ebenfalls nicht vorveröffentlichten britischen Patentschrift 744 336 werden Verfahren zur Herstellung
hochmolekularer Polyformaldehyde beschrieben, die in zähe, flexible Filme geformt werden können und
ihre Eigenschaften lange beibehalten.
Aus der USA.-Patentschrift 2 296 249 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyformaldehyden bekannt,
bei dem als Modifizierungsmittel aliphatische Acylketene und Isocyanate bzw. Isothiocyanate verwendet
werden. Diese Modifizierungsmittel werden bei der Polymerisation teilweise in das Makromolekül
eingebaut, so daß man nicht zu den in den obenerwähnten deutschen Auslegeschriften 1 000 152,
1 037 127, 1 037 705 und der britischen Patentschrift 744 336 beschriebenen, linearen Polyformaldehyden,
sondern zu verzweigtkettigen Verbindungen gelangt, die außerdem aus anderen chemischen Gruppen aufgebaut
sind, und daher nicht die günstigen Eigenschaften der nach den obenerwähnten Literaturstellen hergestellten,
linearen Polyformaldehyden besitzen.
Das Stabilisieren der nach diesen bestimmten Verfahren hergestellten Polyformaldehyden war bisher
bekannt.
Es wurde nun gefunden, daß man die durch Auspolymerisieren von partiell vorpolymerisiertem Formaldehyd
bzw. von wasserfreiem Formaldehyd in inertem, flüssigem Medium unter Ausschluß von Wasser,
gegebenenfalls in Gegenwart von Organophosphor-, Organoarsen-, Organoantimonverbindungen oder von
Verbindungen mit tertiärem N-Atom gemäß den Verfahren der deutschen Auslegeschriften 1 00 152,
1 037 127, 1 037 705 und der britischen Patentschrift 744 336 hergestellten hochmolekularen Polyformaldehyde
stabilisieren kann, wenn man als Stabilisierungsmittel
(a) Hydrazine, substituierte Hydrazine oder Hydrazide,
(b) monomere, sekundäre oder tertiäre aromatische Amine,
(c) Phenole oder substituierte Phenole oder
(d) Harnstoffe, Thioharnstoffe und ihre Substitutionsprodukte
verwendet.
Vorzugsweise wird ein Polyformaldehyd verwendet, dessen Eigenviskosität mindestens 1 beträgt, gemessen
Verfahren zum Stabilisieren
von hochmolekularen Polyformaldehyden
von hochmolekularen Polyformaldehyden
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 23. Dezember 1952
(Nr. 327 691, Nr. 327 692, Nr. 327 693 und Nr. 327 694)
Michael Andrew Kubico, Newark, Del.,
Robert Neal MacDonald, Robert LeRoy Stearns, Frederick Alexander Wolff und Milton John Roedel,
Robert Neal MacDonald, Robert LeRoy Stearns, Frederick Alexander Wolff und Milton John Roedel,
Wilmington, Del. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
-"
bei 60°C als 0,5%ige Lösung in p-Chlorphenol, das
2°/0 «-Pinen enthält.
Das Stabilisierungsmittel wird allgemein in einer Menge von 0,001 bis 10, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent
des Polyformaldehyds zugegeben. Man kann es während oder nach der Bildung des Polyformaldehyds
in Form einer Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel oder durch Vermählen mit dem Polyformaldehyd
einführen. Ebenso kann der Polyformaldehyd in Lösung vorliegen oder in geschmolzenem
Zustand behandelt werden.
Beispiele für als Stabilisierungsmittel geeignete Hydrazine und Hydrazide, die gemäß der Erfindung verwendet
werden können, sind: Hydrazin, Tetraphenylhydrazin, Tetraanisylhydrazin, Adipindihydrazid, Benzoy]
hydrazin, 1,1 -Diphenyl-2-methacryloylhydrazin,
Hydrazinhydrat, Λ-Benzyl-a-phenylhydrazin, Acetylphenylhydrazin,
Dimethylhydrazin, Benzylhydrazin, 1,1 - Diphenyl - 2 - picrylhydrazin, Propionylhydrazin,
Tolluylhydrazin, Stearoylhydrazid, Dodecylhydrazin und 1 ,l-Diphenyl^-dodecyl^-acetylhydrazin.
Beispiele für monomere, sekundäre und tertiäre aromatische Amine, die gemäß der Erfindung verwendet
werden, sind Phenyl-«-naphthylamin, Phenyl-ß-naphthylamin,
Di-/?-naphthylphenylendiamin, Triphenylamin, N-Methylanilin, N-Butylanilin, Diphenylamin,
N-Phenyl-a-naphthylamin, N-Dodecyl-
209 558/471
m-toluidin, Ν,Ν'-Diphenylbenzidin, N-Phenylbenzylamin,
N-Dimethylanilin, N-Cyclohexyl-ß-naphthylamin,
N-Phenyl-N-methylanilin, N-Dioctylanilin, Dip-toluyl-p,p'-phenylendiamin,
Di-m-tolyl-m,m'-phenylendiamin, Dipyridylphenylendiamin, Di-xylylphenylendiamine,
Di-morphilinophenylendiamin, Di-N-morphilinobenzole,
Diphenylxylylendiamin, Dicumenylphenylendiamin, Ditoluyldurylendiamin und Phenthiazine
Beispiele für Phenole sind: Phenol; durch Kohlenwasserstoffreste
substituierte Phenole, z. B. Kresole, Xylenole, Methylen-bis-(2-oxy-3-tert.-butyl-5-methylbenzol);
<x- und /J-Naphthole; aminosubstituierte
Phenole, z. B. p-Oxyphenylmorpholin, 1-Isobutyl-2-aminophenol,
4-Bis-(/?-oxyäfhyl)-aminophenol, p,p'-Dioxydiphenylamin;
mehrwertige Phenole, z. B. Resorcin, Pyrogallol, ρ,ρ'-Dioxydiphenylmethan.
Beispiele für geeignete Stabilisatoren vom Harnstofftyp
sind: Harnstoff, N,N'-Bis-(methoxymethyl)-harnstoff, n-Butylharnstoff, Ν,Ν'-Diäthylharnstoff, Dicyclohexylharnstoff,
Äthanolharnstoff, N-Cyanomethylharnstoff, Benzoylharnstoff, Bis-(acetylthiomethyl)-harnstoff,
Thioharnstoff, Phenylthioharnstoff, Äthylenthioharnstoff, sym.-Diphenylthioharnstoff, Di-o-tolylthioharnstoff,
p-Chlorphenylthioharnstoff, p-Methoxyphenylthioharnstoff,
o-Tolylthioharnstoff, N,N'-Bis-(isobutyl)thioharnstoff,
Dibutylthioharnstoff, N,N'-Tetramethylenthioharnstoff, Bis - (x - naphthyl) - thioharnstoff,
Tetramethylthioharnstoff, N,N'-Bis-(n-butyl)-thioharnstoff, sym.-Bis-(2-methyl-3-chlorphenyl)-thioharnstoff
und Bis-(3-benzofuryl)-thiohamstoff.
Die Erfindung ist besonders für die Qualitätsverbesserung
von Polyformaldehyden geringerer Qualität geeignet, um diese für Anwendungsgebiete
brauchbar zu machen, von denen sie sonst ausgeschlossen wären.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Mischungen können durch Schmelzstrangpressen, Formpressen,
Spritzgießen und andere in der Technik bekannte Verformungsverfahren in Filme, Fäden, Formkörper
u. dgl. verformt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend durch mehrere Beispiele näher erläutert.
Das Herstellen, auf das hier kein Schutz beansprucht wird, des bei diesen Versuchen verwendeten Polyformaldehyds
wird im folgenden beschrieben:
350 g wasserfreier Äther wurden in einen mit einem mechanischen Rührer und Gasein- und -auslassen
versehenen 2-1-Kolben eingebracht. Der Kolben wurde in einem Trockeneis-Aceton-Bad gekühlt und
sein Inhalt rasch gerührt, während Formaldehydgas eingeleitet wurde. Die so erhaltene ätherische Lösung
von Formaldehyd wurde von dem Polyformaldehydfilm an der Kolbenwandung und von Spuren von
herumschwimmenden Festbestandteilen durch Filtration befreit. Die klare, filtrierte Lösung wurde dann
rasch unter Stickstoff bei Atmosphärendruck gerührt und auf — 70 bis — 75° C gehalten, während 0,06 g
n-Butylamin (0,024 Molprozent) in 28 g Äther im Verlauf von 43 Minuten aus einer Bürette nach und
nach zugegeben wurden. Der entstandene weiße, körnige Polyformaldehyd hatte eine Eigenviskosität
von 2,3, bestimmt bei 60 C in einer 0,5%igen Lösung
in p-Chlorphenolj das 2% «-Pinen enthielt.
Ein Polyformaldehyd, dessen Herstellung im folgenden beschrieben wird, wurde mit einer ätherischen
Lösung von Tetraphenylhydrazin in einer solchen Menge behandelt, daß der Polyformaldehyd 2% seines
Gewichts an Hydrazin enthält. Eine entsprechende Probe wurde unter Verwendung von 1,1-Diphenyl-2-methacryloylhydrazin
an Stelle von Tetraphenylhydrazin hergestellt, wobei im übrigen gleiche
Bedingungen eingehalten wurden. Nach der Verdampfung des Lösungsmittels und mehrtägigem
Trocknen an Luft wurden die beiden behandelten
ίο Proben und eine unbehandelte Kontrollprobe bei
190° C und einem Druck von 141 kg/cm2 in Filme von 0,1270 mm Dicke verpreßt. Die Filme wurden
dann in einem Umluftofen auf 105° C erhitzt und von Zeit zu Zeit auf Zähigkeit und Gewichtsverlust
untersucht. Die Zähigkeit wurde bestimmt, indem der Film einer Reihe von Falzzyklen unterworfen wurde.
Ein solcher Falzzyklus besteht darin, daß man den Film um 180° C faltet und falzt, ihn dann in der
umgekehrten Richtung um 360° faltet und an derselben Stelle falzt. Dieser Zyklus wurde so lange
wiederholt, bis der Film brach. Die Filme werden als brüchig bezeichnet, wenn sie schon im Verlaufe
des ersten Zyklus brechen, und als »zäh«, wenn auch nach 100 Falzzyklen keine Fehlerhaftigkeit beobachtet
wurde. Tabelle I zeigt die bei der Prüfung der nicht stabilisierten Probe und der beiden stabilisierten
Proben auf Gewichtsverlust und Zähigkeit nach 1 und nach 2 Wochen in einem auf 105° C gehaltenen
Umluftofen erhaltenen Ergebnisse.
Stabilisierungsmittel
Keines
Tetraphenylhydrazin
l,l-Diphenyl-2-methacryloylhydrazin
% Gewichtsverlust
nach
1
Woche
Woche
5,6
7,6
7,6
6,2
nach
2 Wochen
22,8 9,4
8,6
Zähigkeit
nach
1 Woche
zäh zäh
zäh
nach
2 Wochen
brüchig zäh
zäh
2 g Polyformaldehyd, welcher wie beschrieben hergestellt wurde, 0,05 g eines der nachstehend in
Tabelle II aufgeführten Hydrazine und 7,1 g Äther wurden gemischt und mit einem Spatel gerührt.
Nach dem Stehenlassen über Nacht wurde der Äther im Vakuum verdampft. Die behandelten Proben und
eine unbehandelte Kontrollprobe wurden nun 1 Stunde in einem Vakuumofen auf 135° C gehalten. Sie wurden
dann 30 Minuten unter Stickstoff auf 180° C gehalten
und hierauf gewogen. Der prozentuale Gewichtsunterschied vor und nach dieser Behandlung bei 180° C
ist in Tabelle II als »°/0 Gewichtsverlust« angegeben.
Stabilisierungsmittel
Keines
Tetraphenylhydrazin
!,l-Diphenyl^-methacryloylhydrazin
0I0 Gewichtsverlust
8,9 2,5 4,4
In den folgenden Beispielen wird die Verwendung von sekundären und tertiären Aminen beschrieben.
Eine Probe des Polyformaldehyds wurde mit einer solchen Menge Acetonlösung von Di-/?-naphthylp-phenylendiamin
versetzt, daß 2 Gewichtsprozent des Amins, bezogen auf den Polyformaldehyd, vorhanden
waren. Nach Verdampfen des Acetons und mehrtägigem Lufttrocknen wurde die behandelte Probe
und eine unbehandelte Kontrollprobe bei 190° C und 141 kg/cm2 in Filme von ungefähr 0,1270 mm
Dicke verpreßt. Die so hergestellten Filme wurden in einem Umluftofen auf 105° C erhitzt und periodisch
auf Gewichtsverlust und Zähigkeit geprüft. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Stabilisierungsmittel
Ν,Ν'-Diphenylbenzidin ...
Diphenylamin
Diphenylamin
N, N'-Diphenyläthylendiamin
ρ,ρ'-Dioctyldiphenylamin .
N,N'-Diphenyl-p-phenylen-
N,N'-Diphenyl-p-phenylen-
diamin
Stabilität bei 2000C 5 Minuten/211 kg/cm2
% Gewichtsverlust der
un-
stabilisierten Probe
0 „ Gewichtsverlust der
stabilisierten Probe
7,4 9,3
10,8 12,6
7,4
19,7 19,7
19,7 19,7
19,7
Stabilisierungsmittel
Keines
Di-jff-naphthyl-p-phenylendiamin
7o Gewichtsverlust
nach ! nach
nach ! nach
1 j 2
Woche Wochen
Woche Wochen
5,6 22,8
5,3 ! 7,7
5,3 ! 7,7
Zähigkeit
nach
1
Woche
Woche
zäh
nach
2
Wochen
Wochen
brüchig
zäh I zäh
3 g des Polyformaldehyds wurden mit 0,06 g Triphenylamin
in Äther gerührt. Der Äther wurde verdampft und der Gewichtsverlust wie im Beispiel 5
bestimmt. Die Probe mit Triphenylamin hatte 13,3 Gewichtsprozent verloren, die unbehandelte Kontrolle
16,0 Gewichtsprozent.
Tabelle IV ist eine Zusammenstellung der Gewichtsverluste, welche die Mischungen erleiden, die durch
Vermischen von Polyformaldehyd (Eigenviskosität 1,75)
mit den angegebenen Stabilisierungsmitteln hergestellt 40 wurden; der verwendete Polyformaldehyd war im
wesentlichen gemäß Beispiel 5 der deutschen Auslegeschrift 1 037 705 hergestellt. Die Mischungen wurden
durch Einarbeiten von 1 Teil Stabilisierungsmittel in 50 Teile feinzerteilten Polyformaldehyd hergestellt. 45 Keines (Kontrolle)
Der Gewichtsverlust wurde festgestellt, indem man eine genau gewogene 0,5000-g-Probe der Mischung
5 Minuten bei 200° C zwischen Aluminiumfolien mit einer Kolbenbelastung von 211 kg/cm2 verpreßte. Der
so erhaltene Film wurde aus der Presse entfernt, 50 sofort abgekühlt und dann sorgfältig gewogen. Der
Gewichtsverlust wurde mit dem eines ähnlich hergestellten Films verglichen, der kein Stabilisierungsmittel
enthielt.
In den folgenden Beispielen wird die Verwendung von Phenolen und substituierten Phenolen als Stabiliao
sierungsmittel beschrieben.
2 g des Polyformaldehyds, 0,05 g Di-ß-naphthol
und 7,1 g Diäthyläther wurden mit einem Spatel verrührt. Nachdem die Mischung über Nacht gestanden
hatte, wurde der Äther durch Abdampfen im Vakuum entfernt, die Masse 1 Stunde auf 135° C erwärmt und
gewogen. Die so vorbehandelte Probe wurde nun unter Stickstoff 30 Minuten auf 180° C erwärmt und
gewogen und der Gewichtsverlust bestimmt.
Der vorstehend beschriebene Versuch wurde bis in jede Einzelheit noch einmal wiederholt, wobei aber
an Stelle von Di-^-naphthol nunmehr Methylen-bis-(2-oxy-3-tert.-butyl-5-methylbenzol)
verwendet wurde. In Tabelle V sind die Gewichtsverluste der Phenol enthaltenden Proben im Vergleich mit dem einer unbehandelten
Kontrolle zusammengestellt.
Stabilisierungsmittel
Di-^-naphthol
Methylen-bis-(2-oxy-3-tert.-butyl-5-methylbenzol)
°/o Gewichtsverlust bei 18O°C/3O
Minuten
8,9 4,5
4,4
Stabilität bei 2000C/ | % Gewichts | |
5 Minuten/211 kg/cm2 | verlust der | |
un- | ||
Stabilisierungsmittel | % Gewichts | stabilisierten |
verlust der | Probe | |
stabilisierten | 19,7 | |
Probe | 19,7 | |
p-Oxyphenylmorpholin ... | 9,9 | |
Tetraphenyltetrazin | 9,1 | 19,7 |
Di - sek. - butyl -p-phenylen- | ||
diamin | 14,4 |
3 g des Polyformaldehyds wurden mit 0,06 g ^-Naphthol in 10 cm3 Diäthyläther gemischt. Nachdem
die Mischung mit einem Spatel gerührt wurde,
entfernte man den Äther im Vakuum. Nachdem die Probe über Nacht im Exsikkator getrocknet war,
wurde der Gewichtsverlust bei 180° C unter Stickstoff
bestimmt, wie im Beispiel 18 beschrieben ist. Eine Kontrollprobe, die kein ß-Naphthol enthielt, verlor
16% Gewicht, während der Gewichtsverlust der /5-Naphthol enthaltenden Probe 13,5% betrug.
Tabelle VI ist eine Zusammenstellung der Gewichts-Verluste von Massen aus Gemischen von Polyformaldehyd
mit den angegebenen Verbindungen. Sie wurden durch Einarbeiten eines Teils der Verbindung
in 50 Teile des feinverteilten Polyformaldehyds her-
gestellt. Der Gewichtsverlust wurde bestimmt, indem
eine genau gewogene Probe von 0,5000 g der Mischung 5 Minuten zwischen Aluminiumfolien bei 200° C
unter einer Kolbenbelastung von 211 kg/cm2 verpreßt
wurde. Die so erhaltenen Filme wurden aus der Presse entfernt, sofort abgekühlt und dann sorgfältig gewogen.
Der Gewichtsverlust wurde mit dem eines ähnlich hergestellten Films verglichen, der keinen
stabilisierenden Zusatz enthielt.
Stabilisierungsmittel
p-Oxydiphenyl
6-Nitrosothymol
Phenylsalicylat
n-Butyl-p-aminophenol .
Isobutyl-p-aminophenol
p-OxyphenylmorphoIin .
p-Di-ß-oxyäthylaminophenol
Isobutyl-p-aminophenol
p-OxyphenylmorphoIin .
p-Di-ß-oxyäthylaminophenol
% Gewichtsverlust der stabilisierten Probe
8,6 8,8 5,1 10,1 9,7 9,9
12,3
7o Gewichtsverlust der
un-
stabilisierten Probe
stehengelassen, worauf man das Lösungsmittel durch Vakuumtrocknen bei etwa 6O0C entfernte. Die
Proben wurden durch 1 stündiges Erhitzen im Vakuumofen auf 135° C vorbehandelt und danach durch
1I2 stündiges Erhitzen auf 180° C der Gewichtsverlust
bestimmt. Eine unstabilisierte Probe des bei diesem Versuch verwendeten polymeren Formaldehyds wurde
der gleichen Vorbehandlung und der gleichen Bestimmung des Gewichtsverlustes unterworfen. Die Ergebnisse
dieser Prüfung werden in Tabelle VII angegeben.
Stabilisierungsmittel
9,8*)
9,8*)
9,8*) 19,7**) 19,7**) 19,7**)
16,9***)
Keines
Phenylthioharnstoff
Thioharnstoff .....
Thioharnstoff .....
°/„ Gewichtsverlust
1800C/ Va Stunde
1800C/ Va Stunde
19,8
12,6
9,8
*) Polyformaldehyd mit einer Eigenviskosität von 2,39, hergestellt
im wesentlichen gemäß Beispiel 1 der britischen Patentschrift 744 336.
**) Polyformaldehyd mit einer Eigenviskosität von 1,75, hergestellt
im wesentlichen gemäß Beispiel 5 der deutschen Auslegeschrift 1 037 705.
***) Polyformaldehyd mit einer Eigenviskosität von 1,35, hergestellt
im wesentlichen gemäß Beispiel 3 der deutschen Auslegeschrift 1 037 705.
In dem folgenden Beispiel wird die Verwendung der Verbindungen vom Harnstofftyp als Stabilisierungsmittel
für Polyformaldehyde beschrieben.
Der in dem folgenden Beispiel verwendete Polyformaldehyd
wurde aus monomerem Formaldehyd hergestellt, der durch Pyrolyse von «-Polyoxymethylen
gewonnen war. Die Pyrolysedämpfe wurden durch eine Reihe von U-Rohren geleitet, die auf etwa —3°C
gehalten wurden, worauf der Formaldehyd bei etwa — 75° C in Diäthyläther gelöst wurde. Man ließ die
Lösung bei dieser Temperatur stehen, bis sich eine geringe Menge Polyformaldehyd gebildet hatte, filtrierte
dann die Lösung, um den von selbst gebildeten Polyformaldehyd zu entfernen, und setzte zu dem
klaren Filtrat 0,01% n-Butylamin, bezogen auf das Gewicht des verwendeten Diäthyläthers, hinzu. Der
Polyformaldehyd fiel aus der Lösung als feines, weißes Pulver aus und wurde nach dem Trocknen für den in
diesem Beispiel beschriebenen Versuch verwendet.
55
Es wurden Proben hergestellt, indem man 9 g des polymeren Formaldehyds, der, wie unten beschrieben,
gewonnen war, mit Lösungen von 0,18 g Stabilisierungsmittel in 50 cm3 Lösungsmittel mischte. Für
Phenylthioharnstoff bestand das Lösungsmittel aus 40 cm3 Äther und 10 cm3 Methanol. Bei Thioharnstoff
bestand das Lösungsmittel aus 50 cm3 Methanol. Diese Proben wurden etwa 15 Stunden
Claims (4)
1. Verfahren zum Stabilisieren von hochmolekularen Polyformaldehyden, die durch Auspolymerisieren
von partiell vorpolymerisiertem Formaldehyd bzw. von wasserfreiem Formaldehyd in
inertem, flüssigem Medium unter Ausschluß von Wasser, gegebenenfalls in Gegenwart von Organophosphor-,
Organoarsen-, Organoantimonverbindungen oder von Verbindungen mit tertiärem N-Atom gemäß den Verfahren der deutschen
Auslegeschriften 1000 152, 1037 127, 1037 705
und der britischen Patentschrift 744 336 hergestellt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Stabilisierungsmittel
(a) Hydrazine, substituierte Hydrazine oder Hydrazide,
(b) monomere, sekundäre oder tertiäre aromatische Amine,
(c) Phenole oder substituierte Phenole oder
(d) Harnstoffe, Thioharnstoffe oder deren Substitutionsprodukte
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stabilisierungsmittel in einer
Menge von nicht mehr als 10 Gewichtsprozent des Polyformaldehyds anwendet.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Polyformaldehyd
mit einer Eigenviskosität von mindestens 1,0 — gemessen bei 60° C als 0,5%ige Lösung in
p-Chlorphenol, das 2% «-Pinen enthält — stabilisiert.
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Stabilisierungsmittel
während der Formaldehydpolymerisation und vor Abtrennung des Polymerisates anwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2296249.
USA.-Patentschrift Nr. 2296249.
© 209 558/471 3.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US327691A US2810708A (en) | 1952-12-23 | 1952-12-23 | Stabilization of formaldehyde polymers with hydrazines |
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DE1127080B true DE1127080B (de) | 1961-04-05 |
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