DE1024234B - Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden aus Diaminen und aliphatischen Dicarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden aus Diaminen und aliphatischen DicarbonsaeurenInfo
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- C08G69/26—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from polyamines and polycarboxylic acids
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuartiger, linearer Polyamide aus Diamingemischen und
aliphatischen Dicarbonsäuren.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus aliphatischen Dicarbonsäuren und
araliphatischen Diaminen bekannt, aber alle diese Verfahren verwenden zur Polykondensation mit den Dicarbonsäuren
jeweils nur ein derartiges Diamin (das gegebenenfalls auch im Ring alkylsubstituiert sein kann), so
z. B. vor allem o-, m- oder p-Xylylendiamin. Zum Stande
der Technik gehört auch, daß man aus dem betreffenden Diamin und der Dicarbonsäure zunächst ein Salz herstellt
und dieses dann durch Erhitzen in das Polyamid überführt.
Es wurde nun eine neue Klasse von linearen Polyamiden aus Gemischen von m- und p-Xylylendiaminen
und einer aliphatischen Dicarbonsäure aufgefunden, die gegenüber den bekannten Polyamiden aus aliphatischen
Dicarbonsäuren und m-Xylylendiamin oder p-Xylylendiamin
allein überlegene physikalische Eigenschaften besitzen und wirtschaftlicher hergestellt werden können.
Die neue Klasse von linearen Polyamiden ist durch wesentlich höhere Schmelzpunkte und Wärmeverformungstemperaturen
gekennzeichnet, als sie die Polyamide aus einer aliphatischen Dicarbonsäure und m-Xylylendiamin
allein besitzen. Aus den neuen linearen Polyamiden hergestellte synthetische Fasern widerstehen in
weit besserem Maße den bei der Wäsche und beim Bügeln heutzutage anzutreffenden höheren Temperaturen. Die
linearen Polyamide der vorliegenden Erfindung eignen sich auch sehr gut für technische Prozesse, z. B. zum
Verspinnen aus der Schmelze und zum Verpressen, und sind in dieser Beziehung den bekannten Produkten aus
p-Xylylendiamin allein weit überlegen. Die entsprechenden Polymerisate aus p-Xylylendiamin besitzen so hohe
Schmelzpunkte, daß sie im allgemeinen zersetzt oder abgebaut werden, ehe sie geschmolzen und versponnen oder
verpreßt werden können.
Es war nicht zu erwarten, daß die linearen Polyamide aus Gemischen von m- und p-Xylylendiaminen gemäß
der Erfindung den Polyamiden aus m-Xylylendiamin oder p-Xylylendiamin allein gegenüber derartig überlegene
physikalische Eigenschaften besitzen würden. Bisher gehörte es zum allgemeinen Erfahrungsgut, daß
Polyamide von Diaminen und Dicarbonsäuren, in denen Gemische entweder von Säuren oder von Diaminen verwendet
werden, heterogene Massen ergeben, die durch Eutektika gekennzeichnet sind. Diese Massen erwiesen
sich als weit weniger befriedigend für die Herstellung von synthetischen Fasern und Filmen als aus einem einzigen
Diamin und einer einzigen Dicarbonsäure hergestellte Massen. Sie sind fast immer durch niedrigere Schmelzpunkte,
niedrigere Zerreißfestigkeiten, geringeres Kristallisationsvermögen und andere weniger erwünschte
Verfahren zur Herstellung
von linearen Polyamiden aus Diaminen
und aliphatischen Dicarbonsäuren
Anmelder:
California Research Corporation,
San Francisco, Calif. (V. St. A.)
San Francisco, Calif. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. September 1953
V. St. v. Amerika vom 29. September 1953
Funston G. Lum und Earl F. Carlston,
Richmond, Calif. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
physikalische Eigenschaften gekennzeichnet, die durch nichts beeinflußt werden konnten. Aus diesen Gründen
sind die bisherigen Versuche zur Verbesserung der Schmelzpunkte und anderer physikalischer Eigenschaften
von linearen Polyamiden durch beizumischende Reaktionsteilnehmer immer erfolglos geblieben.
Die einzige bekannte Ausnahme, bei der ein Polyamid aus Gemischen entweder von Diaminen oder von Dicarbonsäuren
ohne Bildung eines eutektischen Gemisches hergestellt wurde, ist in einer Arbeit von Edgar und Hill
im Journal of Polymer Science, Bd. 8, S. 1 (1952), beschrieben worden. Diese Autoren beschreiben die Herstellung
von Polyamiden, die isomorph waren und kein Eutektikum ergaben, aus Gemischen von Adipin- und
Terephthalsäure und Hexamethylendiamin. Als jedoch im Zuge der vorliegenden Untersuchungen Polyamide
aus Gemischen von Adipinsäure und Terephthalsäure mit m-Xylylendiamin hergestellt wurden, ergab sich entgegen
den Erwartungen, daß ein Eutektikum gebildet wurde, also diese Polyamide aus nicht ersichtlichen Gründen der
von Edgar und Hill beschriebenen Ausnahme nicht folgten. Im Hinblick auf dieses Verhalten des m-Xylylendiamins
war es nun wirklich überraschend, daß die linearen Polyamide aus aliphatischen Dicarbonsäuren und Gemischen
von m-Xylylendiamin und p-Xylylendiamin gemäß der Erfindung isomorph waren und kein Eutektikum
ergaben, insbesondere da Terephthalsäure und p-Xylylen-
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3 4
diamin Polyamide von genau dem gleichen molekularen Fällung können die Aminsalze z. B. durch Dekantieren,
Bau ergaben, nur daß die Amidgruppe anders sitzt. Filtrieren, Zentrifugieren oder dergleichen Maßnahmen
Neben den überlegenen physikalischen Eigenschaften abgetrennt werden.
weisen die neuartigen, aus m- und p-Xylylendiamin her- Nach einem anderen Verfahren werden die Aminsalze
gestellten Polyamide der vorliegenden Erfindung gegen- 5 aus ihrer wäßrigen Lösung nicht abgetrennt, sondern die
über den Polyamiden von m-Xylylendiamin und p-Xyly- Lösung wird bei normalem Druck erhitzt, um das Wasser
lendiamin allein einen entschiedenen wirtschaftlichen zu entfernen und gleichzeitig ein erstes niedrigmoleku-Vorteil
auf. Xylole, die ein wichtiges Rohmaterial für lares Polymerisat zu bilden. Man bevorzugt dieses Verdie
Herstellung von Xylylendiaminen darstellen, kommen fahren, weil man keine Trennvorrichtung benötigt und
naturgemäß in Gemischen vor, in denen das p-Isomere io weil die Handhabung der Stoffe dadurch erleichtert wird,
gewöhnlich 25 bis 30°/0 der gesamten vorhandenen m- daß sie in flüssiger Form verbleiben,
und p-Xylole ausmacht. Die physikalischen Eigenschaf- Die Polymerisation des Aminsalzes des Gemisches der
ten dieser m- und p-Xylole sind einander so ähnlich, daß m- und p-Xylylendiamine mit der aliphatischen Dicarbonihre
Trennung nach den üblichen Verfahren außerordent- säure gemäß der Erfindung wird dadurch bewirkt, daß
lieh schwierig ist. Daraus ergibt sich, daß die Isolierung 15 man das Salz auf eine Temperatur erhitzt, bei der Kondieser
Isomeren zwecks Erzeugung reinen m-Xylylen- densation unter Bildung eines hochpolymeren Produktes
diamins oder reinen p-Xylylendiamins sehr kostspielig erfolgt. Bei diesem Verfahren empfiehlt sich die Anwenwerden
kann. Im vorliegenden Fall können die natür- dung einer inerten Atmosphäre, z. B. von Stickstoff,
lieh vorkommenden Gemische von m- und p-Xylol als Nach der anfänglichen Bildung eines niedrigmolekularen
solche zur Herstellung von gemischten m- und p-Xylylen- 20 Polymerisats wird die Polymerisation am besten durch
diaminen für die linearen Polyamide der Erfindung be- Erhitzen unter vermindertem Druck, z. B. bei 40 mm
nutzt werden, so daß die Kosten für die Trennung der oder weniger, fortgesetzt. Dabei haben sich Tempera-Xylolgemische
entfallen. türen zwischen 240 und 280° und Drücke zwischen 0,01
Die neuartigen linearen Polyamide der Erfindung wer- und 0,1 mm am besten bewährt.
den im wesentlichen hergestellt, indem man äquimole- 25 Man kann die m- und p-Xylylendiamingemische in hier
kulare Mengen eines m- und p-Xylylendiamingemisches, nicht beanspruchter Weise auf verschiedenem Wege erin
dem 5 bis 90 Gewichtsprozent aus p-Xylylendiamin be- halten. Für die vorliegenden Zwecke wurden die Gestehen,
und einer aliphatischen Dicarbonsäure mit 6 bis mische sehr bequem und wirtschaftlich durch Hydrierung
10 Kohlenstoffatomen polykondensiert. Um zu den heut- eines Gemisches aus Isophthalsäure- und Terephthalzutage
fast immer geforderten hohen Schmelzpunkten zu 30 säurenitril hergestellt. Die Phthalsäurenitrilgemische
gelangen, bestehen vorzugsweise 20 bis 40 Gewichts- wurden durch Umsetzung von Ammoniak mit einem Geprozent
des Xylylendiamingemisches aus p-Xylylen- misch aus Iso- und Terephthalsäure hergestellt, die ihrerdiamin.
Wenn höhere Schmelzpunkte in den Stoffen an- seits durch Oxydation von Gemischen aus m- und p-Xylogestrebt
werden, sind höhere Bereiche an p-Xylylen- len erhalten wurden.
diamin zwischen 40 und 600J0 besonders geeignet. Als 35 Die bei der Herstellung der linearen Polyamide aus
Ganzes gesehen werden aus Gründen sowohl der Wirt- m-Xylylendiamin gemäß der Erfindung benutzten alischaftlichkeit
als auch der Qualität Gemische von m- und phatischen Dicarbonsäuren mit 6 bis 10 Kohlenstoffp-Xylylendiamin
bevorzugt, in denen das Verhältnis von atomen sind vorzugsweise aliphatische α- und ω-Dicarmzu
p-Isomerem wie in den natürlichen Xylolen vor- bonsäuren, deren beide Carboxylgruppen an den Enden
liegt. Diese den natürlichen Xylolgemischen entsprechen- 40 der Kohlenstoffkette stehen. Man kann diese Säuren auch
den Xylylendiamingemische enthalten 25 bis 30 Gewichts- als Polymethylendicarbonsäuren mit 6 bis 10 Kohlenstoffprozent
p-Xylylendiamin, bezogen auf die Gesamtmenge atomen bezeichnen. Sie haben die folgende allgemeine
m- plus p-Xylylendiamin. Strukturformel:
Die Kondensation kann durch Erhitzen der Diamin- HOOC—(C H2) „—XOOH,
gemische mit der Säure in einem Reaktionsgefäß bewirkt 45 in der η 4 bis 8 ist. Derartige Säuren sind: Adipin-,
werden, aus dem das während der Kondensation ent- Pimilin-, Suberin-, Azelain- und Sebacinsäure. Von ihnen
stehende Wasser durch Destillation oder dergleichen Maß- werden Sebacin-, Suberin- und insbesondere Adipinsäure
nahmen entfernt wird. Für den vorliegenden Fall wird als die geeignetsten bezeichnet, weil sie ausgezeichnet kriein
dreistufiges Verfahren bevorzugt, bei dem eine wäßrige stallisieren und den aus m- und p-Xylylendiamingemischen
Lösung der gemischten m- und p-Xylylendiamine mit der 50 und diesen Säuren bestehenden linearen Polyamiden
aliphatischen Dicarbonsäure, z. B. Adipinsäure, neutrali- verbesserte Schmelzpunkte erteilen. In dieser Beschreisiert
wird, das gebildete Salz zusammen mit dem Wasser bung werden diese Säuren der Einfachheit halber als
unter Verdampfung des Wassers und Bildung eines aliphatische Dicarbonsäuren mit einer geraden Zahl von
niedrigmolekularen Polykondensationsproduktes erhitzt 6 bis 10 Kohlenstoffatomen bezeichnet. Diese Säuren
wird und letzteres bis zur Bildung eines hochmolekularen 55 entsprechen der obigen Formel, wenn η eine gerade Zahl
Polykondensationsproduktes weiter erhitzt wird. zwischen 4 und 8 ist.
Die Aminsalze der m- und p-Xylylendiamingemische Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden im
und der aliphatischen Dicarbonsäure gemäß der Erfindung folgenden einige Beispiele gebracht. Wenn nichts anderes
werden also hergestellt, indem man die Diamingemische gesagt ist, sind die angegebenen Teile Gewichtsteile,
in Wasser mit der aliphatischen Dicarbonsäure neutrali- 60
siert, um so eine wäßrige Aminsalzlösung herzustellen. eispie
Dazu werden ungefähr äquimolekulare Mengen der Säure In einen Glaskolben wurden 0,29 Gewichtsteile Adipin-
und des Diamingemisches benutzt. säure, 0,5 Gewichtsteile Wasser und 0,54 Gewichtsteile
Die im vorstehenden hergestellten Aminsalze können einer 50gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von m-und
auf verschiedene Weise gefällt und abgetrennt werden. 65 p-Xylylendiamin gegeben, in der das Gewichtsverhältnis
Die wäßrige Lösung kann auf eine Temperatur abgekühlt von m- zu p-Isomerem 90:10 betrug. Durch Umsetzung
werden, bei der sich ein aus den gemischten Aminsalzen der Säure mit dem Amin entstand ein Aminsälz. Der
bestehender Niederschlag bildet.· Man kann auch einen Kolben wurde mit einem luftgekühlten Rückflußkühler,
niedrigmolekularen Alkohol; i. B. Isopropanol, zusetzen, einem Auslaß zur Anlegung eines Vakuums und einem
um auf diese Weise die Aminsalze zu fällen. Nach der 70 Gaseinleitungsrohr und schließlich einem Ausflußrohr
versehen, um das während der Reaktion gebildete Wasser mit Hilfe von Stickstoff ausbringen zu können.
Der Kolben wurde dann erhitzt, so daß das Wasser abdampfte. Bei weiterem Erhitzen stieg die Temperatur
auf 190°; dabei begann das Salz zu polymerisieren. Der Kolbeninhalt wurde dann auf 270° erhitzt, wobei ein
niedrigmolekulares Polykondensationsprodukt entstand. Nach Anlegen eines Vakuums von 0,01 bis 0,1 mm Hg-Druclc
stieg die Temperatur auf etwa 275°, wobei sich ein hochmolekulares Polykondensationsprodukt aus m- und
p-Xylylendiamingemisch und Adipinsäure bildete.
Das so entstandene gemischte m- und p-Xylylenadipamid
bestand zu 10 % aus p-Xylylenadipamid. Es schmolz bei 245° und besaß eine ausgezeichnete Kristallstruktur.
Es konnte geschmolzen und zu ausgezeichneten Fäden ausgezogen werden.
In einen mit einem luftgekühlten Rücknußkühler und einem Auslaß zur Anlegung eines Vakuums versehenen
Glaskolben wurden 1,17 Gewichtsteile Adipinsäure gegeben. Der Kolben wurde auch mit einem Gaseinleitungsrohr
und einem Abflußrohr versehen, aus dem das während der Reaktion gebildete Wasser mit Hilfe von Stickstoff
abgetrieben wurde. Zu der Säure in dem Kolben wurden dann 2,42 Gewichtsteile einer 33gewichtsprozentigen
wäßrigen Lösung von m-Xylylendiamin und 0,84 Gewichtsteile
einer 33gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung von p-Xylylendiamin gegeben. Es entstand auf diese
Weise ein Aminsalzgemisch. Wenn der Kolben erhitzt wurde, dampfte das Wasser ab. Sobald die Temperatur
190° erreicht hatte, begann das Salz zu polykondensieren. Die Temperatur des Kolbens wurde dann auf 280 bis 288°
gesteigert, wobei sich ein niedrigmolekulares Polykondensationsprodukt bildete. Wenn 20 Minuten lang ein Vakuum
von 0,01 bis 0,1 mm Hg angelegt wurde, entstand
ίο ein hochmolekulares Polykondensationsprodukt aus m-
und p-Xylylendiamingemisch und Adipinsäure.
Das gemischte m- und p-Xylylenadipamid, das entstanden war, bestand zu ungefähr 25% aus p-Xylylenadipamid.
Es schmolz bei 260° und besaß eine ausgezeichnete Kristallstruktur. Das geschmolzene Material ließ
sich zu ausgezeichneten Fäden ausziehen.
Es wurden nun lineare Polyamide aus verschiedenen Gemischen von m- und p-Xylylendiamin und aliphatischen
Dicarbonsäuren nach dem angegebenen Verfahren hergestellt. Die Schmelzpunkte dieser Polyamide sind
in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Zu Vergleichszwecken wurden — wie oben erwähnt — auch Polykondensationsprodukte aus m-Xylylendiamin
und einem Gemisch aus Adipin- und Terephthalsäure hergestellt. Die bei der Untersuchung dieser Produkte
erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle zusammengestellt.
Diamine | % | Dicarbonsäure | °/o | Schmelz punkt 0C |
Bemerkungen |
m-Xylylen- | 100 | Adipin- | 100 | 243 | kristallin, schmilzt scharf |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
95 5 |
I desgl. | 100 | 244 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
90 10 |
J 1. desgl. |
100 | 245 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
85 15 |
J 1 desgl. |
100 | 249 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
75 25 |
J 1 desgl. |
"100 | 260 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
65 35 |
J 1 desgl. |
100 | 273 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
60 40 |
J I desgl. |
100 | 277 | desgl. |
m-Xylylen- | 100 | Sebacin- | 100 | 193 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
95 5 |
1 desgl. | 100 | 197 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
90 10 |
1 desgl. | 100 | 200 | desgl. |
m-Xylylen- p-Xylylen- |
75 25 |
> desgl. | 100 | 216 | desgl. |
p-Xylylen- | 100 | desgl. | 100 | 300*) | bei der Schmelztemperatur teilweise |
zersetzt | |||||
m-Xylylen- | 100 | Adipin- | 100 | 243 | kristallin, schmilzt scharf |
m-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
95 5 |
!■ 238 | desgl. |
m-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
90 10 |
> 233 | desgl. |
m-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
85 15 |
- 228 | desgl. |
m-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
80 20 |
■ 224 | desgl. |
tn-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
70 30 |
- 228 | schmilzt unscharf |
tn-Xylylen- | 100 | Adipin- TereDhthal- |
60 40 |
• 247 ί | kristallin, neigt aber zur Bildung |
tn-Xylylen- | 100 | Adipin- Terephthal- |
50 50 |
• 270 1 | von kautschukartigen Polymeri saten beim Schmelzen |
*) aus der Literatur |
In der Tabelle sind Prozente Gewichtsprozente. Die Schmelzpunkte der Polyamide sind die Temperaturen,
bei denen das Produkt unter einer bestimmten Belastung nach dem Verfahren von Edgar und Ellery, Journal
of Chemical Society, S. 2633, Juli 1952, zusammenbrach.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß die linearen Polyamide aus Gemischen von m- und p-Xylylendiaminen
und aliphatischen Dicarbonsäuren, z. B. Adipin- oder Sebacinsäure, um so bessere (höhere) Schmelzpunkte
haben, je höher der p-Xylylendiamingehalt ist. Außerdem
ist zu bemerken, daß diese Polyamide eine bestimmte Kristallstruktur besitzen und scharf zu einem Produkt
schmelzen, das sich ausgezeichnet zum Kaltziehen von Fasern eignet. Im Vergleich dazu haben die Polyamide
aus m-Xylylendiamin und Adipin- und Terephthalsäuregemischen
im allgemeinen um so niedrigere Schmelzpunkte, je höher der Terephthalsäuregehalt ist. Obwohl
die Produkte mit mehr als 40°/0 Terephthalsäure höher schmelzen als diejenigen aus reinem m-Xylylendiamin
und Adipinsäure, neigen sie beim Schmelzen zur Bildung von kautschukartigen Polymerisaten, die im allgemeinen
zur Herstellung von Filmen und Fasern weniger geeignet sind.
Zur weiteren Erläuterung der ungewöhnlichen physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen linearen
Polyamide sind die Untersuchungsergebnisse der vorstehenden Tabelle kurvenmäßig in der Zeichnung aufgetragen
worden. Auf der Ordinate sind die Schmelzpunkte in 0C angegeben. Die Kurven A und B entsprechen
den Polyamiden aus m- und p-Xylylendiamingemisch und Adipinsäure (oberer Teil der Tabelle) bzw.
Sebacinsäure (mittlerer Teil der Tabelle), wobei für beide Kurven auf der Abszisse die jeweils in dem Diamingemisch
vorhandene Menge p-Xylylendiamin in Gewichtsprozent angegeben ist. Die Kurve C entspricht den Produkten
aus m-Xylylendiamin und Adipin- plus Terephthalsäure (unterer Teil der Tabelle), wobei von der Abszisse
die jeweils in den Produkten vorhandene Menge Terephthalsäure in Gewichtsprozent abgelesen werden kann.
Wie aus den Kurven A und B ersichtlich, besitzen die
Polyamide aus Gemischen von m- und p-Xylylendiaminen und aliphatischen Dicarbonsäuren eine ausgezeichnete
isomorphe Struktur und ergeben kein Eutektikum. Wie andererseits aus der Kurve C ersichtlich, sind die
Polyamide aus m-Xylylendiamin und Adipin- und Terephthalsäuregemischen
nicht isomorph und ergeben ein ganz bestimmtes Eutektikum. Dadurch sind sie weniger
zur Herstellung von Fasern und Filmen mit hohen Schmelzpunkten geeignet, als Produkte aus reinem
m-Xylylendiamin und Adipinsäure. Die Anwesenheit dieses Eutektikums erklärt auch, warum die Schmelzpunkte
durch Säuregemische nicht verbessert werden können.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden aus Diaminen und aliphatischen Dicarbonsäuren,
dadurch gekennzeichnet, daß äquimolekulare Mengen eines m- und p-Xylylendiamingemisches, in
dem 5 bis 90 Gewichtsprozent aus p-Xylylendiamin bestehen, und einer aliphatischen Dicarbonsäure mit
6 bis 10 Kohlenstoffatomen polykondensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung der gemischten
m- und p-Xylylendiamine mit Adipinsäure neutralisiert
wird, daß das gebildete Salz zusammen mit dem Wasser unter Verdampfung des Wassers und Bildung
eines niedrigmolekularen Polykondensationsproduktes erhitzt wird und daß letzteres bis zur Bildung eines
hochmolekularen Polykondensationsproduktes weiter erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus m- und p-Xylylendiamin,
das zu 20 bis 40 Gewichtsprozent aus p-Xylylendiamin besteht, verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 749 747;
britische Patentschriften Nr. 667 771, 570 858, 474 999, 954.
Deutsche Patentschrift Nr. 749 747;
britische Patentschriften Nr. 667 771, 570 858, 474 999, 954.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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