DE1163022B - Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von linearen PolyamidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 08 g
Deutsche Kl.: 39 c-10
Nummer: 1163 022
Aktenzeichen: U 5575 IVd/39 c
Anmeldetag: 2. September 1958
Auslegetag: 13. Februar 1964
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, die sich aus Struktureinheiten
der Formel — HN(CH2)eCO — aufbauen.
Die Herstellung von Polyamiden, die zum Verformen und Strangpressen aus der Schmelze in
kontinuierliche Fäden geeignet sind, ist bekannt. Solche Polyamide können aus aliphatischen ω-Aminocarbonsäuren
oder deren amidbildenden Derivaten oder aus Mischungen geeigneter aliphatischer Diamine
mit geeigneten aliphatischen Dicarbonsäuren ίο hergestellt werden, ζ. Β. durch Kondensation aus
Mischungen von Hexamethylendiamin und Adipinsäure oder durch Kondensation von ε-Caprolactam.
Es war jedoch bisher noch nicht möglich, hochmolekulare Polyamide mit den wiederkehrenden
Struktureinheiten der allgemeinen Formel
HN(CH2)6CO —
herzustellen, die zum Strangpressen in kontinuierliche Fäden oder zum Verformen geeignet sind.
Es ist zwar schon bekannt gewesen, lineare Polyamide aus der 7-Aminoheptansäure herzustellen.
Das beanspruchte Verfahren zur Herstellung der linearen Polyamide aus den Estern der 7-Aminoheptansäure
bringt gegenüber diesen bekannten Verfahren jedoch einige wesentliche Vorteile mit sich.
So sind die Ester leichter herstellbar, leichter zu reinigen und, da sie im Gegensatz zur Säure flüssig
sind, auch leichter zu handhaben als die freie Säure. Weiterhin braucht beim erfindungsgemäßen Verfahren
das Vorpolymerisat nicht isoliert zu werden, während bei der Verwendung der freien Säure als
Ausgangsmaterial eine solche Isolierung notwendig ist. Außerdem werden bei der Verwendung der
freien Säure als Ausgangsmaterial auf Grund von Cyclisierungen Oligomere, d. h. Polymerisate mit
niedrigem Molekulargewicht, gebildet, die nicht in lineare Polymerisate umgewandelt werden können.
Es wurde nun gefunden, daß ein brauchbares hochmolekulares Polyamid mit ausgezeichneten faserbildenden
Eigenschaften und einer ausgezeichneten Farbe aus bestimmten Estern der 7-Aminoheptansäure
in weniger als einem Fünftel der Polymerisationszeit, die bisher zur Polymerisation solcher
Ester nach den bekannten Verfahren erforderlich war, erhalten werden kann.
Diese bekannten Verfahren bestanden in einem 24stündigen oder längeren Erhitzen eines Esters,
wie z. B. Isopropyl-7-aminoheptanoat, in einer Atmosphäre eines inerten Gases mit oder ohne
Anwesenheit eines Katalysators auf erhöhte Tempeperaturen, wobei im übrigen aber auch nur nieder-Verfahren
zur Herstellung von linearen
Polyamiden
Polyamiden
Anmelder:
Union Carbide Corporation, New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Christian Friedrich Horn, New York, N. Y.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. September 1957
(Nr. 682 276)
molekulare Harze erhalten wurden. Dieses außerordentlich lange Erhitzen auf Temperaturen bis zu
260 bis 3000C verursacht bei den bekannten Verfahren
Verfärbungen, ergibt Zersetzungen und eine verhältnismäßig breite Molekulargewichtsverteilung,
die bei einem Harz, das zur Herstellung von Fasern und verformten Gegenständen verwendet werden
soll, wo strenge Qualitätsansprüche und eine reproduzierbare Qualität elementare Forderungen sind, nicht
zugestanden werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden der 7-Aminoheptansäure
der Formel (— HN(CH2)6CO —)» aus Derivaten
der 7-Aminoheptansäure durch Polykondensation in der Hitze in Gegenwart von Wasser bei Überdruck
bis zur Gewinnung eines Vorpolymerisates und weitere Polykondensation des Vorpolymerisates
in der Hitze ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial einen Ester der 7-Aminoheptansäure
oder Mischungen von solchen Estern verwendet, nach Erhalt des Vorpolymerisates das
Wasser und den gebildeten Alkohol abdestilliert und anschließend zur Auskondensation auf eine
Temperatur oberhalb 240° C erhitzt.
Bei der Herstellung des Vorpolymerisates kann das ursprüngliche Molverhältnis von Ester zu zuge-
409 508/430
3 4
führtem Wasser von etwa 1 : 1 bis zu etwa 1 : 30 säure ebenfalls als Ausgangsmaterialien verwendet
oder höher variieren. Die bevorzugten Molverhält- werden können.
nisse liegen im Bereich von etwa 1.: 2,5 bis zu Als Ausgangsmaterialien verwendbare geeignete
etwa 1 : 15, vorzugsweise zwischen etwa 1 : 3 Ester sind z. B. Äthyl-7-aminoheptanoat, Isopropyl-
und etwa 1 : 10. Obgleich die höheren Molverhält- 5 7 - aminoheptanoat, η - Propyl - 7 - aminoheptanoat,
nisse der Herstellung eines zufriedenstellenden hoch- 2-Äthylbutyl-7-aminoheptanoat, n-Octyl-7-aminomolekularen
Polyamids nicht schädlich sind, werden heptanoat, l-Phenyläthyl-7-aminoheptanoat, 2-Phensie
dennoch nicht bevorzugt, da sie eine übermäßig äthyl - 7 - aminoheptanoat, Cyclopentyl - 7 - aminogroße
Anlage und eine längere Destillationszeit zur heptanoat, Cyclohexyl-7-aminoheptanoat oder Mi-Entfernung
des Wassers nach der Bildung des io schungen derselben.
Vorpolymerisates erfordern würden. Erfindungsgemäß kann das Vorpolymerisat aus
Vorpolymerisates erfordern würden. Erfindungsgemäß kann das Vorpolymerisat aus
Das Vorpolymerisat kann gebildet werden, indem einem einzigen Ester oder einer Mischung von
das Ester-Wasser-Gemisch in einer inerten Gas- Estern bei einem leichten Druck hergestellt und
atmosphäre auf Temperaturen unterhalb etwa 2800C, dann bei polyamidbildenden Temperaturen zur
vorzugsweise zwischen etwa 150 und 200°C, erhitzt 15 Herstellung des hochmolekularen Polyamides bei
wird, wobei ein Druck von mindestens etwa atmosphärischem Druck weiter erhitzt werden.
3,5 kg/cm2, vorzugsweise etwa 5 bis 14 kg/cm2 Es wurde auch gefunden, daß durch Vermischen
oder höher, aufrechterhalten wird. Gewöhnlich eines vorher bei leicht erhöhten Drücken erhaltenen
beträgt die zur Bildung des Vorpolymerisates Vorpolymerisates mit einem zweiten Ester der
erforderliche Zeit etwa x\z bis 4 Stunden, wenn 20 7-Aminoheptansäure eine Mischung erhalten wird,
das Vorpolymerisat bei Temperaturen von etwa die durch Erhitzen bei atmosphärischem Druck in
150 bis'l80°C und Drücken von etwa 4 bis 11 kg/cm2 ein hochmolekulares Polyamid umgewandelt wird,
hergestellt wird. Bei höheren Temperaturen und/oder Solche Mischungen brauchen nur 5 bis 10 GeDrücken
genügen kürzere Zeiten. Nach Herstellung wichtsprozent des vorher hergestellten Vorpolydes
leicht polymerisierbaren Vorpolymerisates wird 25 merisates zu enthalten.
der Druck allmählich freigesetzt und Wasser und Die erfindungsgemäß herstellbaren Polyamide begebildeter
Alkohol bei einer Temperatur von etwa sitzen eine reduzierte Viskosität bis etwa 3. Die
2000C abdestilliert, wobei ein Strom eines inerten Polymerisation ist jedoch beendet, wenn das PolyGases,
wie z. B. Stickstoff, Argon, Helium oder amid das gewünschte Molekulargewicht erreicht
Kohlendioxyd, durch die Reaktionsmischung hin- 30 hat, welches, ausgedrückt als reduzierte Viskosität,
durchgeleitet wird. normalerweise zwischen etwa 0,7 und 2,5 liegt.
Nach Entfernung des Wassers und Alkohols bei Das zur Verwendung als verformbares Harz oder
Temperaturen bis zu etwa 2000C wird das ge- für synthetische Fasern bevorzugte Polyamid besitzt
schmolzene Vorpolymerisat weiter auf eine poly- eine reduzierte Viskosität von vorzugsweise etwa
amidbildende Temperatur oberhalb etwa 240° C 35 1 bis 2.
erhitzt. Das Erhitzen auf solche erhöhte Tempe- Die reduzierte Viskosität Ir, die ein Maß für
ratur, vorzugsweise etwa 260 bis 2800C, wird den Polymerisationgrad ist, kann durch die Glei-
dann fortgesetzt, bis sich ein hochmolekulares chung definiert werden:
Polyamid gebildet hat. Während dieses polyamid- IjV
bildenden Erhitzens wird ein kontinuierlicher Strom 40 _ ΛΌ
eines inerten Gases im Reaktionsgefäß aufrecht- R ~ ς '
erhalten und die Reaktion bei atmosphärischem
erhalten und die Reaktion bei atmosphärischem
Druck durchgeführt. in welcher ΔΝ die Differenz zwischen der Fließzeit
Zu jedem Zeitpunkt des Verfahrens können der Lösung und der Fließzeit des Lösungsmittels
Viskositätsstabilisatoren, wie z. B. Essigsäure, Ben- 45 ist, N0 für die Fließzeit des Lösungsmittels steht
zoesäure, Stearinsäure, p-Toluylsäure, Adipinsäure, und C die Konzentration des gelösten Harzes in
Sebacinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, sowie die Gramm je 100 cm3 Lösung bedeutet. Die Messungen
Ester derselben eingeführt werden. Weiter können wurden bei 300C unter Verwendung einer Mischung
als Viskositätsstabilisatoren auch Äthyl-6-cyan- aus Phenol—Tetrachloräthan (Verhältnis 3 : 2) als
hexanoatÄthyl^-benzamidoheptanoa^Äthyl^-acet- 50 Lösungsmittel bei einer Konzentration von 0,2 g
amidoheptanoat oder Äthyl-7-toluamidoheptanoat Harz je 100 cm3 Lösung durchgeführt,
genannt werden. Die Viskositätsstabilisatoren werden Das erfindungsgemäße Verfahren kann ansatz-
den Reaktionsteilnehmern zugesetzt, um die Herstel- weise oder kontinuierlich unter Verwendung der
lung eines Polyamids mit einer besonderen reduzierten verschiedensten Reaktionsgefäße durchgeführt wer-
Viskosität zu gewährleisten, die sich bei weiterem 55 den.
Erhitzen nicht verändert. Weiterhin können auch Das durch das erfindungsgemäße Verfahren herandere
Zusatzstoffe, wie z. B. Pigmente, die nicht gestellte Polyamid kann als Formmaterialien, zum
als Katalysatoren wirken oder die Polymerisation Strangpressen von Fasern und Filmen und für
behindern, zugesetzt werden. viele andere Zwecke verwendet werden, bei welchen
Bei der Herstellung des Vorpolymerisates bei 60 Polyamide Anwendung finden.
überatmosphärischem Druck wurde gefunden, daß In den folgenden Beispielen sind alle Teile Ge-
die linearen oder verzweigten aliphatischen Ester wichtsteile, falls nicht anders angegeben,
der 7-Aminoheptansäure mit einem bis etwa zwölf . .
oder mehr C-Atomen in der aliphatischen Kette, Beispiel 1
vorzugsweise von 2 bis etwa 10 C-Atomen, oder 65 40 Teile IsopropyI-7-aminoheptanoat und 40 Teile
Mischungen derselben als Ausgangsmaterialien ge- destilliertes Wasser wurden in einen Autoklav aus
eignet sind. Weiterhin wurde gefunden, daß Aralkyl- rostfreiem Stahl gegeben, der mit einem Druck-
und cycloaliphatische Ester der 7-Aminoheptan- manometer und zwei Ventilen versehen war, von
denen eines mit einer Leitung für hochgradig reinen Stickstoff und das andere mit einem Kühler verbunden
war, der mit einem mit Trockeneis gekühlten Behälter ausgerüstet war. Der Autoklav wurde
verschlossen, mit Stickstoff durchgespült, in ein Organopolysiloxanölbad gestellt und dann innerhalb
einer Stunde auf 162° C erhitzt, wobei sich ein Druck von 3,5 kg/cm2 entwickelte. Die Temperatur
wurde 2,5 Stunden konstant gehalten, wobei sich der Druck auf 5,5 kg/cm2 erhöhte. Danach
wurde der Druck abgelassen und eine Mischung aus Wasser und Isopropanol aus dem Vorpolymerisat
abdestilliert und im Behälter aufgefangen. Sobald aller Druck abgelassen war, wurde die
Temperatur des Vorpolymerisates innerhalb von 1,5 Stunden auf 2800C erhöht, wobei ein milder
Stickstoffstrom bei atmosphärischem Druck über die Schmelze geleitet wurde. Die Reaktionsmischung
wurde weitere 2,5 Stunden bei atmosphärischem Druck in einem Stickstoffstrom auf 28O0C erhitzt,
um das Vorpolymerisat in hochmolekulares Polyamid umzuwandeln. Das Polyamid war weiß,
besaß eine reduzierte Viskosität von 1,33 und schmolz bei 224° C; es konnte in feste, biegsame,
kontinuierliche Fäden stranggepreßt werden.
Wurde vergleichsweise nach hier nicht beanspruchtem Verfahren das Vorpolymerisat bei atmosphärischem
Druck bei etwa 1000C hergestellt, das Wasser und der gebildete Alkohol bei Temperaturen
bis zu etwa 2000C abdestilliert und dann bei praktisch denselben oben angegebenen Bedingungen
bezüglich Zeit und Temperatur auf polyamidbildende Temperaturen erhitzt, so wurde ein
Polymerisat mit einer reduzierten Viskosität von nur 0,58 erhalten, das auf Grund seiner niedrigen
reduzierten Viskosität zur Herstellung von textlien Fäden ungeeignet war.
Ein Vorpolymerisat wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, indem eine Mischung aus 40 Teilen Isopropyl-7-aminoheptanoat
und 40 Teilen destilliertem Wasser in einem Autoklav aus rostfreiem Stahl umgesetzt wurde. Die Temperatur wurde auf 18O0C
gehalten und ein maximaler Druck von etwa 11 kg/cm2
erhalten. Das Vorpolymerisat wurde gemäß Beispiel 1 durch Erhitzen bei atmosphärischem Druck auf
28O0C in ein hochmolekulares Polyamid umgewandelt. Das Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte
Viskosität von 1,4 und schmolz bei 224° C; es konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden
stranggepreßt werden.
Eine Mischung aus 40 Teilen Isopropyl-7-aminoheptanoat,
40 Teilen destilliertem Wasser und 0,128 Teilen Essigsäure als Viskositätsstabilisator
wurde in einen Autoklav aus rostfreiem Stahl gegeben und unter den im Beispiel 2 angegebenen
Bedingungen umgesetzt. Das erhaltene Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität von 1,0
und schmolz bei 224° C; es konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden stranggepreßt werden.
Eine Mischung aus 40 Teilen Cyclohexyl-7-aminoheptanoat
und 40 Teilen destilliertem Wasser wurde in einen gemäß Beispiel 1 ausgerüsteten Autoklav
aus rostfreiem Stahl gegeben. Nach dem Verschließen und Durchspülen mit Stickstoff wurde
das Reaktionsgefäß in ein Organopolysiloxanölbad gestellt und 1 Stunde auf 1900C erhitzt, wobei sich
ein Druck von 4,2 kg/cm2 bildete. Die Temperatur wurde 5,5 Stunden konstant gehalten, wobei sich
der Druck auf 9 kg/cm2 erhöhte. Danach wurde der Druck langsam abgelassen und eine Mischung
aus Wasser und Cyclohexanol aus dem Vorpolymerisat abdestilliert. Sobald der Druck völlig abgelassen
worden war, wurde die Temperatur des Vorpolymerisates innerhalb von einer Stunde auf 2800C
erhöht, wobei ein milder Stickstoffstrom bei atmosphärischem Druck über die Schmelze geleitet wurde.
Die Reaktionsmischung wurde weitere 2,5 Stunden bei atmosphärischem Druck in einem Stickstoffstrom
auf 2800C erhitzt, um das Vorpolymerisat in hochmolekulares Polyamid umzuwandeln. Das
Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität
ao von 1,03 und schmolz bei 224° C; es konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden stranggepreßt
werden.
Wurde vergleichsweise nach hier nicht beanspruchtem Verfahren das Vorpolymerisat bei atmosphärischem
Druck bei etwa 100°C hergestellt, das Wasser und der gebildete Alkohol bei Temperaturen
bis zu etwa 2000C abdestilliert und das Vorpolymerisat dann bei polyamidbildenden Temperaturen
5 Stunden unter praktisch den gleichen Bedingungen, wie oben angegeben, auf 27O0C erhitzt,
so wurde ein Polymerisat mit einer reduzierten Viskosität von nur 0,59 erhalten, das auf Grund
seiner niedrigen reduzierten Viskosität zur Herstellung textiler Fäden ungeeignet war.
Gemäß dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren wurde ein Vorpolymerisat hergestellt, indem
eine Mischung aus 40 Teilen 2-Äthylbutyl-7-aminoheptanoat und 40 Teilen destilliertem Wasser in
einem Autoklav aus rostfreiem Stahl umgesetzt, die Mischung innerhalb von 55 Minuten auf 195° C
erhitzt und dann 5,5 Stunden bei 1950C gehalten wurde, wobei sich ein maximaler Druck von 11 kg/cm2
entwickelte. Danach wurde der Druck allmählich abgelassen und Wasser und 2-Äthylbutanol abdestilliert,
indem das Gefäß innerhalb von 55 Minuten auf 2800C erhitzt wurde. Das Vorpolymerisat
wurde in ein hochmolekulares Polyamid umgewandelt, indem es bei atmosphärischem Druck
4 Stunden, wie im Beispiel 4 beschrieben, auf 2800C
erhitzt wurde. Das Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität von 0,81 und schmolz bei
224° C; es konnte in biegsame Fäden stranggepreßt werden.
Wurde das Vorpolymerisat vergleichsweise nach hier nicht beanspruchtem Verfahren bei atmosphärischem
Druck bei etwa 1000C hergestellt, das Wasser
und der gebildete Alkohol bei Temperaturen bis zu etwa 2000C abdestilliert und das Vorpolymerisat
dann bei polyamidbildenden Temperaturen unter praktisch denselben Bedingungen, wie oben angegeben,
bezüglich Zeit und Temperatur erhitzt, so wurde ein Polymerisat mit einer reduzierten Viskosität
von nur 0,34 erhalten, das auf Grund seiner niedrigen reduzierten Viskosität zur Herstellung
textiler Fäden' ungeeignet war.
Eine Mischung aus 0,5 Teilen eines gemäß Beispiel 1 aus Isopropyl-7-aminoheptanoat hergestellten
Vorpolymerisates und 10,3 Teilen 1-Phenyläthyl-7-aminoheptanoat
wurde 4,5 Stunden bei atmosphärischem Druck auf 2800C erhitzt, wobei ein Stickstoffstrom
durch die geschmolzene Mischung geleitet wurde; aus dem Destillat wurde 1-Phenyläthanol
gewonnen. Das hergestellte Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität von 1,4 und
schmolz bei 224° C; es konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden stranggepreßt werden.
Eine Mischung aus 3 Teilen eines gemäß Beispiel 1 aus Isopropyl-7-aminoheptanoat hergestellten
Vorpolymerisates und 7,1 Teilen Butyl-7-aminoheptanoat wurde bei atmosphärischem Druck
5,6 Stunden auf 2800C erhitzt, wobei ein gelinder
Stickstoffstrom durch die geschmolzene Mischung geleitet wurde; aus dem Destillat wurde Butanol
gewonnen. Das hergestellte Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität von 1,12 und
schmolz bei 223°C; es konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden stranggepreßt werden.
Eine Mischung aus 2 Teilen eines gemäß Beispiel 4 aus Cyclohexyl-7-aminoheptanoat hergestellten Vorpolymerisates
und 8 Teilen Äthyl-7-aminoheptanoat wurde 5,5 Stunden bei atmosphärischem Druck auf
2800C erhitzt, wobei ein gelinder Stickstoffstrom
durch die geschmolzene Mischung geleitet wurde; aus dem Destillat wurde Äthanol gewonnen. Das
hergestellte Polyamid war weiß, besaß eine reduzierte Viskosität von 1,03 und schmolz bei 223°C; es
konnte in feste, biegsame, kontinuierliche Fäden stranggepreßt werden.
Eine Mischung aus 1,5 Teilen eines gemäß Beispiel 5 aus 3-Äthylbutyl-7-aminoheptanoat hergestellten
Vorpolymerisates und 8,5 Teilen n-Propyl-7-aminoheptanoat wurde 6 Stunden bei atmosphärischem
Druck auf 280° C erhitzt, wobei ein gelinder Stickstoffstrom durch die geschmolzene Mischung
geleitet wurde; aus dem Destillat wurde n-Propanol gewonnen. Das hergestellte Polyamid war weiß,
besaß eine reduzierte Viskosität von 1,0 und schmolz bei 224°C; es konnte in feste, biegsame Fäden
stranggepreßt werden.
Das Vorpolymerisat wurde gewöhnlich als wachsartiger bis spröder weißer Feststoff mit einer reduzierten
Viskosität von etwa 0,03 bis 0,4 und einem Schmelzpunktsbereich von etwa 150 bis 220°C
erhalten. Es konnten auch befriedigende Vorpolymerisate mit einer reduzierten Viskosität oberhalb
etwa 0,4 bis zu etwa 0,55 erhalten werden. Wie bereits angegeben, besteht das Vorpolymerisat aus
einer Mischung aus niedrigmolekularen Polyamiden, 7-Aminoheptansäure und Spuren nicht umgesetzter
Ester; die Vorpolymerisatmischung als solche kann nicht zur Herstellung zufriedenstellender Filme oder
Fasern verwendet werden. Die reduzierten Viskositäten und der Schmelzpunktsbereich der Vorpolymerisate
der Beispiele 6, 8 und 9 sind wie folgt:
| Beispiel | Ir | F. 0C |
| 6 | 0,03 | 175 bis 185 |
| 8 | 0,1 | 178 bis 188 |
| 9 | 0,08 | 174 bis 185 |
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von linearen Polyamiden der 7-Aminoheptansäure der Formel
(— HN(CH2J6CO —)„ aus Derivaten der 7-Aminoheptansäure
durch Polykondensation in der Hitze in Gegenwart von Wasser bei Überdruck bis zur Gewinnung eines Vorpolymerisates und
weitere Polykondensation des Vorpolymerisates in der Hitze, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Ausgangsmaterial einen Ester der 7-Aminoheptansäure oder Mischungen von solchen
Estern verwendet, nach Erhalt des Vorpolymerisates das Wasser und den gebildeten
Alkohol abdestilliert und anschließend zur Auskondensation auf eine Temperatur oberhalb
240° C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polykondensation
in einer inerten Gasatmosphäre vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Gewinnung des Vorkondensates
aus dem Ester auf etwa 150 bis 2000C erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Bildung des Vorpolymerisates
einen zweiten Ester der 7-Aminoheptansäure zusetzt und weiterkondensiert.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Auskondensation
bei etwa 260 bis 2800C vornimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich einen Viskositätsstabilisator
verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 762 996;
Chemische Technik für Chemie und Technologie der Kunststoffe, November 1952, Heft 11, S. 524/525.
409 508/470 2.64 © Bundesdruckerei Berlin
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|---|---|---|---|---|
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