DE1720606A1 - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen PolyamidenInfo
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- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
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Description
LEVERKUSEN-Bayeiwerk 18. Januar 1967
Patent-Abteilun* Reu/E
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von hochmolekularen Polyamiden durch Kondensation von N-Carbaryloxyaminocarbonsäuren.
Es ist bekannt, Polyamide durch Reaktion von Polymethylenbis-carbamidsäurealkyl
oder -arylestern mit aliphatischen Dicarbonsäuren herzustellen. Ebenfalls für aliphatische
^Aminosäuren ist beispielsweise die Reaktion von N-Carbphenoxyglycin
zum Polypeptid des Glycins beschrieben worden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen
Polyamiden gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, d4ÜB man die
N-Carbaryloxyaminocarbonsäuren mit sich selbst bei Temperaturen zwischen 100 und 450 0C, gegebenenfalls in einem organischen
lösungsmittel und unter vermindertem Druck, unter Abspaltung von
Hydroxyaryl und Kohlendioxid kondensiert. Die Kondensation führt in schneller Reaktion zu hochmolekularen Produkten, die
je nach Wahl der Auagangeverbindungen zu Formkörpern, Filmen,
Folien, Überzügen und Fäden verarbeitet werden können. Die Vorteile
dieses Verfahrene gegenüber den bekannten Verfahren liegen darin, daß es zur Herstellung der hochmolekularen Körper nur
1098 26/ 1678
Le A 10 502 ,
Le A 10 502 ,
einer Auegangskomponente bedarf, bei der die reaktiven Gruppen
stets im idealen Verhältnis zueinander vorliegen und daß die Umsetzungen
sehr schnell und praktisch quantitativ ablaufen, wodurch eine besondere Eignung für kontinuierliche Prozeßabwicklung
gegeben ist. Als ein weiterer Vorteil ist die günstige Reinigung der Ausgangsverbindungen, die aus organischen
lösungsmitteln kristallisierbar sind, gegenüber der sich
oft schwierig gestaltenden Reinigung der Ausgangsaminosäuren anzusehen, die erforderlich ist, wenn man diese nach bekannten
Verfahren zu hochmolekularen Produkten kondensieren will.
Es war weiterhin überraschend, daß die Kondensation der
N-Carbaryloxy-w-aminocarbonsäuren mit sich selbst und mit großer
Reaktionsgeschwindigkeit und hohen Ausbeuten abläuft, während nach den bekannten Verfahren die Umsetzung des
N-Carbphenoxyglycins zum Polypeptid des Glycine in 4OO-stündiger
Reaktionszeit nur eine Ausbeute von ca. 17 ^ ergibt. Bedingt durch den hohen Umsetzungsgrad des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhält man sehr geringe Extraktgehalte; dies führt
zu einer Verbesserung der Gebrauchseigenschaften der Polymeren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist als lösungs- und Schmelzkondensation
durchführbar; dadurch erweitert sich das Spektrum der
Anwendbarkeit. Die N-Carbaryloxy-aminocarbonsäuren können nach
eigenen älteren Vorschlägen - durch Umsetzung einer Aminocarbonsäure mit einem Diarylcarbonat oder durch Umsetzung eines
Aminosäuretrialkylsilylestere mit einem Chlorameisensäurearylester
- hergeatellt
6 ,
Le A 10 502 -2-
Le A 10 502 -2-
Beispielsweise wird Aminocapronsäure mit Diphenylcarbonat bei
Temperaturen um 100 0C umgesetzt, wobei die 6-Carbphenoxyaminocapronsäure
entsteht. Man kann aber auch beispielsweise 2-Aminobenzoesäuretrimethylsilylester in einem inerten, organischen
Lösungsmittel mit Chlorameisensäurephenylester zu 2-Carbphenoxyaminobenzoesäure umsetzen.
Im einzelnen seien folgende Verbindungen angeführt:
N-Carbphenoxy-3-aminobenzoesäure, N-Oarbphenoxy-4-aininobenzoesäure,
N-Carboxy-S-amino-^methyl-benzoesäure, N-Carboxy-3-amino~4-chlor-benzoesäure,
]J-Carboxy-4~amino-3-methoxybenzoe säure, N-Carb- (4' -chlorphenyl) oxy-3-amino-benzoesäur e,
N-Carb-(4'-tert.butylphenyl)oxy-3-amino-benzoesäure, N-Carbphenoxy-3-aminophenylessigsäure,
ii-Carbphenoxy-4-aminophenylessigsäure,
N-Carbphenoxy-ß-(3~aminophenyl)isobuttersäure, N-Carbphenoxy-3-aminozimtsäure, N-Carbphenoxy-3-amino-·
propionsäure, N-Carbphenoxy-ö-aminocapronsäure, N-Garbphenoxy-11-aminoundecansäure,
N-Carb-(4'-chlorphenyl)oxy-6-aminocapronsäure
und'N-Carb-(4'-tert.butylphenyl)oxy~6-aminocapronsäure.
Die Terfahrensgemäß hergestellten Polyamide haben folgende,
sich wiederholende Struktureinheit:
-NH-A-CO
worin A ein aromatischer, aliphatischer oder araliphatischer
Rest ist oder gegebenenfalls substituiert sein kann und η eine
ganze Zahl MO. 109826/1678
Le A 10 502 -3-
DaB "Verfahren kann derart ausgeführt werden, daß man
N-Carbaryloxy-aminocarbonsäure in einer-Rührapparatur bei
Temperaturen von 100 bis 250 0C zur Reaktion bringt und die
Umsetzung bei Temperaturen von 200 bis 450 0C, gegebenenfalls
unter vermindertem Druck, vervollständigt. Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Polykondensation
in Lösung. Hierbei bringt man die N-Carbaryloxyaminocarbonsäuren
in der 5- bis 100-fachen Menge eines organischen Lösungsmittels, das gegebenenfalls Zusätze anorganischer
Salze enthalten kann, bei Temperaturen von 150 bis 350 0C,
gegebenenfalls unter Anwendung von Druck, zur Reaktion und bemißt die Reaktionszeit so, daß viskose Lösungen erhalten
werden, die man sogleich verspinnen oder zu Pollen vergießen kann, woraus sich aber auch das Polymere durch Zusatz von
Nichtlösern, wie Wasser, ausfällen läßt. Lösungsmittel für diese Ausführungsform sind beispielsweise Formamid, N,N-Dimethylformamid,
Ν,Ν-Dimethylacetamidyi N-Me thylcapro Iac tarn,
N-Methylpyrrolidon, Tetramethylenharnstoff, N-Pormylmorpholin,
N-Acetylmorpholin, Pyridin, Ghinolin. Als Salzzusätze kommen
beispielsweise in Präge: Lithiumchlorid, Magnesiumchlorid,
Calciumchlorid, Zinkchlorid.
Le A 10 502 -4-
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Beispiel 1
0,1 Mol N-Carbphenoxy-3-aminObenzoesäure wurden in einer mit
Kondensationsvorrichtung versehenen Rührapparatur während 60 Minuten unter einem Druck von 10 Torr so erhitzt, daß man in
Intervallen von 15 Minuten die Temperatur, ausgehend von 220 0C,
jeweils um 20 0C erhöht. Unter Kohlendioxidentwicklung destillierten
innerhalb der ersten 5 Minuten 0,1 Mol Phenol. Als Rückstand verbleibt ein farbhelles Produkt, welches eine rel.
Viskosität von 1,16 besitzt, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei 25 0C mit c = 1 g in 100 ml.
. B e i s ρ i e 1 2
0,1 Mol H'-Carb-(4l-chlorphenyl)-oxy-3-aminobenzoesäure wurden
in der gleichen wie unter Beispiel 1 beschriebenen Apparatur
13 Minuten bei 300 0O unter einem Vakuum von 10 Torr kondensiert.
Spontan destillierten 0,1 Mol Phenol über. Die rel. Viskosität des erhaltenen Produkts war 1,21, gemessen in
konzentrierter Schwefelsäure bei 25 0C mit c = 1 g in 100 ml.
In der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wurden a) 0,1 Mol N-Carbphenoxy-4-aminobenzoesäure
N-Carbphenoxy-4-aminophenylessigsäure
N-Carbphenoxy-6-aminocapronsäure N-Carbphenoxy-11-aminoundecansäure
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b) | 0, | 1 | Mol |
c) | 0, | 1 | Mol |
d) | 0, | 1 | Mol |
Le A 10 | 502 |
unter den in der Tabelle 1 angegebenen Bedingungen kondensiert, Die relativen Viskositäten und Extraktgehalte sind ebenfalls
aus der Zusammenstellung ersichtlich.
Bei spiel 3 |
Temp. (0C) |
Druck (lorr) |
Reaktions dauer (Min.) |
c = 1 g/100 ml | Extrakt gehalt* |
a) | 300 | 1,0 | 30 | 1,1O/Schwefel säure |
- |
b) | 300 | 2,0 | 30 | 1,19 /Schwe felsäure |
2,0 |
c) | 275 | 0,9 | 20 | 2,33/m-Kresol | 0,75 |
d) | 280 | 1,0 | 20 | 2,50/m-Kresol | 1,0 |
O,
* 24 h mit Methanol bei 60uC extrahiert
Beispiel 4 beschreibt die Kondensation der N-Carbaryloxy-aminocarbonsäuren
in Lösung. In einem 250 ml Glaskolben, versehen mit Rückflußkühler und einem Anschluß für eine Gasuhr, wurden
a) | 0,1 | Mol |
b) | 0,1 | Mol |
c) | 0,1 | Mol |
d) | 0,1 | Mol |
N-Carbphenoxy-4-aminophenyleesigsäure
N-Carbphenoxy-3-aminobenzoesäure N-C arbphenoxy-6-amino capronsäure
N-Carbphenoxy-11-aminoundscansäure
in den in der Tabelle 2 angefahrten Lösungsmitteln, Zusätzen
Le A 10 502
9~862 6/ 167 8
und den dort angegebenen Temperaturen erhitzt. Unter Abspaltung
von 0,1 Mol Kohlendioxid bildeten sich in den angegebenen Zeiten polymere Körper. Dies wurde durch das Ansteigen der
Lösungsviskosität bemerkbar. Aus diesen Lösungen ließen sich dann durch Zusatz von 100 ml Wasser die Polyamide als farblose
Pulver ausfällen. Die Ausbeuten und relative Viskositäten der erhaltenen Produkte sind ebenfalls aus der Tabelle zu entnehmen.
Ta | Lö sungs mittel |
belle | 2 | Reakt. S |
Aus beute f6a0Th9 |
^rel c=1g./ 100 ml |
|
Bei spiel 4 |
130g N,N-Dimethyl- aeetamid |
Zusatz | Reakt. temp. (0C) |
0,33 | 95 | 1.1-2 / Schwefel säure |
|
a) | 115g N,N-Dimethyl- formamid |
5 g Lithium chlorid |
165 | 2 | 35 | 1,07 7 Schwefel säure |
|
.to) | 130g N,N-Dimethyl- acetamid |
11 g Zink chlorid |
155 | 0,5 | 95 | 2,30 / m-Kresol |
|
c) | 130g N,N-Dimethyl- acetamid |
5 g Lithium chlorid |
165 | 0,5 | 95 | 2,1 / m-Kresol |
|
d) | 5 g Lithium chlorid |
165 | |||||
Le A 10 502
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, dadurch gekennzeichnet,
daß man N-Carbaryloxy-aminocarbonsäuren mit sich
selbst bei Temperaturen zwischen 100 und 450 0C, gegebenenfalls
in einem organischen Lösungsmittel und unter vermindertem Druck, kondensiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem organischen Lösungsmittel anorganische Salze zugesetzt
werden.
109826/1G78 Le A 10 502 -8-
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