DE1123653B - Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid

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DE1123653B
DE1123653B DEG27515A DEG0027515A DE1123653B DE 1123653 B DE1123653 B DE 1123653B DE G27515 A DEG27515 A DE G27515A DE G0027515 A DEG0027515 A DE G0027515A DE 1123653 B DE1123653 B DE 1123653B
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silicon
tetraiodide
iodine
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DEG27515A
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Carlyle Sheldon Herrick
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General Electric Co
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General Electric Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid durch Umsetzen von Silicium mit Jod für die Gewinnung hochreinen Siliciums durch thermische Zersetzung des Siliciumtetrajodids, insbesondere an einem Träger aus hochreinem Silicium.
  • Es ist bekannt, bei der Herstellung von hochreinem Silicium zunächst unreines Silicium in Siliciumtetrajodid überzuführen, dieses zu reinigen und zur Gewinnung von Silicium größerer Reinheit wieder zu zersetzen. Es wurde auch bereits die thermische Zersetzung von Siliciumverbindungen an hochreinen Siliciumträgern vorgenommen.
  • Im folgenden wird ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von reinem Siliciumtetrajodid für die Gewinnung von hochreinem Silicium näher beschrieben. Nach diesem Verfahren wurde aus Jod entsprechender Reinheit und aus Silicium mit einer Reinheit von 99,8 °/o Siliciumtetrajodid gebildet. Man ging dabei folgendermaßen vor: Ungefähr 2267 g Jod wurden in einem Reaktionsgefäß auf etwa 180°C erhitzt, so daß das Jod verdampfte. Das Reaktionsgefäß war mit einer Röhre verbunden, die 122g pulverisiertes Silicium enthielt und auf einer Temperatur von etwa 600°C gehalten wurde. Die Röhre war mit einem Kühlrohr, das auf Zimmertemperatur gehalten wurde, verbunden, und die ganze Anordnung wurde langsam mit Hilfe von Stickstoff gereinigt. Stieg das Jod durch die Siliciumsäule, dann bildete sich das Siliciumtetrajodid, so daß nach beendeter Reaktion 2385g Siliciumtetrajodid entstanden waren. Das Siliciumtetrajodid wurde in 663 cmg n-Hepten gelöst und während der Lösungsdauer bei einer Temperatur von etwa 115'C unter Rückfluß behandelt. Nachfolgend wurde die Lösung auf Zimmertemperatur abgekühlt, und nachdem sich das Tetrajodid aus der Lösung herauskristallisiert hatte, wurde das Lösungsmittel dekantiert. So viel frisches n-Heptan wurde auf die Kristalle gegeben, daß das Molverhältnis von Siliciumtetrajodid zu n-Heptan 1 : 1 betrug. Diese Mischung wurde dann unter Rückfluß erhitzt, bis das Tetrajodid erneut aufgelöst war. Die Lösung wurde wieder auf Zimmertemperatur abgekühlt, und das Tetrajodid kristallisierte aus. Nach der Rekristallisation wurde das überschüssige n-Heptan dekantiert, und die Kristalle, die mit n-Heptan angefeuchtet waren, wurden in eine Vakuumkammer gegeben, bis das gesamte Lösungsmittel verdampft war. Die entstandenen getrockneten Kristalle wurden anschließend in einer 12-Böden-Quarzkolonne unter atmosphärischem Druck bei einer Temperatur von etwa 295'C destilliert. Ein mittlerer Ausschnitt aus diesem Destillat von 1073 g Siliciumtetrajodid wurde mit Hilfe des nachstehenden Verfahrens zersetzt. Das Material wurde in ein Gefäß gegeben, das mit einer Kolonne verbunden war, die eine Quarzröhre enthielt, die auf etwa 1000°C erhitzt war und unter einem Druck von etwa 3 mm Quecksilbersäule gehalten wurde. Das Gefäß, das das Siliciumtetrajodid enthielt, wurde dann auf etwa 100°C erhitzt, so daß das Siliciumtetrajodid verdampfte. Wenn das Siliciumtetrajodid mit der Quarzröhre in Berührung kam, so zersetzte es sich, d. h., das Silicium schlug sich auf der Quarzröhre nieder, und das Jod wurde in einem dafür bestimmten Behälter aufgefangen. Nachdem sich das vorhandene Tetrajodid zersetzt hatte, wurde das Silicium aus der Quarzröhre genommen, geschmolzen und zu einem Einkristall geformt. Dieser Einkristall war ein halbleitender Kristall vom N-Typus, der einen spezifischen Widerstand von etwa 160 Ohm/cm und eine Lebensdauer der Minoritätsladungsträger von ungefähr 2250 Mikrosekunden besaß. Außerdem war der Einkristall durch einen Gehalt von etwa 0,4 elektrisch aktiven, verunreinigenden Atomen in 109 Siliciumatomen gekennzeichnet.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren liefert eine befriedigende Ausbeute an sehr reinem Silicium. Der verstärkte Bedarf an Silicium als Halbleiter und für verwandte Zwecke hat aber nicht nur zu einem gesteigerten Interesse an diesem Material in reinster Form geführt, sondern auch die erhöhte Produktion von außerordentlich reinem Silicium erforderlich gemacht.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Siliciumtetrajodid für die Gewinnung von hochreinem Silicium zu schaffen.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Umsetzung von Silicium mit Jod in einem Fließbett durchgeführt wird, wobei das Silicium in Überschuß angewendet und die Reaktionswärme durch Kühlung entfernt wird. Das erhaltene Siliciumtetrajodid wird dann durch zweifache Kristallisation und fraktionierte Destillation noch weiter gereinigt.
  • Bei der Herstellung des Tetrajodids im Fließbett wird die dabei entstehende Reaktionswärme dadurch entfernt, daß die Wände des Reaktionsgefäßes auf einer unterhalb der Reaktionstemperatur liegenden Temperatur gehalten werden.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Fließbett hergestellte Siliciumtetrajodid zeichnet sich durch außerordentlich hohe Reinheit aus, so daß daraus in bekannter Weise durch thermische Zersetzung an einem Siliciumträger Silicium höchster Reinheit gewonnen werden kann.
  • An Stelle des Ausdruckes »Fließbett« werden in der Verfahrenstechnik auch noch die Ausdrücke »Wirbelschicht« und »Schwebebett« verwendet.
  • Die Erfindung wird aus der nachstehenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung leichter verständlich werden. Die Zeichnung stellt in Fig. 1 eine schematische Darstellung des Fließbildes und der Vorrichtung dar, die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden.
  • Die Vorrichtung von Fig. 1 wird gewöhnlich zur Durchführung der oben beschriebenen Verfahrensschritte verwendet, d. h. für die Bildung, Rekristallisation, Destillation und Zersetzung des Siliciumtetrajodids. Die entscheidenden Verbesserungen nach der Erfindung bestehen darin, daß der Reaktor für die Bildung des Siliciumtetrajodids kein festes, sondern ein Fließbett ist. Die Neuerungen nach der Erfindung sollen im Zusammenhang mit der gesamten Vorrichtung beschrieben werden.
  • Es soll betont werden, daß das Fließbild von Fig. 1 nur ein Ausführungsbeispiel für das Verfahren nach der Erfindung darstellt und daß die Vorrichtung ebenfalls nur beispielhaft für die Größe der einzelnen Teile, deren Verhältnis und die Materialien, aus denen sie bestehen, usw. ist, da auch andere Größenverhältnisse und Materialien im Rahmen der Erfindung verwendet werden können.
  • Es war schwierig, ein geeignetes Material für die Vorrichtung zu beschaffen, da das Siliciumtetrajodid bei Temperaturen oberhalb seines Schmelzpunktes alle Stoffe, die üblicherweise für derartige Behälter verwendet werden, angreift und ein allgemeines Lösungsmittel darstellt. Quarz wurde schließlich für den Behälter des Fließbettes und für die Destillationskolonne gewählt, da Quarz verhältnismäßig reaktionsträge gegen Tetrajodid ist, aber, wie nachstehend beschrieben wird, nur teilweise als Trägerelement verwendet. Pyrexglas wurde als Gefäß für die Rekristallisation benutzt.
  • Das Verfahren und dessen Beschreibung beginnt mit dem Jodkocher 5, einem mit Glas verkleideten Stahlgefäß. Man pumpt Öl, das auf etwa 230°C erhitzt wird, durch einen gewöhnlichen Wärmeaustauscher, der den Jodkocher umgibt, so daß das Jod verdampft.
  • Die erste Neuerung nach der Erfindung ist das Fließbett 6 als Reaktor, in dem Silicium und Joddampf aus dem Kocher 5 vereinigt werden und Siliciumtetrajodid bilden. In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 besteht das Fließbett 6 aus einer Quarzröhre 7, die in einem elektrischen Ofen 8 senkrecht angebracht ist. Durch eine Zuleitung 9 wird handelsübliches Siliciumpulver mit einer Korngröße von 44 bis 100 ,u im Durchmesser in die senkrechte Quarzröhre 7 eingefüllt, während der Joddampf durch einen Einlaß 10 mit einer solchen Geschwindigkeit eingeführt wird, daß jedem Teilchen eine beträchtliche Schwimmkraft verliehen wird. Elektrische Heizkörper 11, die an eine nicht gezeigte Stromquelle angeschlossen sind, sind genau regelbar, so daß die Reaktionswärme durch unmittelbare Strahlung der Ofenwände, die auf einer Temperatur 50°C unterhalb der Reaktionstemperatur gehalten werden, dem Siliciumpulver entzogen werden kann. Durch eine Leitung 12 wird das feste Silicium und durch eine Leitung 13 das Siliciumtetrajodid aus der Röhre 7 abgeführt. Im verflüssigten Zustand steigt das Bett, die einzelnen Teilchen werden stark bewegt, und das Ganze ähnelt einer kochenden Flüssigkeit. Die Wirbelschicht ermöglicht eine hervorragende Wärmeübertragung zwischen den Teilchen und der Gefäßwandung. Einer der Vorteile besteht darin, daß die exotherme Reaktion bei einer gleichbleibenden Temperatur vollzogen werden kann, während in einem festen Bett große Temperaturschwankungen herrschen. Eine gleichbleibende Temperatur bedeutet auch eine gleichbleibende Reaktionsfähigkeit von Silicium und dessen Verunreinigungen und eine bessere Trennung derselben auf Grund der unterschiedlichen Reaktionsenergien. Jod verweilt nur kurz im Bett; aber die Reaktion verläuft schnell, und die Ausbeute ist gut. Während das Jod durch den Dampfstrom verbraucht wird, sorgt der gebildete Tetrajodiddampf für eine weitere Verflüssigung des Bettes. Das durch die Reaktion nicht verbrauchte Silicium, das mit Verunreinigungen angereichert ist, wird nach Beendigung des Versuches entfernt.
  • Der Joddampf wird vollständig verbraucht. Bei Beginn der Reaktion war etwa doppelt so viel Joddampf wie Tetrajodid nach beendeter Reaktion vorhanden. Auch die Geschwindigkeit, mit der der Joddampf am Boden des Bettes eintritt, ist doppelt so hoch wie die Geschwindigkeit des Tetrajodids an der Austrittsöffnung. Die hohe Geschwindigkeit und das große Volumen des Joddampfes am Boden des Fließbettes verbessern die Wärmeübertragung, die Trennbarkeit der Verunreinigungen und die Beständigkeit der Temperatur, während die verringerte Geschwindigkeit und das kleinere Volumen des Siliciumtetrajodids im oberen Teil des Fließbettes den Abzug des festen Siliciums zu verhindern trachten.
  • Dieses Wirbelschichtverfahren liefert wesentlich reineres Silicium. Ein solches Verfahren, das Siliciumtetrajodid durch Verflüssigen des Siliciums mit Joddampf herstellt und nachfolgend das Siliciumtetrajodid zersetzt, verringert den Gehalt an Verunreinigungen etwa um den Faktor 1000.
  • Aus dem Fließbett 6 wird der Siliciumtetrajodiddampf in das Rekristallisationsgefäß geleitet, das in diesem Ausführungsbeispiel aus mit Glas verkleidetem Stahl besteht. Ein Wärmeaustauscher umgibt das Gefäß mit einem Mantel, so daß der Dampf geheizt oder das Wasser gekühlt werden kann. Die Leitung 13, durch die der Joddampf aus dem Fließbett 6 in das Rekristallisationsgefäß gelangt, ist eine geheizte, isolierte Quarzleitung. Eine Abzugsleitung 16 verbindet das Rekristallisationsgefäß mit einem Heptanbehälter und -kühlrohr. Bequemlichkeitshalber kann das Rekristallisationsgefäß 14 auf einer Unterlage befestigt sein, so daß man ohne Störung der Quarzleitung wiegen kann. Der Siliciumtetrajodiddampf kondensiert sich im Rekristallisationsgefäß 14, dann wird n-Heptan von besonderer Güte zugefügt und die entstandene Aufschwemmung erwärmt und wieder abgekühlt, so daß das Tetrajodid rekristallisieren kann. Das Heptan mit den gelösten Verunreinigungen wird dekantiert und der Verfahrensschritt wiederholt. Die Gesamtausbeute der beiden Rekristallisationen beträgt etwa 800/,.
  • Das flüssige Siliciumtetrajodid fließt aus dem Rekristallisationsgefäß 14 durch eine Leitung 18 in einen Quarzkocher 19 am Boden der Destillationskolonne17. Der Kocher 19 wird dann erwärmt. Die Kolonne 17 besteht gewöhnlich aus einer Quarzröhre von vier Abschnitten. Der Kopf der Destillationskolonne ist der Teil der Quarzröhre, der als Kühlrohr 20 dient. Das Kühlrohr 20 ist von einem Wärmeaustauscher umgeben, der aus einem etwa 16 cm starken Mantel aus nichtrostendem Stahl besteht und mit einem (nicht gezeigten) zirkulierenden Ölkühlsystem verbunden ist. In der Destillationskolonne 17 wird das Tetrajodid am Boden in eine Fraktion mit den weniger flüchtigen Verunreinigungen, ein erstes Destillat, das die stärker flüchtigen Verunreinigungen enthält, und in ein zweites Destillat das das gereinigte Tetrajodid enthält und 50 °/o des Inhalts der Destillationskolonne beträgt, zerlegt.
  • Die Verteilung der Verunreinigungen im Kocher 19, die durch den Dampfdruck des Jodids bedingt ist, muß berücksichtigt werden. Der Dampfdruck der meisten metallischen Jodide ist geringer als der des Siliciums, so daß diese im Kocher zurückbleiben. Phosphor und Bor aber sind flüchtiger und müssen also am Kopf der Destillationskolonne abgezogen werden, ehe das reine Siliciumtetrajodid destilliert werden kann. Bei einem Druck von einer Atmosphäre kocht Kohlenstofftetrajodid bei einer 19°C höheren Temperatur und Phosphortrijodid bei einer 63'C niedrigeren Temperatur als Siliciumtetrajodid. Silicium besitzt eine relative Flüchtigkeit von 1,4 im Vergleich zu Kohlenstoff, Phosphor besitzt eine relative Flüchtigkeitvon 3,4 imVergleichzu Silicium. Beide Verhältniswerte gestatten eine weitgehende Trennung durch eine kleine Anzahl von theoretischen Platten in der Destillationskolonne.
  • Das gereinigte Tetrajodid wird aus der Destillationskolonne 17 in einen Verdampfer 21 geleitet, wo durch Evakuierung und langsame Erwärmung eine Tetrajodidatmosphäre für eine Zersetzungsvorrichtung 22 geschaffen wird. Die Vorrichtung 22 besteht aus einer Quarzröhre 23, deren Innenfläche 24 erwärmt wird, damit sich das Siliciumtetrajodid zersetzt und Silicium gebildet werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Fläche 24 durch eine Induktionspule geheizt, die an eine nicht gezeigte Stromquelle angeschlossen ist. Die Heizung kann auch auf eine andere Weise geschehen.
  • Das Material der erwärmten Oberfläche oder das Trägerelement 24 ist so gewählt, daß man Silicium von besonderer Reinheit erhält.
  • Man gewinnt außergewöhnlich reines Silicium mit Hilfe des erfindungsgemäß hergestellten Siliciumjodids, wenn die erwärmte Oberfläche 24 ebenfalls aus überwiegend reinem Silicium besteht. Bei einem Ausführungsbeispiel besteht die Zersetzungsvorrichtung aus einer Quarzröhre, die einen Siliciumstab oder -zylinder für den Siliciumniederschlag enthält. Der Stab wird dadurch auf einer Temperatur von etwa 1000'C gehalten, daß er außen mit elektrischen Wicklungen 25 umgeben ist, die durch Induktion geheizt werden. Eine entsprechende Verteilung der Wicklungen 25 über den Stab sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung. Bei Berührung mit der geheizten Siliciumfläche zersetzt sich das Siliciumtetrajodid, und das Silicium schlägt sich auf dem Stab nieder, dessen Umfang wächst. Die für dieses Beispiel verwendete Siliciumfläche bestand aus ultrareinem Silicium, das einen spezifischen Widerstand von 100 bis 200 Ohm/cm besaß. Es soll darauf hingewiesen werden, daß mit Hilfe des erfindungsgemäß hergestellten Siliciumjodids gute Ergebnisse auch unabhängig von der Reinheit des Siliciums, das als Trägerelement verwendet wird, erzielt werden. Je reiner indessen das Trägerelement, desto reiner der Siliciumniederschlag. Da unter diesen Bedingungen eine Diffusion stattfindet, empfiehlt sich eine große Reinheit des Trägerelements.
  • Die stöchiometrischen Verhältnisse des Verfahrens sind so, daß 9 kg Siliciumpulver für je 1,4 kg gewonnenes Silicium in das Reaktionsgefäß gegeben werden müssen. Tatsächlich ist die Abfallmenge geringer als angegeben, da die abströmenden Verunreinigungen aufgefangen und weiter verarbeitet werden können.
  • Mit Hilfe des Verfahrens nach dem in Fig. 1 angegebenen Fließbild erhielt man beispielsweise einen Niederschlag von mehr als 450 g reinstes Silicium, wenn man einen 35 cm langen Stab von 1,6 cm Durchmesser in der Zersetzungsvorrichtung anbrachte. Der Niederschlag kann ergiebiger sein und ist von der Arbeitsweise des Systems abhängig. Das gewonnene Silicium besteht aus dichtgepackten Kristallen, deren Hauptachsen vom Mittelpunkt strahlenförmig nach außen verlaufen. Die Verunreinigungen der Quarzfläche betragen einige Millionstel, während die des Siliciums einige Milliardstel betragen.
  • Der spezifische Widerstand mißt die Anzahl der Ladungsträger. Gewöhnlich verändert er sich mit der Lage eines Einkristalls. Die Veränderung wird durch die Ausstoßung der Verunreinigungen bei der Bildung des Kristallgitters verursacht und durch neu hinzukommende Verunreingungen, die aus dem sich langsam auflösenden Quarztiegel in die Flüssigkeit gelangen. Der spezifische Widerstand des Siliciums, aus Siliciumtetrajodid nach der Erfindung hergestellt, nahm den größten Wert, der mehr als 3000 Ohm/cm betrug, zu Beginn der Kristallbildung an. Teile aus dem Innern einiger Kristalle besaßen Werte von 10000 und 13 000 Ohm/cm.
  • Man erhielt einige Aufschlüsse über die Wirksamkeit der verschiedenen Verfahrensschritte, wenn man den Gehalt an Verunreinigungen verglich. Das anfänglich benutzte Silicium enthielt 1 : 1000-Verunreinigungen. Die spektrographische Analyse zeigte, daß die Verunreinigungen im Tetrajodid weniger als 1 : 10' nach der Reaktion und weniger als 1 : 10' nach der Rekristallisation betrugen. Noch geringere Mengen an Verunreinigungen konnten nicht unmittelbar festgestellt werden; aber die Destillation lieferte einen maximalen Trennungsfaktor von 10000. Die aus dem Verfahren gewonnenen Erkenntnisse zeigen, daß eine Verunreinigung von 10-11 in 1 : 10-11 zu billigen ist. Es leuchtet also ein, daß Verwendung des Siliciumtetrajodids nach der Erfindung ein wesentlich verbessertes Verfahren zur Herstellung von äußerst reinem Silicium mit einem spezifischen Widerstand in der Größenordnung von 3000 bis 13000 Ohm/cm oder etwa 2 bis 9 - 10-11 Verunreinigungsatomen je Siliciumatom ermöglicht. Das bedeutet, daß ein bisher bei der Siliciumgewinnung nicht erreichbarer Reinheitsgrad erzielt wird. Ein hohler Zylinder kann als Auftragsfläche benutzt werden, wenn Silicium in zylindrischer Form gewonnen werden soll. Es können auch ander Stoffe als Trägerelemente verwendet werden. Das Trägerelement sollte jedoch möglichst rein und indifferent gegen Silicium sein. Besonders geeignet sind Quarz und Tantal in den verschiedenen Formen, auch in Röhrenform.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid durch Umsetzen von Silicium mit Jod für die Gewinnung hochreinen Siliciums durch thermische Zersetzung des Siliciumtetrajodids, insbesondere an einem Träger aus hochreinem Silicium, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung von Silicium mit Jod in einem Fließbett durchgeführt wird, wobei das Silicium im Überschuß angewendet und die Reaktionswärme durch Kühlung entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Siliciumtetrajodid durch zweifache Kristallisation und fraktionierte Destillation gereinigt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 125 207; »Chemie-Ingenieur-Technik«, 24. Jahrgang, 1952, S. 57 bis 81; Journ. of the Electrochemical Society, Juni 1954, S. 287 bis 291.
DEG27515A 1958-07-25 1959-07-16 Verfahren zum Herstellen von Siliciumtetrajodid Pending DE1123653B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1125207A (fr) * 1954-05-18 1956-10-26 Siemens Ag Procédé de préparation de substances très pures de préférence pour emploi comme semi-conducteurs, dispositif pour sa réalisation et produits conformes à ceux obtenus

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1125207A (fr) * 1954-05-18 1956-10-26 Siemens Ag Procédé de préparation de substances très pures de préférence pour emploi comme semi-conducteurs, dispositif pour sa réalisation et produits conformes à ceux obtenus

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