DE635116C - Verfahren zur Herstellung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure

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DE635116C
DE635116C DEI43657D DEI0043657D DE635116C DE 635116 C DE635116 C DE 635116C DE I43657 D DEI43657 D DE I43657D DE I0043657 D DEI0043657 D DE I0043657D DE 635116 C DE635116 C DE 635116C
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Dr Christoph Beck
Dr Helmut Weissbach
Dr Wilhelm Wild
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/06Preparation with gaseous nitric acid or nitrogen oxides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersäure Es ist bekannt, Alkalinitrate in der Weise herzustellen, daß man wasser- und salpetersäurehaltige Gase oder Dämpfe auf festes Alkalichlorid einwirken läßt. Man kann auf diese Weise die Salpetersäure fast vollständig in Nitrate überführen; diese lassen sich aus der entstandenen konzentrierten Lösung durch Abkühlen oder Eindampfen gewinnen. Die technische Durchführung dieser Arbeitsweise stößt indessen, besonders wenn sie kontinuierlich erfolgen soll, auf Schwierigkeiten, weil sich das feste Alkalichlorid im Laufe der Umsetzung zu immer dichteren Massen zusammensetzt und auf diese Weise schließlich die Einwirkung der Dämpfe verhindert. Dies ist auch der Fall, wenn man nach einem bekannten Vorschlag außer stückigem Alkalichlorid gleichzeitig eine Alkalichloridlösung verwendet, die über das als Turmfüllung dienende feste Alkalichlorid herabr ieselt. Verwendet man für den Rieselturm, in dem die Alkalichloridlösung verarbeitet werden soll, Füllkörper aus inertem Material, so vermeidet man zwar die genannten Schwierigkeiten mehr oder weniger, falls man von Beimengungen wie Gangart freies Alkalichlorid verwendet; man gelangt jedoch nur zu Nitratlaugen, die verhältnismäßig verdünnt sind und noch eine beträchtliche Menge freier Salzsäure enthalten. Die Aufarbeitung derartiger Lösungen auf feste Nitrate ist sehr kostspielig.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Behandlung von Alkalichloridlösung mit salpetersäurehaltigen Dämpfen mit guter Ausbeute und ohne Schwierigkeiten verläuft, wenn man die Lösung im Laufe der Behandlung an Stellen, wo, sich Dämpfe und Flüssigkeit nicht berühren, ein oder mehrere Male mit Alkalichlorid nachsättigt.
  • Zu diesem Zweck kann man beispielsweise eine durch Böden mehrfach unterteilte Rieselkolonne verwenden, in die oben die Alkalichloridlösung und unten die Salpetersäure enthaltenden Dämpfe eintreten. Die von den einzelnen Kolonnenböden ablaufende Flüssigkeit leitet man durch je ein seitwärts angebrachtes Gefäß und sättigt sie in diesem mit festem Alkalichlorid, worauf man sie in den nächsttieferen Kolonnenteil eintreten läßt. Die in der Kolonne aufsteigenden Dämpfe werden dagegen durch eine Umgangsleitung o. dgl. unmittelbar vom oberen Ende eines Kolonnenteils zum unteren Ende des nächsthöheren Kolonnenteils geleitet.
  • An Stelle der Rieselkolonne ist auch eine Kolonne mit Tauchböden oder eine sonstige Vorrichtung verwendbar, ,die eine intensive Berührung von Dampf und Flüssigkeit gestattet. Anstatt die Lösung außerhalb dieser Vorrichtung mit Salz zu sättigen, kann man dieses auch z. B. der auf den Kolonnenböden stehenden Lösung ummittelbar zuführen, wenn man dafür sorgt, daß die Stellen, an denen die Dämpfe die Flüssigkeit passieren, von festem Salz frei bleiben.
  • Durch die vorliegende Arbeitsweise erreicht man, daß die Umsetzung zwischen Flüssigkeit und Dämpfen dauernd gleichmäßig und ungestört verläuft und daß hochkonzentrierte Nitratlösungen entstehen, die genügend frei von Salzsäure und Salpetersäure sind und sich daher leicht und wirtschaftlich auf feste Alkalinitrate verarbeiten lassen. Ein etwa vorhandener geringer Säuregehalt wird zweckmäßig durch Soda o. dgl. neutralisiert. Die bei der Aufarbeitung dieser Lösungen, wie beim Eindampfen und= Auskristallisieren, erhaltenen Mutterlaugen, die neben Alkalinitrat meist noch Salzsäure enthalten, können der umzusetzenden Lösung an einer geeigneten Stelle der Vorrichtung zugemischt werden, so daB letzten Endes eine vollständige Überführung der Chloride in Nitrate stattfindet.
  • Die vorteilhafte Wirkung des vorliegenden Verfahrens wird insbesondere durch folgendes veranschaulicht: Behandelt man eine gesättigte Natriumchloridlösung (35 g Na Cl und ioo g Wasser) bei Siedetemperatur mit der äquivalenten Menge dampfförmiger verdünnter Salpetersäure (9,9 Gewichtsprozent H N 03), so erhält man eine Lösung folgender Zusammensetzung (Gewichtsprozente) i2,5 % NaN03, l1,3 °/o HN03, 13,2 °/o NaCl.
  • Setzt man nun dieser Lösung festes Natriumchlorid zu, und zwar io g Na Cl auf ioo g Wasser, wodurch sie an diesem Salz annähernd gesättigt wird, und behandelt von neuem in gleicher Weise mit der dem vorhandenen Natriumchlorid äquivalenten Menge Salpetersäuredampf, so gelangt man zu einer Lösung folgender Zusamemnsetzung: 21,5 °)o \TaN03, 8,3 °% HNO3, io,j °/o NaCl.
  • Bei nochmaliger Nachsättigung mit der gleichen Menge Natriumchlorid und entsprechender Behandlung mit Salpetersäuredampf erhält man schließlich folgende Lösung: 29,o °1o Na N03, 6,9 % HN03, 9,5 °/o Na Cl.
  • Diese Lösung scheidet bereits beim Abkühlen auf gewöhnliche Temperatur Natriumnitrat ab. Durch wiederholte Nachsättigung mit Natriumchlorid und anschließende Salpetersäurebehandlung läßt sich die durch Abkühlung gewinnbare N itratmenge noch vergrößern. Durch diese Maßnahme gelingt es also, im Gegensatz zur Verarbeitung einfach gesättigter Chloridlösungen, mit einer weit geringeren Wasserverdampfung auszukommen und so die Nitratherstellung wesentlich wirtschaftlicher zu gestalten. Beispiel Das =Verfahren läßt sich beispielsweise in der Apparatur durchführen, die in der anliegenden Zeichnung (Fig. i) dargestellt ist. 1, ia und 3 sind Rieselkolonnen aus säurefestem Material, z. B. mit säurefesten Steinplatten ausgekleidete Eisenrohre, die mit Chamotteringen oder anderen säurefesten Füllkörpern versehen sind. Die Kolonnen sind miteinander durch Gasübergangsrohre verbunden, welche die Dämpfe unmittelbar vom oberen Ende jedes Kolonnenteils zum unteren Ende des nächsthöheren Kolonnenteils leiten. Ferner ist jeder Kolonnenteil mit je einem Zu- und Ablaufrohr für die Flüssigkeit versehen. Das Ablaufrohr der Kolonnenteile i und ia führt in gleichfalls aus säurefestem Material bestehende Behälter 2 bzw. 2a und ist zweckmäßig als Tauchrohr ausgebildet, so daß die Flüssigkeit die Behälter von unten nach oben passiert; durch ein Überlaufrohr gelangt sie dann 'in den nächsttieferen Kolonnenteil. Die Behälter 2 und 2a können, von außen; z. B. durch ein im Deckel angebrachtes Mannloch, mit Salz beschickt werden. Außer den in der Zeichnung angegebenen Apparaten i und ?, ia und 2a können noch mehrere dieser Art vorgesehen werden (1b und 2b, ic und 2c USW., nicht gezeichnet), die in der gleichen Weise ausgeführt und miteinander verbunden sind. Der unterste Kolonnenteil 3 hat zwei Dampfzuführungsrohre, deren unterstes für den Wasserdampf dient, während der Salpetersäuredampf zweckmäßig weiter oben durch das zweite Rohr eingeleitet wird. Die von 3 ablaufende Lösung gelangt durch ein Tauchrohr in den Überlauftopf .4, aus dem sie abgenommen und der weiteren Verarbeitung zugeführt werden kann. Sämtliche Teile der Rieselkolonnen einschließlich der Behälter 2, 2a usw. sowie der Rohrleitungen sind gut gegen Wärmeabgabe zu schützen; unter Umständen, besonders bei kleineren Apparaten, empfiehlt sich sogar eine Außenheizung, z. B. mittels Dampfschlangen, welche die Kolonnenteile bzw. Behälter umgeben. Die aus dem obersten Kolonnenteil i abziehenden Dämpfe werden einer Kühlvorrichtung 5 zugeleitet, in der sie ganz oder teilweise niedergeschlagen werden. Der indirekten Kijhlung ist hierbei ein Einspritzkondensator, wie er in der Zeichnung dargestellt ist, bei weitem vorzuziehen, weil in diesem Fall die geringe Wärmeleitfähigkeit des erforderlichen säurefesten Werkstoffes keine Rolle spielt, so daß der Kondensator, der z. B. aus gummierten Eisenteilen hergestellt werden kann, viel geringere Abmessungen zu haben braucht als ein indirekter Kühler. Das ablaufende Kondensat wird aus dem Überlaufgefäß 6 entnommen. Es empfiehlt sich, das ganze System unter Unterdruck zu stellen, indem man die aus 5 entweichenden Dämpfe oder Restgase durch eine Pumpe oder ein Gebläse ansaugt.
  • Das Verfahren spielt sich nun in folgender Weise ab. Um z. B. Natronsalpeter herzustellen, wird konzentrierte Kochsalzlösung, die zweckmäßig auf Siedetemperatur vorgeheizt ist, oben in den Kolonnenteil i gegeben, und zwar in einer Menge, die dem OOuerschnitt der Kolonne und der Art der Füllkörper angepaßt ist, so daß eine gute Verteilung der Flüssigkeit stattfindet. Im allgemeinen können pro Quadratmeter Turmquerschnitt etwa 3oo bis iooo 1 Lösung angewandt werden. Die Lösung rieselt durch i herab und gelangt in den Behälter 2, der mit Steinsalz oder grobkristallinem Kochsalz gefüllt ist. Beim Aufwärtsströmen in diesem Behälter hat die Lösung Gelegenheit, sich an dem Salz nachzusättigen, worauf sie in den Kolonnenteil ja gelangt usw. Gleichzeitig wird in den Kolonnenteil 3 Wasser- und Salpetersäuredampf eingeleitet. Der Salpetersäuredampf wird am besten durch Verdampfen einer etwa so°/oigen Säure erhalten, wie sie bei der Absorption von Ammoniakverbrennungsgasen unmittelbar gewonnen wird. Die Menge der zuzuführenden Salpetersäure richtet sich nach der Menge der Lösung, die in der Kolonne herabrieselt, und nach deren Chlorgehalt. Je nach dem Grad der Wärmeisolierung der Vorrichtung schwankt die Menge dieser Lösung und des von ihr aufgenommenen Kochsalzes etwas; normalerweise werden auf die oben angegebenen Lösungsmengen etwa q.oo bis f2oo kg Salpetersäuredampf zugeführt. Die Menge des unten eingeleiteten Wasserdampfes beträgt unter diesen Verhältnissen etwa iooö bis 3000 kg. Zur Deckung meist unvermeidbarer Wärmeverluste wird der Wasserdampf auf Temperaturen zwischen 13o° und 2oo° C, unter Umständen noch stärker überhitzt. Im übrigen bietet die Kontrolle der Zusammensetzung der ablaufenden Lösung das beste Mittel, um alle Bedingungen aufeinander abzustimmen. Es ist z. B. am günstigsten, die Menge des Salpetersäuredampfes so zu bemessen, daß Chlorion- und Säuregehalt der Lösung etwa äquivalent sind; man hat es durch entsprechende Einstellung der Wasserdampfmenge und -temperatur in der Hand, den Gehalt der Nitratlösung an Chlor- und Wasserstoffion fast auf Null herabzudrükken. Bei Anwendung einer gut wärmeisolierten Apparatur mit 4 oder 5 Aggregaten i und 2, ja und 2a, 1b und 2b USW. gelingt es auf diese Weise, aus dem Überlauftopf q. eine Lösung abzuziehen, die neben .45 bis 5o % Na N03 nur noch i bis 2 °% freie Säure (als H N 0" gerechnet) und etwa ebensoviel Kochsalz enthält. Die Verarbeitung dieser Lösung geschieht am besten in der Weise, daß man die freie Säure mittels Soda neutralisiert und hierauf die neutrale Lösung so weit eindampft, daß beim Abkühlen reiner Salpeter auskristallisiert, der von der Mutterlauge getrennt wird. Man kann auf diese Weise etwa 9o °/o des in der Lösung vorhandenen Natronsalpeters gewinnen. Die Mutterlauge, die mehr oder weniger an Kochsalz gesättigt ist, kann man gleichfalls in bekannter Weise auf Salpeter aufarbeiten; vorteilhafter ist es jedoch, sie wieder dem Verfahren zuzuführen, indem man sie, erforderlichenfalls nach Sättigung mit Kochsalz, auf einen der mittleren Kolonnenteile, z. B. ja oder 1b, aufgibt, Und dafür den Zulauf an frischer Kochsalzlösung bei i entsprechend vermindert. Die im Überlaufgefäß 6 anfallende Säure ist sehr schwach, wenn man die aus der Kolonne entweichenden Dämpfe vollständig kondensiert. Berieselt man aber den Einspritzkondensator 5, der mit Ringen gefüllt ist, nur mit so viel Wasser, daß die abziehenden Dämpfe nicht unter ioo° C abgekühlt werden, so erhält man- leicht eine io- bis is°/oige Säurelösung, deren Säuregehalt zu 9o bis 95 °/o aus Salzsäure besteht und die . ohne weiteres zu verschiedenen Zwecken, z. B. zum Aufschluß von Phosphaten, benutzt werden kann. Werden die von der Kolonne kommenden Dämpfe im Kondensator 5 nur so weit abgekühlt, daß im wesentlichen nur die in ihnen enthaltene Säure kondensiert wird, so kann der restliche Wasserdampf nach entsprechender Überhitzung dem unteren Kolonnenteil 3# wieder zugeführt und so für das Verfahren nutzbar gemacht werden.
  • Die Nachsättigung der umzusetzenden Lösung mit Alkalichlorid kann statt in den Behältern 2 auch innerhalb des Reaktionsgefäßes vorgenommen werden. Eine solche Ausführungsform ist durch die Fig. 2 dargestellt. Für die Umsetzung dient dabei eine Kolonne mit Tauchböden; das feste Alkalichlorid wird der auf den Kolonnenböden befindlichen Lösung an mehreren Stellen zugeführt. Das Durchströmen von Dampf durch das auf den Böden befindliche Gemisch von Salz und Lösung wird dadurch vermieden, daß die Dämpfe mittels eines durchgehenden Rohres vom nächsttieferen zum nächsthöheren Kolonnenboden-geführt werden. Eine in diesem Rohr dicht unterhalb des oberen Kolonnenbodens angebrachte Öffnung dient zum Druckausgleich. Im übrigen sind die Einzelheiten der Arbeitsweise aus der Zeichnung ersichtlich; sie entsprechen im wesentlichen den weiter oben gemachten Angaben.

Claims (1)

  1. PATL-NTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden durch Behandlung von Alkalichloridlösungen mit salpetersäurehaltigen Dämpfen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung im Laufe der Behandlung an Stellen, wo sich Dämpfe und Flüssigkeit nicht berühren, ein oder mehrere Male mit Alkalichlorid nachsättigt. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man unterteilte Rieseltürme oder Tauchbödenkolonnen verwendet, die mit besonderen, von dem Dampfström getrennten Sammelräumen für die Flüssigkeit versehen sind, in denen die Nachsättigung mit festem Alkalichlorid vorgenommen wird. . 3. Verfahren nach Ansprüch a bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wasserdämpfe getrennt von den Salpetersäuredämpfen, und zwar an einer tiefer gelegenen Stelle ,als die letzteren, in die Apparatur einleitet.
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