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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyphosphorsäure
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur |
Hers:ellung von Polyphosphorsäure, einem Gemisch |
kondensierter Phosphorsäuren, die als Pyro-, Tri- |
poly-, Tetrapoly- und höhere Phosphorsäuren vor- |
li°gen, durch Verbrennung von Phosphor und Ab- |
sorption des Phosphorpeztoxyds aus d;n Verbren- |
nung_gaz;.a in Phosp cr.#'aren sa"ic eine Vorrich- |
tung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- |
fahrens. |
Un:er Polyphosphorsäure werden Phosp:lorsäuren |
Mit. ci:lein 1-1..t@0.-Gc:: _., .aa mehr als 1.00°/c. H.,POt |
(72,511/o P,0,) verstanden, die man dadurch herstellt, |
daß auf geegnc:e Weise d:,s entsprechend; Verhält- |
nis zwischen Phosphorpzntoxyd und Wasser einge- |
stellt wird. Im System P.,05-11.,0 existieren oberhalb |
72,5°;o P.,O, zwei kristallisationsfreie Bereiche, näm- |
lich zwischen 76.0 und 77.511/o P.,05 (105111o und |
10711/o H3PO.i) und oberhalb 81.00,/o P,05 (11211/o |
11sP01). Um gegen Unterkühung stabile. flüssige |
Polyphosphorsäuren zu erhalten, ist der Phosphor- |
pentoxydyellalt auf diese Bereiche besc'.lränkt. Der |
dazwischenliegende Bereich von Polyp'losphorsäuren |
Der P:0 -Gel-ialt der |
Polyphosphorsäuren kann Metaphosphorsäure mit |
89 °/0 P.=O- erreichen und se car darüberliegen. |
Es sind bereits Verfahren bekannt, Polyphosphor- |
#äUIen .';i1; iaOS13`_h.@.l:ät_Oxydg@iaacIl bis zu ü711@i |
P.,0; dadurch herzustellen, daß weißer Phosphor mit |
Luis Gasen verbrannt und das |
Phosphorpentoxyd j aus vden Verbrennungsaasen in |
Phosphorsäure, die die Wandung der Verbrennungs- |
kammer bedecken und gleichzeitig die V;.rbr2nnungs- |
wärme des Paospllors aufn; hmen, absorbiert wird. |
Ferner ist s2hon versucht worden, einen Großteil |
der Wärme, die bei Phosphorverbrennungsprozessen |
zur Gewinnung von Phosphorsäure entsteht, durch |
Verdampfung von Wasser abzuführen. Dabei werden |
entweder große Mengen Wasser in die heißen Ver- |
bren_wrigsga-e ;ingeSYriiz:, ollicr ui;, heißen Gase in |
große Volumina von Wasser oder verdünnter Säure |
eingeleitet. Durch diesen Prozcß können nur Phos- |
phors@iure@l gtringei @onzetyativil, j. 1#... iait etwa |
(i:> bis ;13 @;'@ L,PO. gewonnen werden. |
Wegen der großen Wassermengen, die erforderlich |
sind, um die Verbrennungsgase auf die Säuretempe- |
ratur z;1 k@i:llcr@, ist es üan:ögiich. Polyphoshor- |
säuren mit einer Konzentration von IM' bis |
116"!'-,# fl PO, und höher ll--rzustellen. Eine Ver- |
dampfung von Wasser aus den Polyphosphorsäuren |
mit einer Konzentration über 10511/o H.3P04 erfolgt |
erst in einem Temperaturbereich über 300= C, wobei |
die Temperatur mit steigender P.,0, -Konzentration |
zunimmt und gleichzeitig eine zunehmende Verdampfung von Phospherpentoxyd eintritt.
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Nach einem ebenfalls bekannten Verfahren wird in die Verbrennungsgase
des weißen Phosphors Wasserdampf in einer solchen Menge eingeblasen, daß die Oxydationsprodukte
zu einer Phosphorsäure mit einer Konzentration zwischen 10-1,9 und 11611/o H1P04
hydratisiert werden. Die Abkühlung erfolgt durch Absorption der heißen Reaktionsprodukte
in einem die Wandung der Verbrennungskammer bedeckenden Säurefilm mit einer Konzentration
zwischen 104,9 und 116% H,;PO4.
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Befriedigend; Raum-Zeit-Ausbeuten können aber nur dann erzielt werden,
wenn man für eine genügend schnelle Abführung der großen Verbrennungswärme des Phosphors
und der Hydrationswärme des Phosphorpentoxyd-s, die von der die Wandung bedeckenden
Säure aufgeommen werden müssen, Sorge tragen kann.
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Von der Temperatur und der Konzentration dieser Säure hängt der relative
Dampfdruck der Oxydations-und Hydratationsprodukte über der flüssigen Phase ab.
Wenn der Dampfdruck der Säure den Partialdruck dieser Produkte in der Gasphase überschreitet,
findet keine Absorption statt, sondern die Säure verdampft. Wenn die Konzentration
der Oxydationsprodukte in der Gasphase den Partialdruck über der flüssigen Phase
überschreitet, tritt Absorption ein, und das Säurevolumen nimmt zu. Der Dampfdruck
der als Absorptionsmedium dienenden Säure bestimmt also die oberste Temperaturgrenze.
Ein
weiterer Grund, die Temperatur der Säure eine bestimmte Temperaturgrenze
nicht überschreiten zu lassen, sind ihre korrosiven Eigenschaften, die mit fallender
P.,0, -Konzentration und steigender Temperatur stark zunehmen.
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Es ist weiterhin bekannt, daß der die Wandung des Verbrennungsraumes
vor Überhitzung schützende Säurefilm um so eher eine zusammenhängende Schicht bildet,
je höher die Konzentration und. je geringer die, Temperatur ist. Wenn die Viskosität
der Säure entweder durch Steigerung der P.O.,-Konzentration oder Erniedrigung der
Temperatur unter 180° C, vorzugsweise unter 140° C, erhöht wird, bildet sich ein
zusammenhängender Säurefilm entsprechender Dicke aus.
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Die großen auftretenden Wärmemengen müssen daher durch ausreichende
Kühlung entweder durch die Wandung des Verbrennungsraumes oder in einen besonderen
Kühler unter Einhaltung der Temperaturgrenzen abgeführt werden.
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Die Wärme der als Absorptionsmedium dienenden Säure ruß durch eine
Grenzschicht auf ein Kühlmedium übertragen werden. Man hat festgestellt, daß der
Wärmeübergang von der Polyphosphorsäure auf ein Kühlmedium durch eine Grenzschicht,
vorzugsweise eine Metallwandung, um so schlechter wird., je höher die P205 Konzentration
der Polyphosphorsäure ansteigt. Beispielsweise fällt die Wärmeübergangszahl von
einer Phosphorsäure mit 85"/o H3P04 zu einer Säure mit 116% H3P04 auf ein Drittel
des ursprünglichen Wertes. Gleichzeitig steigt mit dem Abfall des Wärmeübergangs
mit zunehmender P205 Konzentration die Viskosität der Säure und damit die Schwierigkeit,
diese Säure durch ein geeignetes Kühlsystem zu transportieren. Aus den vorgenannten
Gründen wird der Aufwand für die, Kühlung unwirtschaftlich, wenn die Verbrennungswärme
des Phosphors über die, hochkonzentrierte Polyphosphorsäure abgeführt werden ruß.
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Bei der Herstellung von hochkonzentrierter Polyphosphorsäure kann
unterschieden werden zwischen der Absorption der Verbrennungswärme des Phosphors
in der die Wandung bedeckenden Säure und der Absorption des bei der Verbrennung
gebildeten Phosphorpentoxyds, das im geeigneten Verhältnis mit Wasser die, Polyphosphorsäure
entsprechender P205 Konzertration bildet.
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Überraschenderweise gelingt es, die genannten Schwierigkeiten bei
der Herstellung von Polyphosphorsäuren höherer Konzentration zu überwinden, indem
elementarer Phosphor mit Luft und/oder sauerstoffhaltigen Gasen verbrannt und anschließend
das gebildete P205 mittels Phosphorsäuren niederer Konzentration in zwei Stufen
absorbiert wird. Dabei wird zunächst in einer ersten Zone die Hauptmenge der bei
der Verbrennungsreaktion frei werdenden Wärme unter gleichzeitiger Absorption eines
Teiles des gebildeten P205 abgeführt, indem durch diese Zone Phosphorsäure, welche
durch ein geeignetes Kühlsystem gekühlt werden kann, in einem Kreislauf I geführt
wird. Nachfolgend wird dann in einer zweiten Zone der Restteil des P205 unter gleichzeitiger
Absorption der restlichen Reaktionswärme in einer durch die zweite Zone und ebenfalls
durch ein geeignetes Kühlsystem in einem Kreislauf II geführten Polyphosphorsäure
absorbiert, wobei letztere gegenüber der im Kreislauf I verwendeten Säure eine höhere
Konzentration an P205 aufweist. Der Gehalt an P205 der im Keislauf I geführten Säure,
welche die Wandung der Phosphorverbrennungskammer berieselt, beträgt beispielsweise
weniger als 77,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 76,0 bis 77,5 Gewichtsprozent. Dieser
Gehalt kann durch Zugabe von Wasser und/oder handelsüblicher Phosphorsäure konstant
gehalten werden.
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Kreislauf II wird vorzugsweise mit einer Säure gespeist, deren P205
Gehalt mehr als 77,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 84,0 Gewichtsprozent, beträgt.
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Auch diese Konzentration kann durch Zugabe von Wasser und/oder Phosphorsäure,
vorzugsweise solcher aus dem Kreislauf I, konstant gehalten werden.
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Die Wärmeaufteilung beider Kreisläufe wird dabei durch geeignete Ausbildung
der Verbrennungskammer so eingerichtet, daß Verbrennungswärme des Phosphors in ihrer
Hauptmenge durch die verdünntere Säure des ersten Kreislaufs abgeführt wird und
auf die hochkonzentriertere Säure des zweiten Kreislaufs im wesentlichen nur noch
der geringfügigere Wärmeanteil entfällt, welcher der Hydratationswärme des im zweiten
Kreislauf absorbierten Phosphorpentoxyds entspricht. Im Gegensatz zu den bekannten
Verfahren gelingt es hierbei, hochkonzentrierte Polyphosphorsäure von beispielsweise
über 107% H3P04 herzustellen, ohne daß die Wärmeabfuhr mit Schwierigkeiten verbunden
ist oder unwirtschaftlich wird.
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Der Vorteil des Zweikreisverfahrens gegenüber den bekannten Verfahren
besteht darin, daß die Schwierigkeiten, die bei Abführung der Wärme aus hochkonzentrierten
Phosphorsäuren auftreten, vermieden werden, da die bei der Umsetzung auftretenden
Wärmemengen mit Hilfe der im Kreislauf I zirkulierenden verdünnteren Säure abgeführt
werden, bevor im Kreislauf 1I die Säure durch Absorption des noch verbliebenen Teils
des P205 höher konzentriert wird und sich damit die Wärmeübergangszahl verschlechtert.
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Die Trennung von Wärmeabsorption im Kreislauf I und P205 Absorption
im Kreislauf II läßt sich naturgemäß nicht völlig exakt durchführen. So wird es
beispielsweise der Fall sein, daß - was unter Umständen sogar erwünscht sein kann
- eine gewisse Menge P"05 bereits im Kreislauf I und ein geringer Anteil der Verbrennungswärme
erst im Kreislauf II absorbiert wird. Die Verteilung der Absorption des Phosphorpentoxyds
auf die beiden Kreisläufe und die Möglichkeiten, wie dieses Verteilungsgleichgewicht
beeinflußt werden kann, sind ebenfalls von größter Bedeutung.
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Durch geeignete Wahl des Verteilungsgleichgewichts kann die Anlage
entweder ausschließlich auf Produktion von hochkonzentrierter Polyphosphorsäure
mit beispielsweise mehr als 107 % 1-13P04 oder auf überschüssige Produktion von
Säure im Kreislauf 1 mit beispielsweise weniger als 107% H3P04, vorzugsweise 105
bis 107 % H3 P04, gefahren werden, wobei das Mengenverhältnis der anfallenden Säuren
in den Kreisläufen l und II vom Verteilungsgleichgewicht abhängig ist.
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Bei alleiniger Produktion von hochkonzentrierter Polyphosphorsäure
wird vorzugsweise so gefahren, daß sich die Anlage im Gleichgewicht befindet, d.
h. daß das Verteilungsgleichgewicht von Phosphorpentoxyd auf die beiden Kreisläufe
so eingestellt wird, daß mit der im ersten Kreislauf durch Reaktion des absorbierten
Phosphorpentoxyds mit Wasser oder handelsüblicher Phosphorsäure anfallenden Säure
die
gewünschte P.,0. -Konzentration im Kreislauf II ohne weitere
Zugäbe von Wasser usw. aufrechterhalten werden kann. Man erzielt in diesem Falle
im Kreislauf I gleichzeitig eine zusätzliche Aufnahme eines Teils der Hydratationswärme
des Phosphorpentoxyds im Kreislauf 1, wodurch die Wärmebelastung von Kreislauf 1I
noch weiter vermindert wird.
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Unter Gleichgewichtsbedingungen hängt das Verhältnis der Phosphorpentoxydabsorption
ab von der in beiden Kreisläufen gewählten P205 Konzentration der Säure und von
der der im Kreislauf I zugesetzten handelsüblichen Phosphorsäure. Bei einer Säure
mit einer Konzentration von beispielsweise 76% P205 im Kreislauf I und beispielsweise
84 % P205 im Kreislauf 1I beträgt der Wert des Absorptionskoeffizienten in Kreislauf
I, bezogen auf Wasserzugabe, a = 0,60, d. h., vom gesamten erzeugten Phosphorpentoxyd
müssen 60% im Kreislauf I und 40% im Kreislauf II absorbiert werden, um den Säureanfall
im Gleichgewicht zu halten. Der Absorptionskoeffizient entspricht dem Verhältnis
von im Kreislauf I absorbiertem Phosphorpentoxyd zum gesamten Phosphorpentoxyd.
Ist der Absorptionskoeffizient a größer als der Gleichgewichtswert, entsteht eine
überschußproduktion an Säure im Kreislauf I, ist a kleiner, wird eine zusätzliche
Zugabe von Wasser oder handelsüblicher Phosphorsäure im Kreislauf II erforderlich.
Natürlich können im Kreislauf 1 auch Orthophosphorsäuren niederer Konzentration
eingesetzt werden, doch ist dies mit einer Verschlechterung der Wärmeverteilung
verbunden, so daß sich die Verwendung von Säuren mit einem P205 Gehalt, der größer
als der der handelsüblichen konzentrierten Phosphorsäure ist, empfiehlt.
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Eine gewünschte überschußproduktion an Säure mit weniger als beispielsweise
107 % H3P04 im Kreislauf I läßt sich durch Erhöhung des auf Wasserzugabe bezogenen
Absorptionskoeffizienten oder durch Zugabe handelsüblicher Phosphorsäure oder einer
Mischung mit einem bestimmten Verhältnis von Wasser und Phosphorsäure erreichen.
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Um bei der Herstellung von Polyphosphorsäure in der beschriebenen
Anlage eine entsprechende Variationsbreite in den Säurekonzentrationen der Umlaufsäuren
oder, wie vorher beschrieben, im Verhältnis der Produktion beider Säuren ausnutzen
zu können, ist, wenn vom Wasserzusatz ausgegangen wird, eine Anpassung des Absorptionskoeffizienten
im Kreislauf I erforderlich.
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Maßgebend für den Wert des Absorptionskoeffizienten ist die Größe
und die Ausbildung der mit Säure berieseltenOberflächedesVerbrennungsraumes. Der
Absorptionskoeffizient ergibt sich als Funktion mehrerer Variablen, dargestellt
durch Oberflächengröße, Radius und Steigung der Verbrennungskammer, Länge des Trichters,
Strömungsgeschwindigkeit und Temperatur der Verbrennungsgase sowie Konzentration
des Phosphorpentoxyds in den Verbrennungsgasen. Im Hinblick auf die nicht ohne weiteres
veränderliche Größe der Oberfläche der Verbrennungskammer wird die Anlage von vornherein
auf einen bestimmten Absorptionskoeffizienten festgelegt.
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Eine Regulierung der Absorption von Phosphorpentoxyd im Kreislauf
I in Grenzen von etwa 20%, die eine Anpassung an geänderte Verhältnisse und eine
Feineinstellung des Absorptionskoeffizienten erlaubt, wird erreicht durch zusätzliche
Maßnahmen, die sich auf eine Veränderung der obengenannten Variablen ohne Änderung
der geometrischen Verhältnisse des Verbrennungsturms stützen.
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Eine Veränderung der Absorptionsoberfläche des Turms relativ zum P.,05
beladenen Verbrennungsgasstrom wird erreicht durch vertikale Verschiebung der Phosphorsäure
im Verbrennungsturm. Die Phosphorverbrennungsdüse wird so ausgebildet, daß sie durch
den Turmdeckel senkrecht in den Verbrennungsturm geschoben und die Eintauchtiefe
verändert werden kann. Mit der Verringerung des Abstandes des Düsenkopfes vom inneren
Absorptionstrichter verkleinert sich gleichzeitig die Absorptionsfläche des Kreislaufs
I, und der Absorptionskoeffizient wird verringert, was einer Erhöhung des P205 Anteils
im Kreislauf 1I entspricht.
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Obwohl die Absorptionsfläche des Kreislaufs I so ausgelegt wird, daß
sie dem maximal gewünschten Absorptionskoeffizienten, welcher im Kreislauf I bei
der Reaktion von Phosphorpentoxyd mit Wasser und der maximal möglichen Säurekonzentration
seinen größeren Wert erreicht, entspricht, ist eine zusätzliche Erhöhung der Absorption
durch Rotationsbewegung der Verbrennungsgase möglich. Erzeugt wird die Drehbewegung
am besten durch einen Drall der der Verbrennungsdüse zugeführten Luft. Beide Effekte
sind einander entgegengerichtet und können entweder getrennt oder kombiniert angewandt
werden.
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Eine Veränderung des Absorptionskoeffizienten wird weiterhin erreicht
durch Vergrößerung oder Verkleinerung der Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase
im Turm. Eine Erhöhung der Strö-
mungsgeschwindigkeit läßt sich erreichen
durch Vergrößerung der Verbrennungsluftmenge über den zur Phosphorverbrennung notwendigen
Minimalwert. Es kann Luft oder ein mit Sauerstoff stark angereichertes Gemisch verwendet
werden. Eine Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit der P205 haltigen Verbrennungsgase
entspricht einer Verkleinerung des Absorptionskoeffizienten.
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Weiterhin sind für eine Variierung des Absorptionskoeffizienten alle
Eingriffe geeignet, welche die Aufnahme der Verbrennungswärme im Kreislauf I nicht
ungünstig beeinflussen.
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Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird in der Zeichnung dargestellt. Die Verbrennungskammer ist in zwei
teilweise ineinandergeschobene, sich wegen der besseren Säureberieselung nach unten
schwach verjÜngende Kammern 1 und 10 aufgeteilt. Die bei der mit Hilfe
der Düse 2 durchgeführten Verbrennung des Phosphors gebildete Wärme und ein bestimmter
Teil des gebildeten Phosphorpentoxyds werden von der schwächer konzentrierten Phosphorsäure
absorbiert, von der die Wandung 3 berieselt wird. Um eine gleichmäßige Verteilung
zu erhalten, wird die Säure am Turmdeckel durch eine geeignete Vorrichtung, beispielsweise
wie im vorliegenden Falle durch einen Sprühring 4, auf die Wandung aufgegeben.
Die Säure wird bei 5 abgezogen und über einen Vorratsbehälter 6, der einen Entnahmestutzen
und eine Verbindung zum Kreislauf I1 hat, 18, mit Hilfe einer Pumpe
7 im Kreislauf gefördert. Der Wärmeaustausch erfolgt über die gekühlte Turmwandung
und über einen Wärmeaustauscher B. Durch den Zulauf 9 wird die Säure im Kreislauf
1 durch Zugabe von Wasser oder Phosphorsäuren geringerer Konzentration auf konstanter
P.O. -
Konzentration gehalten.
Ein Großteil des Phosphorpentoxyds
wird im inneren Trichter 10 in konzentrierter Polyphosphorsäure mit beispielsweise
mehr als 107% 1-1,P04 absorbiert, die am oberen Rand durch eine geeignete Vorrichtung,
beispielsweise einem Überlauf 11, auf die Wandung gegeben wird. Der oberste
Rand des inneren Trichters, der direkt der Phosphorflamme ausgesetzt ist, wird mit
einem gegen heiße Phosphorsäure besonders widerstandsfähigen Material, vorzugsweise
Graphit, abgedeckt.
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Zur vollständigen Absorption des in den Verbrennungsgasen enthaltenen
Phosphorpentoxyds dient ein Absorptionsturm, der mit der im Kreislauf II enthaltenen
Säure mit beispielsweise mehr als 107 % H3P04 berieselt wird. Der Absorptionsturm
kann direkt unter dem Verbrennungsturm wie auch seitlich daneben angeordnet werden.
Zweckmäßigerweise kann der Absorptionsturm als ein Rohr 12 ausgebildet werden, das-mit
Zentrifugen, die mit einem Teil des die Wandungen herabrieselnden Säurefilms gespeist
werden, zur Verteilung der Säure bestückt ist, doch lassen sich auch andere Absorptionsvorrichtungen
verwenden.
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Die hochkonzentrierte Säure verläßt bei 13 den Auffangtrichter und
wird mit Hilfe einer Pumpe 15 aus dem Vorlauftank 14 über einen kleinen Wärmetauscher
16 zur Abführung der Restwärme im Kreislauf gefördert. Die Entnahme der produzierten
Polyphosphorsäure mit beispielsweise mehr als 107% H.P04 erfolgt aus dem Lagerbehälter
17.
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Die Ergänzung der abgezogenen Säure wird durch Zugabe von Säure aus
Kreislauf I über die Verbindung 18 oder durch Zugabe von Wasser oder handelsüblicher
Phosphorsäure vorgenommen. Die Zugabe von Säure aus dem Kreislauf I kann kontinuierlich
oder chargenweise erfolgen. Durch den Ventilator 19 wird im Verbrennungsturm ein
geringer Unterdruck erzeugt und der Gasstrom zur restlichen Abscheidung mitgerissener
Säure durch einen Zyklon 20 geführt.
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Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an Hand der Schemazeichnung. Beispiel 1 In einem Verbrennungsturm l werden
mit Hilfe der Verbrennungsdüse 2 stündlich 50 kg elementarer, gelber Phosphor verbrannt.
Die Verbrennung erfordert 250 bis 300 m3/Std. Luft. Zur Absorption des gebildeten
P105 wird die Wandung des Verbrennungsturmes 1 mit 25 m3, Std. im Kreislauf geführter
Polyphosphorsäure mit 76% P.,05 (Säurekreislauf I) und die untere, nach oben offene
Kammer 10 mit dem angeschlossenen, eine Absorptionsvorrichtung bekannter Art tragenden
Turm 12 mit 20 m3/Std. im Kreislauf geführter Polyphosphorsäure mit 84% P205 (Säurekreislauf
1I) berieselt. Mit dem P.,05 aus den Verbrennungsgasen wird die Verbrennungswärme
und Hydratationswärme von den beiden Säurekreisläufen aufgenommen.
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Die Säure im Kreislauf I erhitzt sich beim Durchlaufen des Turmes
von 89° C auf 102° C und die Säure im Kreislauf 11 von 130 auf 135°C. In den Wärmetauschern
8 und 16 und über die mit Wasser gekühlte Wandung 3 des Verbrennungsturms 1 erfolgt
die Abführung der anfallenden Wärmemengen. Der Wärmetauscher 8 wird mit 10 m3/Std.
Kühlwasser von 181 C betrieben, welches eine Erwärmung auf 31 ° C erfährt,
und der Wärmetauscher 16 mit 15 m3,"Std. Kühlwasser von 18' C, welches auf 22°C
erwärmt wird. Der Turmmantel 3 wird mit 10 m3, Std. Kühlwasser beaufschlagt, das
von 18 auf 26°C erwärmt wird.
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Im Säurekreislauf I werden unter Zusatz von 14 kg/Std. Wasser stündlich
60 kg Polyphosphorsäure mit 76% P.,05 erzeugt. Diese Säure wird durch die Säureleitung
18 in den Kreislauf II gegeben.
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Im Kreislauf II werden unter Zugabe von 60 kg/Std. Polyphosphorsäure
mit 76% P205 aus Kreislauf 1 und 7,5 kg/Std. Wasser 136 kg/Std. Polyphosphorsäure
mit 84°/o P205 erzeugt, die über die Säureleitung 17a abgezogen werden. Die P.,0.
-Ausbeute beträgt demnach 99,70/0. Beispiel 2 Es kann aber auch bei den unter Beispiel
1 genannten Bedingungen so gefahren werden, daß im Kreislauf I unter Zusatz von
21,5 kg/Std. Wasser stündlich 90 kg Polyphosphorsäure mit 76%. P205 erzeugt werden.
Diese Säure wird durch die Säureleitung 18 in den Kreislauf 1I gegeben. Im Kreislauf
11
werden unter Zugabe von 90 kg Polyphorphorsäure mit 76% P.O. aus Kreislauf
I l36 kg Std. Polyphosphorsäure mit 84% P205 erzeugt, die über die Säureleitung
17 a abgezogen werden. Die P20j Ausbeute beträgt 99,70/0. Beispiel 3 Unter den im
Beispiel 1 angegebenen Bedingungen kann aber auch so gefahren werden, daß im Kreislauf
I unter Zugabe von 82 kg handelsüblicher Phosphorsäure mit 85 % HI.POd stündlich
131 kg Polyphosphorsäure mit 76 0/0. P205 erzeugt werden. Diese Säure wird über
die Säureleitung l-8 in den Kreislauf II gegeben. Im Kreislauf II werden unter Zugabe
von 131 kg-'Std. Polyphosphorsäure mit 76 % P,,05 aus Kreislauf 1 stündlich 196
kg Polyphosphorsäure mit 84% P205 erzeugt, die über die Säureleitung 17a abgezogen
werden. Die Ausbeute beträgt 99,7%.