DE1667719A1 - Verfahren zum kontinuierlichen Kristallisieren von Natriummonosulfid - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Kristallisieren von NatriummonosulfidInfo
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Description
DR. RER. NAT. BEtMUTO KAISER 6* HEKW5WERC, 6«, 19. Okt. 1967
STEUBEPiSTKASSE £2-3«-- PATENTANWALT ' '
1667tl9
Sankyo Kasei Qo.,. Md.t t*-63»
Pojimahamadouri.», Kitakit Osaka
Eriatallisieren von latri-ummonosulfId
Die vorliegende Erfindting bezieht sich auf ein
verbessertes Verfahren zum Kristallisieren von
liatrJUimmonosuilfid waä insbesondere befaßt sie
sieh mit der- Anwendung dieses Verfahrens zur
Herstellung von einheitlichen und großen Kri~
stallen von Hatriummonosulfidl von hoher Reinheit und niedriger Zerfließlichkeit auf konti-^
nuierliche Weise und in großem Maßstab*
Es gibt gebräuchlicherweise drei Kristalline
Formen von Fatriummonosulfid>
das sind Na^S'■·
UTa2S-SH2O und Ha2S*5 ϊ/ΖΉ^Ώ« Zusätzlich
:.■■■ - 2 - .:.
hierzu wurde von den Erfindern, der vorliegenden
Erfindung kürzlich eine weitere kristalline Form
von NatriummonOsulfid.,. nämlich Na2S*5H2O, entdeckt«
Die Sättigungskurve von Natriummonosulfid zeigt an, daß drei Umwandlungspunkte längs der
Kurve vorfanden sindj von Na2S'9H2O zu Na2S^oHUO
bei 46GC Ilüssigkeitstemperatur und 35$ ßewichtsdichte,
von Ha2S-^O zu Na2S*5 1^H2° bel 50 C
2^ 2
und 40^ und von Ka2S-SB2O auf'Ha2S-SHgO bei 52°C
und 40^ und von Ka2S-SB2O auf'Ha2S-SHgO bei 52°C
und
Es ist bekannt, kristallines Katriummonosulfid in
technischem Maßstab durch Rösten und Reduzieren eines Semisches von Urlauber Salz und Kohle bei-ungefähr
100O0C, anschließendes IJösen des Gemisches
in lasser und Kristallisieren des Natriummonosulfids
aus der wässrigen üb*sung, deren Dichte ge-
_ wohnlich 20 bis 2!>$>
ausgedrückt in Gewichtspro zentψ beträgt, herzustellen· In diesem Falle ist
es notwendig, die wässrige lösung auf 25 bis 2O°C
abzukühlent um die Lösung in ä&n für die Kristallisation
notwendigen gesättigten Zustand zubringen.
Bei diesem bekannten IFerfahren kristallisiert
das Natriummonosulfid infolgedessen in der form Na2S·9Η2Ο aus* das vom den oben erwähnten
vier Kristallisationsformen die höchste Zerfließliohkeit
aufweist* wodurch sich erhebliche
Schwierigkeiten bei der"sich an die Herstellung anschließenden Lagerung und beim Transport ergeben.
Zusätzlich enthält das so hergestellte Natriummonosulfid
leicht aus den Rohstoffen stammende Verunreinigungen.
Kürzlich ist ein Versuch unternommen worden, das oben beschriebene Verfahren zu verbessern. Man
hat hierzu das erhaltene Ha2S*9HgO erneut in Wasser
gelöst, die Lösung filtriert und durch Verdampfen auf eine Dichte von über 35% konzentriert
und aus dieser Lösung das Natriummonosulfid in der Form Ha2S-OH2O oder Na3S»5 1/2H2O bei einer
Temperatur oberhalb 460C diskontinuierlich kristallisiert.
Obwohl die sekundäre Form des kristallinen Produktes von geringerer Zerfließlichkeit
ist, bedingt dieser kürzlich unternommene Versuch neue Nachteile. So benötigte er komplizierte
Verfahrensstufen und Vorrichtungen. Auch erfordert er beachtliche "Wärmemengen für die erneute
Auflösung und Verdampfung, was zu einem \^
unwirtschaftlichen Anstieg der Herstellungskosten führt. Darüber hinaus sind die nach diesem
kürzlichen Versuch erhaltenen Kristalle von einer so geringen Größe wie 1 bis 2 mm im Durchschnitt
mit einer sehr, großen Variationsbreite
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in der auf die Gewichtseinheit bezogenen, der Atmoajhäre
ausgesetzten Oberfläche. Mit anderen Worten, die Kristalle haben vom wirtschaftlichen Standpunkt
aus gesehen keine genügend niedrige Zerfließlichkeit.
Die allgemeine Methode der vorliegenden Erfindung besteht aus einer Sättigung, bei welcher Natrium—
hydrogensulfid und Natriumhydroxyd in einem Kreislauf
der Mutterlauge zu Natriummonosulfid (NaHS + NaOH-^Na2S + H2O) umgesetzt werden, wobei man die das
frisch hergestellte Natriummonosulfid enthaltende Flüssigkeit aus dem ungesättigten zum gesättigten
Zustand abkühlt und das Natriummonosulfid kontinuierlich in Form von Na2S'6H2O, Na2S*5 1/2H2O und/
oder Na2S'5H2O auskristallisiert.
Es kann allgemein gesagt werden, daß eine mit einer
löslichen Substanz gesättigte Flüssigkeit eine Weile nachdem sie bis auf den gesättigten Zustand abge-.
kühlt wurde, feine Kristallisationskerne bildet. Eine Reihe von Untersuchungen, die von den Erfindern
ausgeführt wurden, ergibt nun, daß die zeitliche Verzögerung
vom Kühlen bis zur Kristallbildung durch
den Ausgangszustand der Flüssigkeit in Beziehung zur
Sättigungskurve bei vorgegebener Dichte der Flüssigkeit, ausgedrückt in Gewichtsprozent, bestimmt sein
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kann. Mit anderen Worten» die zeitliche Verzögerung
ist in dem lalle, in welchem die Kühlung unterhalb
der Sättigungskurve (das ist aus einem nicht gesättigten Zustand) eingeleitet wird, grosser als in dem falle, in welchem sie oberhalb der
Sättigungskurve (das heißt aus dem gesättigten Zustand) eingeleitet wird, wobei die Dichte der
Flüssigkeit vorgegeben ist* Tatsächlich kann die Sättigungskurve die kritische linie sein, um die am
zwischen der Abkühlung der Flüssigkeit gegen den gesättigten Zustand und dem Entstehen der Kristallisationskerne
im gesättigten Zustand bestehende Zeitspanne zu verlängern. In der Tat
ist es den Erfindern gelungen, das Auftreten
von Kristallisationskernen in der Mutterlauge genügend zurückzuhalten, bis die Mutterlauge
einem(Kreislaufsystem vorgesehenen Kristallisator zugeführt wird. Sie konnten dies erreichen,
indem sie die Flüssigkeit über die Sättigungs- ™
kurve aus dem ungesättigten Bereich in den gesättigten Bereich abkühlten und eine Kreuzung
der Sättigungskurve in umgekehrter Richtung anschlössen.
Es folgt, daß es den Erfindern gelang,
genügend einheitliche und große Kristalle von Natriummonosulfid kontinuierlich im Kristallisator
zu erhalten, da."Kristalle im Kriställl«-
sator nicht genügend einheitlich und groß wachsen,
wenn das Auftreten von Kristallisationskernen nicht genügend zurückgehalten wird, bevor
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die Mutterlauge in den Kristallisator gegeben wird.
Ein Hauptanliegen der vorliegenden Erfindung ist die Erzielung von genügend einheitlichem.und großteiligem
kristallinen Natriummonosulfid von genügend hoher Reinheit und geringer Zerfließlichkeit aus
Natriumhydrogensulfid und Natriumhydroxyd auf kontinuierliche
Weise in einem Kreislaufsystem der Mutterlauge.
Ein spezielleres Anliegen der vorliegenden Erfindung
ist es, das Auftreten von Kristallisationskernen genügend zurückzudrängen, bevor die das Natriumhydrogensulfid
und das Natriumhydroxyd enthaltende Mutterlauge in den im Kreislauf vorgesehenen
Kristallisator gelangt, indem die Flüssigkeit über die Sättigungskurve von der ungesättigten Seite
auf die gesättigte Seite gekühlt wird, worauf sich ein Übergang über die Sättigungskurve in umgekehrter
Richtung anschließt. -. .
Ein weiteres Anliegen der Erfindung besteht darin,
die Reaktionswärme von Natriumhydrogensulfid und Natriumhydroxyd auszunutzen, um die Temperatur der
Flüssigkeit für diesen Übergang über die Sättigungskurve in den Bereich zu verwenden, in welchem Natriummonosulfid
in Form von Na2S*6H2O, HTa2S* 5'1/2
H2O oder Na2S'5HgO kristallisiert.
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■■— 7 -
Die Erfindung ist anhand der Pig. 1 bis 5 näher erläutert
. ·
Im einzelnen zeigern
Pig. 1 die Sättigungskurve von Natriummonosulfid;
Pig. 2 eine zeichnerische Darstellung im vertikalen Schnitt des Kreislaufsystems für.die
Mutterlauge zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Pig. 3 ein Verfahrenadiagramm der Kristallisation
von Natriummonosulfid im Kreislaufsystem von Pig. 2;
Pig. 4 eine zeichnerische Darstellung im vertikalen Schnitt eines anderen Kreislaufsystems für
die Mutterlauge zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Pig. 5 ein VerfahreneLdiagramm der Kristallisation
von Natriummonosulfid im Kreislaufsystem der Pig. 4.
Zu Beginn verwendeten die Erfinder das Kreislaufsystem
der Pig. 2 im kleinen experimentellen Maßstab. Dieses System weist einen Kristallisator 1,
einen Kühler 4» einen zwischen Kristallisator 1 und Kühler 4 befindlichen Reaktor 2, eine zwischen
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Kühler 4 und Reaktor 2 angeordnete Zirkulationspumpe
3 und eine Schlammpumpe 8 am Austrittsende des Kristallisators 1 auf. Diese fünf Elemente des Kreislaufsystems
sind, wie in Pig. 2 dargestellt, miteinander verbunden. Der Kristallisator 1 ist am Boden
mit einem Austrittstutzen 1f versehen. Der Reaktor
2 ist rund herum mit einer Heizisolierung 2f
ausgestattet.
Beim Betrieb eines solchen Kreislaufsystems wird die aus dem Kristallisator 1 überfließende Mutterlauge
mittels einer Rohrleitung 5 in den Reaktor 2 gebracht, während Natriumhydrogensulfid and Natriumhydroxyd
zur gleichen Zeit in der gleichen molaren Menge mittels der Rohrleitungen 6 bzw. 7 dem Reaktor
2 zugeführt werden. Nach dem Mischen und der Umsetzung im Reaktor 2 wird die Flüssigkeit über
den Kühler 4 mittels der Pumpe 3 im Kreislauf in den Kristallisator gebracht. Die Flüssigkeit wird
im Mantel 4 genügend auf Sättigungezustand abgekühlt.
Die in den Kristallisator 1 gegebene Flüssigkeit tendiert dazu, genügend einheitliches Kristallines
Natriummonosulfid von großer Teilchengröße zu bilden, wenn sie im Kristallisator nach
oben steigt. Das erhaltene Produkt scheidet sich infolge der Schwerkraft am Boden von Kristallisator
2 ab und wird aus diesem mittels der Pumpe 8
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durch den Austrittstutzen 1* abgeführt. Die Flüssigkeit,
die durch den Übergang des Gelösten in die Kristalline Form verdünnt ist, steigt weiter
nach oben und fließt oben vom Kristallisator 1 über die Rohrleitung 5 zurück in den Reaktor 2.
Mit diesem System erhielten die Erfinder im experimentellen Maßstab kontinuierlich einheitliche
Kristalle von einer Größe von ungefähr 3 mm im Durchmesser.
Die Erfinder haben dann das experimentelle System der fig. 2 für die Produktion im Pilot-Betrieb vergrößert.
Dieses System im großen Maßstab verhinderte jedoch nach kurzer Betriebszeit nicht das
Auftreten von feinen Kristallkernen, z.B. 0,5 mm oder weniger im Durchmesser, bevor die Flüssigkeit
in den Kristallisator 1 gelangte. Infolgedessen war das erhaltene Produkt weder genügend einheitlich
noch hatte es eine Korngröße von mehr als 2 mm im Durchmesser. Zahlreiche Veränderungen der Arbeitsbedingungen
brachten keinerlei Verbesserung des Produktes.
Das oben beschriebene unbefriedigende Ergebnis yeranlasste
die Erfinder, den Kristallisationsvorgang zu analysieren, wie dies bildlich anhand von Pig.
erläutert wird.
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In einem im kleinen Maßstab mit einem in Fig. 2 dargestellten Kreislaufsystem erfolgenden Experiment
wird das Natriummonosulfid in einem in Fig. in schwarzen linien (a) (b) (c) (a) dargestellten
Verfahren kristallisiert. Es sei angenommen, daß sich die zirkulierende Flüssigkeit anfänglich im
gesättigten Zustand (a) befindet, wenn Natriumhydrogensulfid und Natriumhydroxyd gemischt und in
der Mutterlauge im Reaktor 2 umgesetzt werden. Bann erwärmt sich die Flüssigkeit unter Schneidung
der Sättigungskurve auf den ungesättigten Zustand (b) infolge der Reaktionswärme im Reaktor
2, während di.e Komponenten darin kontinuierlich gemischt und umgesetzt werden. In diesem Falle
muß die Reaktionswärme ausreichend sein, um die Flüssigkeit bis zu Zustand (b) zu erwärmen, da in dem
in kleinen Maßstab vorgenommenem Experiment eine verhältnismäßig geringe Geschwindigkeit des
verdünnten Stromes aus dem Kristallisator 1 über die Rohrleitung 5 in den Reaktor 2 angewendet
wird. Als nächstes wird die Flüssigkeit im Kühler 4· wiederum unter Schneidung der Sättigungekurve,
jedoch in entgegengesetzter Richtung, in den Zustand (c) abgekühlt. Nach einer zeitlichen
Verzögerung, während welcher Sie in den Kristalli-
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sator 1 übergeführt wird., beginnt das in der Flüssigkeit Gelöste im Kristallisator 1 zu kristallisieren.
Nach Abscheidung des Gelösten im Kristallisator 1 fließt die Flüssigkeit au3 diesem über in
den Reaktor 2, wo sie wieder im Zustand (a) sein wird.
So weit ist alles zufriedenstellend in dem im kleinen Maßstab ablaufenden Experiment. In einer im
großen Maßstab ablaufenden Produktion wird jedoch ώίυ teiiiem in Fig. 2 dargestellten Kreislaufsystem
das Natriummonosulfid in einem in Fig. 3 strichliert mit (a) (b1) (cf) (a) dargestellten Verfahren
kristallisieren. Hierbei wird also angenommen, daß sich die zirkulierende Flüssigkeit zu Beginn
gleichfalls im gesättigten Zustand (a) befindet. Die Flüssigkeit wird dann nicht unter Schneidung
der Sattigungskurve auf den nicht gesättigten Zustand
(b), sondern unter dem Einfluss der im Reaktor 2 während des kontinuierlichen Mischens und Umsetzens
der Komponenten entstehenden Reaktionswärme auf den gesättigten Zustand (b1) erwärmt. In diesem
Falle reicht die Reaktionswärme also nicht aus, um die Flüssigkeit unter Schneidung der Sättigungskurve
auf den Zustand (b) zu erwärmen, da bei der im großen Maßstab erfolgenden Produktion eine verhältnismäßig
hohe Geschwindigkeit des dem Reaktor 2 aus
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Kristallisator 1 über Rohrleitung 5 zuzuführenden verdünnten Stromes benötigt wird, um die flüssigkeit
so stark zu verdünnen, daß sich keine feine Kristallisationskerne vor dem Eintritt in den Kristallisator
1 bilden können trotz der Zirkulationsgeschwindigkeit und der Pumpvibrationen, die bei
der großtechnischen Produktion von wesentlich grösserem Einfluß sind als beim Experiment im kleineren
Maßstab. Im Kühler 4 wird die Flüssigkeit auf den gesättigten Zustand (c*) ohne Schneidung der Sättigungskurve
abgekühlt. Nach einer kleinen zeitlichen Verzögerung beginnt das in der Flüssigkeit
Gelöste zu kristallisieren. In diesem Falle kann jedoch die zeitliche Verzögerung für die Flüssigkeit
nicht ausreichend sein, um vollständig in den Kristallisator 1 zu gelangen, da die Kühlungoberhalb
der Sättigungskurve eingeleitet wurde. Mit anderen Worten, feine Kristallisationskerne
müssen in beträchtlichem Ausmaß auftreten, bevor die Flüssigkeit vollständig in den Kristallisator
gelangt. Daher kann das Produkt nicht von genügend einheitlicher und ausreichender Korngröße sein. Es ist
daher zur Erzielung zufriedenstellender Kristalle von Natriummonoaulfid unerläßlich, daß die Flüseigkeit
vor der Zuführung in den Kristallisator unter Sohneidung der Sättigungskurve aus dem ungesättigten
Bereich in den gesättigten Bereioh abgekühlt wird.
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Auf Grund dieser Erkenntnisse haben die Erfinder das Kreislaufsystem der Fig. 1 in das der Fig. 4
abgeändert. Dieses System ist mit einer Heizspirale 9 anstelle der Wärmeisolation 2X des in Fig.
2 dargestellten Systems ausgestattet. Durch die Heizspirale 9 kann Dampf eingeführt werden, um
die Flüssigkeit im Reaktor 2 zu erhitzen. Die Flüssigkeit wird in ganz ähnlicher Weise wie
bei dem in Fig. 1 dargestellten System im Kreislauf geführt.
In einem solchen Kreislaufsystem wie es in Fig. 4 dargestellt ist wird Natriummonosulfid in einem
Verfahren kristallisiert, das in ausgezogenen Linien (a) (b) (c) (a) in Fig. 5 veranschaulicht
ist. Die Flüssigkeit wird aus dem gesättigten Zustand (a) auf den ungesättigten Zustand (b) unter
Schneidung der Sättigungskurve mittels der Reaktionswärme und der zusätzlichen Wärme aus der
Heizspirale 9 im Reaktor 2 erwärmt, während Natriumhydrogensulfid
und Natriumhydroxyd darin kontinuierlich gemischt und miteinander in der Mutterlauge umgesetzt werden, wobei die gesamte Wärmemenge ausreichend ist, um die Flüssigkeit für jede Fließgeschwindigkeit der aus dem Kristallisator 1 dem Reaktor 2 zugeführten verdünnten Flüssigkeit auf den Zustand (b) zu erwärmen. Die Flüssigkeit wird dann in
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Kühler 4 unter erneuter Schneidung der Sättigungskurve in umgekehrter Richtung auf den gesättigten
Zustand (c) abgekühlt. Da das Abkühlen unterhalb der Sättigungskurve eingeleitet wird, besteht ein
genügender zeitlicher Abstand zwischen Abkühlung der Flüssigkeit und Abscheidung des kristallinen
Natriummonosulfids. Die Bildung von Kristallisationskernen wird daher genügend zurückgedrängt, bevor die
Flüssigkeit in den Kristallisator 1 dieses Kreislaufsystems gelangt, ungeachtet des Anstieges in der
Fließgeschwindigkeit der aus dem Kristallisator 1 in den Reaktor 2 gelangenden verdünnten Mutterlauge.
Der unerwünschte Effekt eines solchen Anstieges der Fließgeschwindigkeit kann durch einen entsprechenden
Anstieg in der Wärmekapazität der Heizspirale 9 zusammen mit einem entsprechenden Anstieg in
der Zuführgeschwindigkeit der Reaktionskompönenten durch die Rohrleitungen 6 und 7 beseitigt werden.
Als Ergebnis der ausreichenden zeitlichen Verzögerung gelangt die Flüssigkeit vollständig im hinreichend
gesättigten Zustand (c) in den Kristallisator, und sie scheidet das Gelöste in einheitlicher Form
und in großen Körnern ab, wenn sie im Kristallisator nach oben steigt, bis sie oben in den Reaktor 2 zurückfließt,
wo sie erneut in den Zustand (a) gelangt.
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Tatsächlich haben die Erfinder einheitliche und
große Natriummonosulfidkristalle von z.B. 5 mm Durchmesser in den weniger Kristallwasser und nur
vernachlässigbare Mengen an Fremdstoffen enthaltenden
Formen kontinuierlich und in großtechnischem Maßstab mit dem in Fig. 4 dargestellten Kreislaufsystem
erhalten. Es kann zweckmäßig sein, die Heizspirale 9 in Fig. 4 durch eine Heizvorrichtung 10
zu ersetzen. In diesem Falle wird die Mutterlauge genügend erhitzt, bevor sie in den Reaktor 2 zurückkehrt.
Der Kristallisationsvorgang wird dann in der in Fig. 5 dargestellten strichlierten Linie
(a) (a1) (b) (c) (a) erfolgen. Hier wird die Flüssigkeit
unter Schneidung der Sättigungskurve aus dem Zustand (a) auf den Zustand (a1) erhitzt, ohne
daß sich die Dichte ändert, bevor die Flüssigkeit in den Reaktor 2 eintritt. Dann erhöhen sich im
Reaktor 2 sowohl die Dichte als auch die Temperatur der Flüssigkeit, während die Reaktionskomponenten,
die durch die Rohrleitungen 6 und 7 zugeführt werden, im Reaktor 2 gemischt und umgesetzt
werden, bis die Flüssigkeit auf den ungesättigten Zustand (b) erwärmt ist.
Es kann gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, die Heizvorrichtung 10 durch einen Heiζverdampfer für
den gleichen Zweok zu ersetzen, nämlich um die
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Flüssigkeit vor der für die Kristallisation notwendigen Abkühlung in den ungesättigten Zustand (b) zu
bringen. Dieser Austausch ist insbesondere zweckmässig, wenn Natriummonosulfid und Natriumhydroxyd von
geringer Dichte zugeführt werden.
Wie der Sättigungskurve von Fig. 1 zu entnehmen ist, kristallisiert NaoS*5HQ0 in dem Falle aus, daß die
ad.
Flüssigkeit in dem Bereich der Kurve abgekühlt wird, der NapS*5HpO im hohen Temperaturbereich entspricht.
Entsprechend kristallisieren Na3S*5 1/2H2° bzWt Na2S*
6HgO an den entsprechenden Abschnitten der Kurve im
hohen Temperaturbereich aus. Zwei oder drei von diesen Modifikationen können zur gleichen Zeit auskristallisiert
werden, wenn die Lösung unter Schneidung von zwei oder mehreren Abschnitten der Sättigungskurve
abgekühlt wird. Da die Lösung bei relativ hohen Temperaturen unter Schneidung der Sättigungskurve
aus dem ungesättigten Bereich in den gesättigten Bereich abgekühlt wird, kristallisiert
das Natriummonosulfid genügend einheitlich und
großkristallin und in wenig zerfließlicher Form. Es ist nicht nur weniger Wasser in den Kristallen
enthalten. Deren beträchtliche Größe vermindert auch die auf die Gewichtseinheit bezogene, der Atmosphäre
ausgesetzte Oberfläche.
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Da Natriumhy&rogensulfid und Natriumhydroxyd gewöhnlich
in sehr reiner Form, d.h. mit einem nur geringen Anteil an Fremdstoffen, verfügbar sind,
ist das erfindungsgemäß erhaltene Produkt praktisch frei von Verunreinigungen und weist daher
einen hohen Beinheitsgrad auf.
Da die Reaktionswärme dazu verwendet wird, um die Temperatur äer Flüssigkeit in den ungesättigten
Zustand zu bringen, ist der gesamte Kostenaufwand für Wärme äußerst gering. Darüber hinaus sind
auch keine hohen Investitionen für die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen
Vorrichtungen notwendig, da das Kreislaufsystem leicht herzustellen und anzuordnen ist. Zusammenfassend
ist daher zu sagen, daß durch das Verfahren gemäß der Erfindung Natriummonosulfid in grossen
und einheitlichen Kristallen von geringer Zerfließlichkeit kontinuierlich und in großtechnischem
Maßstab bei niedrigen Kosten kristallisiert werden kann.
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Claims (1)
- Patentans pruchVerfahren zur Herstellung von kristallinem Natriummonosulfid in einem Kreislaufsystem das im wesentlichen aus einem Kristallisator, einem Kühler und einem zwischen Kristallisator und Kühler angeordneten Reaktor besteht, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumhydrogensulfid und Natriumhydroxyd in molaren Mengen in dem Reaktor, in welchem die aus dem Kristallisator überfließende Mutterlauge zirkuliert, gemischt und miteinander umgesetzt werden und daß die das bei dieser Reaktion gebildete Natriummonosulfid enthaltende Flüssigkeit unter Schneidung der Sättigungskurve aus einem gesättigten Zustand zu einem bei relativ hohen Temperaturen liegenden ungesättigten Zustand erhitzt wird, worauf die Flüssigkeit in dem Kühler in umgekehrter Richtung unter erneuter Schneidung der Sättigungskurve aus dem ungesättigten Zustand in einen anderen gesättigten abgekühlt wird, wobei nach einer Zeitspanne zwischen dieser Kühlung und der Kristallisation Natriummonosulfid bei einer relativ hohen Temperatur, die so hoch ist, daß die Kristallisation in Beziehung mit einem oder mehreren Abschnitten der Sättigungskurve unter Bildung von weniger Kristallwasser als in Na2S'9HgO erfolgt, kristallisiert wird.209809/1281
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- 1966-10-25 JP JP41070524A patent/JPS503760B1/ja active Pending
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1967
- 1967-10-21 DE DE19671667719 patent/DE1667719A1/de active Pending
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1969
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EP0300859A3 (en) * | 1987-07-23 | 1990-04-04 | Sankyo Kasei Co., Ltd. | Single crystals of anhydrous sodium sulfide and method of producing the same |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS503760B1 (de) | 1975-02-08 |
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