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Die
Erfindung ist auf das Kristallisieren von Material, insbesondere
Salzen, Säuren
oder Basen, aus wässrigen
Lösungen,
die des Weiteren organische Verunreinigungen enthalten, gerichtet.
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Bei
unterschiedlichen Verfahren liegen Ströme unterschiedlicher Natur
vor, die wertvolle Bestandteile enthalten, jedoch oft in Verbindung
mit organischen Verunreinigungen. Es ist oft sehr schwierig, diese
wertvollen Bestandteile, wie z.B. Salze oder Säuren oder Basen, in einer ökonomisch
attraktiven Art und Weise zurückzugewinnen.
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Diese
Ströme
enthalten üblicherweise
organische oder anorganische Salze und/oder Säuren und/oder alkalische Verbindungen
in Verbindung mit organischen Verunreinigungen (und wahlweise anderen,
nicht kristallisierenden Materialien). Beispiele von Materialien,
die kristallisiert werden können,
sind vielfältig,
wobei die Säuren
beispielsweise Salpetersäure
und Phosphorsäure
sind; die alkalischen Materialien können Hydroxide, wie z.B. aus
Kalium oder Natrium, sein; und die Salze können Nitrate, Phosphate, Oxalate,
Sulfate, Chloride oder verschiedene Kationen, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf Ammonium und Alkalimetall oder Erdalkalimetalle, wie z.B. Kalium,
Magnesium, Natrium und Calcium, sein.
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Beispiele
sind Abfallströme,
wie z.B. die Nebenprodukte, die bei sauer (oder basisch) katalysierten chemischen
Reaktionen erhalten werden, die Abfallströme, die bei der Verarbeitung
landwirtschaftlicher Produkte (Fermentierung, Zuckerherstellung,
Käseproduktion)
erhalten werden, das Waschen von Abgasen aus der Rinderzucht, eine
flüssige
Phase, die aus der Verarbeitung von Dünger herstammt, und Ähnliches.
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Wässrige Landwirtschaftsabfallströme, die
für die
Verwendung in dem vorliegenden Verfahren geeignet sind, schließen Molassen,
Vinassen oder dicken Kartoffelsaft, ein. Diese Ströme können dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung direkt oder nach weiterer Behandlung,
wie z.B. Klärung,
Neutralisation, Ionenaustausch und Ähnlichem, unterworfen werden.
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Bei
dem Wiedergewinnen von Stärke
aus Kartoffeln wird ein saurer Abfallstrom, der eine beträchtliche Menge
an Kalium und Salpeter- oder Phosphorsäure enthält, erzeugt. Um das Kalium
davon wiederzugewinnen wird das Material herkömmlicherweise einem Ionenaustausch
unterworfen, gefolgt von einer verdampfenden Kristallisation, wahlweise
nach der Neutralisation der Säure,
z.B. mit Kaliumhydroxid. Dieses Verfahren führt jedoch lediglich zu einer Wiedergewinnung
des Kaliumnitrats von ungefähr
90% und/oder wird als kostenintensiv mit Blick auf die zusätzlichen
Neutralisationskosten betrachtet.
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Landwirtschaftliche
Nebenprodukte, z.B. Molassen, können
für industrielle
Fermentierungsverfahren verwendet werden. Nachdem die wertvollen
Produkte, Bäckerhefe,
Ethanol, Citronensäure
und Ähnliches
aus dem Fermentierungsbrei extrahiert wurden, wird eine Flüssigkeit
mit einem erhöhten
Niveau an Kalium erhalten. Diese Flüssigkeit wird oft konzentriert
(Vinasse bzw. Schlempe).
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Zusätzlich zu
dem Kalium können
die flüssigen
Landwirtschafts- und Fermentierungsnebenprodukte wertvolle organische
Materialien enthalten, die bei der Fütterung von Rindern verwendet
werden können.
Erhöhte
Kaliumniveaus sind jedoch nicht wünschenswert und vermindern
den Wert des Produkts.
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Das
Wiedergewinnen des Materials aus diesen Abfallströmen ist
oft zu arbeitsintensiv oder kompliziert, um ökonomisch attraktiv zu sein.
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In
der Verarbeitungsindustrie liegen oft Verfahrensströme vor,
die wertvolle Bestandteile, wie z.B. Säuren, Basen oder Salze, in
Kombination mit organischem Material enthalten. Diese Verfahrensströme müssen verarbeitet
werden, um einen oder mehrere dieser wertvollen Materialien, entweder
die/das Säure/Base/Salz oder
das organische Material, wiederzugewinnen. Oft verlangt dieses arbeitsintensive,
komplizierte und/oder teure Verfahrensschritte.
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Insbesondere
das Vorliegen des organischen Materials (organische Verunreinigungen)
macht es schwierig, die wertvollen Materialien (Säure/Base/Salz)
in ausreichend reiner Form zu erhalten, oder das/die Salz/Säure/Base
in ausreichenden Mengen von dem organischen Material zu entfernen.
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In
der vorliegenden Anmeldung wird der Begriff organische Verunreinigung(en)
verwendet, um organische Materialien anzuzeigen, die in dem kristallinen
Material nicht vorliegen sollten, da sie deren Wert verringern.
Natürlich
ist es gut möglich,
dass das organische Material selbst auch ein wertvoller Bestandteil
ist, z.B. wenn es das Hauptprodukt darstellt. Das organische Material kann
natürlichen
oder synthetischen Ursprungs sein, z.B. Proteine, Zucker, Aminosäuren, Polyole
und Ähnliches.
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Herkömmliche
Verfahren für
das Entfernen wertvoller Materialien aus wässrigen Systemen schließen Verdampfungskristallisation,
Kühlkristallisation,
Umkehrosmose, extrahierende Kristallisation, Ionenaustausch und Ähnliches
ein. Alle diese Verfahren leiden an einem oder mehreren Nachteilen,
wenn sie auf die Kristallisation von Materialien, insbesondere Salzen
oder Säuren,
aus wässrigen
Lösungen,
die des Weiteren organische Verunreinigungen enthalten, angewandt
werden.
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Die
Verdampfungskristallisation ist ein Verfahren, das für die Wiedergewinnung
dieser Materialien sehr gängig
ist, es ist jedoch schwierig, hohe Ausbeuten und/oder reines Produkt
zu erhalten. Bei sauren Strömen können Korrosionsprobleme
auftreten und aufgrund der hohen Temperaturen, die für hohe Ausbeuten
benötigt werden,
kann sich das organische Material zersetzen, was zu anderen Arten
der Verunreinigung führt,
die manchmal schwer zu entfernen ist. Dies kann auch zur Verunreinigung
der Gasphase führen,
sodass das wiedergewonnene Wasser nicht mehr rein ist.
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Die
Kühlkristallisation
hat den Nachteil beschränkter
Ausbeute.
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Die
Umkehrosmose erzeugt normalerweise kein Material von ausreichender
Reinheit und/oder ausreichend hoher Konzentration, weshalb weitere
Reinigungsschritte benötigt
werden, wie z.B. die Kristallisation; zusätzlich ist sie in ihrer Anwendung
eher beschränkt
aufgrund der Sensitivität
gegenüber
Verunreinigung, sie besitzt kurze Arbeitszeiträume und ist bei der Verwendung
eher teuer. Die Konzentration der wertvollen Materialien bleibt üblicherweise
aufgrund des hohen Drucks, der benötigt wird, niedrig, was eine
geeignete Kristallisierung eher schwierig gestaltet. Die Natur der
Umkehrosmoseausrüstung
macht es ohnehin schwierig, kristallines Material direkt zu erzeugen,
da die Übersättigung
nahe der Membranoberfläche
erzeugt wird (Skalierung).
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Ionenaustausch
leidet an dem Nachteil geringer Konzentrationen mit der Folge, dass
die Kristallisierung schwierig ist. Außerdem ist diese Methode inherent
weniger geeignet für
die Kristallisierung.
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Demgemäß besteht
ein Bedarf an einem Verfahren zum Wiedergewinnen wertvoller Materialien
aus Verfahrensströmen,
das die Nachteile, die oben beschrieben sind, nicht besitzt. Des
Weiteren wäre
es interessant, wenn Wasser auch wiedergewinnbar wäre, wahlweise
in Kombination mit einem konzentrierten Strom des organischen Materials,
das von anderen Bestandteilen befreit ist.
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Im
Allgemeinen besitzt die vorliegende Erfindung als eines ihrer Ziele
das Vermindern der Umweltbelastung durch Verringern des Volumens
an Abfallströmen
und/oder Verringerns der Energieerfordernisse für die Trennungs-/Reinigungsmethoden.
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Die
Erfindung basiert auf der Verwendung von eutektischer Gefrierkristallisation,
die ein Verfahren ist, das auf einer Trennung von Bestandteilen
an einem eutektischen Gefrierpunkt basiert. Die eutektische Gefrierkristallisation
wurde in Chem. Eng. Proc. 37, (1998), Seiten 207–213, beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiedergewinnen
eines kristallinen Materials aus einer wässrigen Lösung, die auch organische Verunreinigungen
enthält,
in welchem das Material aus der wässrigen Lösung durch Gefrierkristallisation
an einem eutektischen Gefrierpunkt der Lösung kristallisiert wird, wodurch
ein getrennter Fluss an Eiskristallen, ein Fluss aus dem kristallinen
Material und ein Fluss, der die organische Verunreinigung enthält, der
in seinem Volumen gegenüber
dem ursprünglichen
Volumen des Stroms stark vermindert ist, erzeugt wird.
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Es
wurde festgestellt, dass die Verwendung der eutektischen Gefrierkristallisation
für das
Erhalten kristallinen Materials aus Prozessströmen, die organische Verunreinigungen
enthalten, zu einem sehr effizienten und ökonomischen Verfahren führt. Mit
diesem Verfahren ist es möglich,
eine hohe Reinheit und eine hohe Ausbeute an kristallinem Salz zu
erhalten, ohne Bedarf nach entweder sehr komplizierten oder sehr
großen Anlagen,
oder der Verwendung von großen
Mengen an Energie. Des Weiteren werden reine Eiskristalle erhalten,
die leicht zu reinem Wasser verarbeitet werden können, das für technische Zwecke geeignet
ist. Schließlich
wird ein Strom an organischem Material erhalten, der in seinem Volumen,
verglichen mit dem ursprünglichen
Volumenstrom, stark vermindert ist, wobei der Strom an organischem
Material lediglich relativ geringe Mengen des wertvollen Materials
enthält.
Dieser Strom kann für
andere Zwecke nützlich
sein, wie z.B. als Rinderfutter oder für die Umwälzung in einem vorgelagerten
Verfahren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die überraschende Erkenntnis bereit,
dass mit einem relativ einfachen Verfahren ein wässriger Prozessstrom, der kristallisierbares
Material und organische Verunreinigungen enthält, wie hierin definiert, zu
reinem Wasser, reinen Kristallen und einem kleinen Strom, der organisches
Material enthält,
verarbeitet werden kann. Kurz gesagt kann der ursprüngliche
Strom im Falle der Anwendung auf Abfallströme in mindestens zwei wertvolle
Bestandteile, Wasser und Kristalle des Materials, verarbeitet werden,
wodurch die Umweltbelastung stark verringert wird.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist im Allgemeinen auf alle
wässrigen
Prozessströme
anwendbar, die kristallisierbares Material zusätzlich zu organischen Verunreinigungen
enthalten. Insbesondere ist es in Situationen anwendbar, wo das
kristalline Material der wertvolle Bestandteil ist, es ist jedoch
auch möglich,
dass das Verfahren verwendet wird, um Materialien in kristalliner
Form aus dem organischen Material zu extrahieren. Schließlich kann
auch noch ins Auge gefasst werden, dass Wasser der wertvollste Bestandteil ist,
was jedoch sicherlich weniger bevorzugt ist.
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Im
Allgemeinen ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung auf die
Kristallisation von Materialien unterschiedlicher Natur, wie z.B.
Salze und Säuren
oder alkalische Materialien organischer oder anorganischer Natur,
anwendbar, wobei die einzige Beschränkung darin besteht, dass sie
wasserlöslich
sind und in kristalliner Form bestehen. Beispiele der Materialien,
für die
das Verfahren der vorliegenden Erfindung anwendbar ist, wurden in
der Einleitung gegeben. Es soll festgestellt werden, dass es im
Falle von sauren oder alkalischen Materialien nicht immer notwendig
ist, diese zu neutralisieren. Oft können diese sauren oder alkalischen
Materialien wie sie sind wiedergewonnen werden, entweder als Kristalle
oder als Klärstrom.
Diese Materialien können
dann z.B. in vorgelagerten Prozessanlagen wiederverwendet werden,
oder sie können
natürlich
ihren eigenen Materialwert besitzen.
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Beispiele
von Abfallmaterialien sind unter anderem die flüssigen Reste unterschiedlicher
Behandlungen von landwirtschaftlichen Produkten, einschließlich Fermentierungs-
und Extraktionsverfahren, die Käseherstellung
(Molke, Käselake),
die Abfallströme
von sauer katalysierten chemischen Reaktionen, die Waschflüssigkeit
von Abgasen von Rinderställen
oder Überreste
von Jauchebehandlungsverfahren durch Elektrolyse (wahlweise mit
Peroxidbehandlung kombiniert) oder Biovergasung in Kombination mit
Ultrafiltration.
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Allen
diesen Abfallprodukten ist gemein, dass sie Mengen wertvoller, kristallisierbarer
Materialien und organischer Verunreinigungen enthalten. In einigen
Fällen
ist das Salz das Ergebnis einer Neutralisationsbehandlung, wie z.B.
bei den Abfallströmen
von sauer katalysierten Reaktionen. Vor oder nach der Wiedergewinnung
der Produkte aus der Reaktionsmischung wird die Säure, die
darin verwendet wird, mit einer geeigneten Lauge, oft Natrium- oder
Kaliumhydroxid oder -carbonat, neutralisiert.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist auch für das Wiedergewinnen von Kaliumnitrat
oder -phosphat aus sauren Abfallströmen, wie z.B. aus dickem Kartoffelsaft,
nützlich.
Wie in der WO-A 9747559 beschrieben wurde, werden flüssige, landwirtschaftliche
Nebenprodukte der Klärung,
dem Ionenaustausch, der Neutralisationskonzentration und der Kristallisation
unterworfen. Wenn das Verfahren der vorliegenden Erfindung in Verbindung
damit verwendet wird, wird es möglich,
die Investitions- und Betriebskosten beträchtlich zu vermindern, während gleichzeitig
die Ausbeute und die Reinheit der Produkte erhöht wird. Des Weiteren kann man
durch sorgfältige
Auswahl der Einsatzpunkte auf die Neutralisierung verzichten und
einen Klärstrom
aus organischem Material an den vorgelagerten Ionenaustausch rückzirkulieren,
als Säurequelle
zum Eluieren des Kaliums. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Eluens aus dem Ionenaustausch in einer Verdampfungskristallisationseinheit
vorkonzentriert.
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Bei
der Gefrierkristallisation an einem eutektischen Gefrierpunkt (Eutektische
Gefrierkristallisation; EFC) wird einerseits kristallines Material
erhalten und andererseits Eiskristalle. Aufgrund der sehr hohen
Selektivität
von Salz und Eiskristallisation verbleibt organisches Material in
der Flüssigkeit
und wird sich in einem Recyclingstrom ansammeln. Das Niveau an organischen
Materialien und wahlweise anderen Bestandteilen kann leicht durch
Anpassen eines Klärstroms
gesteuert werden, wenn notwendig. In einigen Fällen kann dieser Klärstrom vorteilhafterweise
vorgelagerten Prozessanlagen wieder zugeführt werden, z.B. als Neutralisationsmittel
oder als Elutionsmittel.
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Wie
in den zitierten Verweisen beschrieben, basiert die EFC auf dem
Prinzip, dass eine Lösung
eines Salzes in Wasser einen eutektischen Gefrierpunkt zeigt. In
dem Phasendiagramm Wasser-Salz
kann man sehen, dass in dem Fall, wenn eine ungesättigte Wasser-Salz-Mischung
auf ihren Gefrierpunkt abgekühlt
wird, sich als erstes Eiskristalle bilden. Dies erhöht die Salzkonzentration
in der Lösung
und verringert die Temperatur zusammen mit der Gefrierpunktdepressionslinie,
bis die Lösung
gesättigt
ist. Bei dieser Zusammensetzung ist der eutektische Gefrierpunkt
erreicht. Weiterer Wärmeentzug
führt zur
gleichzeitigen Ausbildung von sowohl Eiskristallen als auch Kristallen
des Salzes. Wenn die Lösung
gesättigt
wird (oder ist), wird als erstes Salz kristallisieren und die Temperatur
wird zusammen mit der Löslichkeitslinie
absinken, bis ein eutektischer Gefrierpunkt erreicht ist. Dann tritt
eine gleichzeitige Ausbildung von sowohl Eiskristallen als auch
Kristallen des Salzes wiederum nahe oder am eutektischen Punkt auf.
Bei einem kontinuierlichen Betrieb liegt der Betriebspunkt daher
nahe dem eutektischen Punkt, unabhängig von der Einspeisungszusammensetzung.
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Aufgrund
der Unterschiede in Dichte und/oder Partikelgröße können die Kristalle des Salzes
und des Eises getrennt wiedergewonnen werden.
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In
dem Verfahren der Erfindung ist es möglich, lediglich ein Material
zu haben, das kristallisiert. Es ist jedoch auch möglich, zwei
oder mehr Materialien zu besitzen. In einer solchen Situation kann
man das Vorliegen von mehr als einem eutektischen Gefrierpunkt antreffen.
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Das
Verfahren kann bei Atmosphärendruck
oder vermindertem oder erhöhtem
Druck durchgeführt werden.
Im Allgemeinen ist Atmosphärendruck,
im Hinblick auf die Einfachheit der Konstruktion bevorzugt. Es kann
jedoch vorteilhaft sein, erhöhten
Druck zu verwenden, z.B. in dem Fall, wenn von dem Phänomen von Gashydraten
(Clathraten) Gebrauch gemacht wird. Wenn bei höheren Drücken gearbeitet wird, bis zu
z.B. 75 bar, kristallisieren in Gegenwart eines Gases (wie z.B.
CO2) Gashydrate mit derselben Wirkung auf
das flüssige System,
bei relativ hohen Temperaturen, wodurch die Kühlerfordernisse vermindert
werden, wodurch es manchmal ermöglicht
wird, Salze zu kristallisieren, die weniger Kristallwasser enthalten.
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Das
Kühlen
der Gefrierkristallisation wird durch herkömmliche Ausrüstung erreicht,
unter Verwendung der ökonomischsten
Energiequelle, die an der Stelle verfügbar ist, an der die Ausrüstung steht.
Dies kann Elektrizität
oder ein Turbinen angetriebenes Kühlsystem sein, oder andere
Quellen für
Kälte,
z.B. am Ort verfügbarer
flüssiger
Stickstoff, Ammoniak oder CO2.
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Es
wurde festgestellt, dass die EFC für das Wiedergewinnen wertvoller
Materialien aus wässrigen
Lösungen,
die auch organische Verunreinigungen enthalten, sehr geeignet ist.
Insbesondere ist sie nützlich
bei Systemen, in denen hohe Konzentrationen einer Art von Ionen
oder Salz in Kombination mit organischem Material vorliegen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
geht dem EFC-Schritt ein vorgelagerter Vorkonzentrationsschritt
voraus, wie z.B. Umkehrosmose, Verdampfungskristallisation und/oder
Ultrafiltration.
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Die
EFC kann geeigneterweise unter Verwendung wohlbekannter Kristallisationseinheiten
durchgeführt
werden, wie z.B. einem Zwangsumlaufkristallisationsgerät, einem
Draft Tube Baffled Kristallisationsgerät, einem GMFTM-Kühlscheibenkristallisationsgerät oder einem
Kühlscheibensäulenkristallisationsgerät (CDCC), wie
z.B. in den 1a, b, c dargestellt.
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Die 1a und 1b zeigen
schematische Darstellungen des CDCC. Das Kühlen wird mittels Scheiben
bereitgestellt, die abgewischt sind, um das Abschuppen zu verhindern
und um die Wärmeübertragung
zu verbessern. Der Vorteil dieses Typs von Bauform ist sein Vergrößerungspotential:
Die Fläche,
die zum Kühlen
verfügbar
ist, skaliert sich in einem 1:1-Verhältnis mit dem anwachsenden
Volumen des Kristallisationsgerätes
hoch (vorausgesetzt, dass der Abstand zwischen den Kühlscheiben
gleich gehalten wird). Der Zuführungsstrom
tritt in das Kristallisationsgerät
im Zentrum der Säule
ein. Innerhalb der Säule
bilden sich Eis- und Salzkristalle und aufgrund ihrer Dichteunterschiede
zu der Flüssigkeit
bewegen sie sich jeweils nach oben an die Spitze bzw. nach unten
zum Boden der Säule.
Sowohl die Flüssigkeit
als auch die Feststoffe können
sich frei durch die Säule
bewegen, da die Kühlscheiben Öffnungen
besitzen, die den Transport ermöglichen. 1c zeigt
eine Fotografie des Kristallisationsgeräts mit einer transparenten
Hülle.
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In 2 ist
ein schematischer Aufbau für
eine Pilotanlage zum Durchführen
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung gezeigt. Zeigt schematisch
den Pilotanlagenaufbau. Im Zentrum liegt das CDCC-Kristallisationsgerät. Das Kristallisationsgerät wird aus
einem 1001 Vorratsgefäß (VORRAT)
gespeist. Eine peristaltische ZUFÜHRPUMPE pumpt die Speisung
zu einem vorgekühlten
Wärmetauscher
HTXR. Der Wärmetauscher
wird durch eine thermostatische Einheit VORKÜHL-Lauda-RK8-KP gekühlt. Beim
CDCC ist die Kühlflüssigkeit,
die innerhalb der Kühlscheiben
fließt,
Methanol. Das Methanol wird durch die thermostatische Einheit KÜHL gekühlt. Der
Bodenfluss wird durch BODENPUMPE zu dem Produktgefäß (PROD) über eine
peristaltische Pumpe gepumpt. Der obere Fluss fließt automatisch
in das PROD-Gefäß.
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Eiskristalle
werden wie folgt analysiert: Eine isolierte Glassäule wird
unterhalb des CDCC angebracht, EISPROBENNEHMER. Der Eisausgang aus
dem CDCC ist mit der Speisung der Säule verbunden und mittels Schwerkraft
fließt
die Aufschlämmung
aus dem CDCC in die Säule.
Im Zentrum der Säule
wird Flüssigkeit
mittels einer Pumpe entfernt. Die Eiskristalle fließen zur
Spitze der Säule.
Auf diese Art und Weise wird ein Bett aus Eiskristallen gebildet.
Ungefähr
300 ml des Eisbetts werden in eine isolierte Flasche abgeschöpft und
in einen isothermen „Kühlraum" transportiert, der
auf 273 K eingestellt ist. Die gesamte Filtrationsausrüstung ist innerhalb
dieses Raums angebracht. Die Eiskristalle werden über einen
Glasfilter unter Verwendung einer Vakuumpumpe filtriert.
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Die
Vakuumpumpe wird ausgeschaltet und die Kristalle werden mit destilliertem
Wasser bei 273 K suspendiert (gewaschen). Die Pumpe wird wieder
eingeschaltet und die Kristalle werden wiederum filtriert. Dieses Verfahren
des Filtrierens und Waschens wird mehrere Male wiederholt. Die Salzkristalle
werden durch Filtration aus dem unteren Auslassfluss des CDCC erhalten.
Ein Mikroskop liegt ebenfalls innerhalb des Kühlraums vor. Eiskristalle,
die direkt aus der Spitze der Säule
gesammelt werden, werden in den Kühlraum transportiert, wo Mikroskopaufnahmen
genommen werden.
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Die
Flüssigzusammensetzung
der oberen und unteren Auslässe
wird durch Dichtemessungen bestimmt. Die Dichte einer Probe wird
mit einem Pyknometer gemessen.
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Flussraten
und Kristallmassenkonzentrationen werden wie folgt gemessen: Der
obere Fluss wird über einen
Zeitraum in einer isolierten Flasche gesammelt. Die Flasche wird
gewogen, um den gesamten Massenfluss zu ergeben. Die Aufschlämmung innerhalb
der Flasche wird filtriert und das Filtrat wird gewogen. Die Menge
an Filtrat in Kombination mit der Gesamtmenge, die gesammelt wurde,
führt zu
einem Massenanteil des Eises an der Aufschlämmung. Dieses Verfahren wird
für den
unteren Fluss wiederholt.
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Eine
gefärbte
KNO3-Lösung
wurde aus dem Ionenaustausch erhalten und enthielt ungefähr 15 Gew.-%
KNO3, 1 Gew.-% HNO3 und
organische Verunreinigungen, die aus der stromaufwärtigen Verarbeitung herrühren. In
der industriellen Praxis würde
diese Lösung
direkt der Einspeisestrom sein. Hier wird diese Lösung vorbehandelt
und durch Kühlen
und Zugabe von reiner HNO3 ein Ausgangsmaterial
von ungefähr
der eutektischen Zusammensetzung erhalten. Diese Lösung wurde
gemäß dem Aufbau
aus 2 dem Kristallisationsgerät zugeführt, wo Eis und KNO3 gleichzeitig gebildet wurden. Das erhaltene
KNO3 war ein sehr gut filtrierbares, weißes Pulver
mit Partikelgrößen von
ungefähr
100 μm.
Das Eis wurde mehrere Male mit Wasser mit ungefähr 0°C gewaschen. Das Eis wurde geschmolzen
und durch ICP-AES auf K hin untersucht.
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In 3 wird
ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform angegeben, wobei
ein kombiniertes Verfahren unter Verwendung der Verdampfungskristallisation
als Vorkonzentration, gefolgt von der eutektischen Gefrierkristallisation
beschrieben wird.
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Das
Verfahren der Verdampfungskristallisation-eutektischen Gefrierkonzentration
(EVAP-EFC) kombiniert sowohl die Verdampfungskristallisation mit
Kühlung
als auch das EFC-Verfahren. Der heiße, gesättigte Flüssigstrom, der die Verdampfungseinheit
verlässt,
wird einem Kristallisationsgerät
zugeführt,
das durch Wasserkühlung
gekühlt
wird. Die festen Kristalle, die sich während des Kühlverfahrens bilden, werden
entfernt und die gekühlte
Flüssigkeit
wird in die EFC-Einheit überführt.
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Das
Verfahren ist so ausgelegt, dass das Entfernen des Wassers primär in der
Verdampfungseinheit und die Kristallisation in der EFC-Einheit vorgenommen
wird. Dies ist möglich,
wenn die Löslichkeit
des Materials bei hohen Temperaturen hoch und bei niedrigen Temperaturen
gering ist. Die Gesamtausbeute des Verfahrens wird durch die Bedingungen
des EFC-Verfahrens bestimmt, da die EVAP- und EFC-Einheit in einer seriellen
Art und Weise betrieben werden, das heißt, die gesamte Flüssigkeit,
die das verdampfende/kühlende Stadium
verlassen, kommen in das EFC-Verfahren.
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Das
Verfahren, das in dieser 3 beschrieben ist, wird auf
das Eluens aus dem Ionentausch, das in der WO-A 97 47 559 beschrieben
ist, angewandt.
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In
diesem speziellen Fall sind die thermodynamischen Bedingungen sehr
vorteilhaft für
EFC: HNO3 (bis zu einer bestimmten Konzentration)
besitzt den Vorteil, dass es die KNO3-Löslichkeit
herabsetzt, wodurch die Ausbeute selbst bei nicht zu geringen Arbeitstemperaturen
erhöht
wird. In Abhängigkeit
von dem Flussverhältnis
der Speisung und der zurückgeführten Ströme wird
die Umwandlung und der eutektische Punkt erreicht. Für eine theoretische
Ausbeute von 99% während
noch eine nicht zu geringe eutektische Temperatur beibehalten wird,
sind die Bedingungen in dem Kristallisationsgerät: [KNO3]
= 5,6 Gew.-%, [HNO3] = 9,3 Gew.-% bei einer
Temperatur von –8,5°C. Dies ist
auch ungefähr
die Zusammensetzung der Klär-
und Rückführungsströme.
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4 zeigt
eine Graphik des ternären
Phasendiagramms für
das System KNO3, HNO3,
H2O, ebenso wie die eutektischen Bedingungen
für dieses
System bei unterschiedlichen Konzentrationen von HNO3.
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Verdampfungskristallisation
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Bei
40% Ausbeute wird die (verbleibende) Menge an KNO
3 in
der Flüssigkeit
festgehalten, und aus der Löslichkeitslinie
bei 60°C
können
die Eigenschaften der Flüssigkeit,
die die Verdampfungseinheit verlassen, bestimmt werden. Spezifikationen
für die
3,5 Multieffektverdampfungseinheit in dem EVAP-EFC-Verfahren.
Menge
an festem, gebildetem KNO3 | 0,37
kg/s |
Menge
an verdampftem Wasser | 4,14
kg/s |
durchschnittliche
Verdampfungswärme
DHevap | 2300
kJ/kg |
Wärmeübertragungsrate | 9522
kW |
Nettozahl
der Wirkungen | 3,5 |
Speisestromverwendung | 1,18
kg/s |
Wärmeübertragungsflusskoeffizent | 12
kW/m2 |
benötigte Verdampfungsoberfläche | 794
m2 |
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Kühlkristallisation
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Die
heiße
Flüssigkeit,
die die Verdampfungseinheit verlässt,
wird mit Kühlwasser
in einem Kristallisationsgerät, ähnlich dem
EFC-Kristallisationsgeräts,
abgekühlt.
Die Temperatur innerhalb des Kristallisationsgeräts wird auf 30°C gesetzt. Eigenschaften
der Kühlkristallisationseinheit
Speiseflüssigkeit
(kg/s) | 1,25 |
gebildetes
KNO3 (kg/s) | 0,37 |
Kühlbereich
(°C) | 60 → 30 |
Kühlung, die
in dem Kristallisationsgerät
benötigt
wird
Kühlspeisung
(kW) | 88 |
Bildung
des Salzes (kW) | 117 |
Gesamt | 205 |
Wärmeflusskoeffizient
(kW/m–2) | 2 |
benötigte Kühlfläche (m2) | 103 |
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Eutektische
Gefrierkristallisation
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Die
gekühlte
Flüssigkeit
aus der Kühlkristallisationseinheit
wird in einer eutektischen Gefrierkristallisationseinheit auf den
eutektischen Punkt abgekühlt. Eigenschaften
der eutektischen Gefrierkristallisationseinheit
Speiseflüssigkeit
(kg/s) | 0,92 |
gebildetes
KNO3 (kg/s) | 0,21 |
Kühlbereich
(°C) | 30 → –10 |
Kühlung, die
in dem Kristallisationsgerät
benötigt
wird
Kühlspeisung
(kW) | 100 |
Bildung
des Eises (kW) | 36 |
Bildung
des Salzes (kW) | 75 |
Gesamt
(kW) | 212 |
Wärmeflusskoeffizient
(kW/m–2) | 2 |
benötigte Kühlfläche (m2) | 106 |
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Die Kühlmaschine
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Die
Kühlmaschine,
die in dem EFC-Bereich benötigt
wird, besitzt eine COP = 3,63 und benötigt daher 212/3,63 = 58 kWelec Elektrizität.
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Basierend
auf dem Verfahren, das bezüglich
auf 2 beschrieben wurde, wurden zwei Experimente durchgeführt:
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Experiment 1.
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Die
Verweilzeit der Lösung
beträgt
2 Stunden. Nach 4 Stunden des Betriebs unter eutektischen Bedingungen
wurde Eis gesammelt.
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Dieses
Eis wurde mehrere Male gewaschen und analysiert:
3 Waschschritte | 8,88
ppm KNO3 |
5 Waschschritte | 1,52
ppm KNO3 |
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Experiment 2.
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Die
Verweilzeit der Lösung
beträgt
2 Stunden. Nach 5 Stunden des Betriebs unter eutektischen Bedingungen
wurde Eis gesammelt.
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Dieses
Eis wurde mehrere Male gewaschen und analysiert:
3 Waschschritte | 4,71
ppm KNO3 |
5 Waschschritte | 0,41
ppm KNO3 |