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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlosszunge und insbesondere eine Schlosszunge, die abnehmbar an ein Gurtschloss eines Sitzgurtsystems geschnallt ist und ein Sitzgurtsystem.
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Allgemeiner Stand der Technik
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Konventionell wird in einem Fahrzeug wie einem PKW bei Fahrzeugkollision ein sog. Dreipunkt-Sitzgurtsystem zum Schutz des Fahrers und etwaiger Mitfahrer bereitgestellt. Ist in dem Dreipunkt-Sitzgurtsystem die Zunge ordnungsgemäß an das Gurtschloss geschnallt, werden die Fahrzeuginsassen über den über das Becken der Insassen verlaufenden Beckengurt und über den über die Schulter der Insassen verlaufenden Schultergurt gesichert.
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Für Gewöhnlich lässt sich das Gurtband frei aus dem Retraktor ziehen und die Fahrzeuginsassen in einer bestimmten Position sichern. Bei Kollision sperrt der Retraktor dann aufgrund des auf dem Prinzip der Trägheit beruhenden Mechanismus, das verhindert, dass das Gurtband weiter herausgezogen wird. Die Fahrzeuginsassen lassen sich in dieser Weise bei Kollision durch das Gurtband straff sichern.
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Es wurde erwähnt, dass bei Fahrzeugkollision der Retraktor gesperrt wird und sich das Gurtband nicht weiter herausziehen lässt. In dem Moment nimmt jedoch nicht nur die Spannung auf der Schoßseite (am Beckengurt) zu, sondern auch, bedingt durch die Spannungszunahme auf der Schoßseite, die Spannung auf der Schulterseite (am Schultergurt). Um dies zu verhindern, wird im Stand der Technik (siehe z.B. Patentschriften 1 und 2) eine Schlosszunge vorgeschlagen, bei der durch Klemmen des Gurtbands verhindert wird, dass sich das durch die Gurtbandführung geführte Gurtband bewegt, und bei der der Schultergurt getrennt vom Schoßgurt vorliegt. Eine solche Schlosszunge und ein Sicherheitsgurtsystem mit einer solchen Schlosszunge sind ebenfalls aus den Druckschriften
DE 20 2010 013 986 U1 und
DE 10 2012 022 278 A1 bekannt.
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Obwohl es sich um keine Schlosszunge handelt, wird im Stand der Technik dieser ähnlich eine Zungenplatte für ein Sitzgurtsystem vorgeschlagen (siehe z.B. Patentschrift 3), in dem lässt sich das Gurtband an der Gurtbandführung mittels eines Schlossteils sperren, ein Verlagern aufgrund des Eigengewichts der Zungenplatte unterdrücken, bei Bedarf das Gurtband mittels Betätigens eines Entsperrungsteils entsperren, und die relative Position von Gurtband zu Zungenplatte verändern, wobei die Druckstelle des Schlossteils nicht so breit wie das Gurtband ist.
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Dokumente des Stands der Technik Patentschriften
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- Patentschrift 1: JP Patentoffenlegungsschrift JP 2009 - 525 909 A A
- Patentschrift 2: JP Patentoffenlegungsschrift JP 2008 - 500 226 A A
- Patentschrift 3: Gebrauchsmusteroffenlegungsschrift JP S52 - 151 532 U
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Bei einer Fahrzeugkollision kommt es auf die Klemmleistung der Schlosszunge an. Ein hoher Sicherungsgrad lässt sich üblicherweise dadurch erzielen, das Gurtband entlang dessen gesamter Breite zwischen einem Rückhalteteil aus Kunststoff und einem Schlossteil aus Metall zu klemmen. Wird so das Gurtband geklemmt und das metallische Schlossteil gegen die gesamte Breite des Gurtbands gepresst, kann es jedoch zu Rissen im Stoff an den Enden des Gurtbands und somit zum Ausfransen des Gurtbands kommen. Dies führt dann zu Unregelmäßigkeiten in der Kraftverteilung, weshalb es wichtig ist, einem solchen Ausfransen des Gurtbands entgegenzuwirken.
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Die vorliegende Erfindung macht es sich, angesichts des oben genannten, zur Aufgabe, eine Schlosszunge und ein Sitzgurtsystem bereitzustellen, mittels der sich ein Ausfransen des Gurtbands durch die Schlosszunge des Sitzgurts vermeiden lässt, und mittels der sich bei Fahrzeugkollision eine verbesserte Klemmleistung erzielen lässt.
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Mittel zum Lösen der Aufgabe
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- (1) Eine Schlosszunge, umfassend:
- einen Zungenkörper, der mit dem Gurtschloss festschnallbar ist, und über mindestens eine erste und eine zweite Gurtbandführung zum Durchführen des Gurtbands verfügt; und
- ein Schlossteil, das durch den Zungenkörper beweglich gesichert ist zwischen einer Entriegelungsposition fern von der ersten Gurtbandführung und einer Sperrposition nahe der ersten Gurtbandführung,
- wobei das Schlossteil eine Blockierzunge ist, die in die Sperrposition geht, so dass das durch die erste Gurtbandführung geführte Gurtband sperrt, und ein Bewegen des Gurtbands verhindert wird, und
- der Zungenkörper nahe der ersten Gurtbandführung ausgebildet ist, und über ein Rückhalteteil verfügt, das, wenn das Schlossteil in die Sperrposition geht, sowohl das Schlossteil als auch das Gurtband sperrt,
- dadurch gekennzeichnet, dass:
- die erste Gurtbandführung in Längsrichtung in Richtung der Gurtbandbreite mindestens in dem Abschnitt, in dem das Gurtband am Schlossteil sperrt, oder in dem Abschnitt, in dem das Gurtband am Rückhalteteil sperrt, eine kürzere Länge als die Breite des Gurtbandes aufweistt.
- (2) Die Schlosszunge gemäß (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Schlossteil aus einem Kunststoff geformt ist, und der Abschnitt, in dem das Schlossteil mit dem Gurtband in Kontakt kommt, von diesem Kunststoff überzogen ist.
- (3) Die Schlosszunge gemäß einem der Punkte (1) und (2), dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Rückhalteteil und dem Schlossteil das Schlossteil, wenn dieses sich in der Sperrposition befindet, das Gurtband im Mittelbereich in der Breite sperrt, und mindestens der Abschnitt, in dem das Gurtband am Schlossteil gesperrt wird, oder der Abschnitt, in dem das Gurtband an dem Rückhalteteil gesperrt wird, nicht in Kontakt mit den Enden des Gurtbands in der Gurtbandbreite gerät.
- (4) Die Schlosszunge gemäß einem der Punkte (1) bis (3), dadurch gekennzeichnet, dass entweder der Abschnitt, in dem das Gurtband am Schlossteil gesperrt wird, oder der Abschnitt, in dem das Gurtband an dem Rückhalteteil gesperrt wird über eine konvex gebogene Oberfläche verfügt, und der jeweils andere Abschnitt über eine konkav gebogene Oberfläche verfügt, wobei die konvex gebogene Oberfläche und die konkav gebogene Oberfläche über das Gurtband miteinander einrastbar ausgebildet sind.
- (5) Ein Sitzgurtsystem, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzgurtsystem die Schlosszunge gemäß einer der Punkte (1) bis (4) umfasst.
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Wirkung der Erfindung
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An der Schlosszunge gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Zungenkörper nahe der Gurtbandführung ausgebildet, und verfügt über ein Rückhalteteil, das zusammen mit dem Schlossteil, wenn das Schlossteil in die Sperrposition geht, das Gurtband klemmt, womit sich verhindern lässt, dass die Enden des Gurtbands ausfransen und womit sich die Klemmleistung bei Fahrzeugkollision verbessern lässt, ohne dass beim Klemmen das Rückhalteteil in Kontakt mit den Enden des Gurtbands in der Gurtbandbreite gerät, da die Gurtbandführung in Längsrichtung in mindestens dem Abschnitt, wo das Gurtband mit dem Schlossteil geklemmt wird, oder in dem Abschnitt, wo das Gurtband mit dem Rückhalteteil geklemmt wird, schmaler als das Gurtband ist.
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Da das Schlossteil aus einem Kunststoff geformt ist, und mindestens der Abschnitt, der in Kontakt mit dem Gurtband steht, mit dem Kunststoff überzogen ist, wird das Gurtband nicht mit dem metallischen Teil geklemmt, und ein Ausfransen des Gurtbands somit noch zusätzlich vermieden.
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Erläuterung der Figuren
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- 1 ist eine perspektivische Ansicht, die schematisch ein Beispiel eines Sitzgurtsystems zeigt, das mit der Schlosszunge gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist.
- 2 ist eine perspektivische Ansicht, die eine Vergrößerung der Schlosszunge, die an das Gurtschloss angeschnallt ist, zeigt.
- 3 ist eine Explosionsansicht, in der das Schlossteil aus dem Zungenkörper der Schlosszunge entnommen worden ist.
- 4 ist eine Seitenansicht, die das Rückhalteteil gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 5 ist eine Ansicht verschiedener Ansichten des Schlossteils gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei (a) eine perspektivische Ansicht dessen ist, bei der ein Teil herausgeschnitten ist, (b) ein Grundriss dessen ist, und (c) eine Schnittzeichnung dessen ist, bei der der Schnitt entlang der Linie in (b) von A nach A verläuft.
- 6 (a) ist eine Schnittzeichnung, die die Schlosszunge im normalen Gebrauchszustand zeigt, und (b) ist eine Schnittzeichnung, die die Schlosszunge im gesperrten Zustand zeigt.
- 7 ist eine perspektivische Rückansicht, die die Schlosszunge gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit durchgeführtem Gurtband zeigt.
- 8 (a) ist eine perspektivische Vorderansicht der Schlosszunge gemäß 7, und (b) ist eine perspektivische Rückansicht der Schlosszunge.
- 9 ist eine Explosionsansicht, in der das Schlossteil und die Feder aus dem Zungenteil gemäß 7 entnommen worden sind.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Der vorliegende Abschnitt befasst sich mit der Schlosszunge gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. 1 zeigt ein Beispiel eines Dreipunkt-Sitzgurtsystems 1 mit der dazu passenden Schlosszunge 10. Das Sitzgurtsystem 1 umfasst dabei einen Retraktor 2, der einseitig am Fuß des Autositzes (nicht abgebildet) angebracht ist. Das eine Ende des Sitzgurts 3 ist mittels einer im Retraktor 2 befindlichen federgespannten Aufrollvorrichtung aufgerollt, während das andere Ende mittels des Schoßankers 4 an den Fahrzeugkörper befestigt ist. Die Schlosszunge 10 ist am Gurtband 3 verschiebbar angebracht, und lässt sich am Gurtschloss 7 an- bzw. abschnallen.
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Das Gurtband 3 verläuft nahezu senkrecht vom Retraktor 2 zum Schulteranker 5. Von dort verläuft das Gurtband 3 diagonal abwärts zum Gurtschloss 7, und bildet so den von der Schulter des Fahrzeuginsassen quer hinab bis zu dessen Becken verlaufenden Schultergurt 6. Weiter verläuft das Gurtband 3 in der Wagenbreite vom Gurtschloss 7 zum Schoßanker 4, und bildet so den das Becken des Fahrzeuginsassen überspannenden Schoßgurt 8.
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Wie den 2 bis 4 zu entnehmen ist, verfügt die Schlosszunge 10 über einen Zungenkörper 11 und ein Schlossteil 30. Der Zungenkörper 11 lässt sich an das Gurtschloss 7 schnallen und verfügt über eine Gurtbandführung für die Schulter (erste Gurtbandführung) 12 sowie über eine Gurtbandführung für das Becken (zweite Gurtbandführung) 13. Das Schlossteil 30, das zwischen der Sperrposition fern und einer Entsperrposition nahe der Gurtbandführung 12 für die Schulter beweglich gehalten wird, sperrt, sobald das Schlossteil 30 in die Sperrposition geht, das durch die Gurtbandführung 12 über die Schulter verlaufende Gurtband 3 und hindert es daran, sich zu bewegen.
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Der Zungenkörper 11 verfügt über eine metallische Zungenplatte 15 und eine Kunststoffumspritzung 16, die die Zungenplatte 15 teilweise bedeckt und die Gurtband-Durchführlöcher 12 und 13 konstituiert. Der Zungenkörper 11 besteht aus einem exponiert liegenden geraden Teil 17, und einem gewölbten Teil 18, der von der Kunststoffumspritzung 16 bedeckt und innerhalb des Schlossteils 30 angeordnet ist. Im geraden Teil 17 ist die Öffnung 14 ausgebildet, die mit einem Schlosselement (nicht abgebildet) einrastet, das sich im Inneren des Gurtschlosses 7 befindet.
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Auf der Innenseite des zwischen den Gurtband-Durchführlöchern 12 und 13 angeordneten gewölbten Teils 18 ist eine Innenleitfläche 19 ausgebildet, die das Schlossteil 30 derart hält, dass dieses sich drehen kann. Zudem ist auf der Innenseite des zwischen den Gurtband-Durchführlöchern 12 und 13 angeordneten gewölbten Teils 18 ein Rückhalteteil 25 ausgebildet, das sich, in Bezug auf die Gurtbandführung 12 für die Schulter, auf der entgegengesetzten Seite der Innenleitfläche 19 und nahe der Gurtbandführung 12 für die Schulter befindet, wo das Rückhalteteil 25, wenn das Schlossteil 30 in die Sperrposition geht, zusammen mit dem Schlossteil 30 das Gurtband 3 klemmt (siehe 6). Dabei ist die Länge L1 entlang der Gurtbandführung 12 für die Schulter, die den Abschnitt darstellt, der mit dem Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 gemäß 4 in Kontakt steht und das Gurtband 3 klemmt, kürzer als die Breite L2 des Gurtbands 3 gemäß 2, woraus sich ergibt, dass die Länge L2 kürzer als die Länge L2` der Gurtbandführung 12 für die Schulter ist. Das Rückhalteteil 25 kann somit, wenn das Schlossteil 30 in die Sperrposition geht, das Gurtband 3, gemeinsam mit dem Schlossteil 30, im mittleren Teil in Gurtbandbreite klemmen, sodass das Rückhalteteil 25 nicht in Kontakt mit den beiden Enden des Gurtbands 3 in Gurtbandbreite gerät.
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Am Zungenkörper 11 ist an den beiden Seiten der Innenleitfläche 19 in der Breite ein Paar Vorsprünge (Positionierungsstücke) 20 ausgebildet, das ins Innere ragt. Die Vorsprünge 20 bilden mit der Kunststoffumspritzung 16 eine Einheit, greifen mit einem Paar Stifte 31, das an den beiden Seiten der Schlossteils 30 in der Breite ausgebildet ist, und halten so das Schlossteil 30 in der Entsperrposition (siehe 6(a)). Die Vorsprünge 20 sind zudem derart konzipiert, dass, wenn eine Kraft ab einem bestimmten Wert vom Gurtband 3 im Bereich des Schultergurts 6 wirkt, sie brechen.
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An den beiden Enden des Schlossteils 30 ist in der Breite jeweils eine gewölbte Führung 32 ausgebildet, die entlang einer der Führungsrillen 21 geführt wird. Das im Inneren des gewölbten Teils 18 ausgebildete Schlossteil 30 steht dabei mit dem wendenden, sich zwischen den beiden Gurtband-Durchführlöchern 12 und 13 befindenden Gurtband 3 in Kontakt und wird von ihm bedeckt.
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Wie der 5 zu entnehmen ist, besteht das Schlossteil 30 aus einer Kunststoffumspritzung mit einem zur Verstärkung dienenden zylindrischen Metallstück 33, wobei das Schlossteil 30 mindestens in dem Abschnitt, der mit dem Gurtband 3 in Kontakt steht, mit einem Kunststoff 34 bedeckt ist.
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Die Drehung des Schlossteils 30 wird durch das Rückhalteteil 25 reguliert, und mittels des Reliefs (der im Querschnitt herausragende gewölbte Teil) 36 lässt sich die Regulierung unterstützen und so die Stopperleistung des Schlossteils 30 verbessern. Das Relief 36 vergrößert zudem den Wendewinkel des Gurtbands 3, und vermeidet so, dass sich die Belastung auf das Gurtband 3 am Wendepunkt konzentriert. Außerdem lässt sich der Gurtlauf verändern, und somit die Abnutzresistenz des Gurtbands 3 erhöhen. Zuletzt lässt sich auch die Stärke des Schlossteils 30 erhöhen und somit die Sperreigenschaft verbessern, indem das Schlossteil 30 am Wendepunkt des Gurtbands 3 dicker ausbildet ist.
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Bei der in der oben genannten Weise konzipierten Schlosszunge 10 wird das Schlossteil 30 von den Vorsprüngen 20 des Zungenkörpers 11 gegriffen und so, wie 6(a) zu entnehmen ist, in der Entsperrposition im gewölbten Teil 18 gehalten. Befindet sich das Schlossteil 30 in der Entsperrposition, lässt sich das Gurtband 3 frei durch die beiden Gurtband-Durchführlöcher 12 und 13 bewegen, ohne dass die relative Bewegung relativ zum Zungenkörper 11 reguliert wird. Deshalb verfügt das Schlossteil 30 über eine gewölbte Oberfläche 37, die einen Beugungsgrad zulässt, der nahezu dem Beugungsgrad entspricht, den die Innenleitfläche 19 des Zungenkörpers 11 zulässt. Ferner verfügt das Schlossteil über eine gerade Oberfläche 38, die sich, bezogen auf das Metallstück 33, auf der gegenüber liegenden Seite der gewölbten Oberfläche 37 befindet, und die das durch die Gurtbandführung 12 laufende Gurtband 3 geradlinig führt, wenn das Schlossteil 30 in die Entsperrposition geht.
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Ist bei Fahrzeugkollision die Schlosszunge 10 im Gurtschloss 7 befestigt und wirkt eine Kraft ab einem bestimmten Wert auf das Gurtband 3 (d.h. auf den den Oberkörper des Fahrzeuginsassen sichernden Schultergurt 6), wird das Schlossteil 30 durch die Spannkraft des Gurtbands 3 niedergedrückt, und die Stifte 31 brechen die Vorsprünge 20. Das Schlossteil 30 wird durch die auf das Gurtband 3 wirkende Kraft, während die Führungen 32 von den Führungsrillen 21 geführt werden, derart bewegt, dass das Schlossteil 30, wie der 6(b) zu entnehmen ist, via des Gurtbands 3, in Kontakt mit dem Rückhalteteil 25 der Kunststoffumspritzung 16 gebracht und geht in die Sperrposition. Wenn dann das Schlossteil 30 in die Sperrposition gegangen ist, wird das Gurtband 3 mittels des Schlossteils 30 und des Rückhalteteils 25 geklemmt und am Bewegen gehindert.
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Da das Gurtband 3 bei dieser Anordnung durch das Schlossteil 30 und das Rückhalteteil 25 gesichert ist, wenn die Spannkraft am Schoßgurt 8 zunimmt, überträgt sich die Spannkraft am Schoßgurt 8 nicht auf den Schultergurt 6. In Notfällen, in denen der Gurt an der Schulter gelockert werden muss, etwa zur Gurtkraftbegrenzung, ist das Gurtband 3 im Schoß gesperrt, weshalb das herausgezogene Gurtband 3 gänzlich für die Schulter zur Verfügung steht. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass eine unnötig hohe Belastung auf die Brust des Fahrzeuginsassen wirkt.
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Da in dem Moment entlang des Abschnitts der Gurtbandführung 12, in dem zum Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 ein Kontakt besteht und das Gurtband 3 geklemmt wird, die Länge L1 kürzer als die Breite L2 des Gurtbands 3 ist, und sich das Rückhalteteil 25 in Gurtbandbreite im mittleren Teil an der Gurtbandführung 12 für die Schulter befindet, gerät das Rückhalteteil 25 beim gemeinsamen Klemmen des Gurtbands 3 mit dem Schlossteil 30 nicht mit den Enden des Gurtbands 3 in Gurtbandbreite in Kontakt. Im Ergebnis lässt sich demnach das bisherige Ausfransen der Enden des Gurtbands 3 in Gurtbandbreite vermeiden. Zudem sind beim Klemmen mindestens die Abschnitte des Schlossteils 30, die mit dem Gurtband 3 in Kontakt geraten, mit dem Kunststoff 34 bedeckt, sodass das Gurtband 3 beidseitig durch Kunststoff geklemmt wird, welches ein Ausfransen des Gurtbands 3 noch zusätzlich vermeidet.
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Wie der 6 zu entnehmen ist, sind die konvex gebogene Oberfläche 39, welche den Abschnitt meint, der mit dem Gurtband 3 des Schlossteils 30 in Kontakt steht und selbiges klemmt, und die konkav gebogene Oberfläche 28, welche den Abschnitt meint, der mit dem Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 in Kontakt steht und selbiges klemmt, derart gestaltet, dass sie via Gurtband 3 miteinander greifen. Mit dieser Gestaltung lässt sich, wenn das Schlossteil 30 in die Sperrposition geht, das Gurtband 3 noch fester mit dem Schlossteil 30 und dem Rückhalteteil 25 klemmen. Dabei sorgt die konvex gebogene Oberfläche 39 des Schlossteils 30 für einen geschmeidigen Übergang von der gewölbten Oberfläche 37 zur geraden Oberfläche 38. Im Übrigen lässt sich der Abschnitt, der mit dem Gurtband 3 des Schlossteils 30 in Kontakt steht und selbiges klemmt auch als die konkav gebogene Oberfläche, und der Abschnitt, der mit dem Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 in Kontakt steht und selbiges klemmt, auch als die konvex gebogene Oberfläche konzipieren.
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Das Rückhalteteil 25 hat zudem eine Höhe h für die Sicherung der konkav gebogenen Oberfläche 28, und außerdem eine Breite W entlang der Richtung, in der sich das Schlossteil 30 bewegt, wobei sich mit der Breite W der Aufprall abfangen lässt, wenn das Schlossteil 30 in die Sperrposition gerät, und wobei die Breite W größer als die Höhe h des Rückhalteteils 25 ist (siehe 4).
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Wie bereits oben erwähnt, ist bei der Schlosszunge 10 gemäß der genannten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung der Zungenkörper 11 nahe der Gurtbandführung 12 für die Schulter ausgebildet, und verfügt über das Rückhalteteil 25, das gemeinsam mit dem Schlossteil 30, wenn das Schlossteil 30 in die Sperrposition geht, das Gurtband 3 klemmt, wobei die Länge L1 entlang der Gurtbandführung 12 für die Schulter, die den Abschnitt darstellt, der mit dem Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 in Kontakt steht und das Gurtband 3 klemmt, kürzer als die Breite L2 des Gurtbands 3 ist, womit sich verhindern lässt, dass die Enden des Gurtbands 3 ausfransen und wodurch die Klemmleistung bei Fahrzeugkollision verbessert wird, ohne dass beim Klemmen das Rückhalteteil 25 in Kontakt zu den Enden des Gurtbands in der Breite gerät.
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Da zudem das Schlossteil 30 aus dem Kunststoff 34 geformt ist, und so zumindest der Abschnitt, der mit dem Gurtband 34 in Kontakt steht, mit dem Kunststoff 34 bedeckt ist und so das Gurtband 3 nicht vom Metallstück geklemmt wird, lässt sich noch effektiver verhindern, dass das Gurtband 3 ausfranst.
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(Weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung)
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7 bis 9 sind Ansichten einer Schlosszunge 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Dabei seien diejenigen Elemente, die identisch oder vergleichbar mit jenen der vorgenannten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind mit denselben bzw. entsprechenden Bezugszeichen gekennzeichnet, und deren Erläuterung soll entweder entfallen oder vereinfacht sein.
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Bei der Schlosszunge 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine drahtförmige Feder (Spannungsteil) 40, die im mittleren Teil 41 gebogen ist, angeordnet. Mit anderen Worten wird bei dieser Schlosszunge 10 das Schlossteil 30a in der Entsperrposition nicht mit den Vorsprüngen 20 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, sondern mit der Feder 40 gehalten.
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Durch diese Konfiguration besteht das Schlossteil 30a vollständig aus Metall, und an beiden Seiten in der Breite befindet sich jeweils ein Paar Führungen 32a, das entlang den gewölbten Führungsrillen 21 geführt wird. Zudem verfügt das Schlossteil 30a über ein mittiges Halterungsstück 35, das, indem es das Ende nahe der Entsperrposition entlang der kompletten Breitseite des Gurtbands 3 beugt, den mittleren Teil 41 der Feder 40 hält.
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Im Zungenkörper 11 befinden sich außerdem näher zur Sperrposition als das mittige Halterungsstück 35 ein Paar Endenhalterungen 26 zum Halten der beiden Enden 42 der Feder 40, sowie ein Paar Träger 27, die in der Entsperrposition die Führungen 32a des Schlossteil 30a tragen, wobei beide Paare aus der Kunststoffumspritzung 16 geformt sind.
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Mit dieser Konfiguration halten der Zungenkörper 11 und das Schlossteil 30a die Feder 40, die im normalen Gebrauchszustand das Schlossteil 30a in Richtung der Entsperrposition spannt, damit sich das Schlossteil 30a in der Entsperrposition befindet. Wirkt bei Fahrzeugkollision eine Kraft ab einem bestimmten Wert auf das Gurtband 3, geht das Schlossteil 30a, entgegen der Federkraft, in die Sperrposition und klemmt das Gurtband 3 und hindert das Gurtband 3 auf diese Weise daran, sich zu bewegen. So überträgt, wie bei der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, sich die Spannkraft am Schoßgurt 8, wenn die Spannkraft am Schoßgurt 8 zunimmt, nicht auf den Schultergurt 6, da das Gurtband 3 durch das Schlossteil 30 und das Rückhalteteil 25 gesichert ist. In Notfällen, in denen der Gurt an der Schulter gelockert werden muss, etwa zur Gurtkraftbegrenzung, ist das Gurtband 3 im Schoß gesperrt, weshalb das herausgezogene Gurtband 3 gänzlich für die Schulter zur Verfügung steht. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass eine unnötig hohe Belastung auf die Brust des Fahrzeuginsassen wirkt. Zudem kann das Schlossteil 30a, wenn die Kraft ab dem bestimmten Wert, die auf das Gurtband 3 gewirkt hat, schwindet, wiederverwendet werden, ohne Vorsprünge zu brechen wie bei der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Da zudem, wie bei der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, entlang des Abschnitts der Gurtbandführung 12, in dem zum Gurtband 3 Kontakt besteht und das Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 geklemmt wird, die Länge L1 kürzer als die Breite L2 des Gurtbands 3 ist und das Rückhalteteil 25 sich in Gurtbandbreite im mittleren Teil an der Gurtbandführung 12 für die Schulter befindet, gerät das Rückhalteteil 25 beim gemeinsamen Klemmen des Gurtbands 3 mit dem Schlossteil 30 nicht mit den Enden des Gurtbands 3 in Gurtbandbreite in Kontakt, wodurch sich ein Ausfransen der Enden des Gurtbands 3 in Gurtbandbreite vermeiden lässt.
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Anzumerken sei, dass die restlichen Strukturen und Wirkungsweisen ähnlich denen der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind. Ferner kann das Spannungsteil jede Art von Element sein, und ist, solange das Element ähnlich der Feder 40 Spannung in Richtung der Entsperrposition aufbaut, nicht darauf beschränkt, eine Form ähnlich der Feder 40 gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu besitzen.
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Anzumerken sei ebenfalls, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die vorgenannten Ausführungsformen beschränkt ist, sondern freilich für beliebige Verbesserungen und Abwandlungen empfänglich ist. Genauso sei gesagt, dass bei der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Länge L1 entlang der Gurtbandführung 12 für die Schulter, die den Abschnitt darstellt, der mit dem Gurtband 3 des Rückhalteteils 25 in Kontakt steht und das Gurtband 3 klemmt, zwar kürzer als die Länge L2 des Gurtbands 3 ist, die vorliegende Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt ist, und die Länge L1 entlang mindestens des Abschnitts der Gurtbandführung 12, in dem ein Kontakt zum Gurtband 3 am Schlossteil 30, 30a besteht und das Gurtband 3 geklemmt wird, oder entlang des Abschnitts der Gurtbandführung 12, in dem ein Kontakt zum Gurtband 3 am Rückhalteteil 25 besteht und das Gurtband 3 geklemmt wird, ebenso kürzer als die Breite L2 des Gurtbands 3 sein kann.
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Erläuterung der Bezugszeichen
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- 1
- Sitzgurtsystem
- 2
- Retraktor
- 3
- Gurtband
- 4
- Schoßanker
- 5
- Schulteranker
- 6
- Schultergurt
- 7
- Gurtschloss
- 8
- Schoßgurt
- 10
- Schlosszunge
- 11
- Zungenkörper
- 12
- Gurtbandführung für die Schulter (erste Gurtbandführung)
- 13
- Gurtbandführung für das Becken (zweite Gurtbandführung)
- 14
- Öffnung
- 15
- Zungenplatte
- 16
- Kunststoffumspritzung
- 17
- gerader Teil
- 18
- gewölbter Teil
- 19
- Innenleitfläche
- 20
- Vorsprung (Positionierungsstück)
- 21
- Führungsrille
- 30, 30a
- Schlossteil
- 31
- Stift
- 32
- Führung