DE1117047B

DE1117047B - Haltevorrichtung fuer Eisenbahnwaggons in Seitenkippern, insbesondere Kreiselkippern

Info

Publication number: DE1117047B
Application number: DEP25853A
Authority: DE
Inventors: Karl Sommer; Willi Knoche
Original assignee: J Pohlig AG
Current assignee: J Pohlig AG
Priority date: 1960-10-15
Filing date: 1960-10-15
Publication date: 1961-11-09

Description

Haltevorrichtung für Eisenbahnwaggons in Seitenkippern, insbesondere Kreiselkippern Die Erfindung geht aus von Seitenkippern, insbesondere Kreiselkipper, mit mehreren aus unterschiedlicher Angriffs richtung an den Oberkanten und den Außenflächen der Waggonseitenwände zur Anlage kommenden Halteorganen zum Abstützen der Eisenbahnwaggons beim Kippvorgang.
Von diesen Halteorganen, die in der Regel voneinander unabhängig verstellbar und als selbständige Bauteile im Kippergerüst räumlich voneinander getrennt gelagert sind, ist es bekannt, die beiderseits des Fahrbahnträgers im Kippergerüst angeordneten Halteorgane zur seitlichen Abstützung des Waggons in Form von Stützbalken od. dgl. auszubilden und in horizontal gerichteter Bewegung in die Stützlage zu bringen. Dabei erfolgt die seitliche Abstützung im Bereich der oberen und unteren Kante jeder Waggonseitenwand durch jeweils einen solchen Stützbalken, der als durchgehender Balken der Länge der Seitenwand angepaßt sein kann oder aus mehreren hintereinander angeordneten kurzen Balkenstücken besteht.
Zur Lagerung der an den Seitenwänden mit parallelem Abstand angreifenden Balken dienen üblicherweise Träger, an denen die Balken befestigt sind. Antriebsvorrichtungen, welche die Balken in die Stütz-bzw. unwirksame Lage bewegen, greifen an den Trägern an.
In Seitenkippern, insbesondere Kreiselkippern mit derartigen seitlichen Halteorganen ist es somit jederzeit möglich, Waggons mit unterschiedlicher Breite abzustützen. Ist jedoch bei den zum Entladen bereitgestellten Waggons die Höhe von Oberkante Schiene bis Unterkante Kastenboden verschieden, dann ist eine einwandfreie Abstützung meist nicht gewährleistet, weil die starre Anordnung der Stützbalken auf den Trägern es ausschließt, die Stützbalken vertikal zu verstellen. Insbesondere durch die feste Anordnung der unteren Stützbalken wird die geforderte Abstützung im Bereich des Kastenbodens bzw. des Waggonrahmens nicht erreicht.
Diesen Nachteil bei bekannten seitlichen Halteorganen sucht die Erfindung zu vermeiden und schlägt vor, die Träger der seitlichen Stützbalken derart vertikal verstellbar auszubilden, daß jeder Balken mit wahlweise änderbarer Stützhöhe zur Anlage kommt. Durch diese Einzelverstellbarkeit der oberen und unteren Stützbalken in der Vertikalen kann der durch Veränderung des Abstandes der unteren Balken von der Schienenoberkante und/oder der oberen Balken von der Waggonoberkante zwangsläufig veränderbare parallele Abstand zwischen den Balken so gewählt werden, daß die seitliche Abstützung immer an solchen Waggonteilen zur Anlage kommt, die für den Angriff der Stützbalken geeignet sind. Nach einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung, die insbesondere dann zweckmäßig sein kann, wenn die Stützhöhe der oberen seitlichen Balken unveränderbar beibehalten wird, wobei der Abstand zwischen diesen Stützbalken und den in ihrem Bereich auf die Oberkanten der Waggonseitenwände angreifenden Haltepratzen gleichbleibt, wird vorgeschlagen, daß die Träger nur in der Weise vertikal verstellbar ausgebildet sind, daß lediglich die Höhe der unteren Stützbalken einstellbar ist. Diese Ausbildungsform für die seitliche Waggonabstützung ist an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Kreiselkippers veranschaulicht und nachstehend beschrieben: In der Zeichnung ist der Kipper mit 10 und ein in seinem Innern zum Entladen bereitgestellter Waggon mit 11 bezeichnet. Um die Verwendungsmöglichkeit der Haltevorrichtung besonders für Waggons mit vorspringenden Seitenwänden und unterschiedlicher Höhe von Oberkante Schiene bis Unterkante Kastenboden zu veranschaulichen, ist eine Seitenwand des Waggons 11 glatt, die andere Seitenwand abgesetzt gezeichnet und der Kastenboden unterschiedlich hoch dargestellt.
Die auf die beiden Längsseiten des Waggons 11 einwirkende Haltevorrichtung besteht aus mehreren im Kipperinnern gegenüberliegend angeordneten Halteorganen, die an den Oberkanten und den Außenflächen der Seitenwände angreifen. Die zur Auflage an den Oberkanten der Seitenwände bestimmten Halteorgane sind der Form nach als einarmige Pratzenhebel 12 ausgebildet. Für jede Seitenwand sind mindestens zwei dieser Hebel mit horizontalen Achsen 13 im Kippergestell drehbar gelagert. Um die Achse 13 wird jeder Hebel 12 durch einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 14 bewegt, der am Kippergestell befestigt ist. An dem zur Auflage auf der Oberkante einer Seitenwand ausgebildeten freien Ende ist jeder Hebel mit einem Auflagebalken 15 verbunden. Die Auflage kann als kurzes Balkenstück für jeweils einen Hebel 12 oder als durchgehender Balken für alle auf eine Waggonseitenwand wirkenden Hebel 12 ausgebildet sein.
Mit horizontal oder vertikal angeordneter Achse 16 hängen an jedem Hebel 12 die in seinem Bereich an den Seitenwänden seitlich angreifenden Halteorgane.
Sie bestehen ebenfalls aus einarmigen Hebeigliedern 17 mit daran befestigten Stützbalken. Jedes Hebelglied 17 trägt zwei waagerecht übereinander angeordnete Balkenl8, 19 die im oberen und unteren Bereich an der Waggonseitenwand durch hydraulische oder pneumatische Zylinder zur Anlage kommen. Der im Bereich des oberen Balkens 18 an dem Hebelglied 17 angreifende Zylinder 20 ist am Pratzenhebel 12 befestigt. Demgegenüber ist der im Bereich des unteren Balkens 19 auf das Hebelglied 17 einwirkende Zylinder 21 im Kippergestell abgestützt.
Für eine gleichmäßige Anpressung der seitlichen Stützbalken 18, 19, vor allem an Waggons mit auskragenden Seitenwänden, ist der Teil jedes Hebelgliedes zwischen dem oberen und unteren Stützbalken 18, 19 durch eine Parallelführung 22 ersetzt, die an dem oberen und unteren Teil des Hebelgliedes 17 gelenkig angeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede in ein Hebelglied eingeschaltete Parallelführung 22 zur wahlweisen Änderung der Stützhöhe eines unteren Stützbalkens 19 längs verstellbar ausgebildet.
Die Längsbewegungen der Parallelführungen 22 bewirken zwischen den Führungsgliedern angeordnete hydraulisch oder pneumatisch angetriebene Zylinder 23. Auf diese Weise kann der Angriffspunkt jedes unteren Stützbalkens 19 stets der Waggonhöhe von Schienenoberkante bis Unterkante Waggonboden an- gepaßt werden, so daß der Anpreßdruck auf den Waggonrahmen erfolgt.
Um die Trägermittel vertikal verstellbar auszubilden, können selbstverständlich verschiedene Wege beschritten werden. So können z. B. die Trägermittel auf längs verstellbare Bauteile abgestützt oder an derartige Bauteile angehängt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Haltevorrichtung für Eisenbahnwaggons in Seitenkippern, insbesondere Kreiselkippern mit an den Oberkanten und den Außenflächen der Waggonseitenwände angreifenden Halteorganen, die für die seitliche Abstützung aus oberen und unteren Stützbalken od. dgl. bestehen, welche mit parallelem Abstand an Trägern befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (17) derart vertikal verstellbar ausgebildet sind, daß jeder Stützbalken (18, 19) mit wahlweise änderbarer Stützhöhe zur Anlage gebracht werden kann.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikal verstellbaren Träger (17) nur die höhenmäßige Verstellung der unteren Stützbalken (:19) bewirken.
3. Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die vertikale Verstellung der Träger (17) längs verstellbare Bauteile (22) dienen, mit denen die Träger verbunden, z. B. abgestützt oder angehängt sind, oder die Träger selbst als längs verstellbare Bauteile ausgebildet sind.
4. Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalverstellung der Träger (17) bzw. der längsverstellbaren Bauteile (22) durch Antriebsvorrichtungen. vorzugsweise hydraulischer Art, erfolgt.