DE1116341B - Verfahren zur Aufbereitung von Flachsstroh - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Flachsstroh

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DE1116341B
DE1116341B DEZ7377A DEZ0007377A DE1116341B DE 1116341 B DE1116341 B DE 1116341B DE Z7377 A DEZ7377 A DE Z7377A DE Z0007377 A DEZ0007377 A DE Z0007377A DE 1116341 B DE1116341 B DE 1116341B
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DE
Germany
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flax straw
bast
flax
fleece
roasting
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Application number
DEZ7377A
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English (en)
Inventor
Reinhold Geiss
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PAULA ZELL GEB STREIBL
Original Assignee
PAULA ZELL GEB STREIBL
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B1/00Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
    • D01B1/10Separating vegetable fibres from stalks or leaves

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Flachsstroh Flachslangfasern für Leinengarn und Leinengewebe hat man von jeher in bäuerlichen Betrieben über die Tau- oder Flußröste gewonnen. Fortschreitend wurde die Erfassung der Flachsernte, das Rösten und die Fertigbearbeitung industrialisiert. Die Röste wurde hierbei als Bassin- oder Kanalröste weiterentwickelt.
  • Das Rösten ist ein mikrobiologisher Prozeß, in dessen Verlauf Mikroorganismen und von ihnen erzeugte chemische Stoffe diejenigen Kittstoffe abbauen, welche die gewonnenen Fasern unter sich und im Pflanzenverband festhalten. Im Anschluß daran gelingt dann die erstrebte Freilegung des Flachshaares in bekannter Weise.
  • Man hat schon versucht, aus dem gedörrten Flachsstroh ohne Röste die Langfasern abzusondern. Dabei ergaben sich jedoch nur grobe Garne und ebensolche Gewebe. Weiterhin hat man den Effekt des Röstens durch Zusetzen von Chemikalien zum Röstwasserbad zu intensivieren versucht.
  • Auch ist es schon bekannt, die Warmwasserröste nicht in neutraler oder sauerer, sondern in ganz schwach alkalisch auf Lackmus reagierender Flüssigkeit durchzuführen. Auf diese Weise konnten die dem Flachs und Hanf als Rohfaser nach der Röste noch anhaftenden Klebekörper und andere Verunreinigungen leicht mit Wasser entfernt werden. Die Wasserröste soll durch Zusatz oder Bildung von Eikarbonaten so lange fortgesetzt werden, bis von einer Stengelprobe nach Übergießen mit kochendem Wasser, Abkühlen und Schütteln in einem Reagenzglas sich alle Fasern vollständig vom Stengel lösen und ein Gewölle bilden. Ohne den alkalischen Zusatz würde nach jenem bekannten Vorschlag die Flüssigkeit im Verlauf der Röste sauer werden, und ein solcher Flachs oder Hanf läßt sich nicht mit heißem Wasser zu den erwünschten reinen und glänzenden Fasern ausarbeiten.
  • Durch besondere chemische Verfahren hat man die Röste ganz zu ersetzen versucht.
  • Eine Anzahl von Verfahren betrieb auf chemischem Wege die Auflösung der die Fasern umgebenden und sie in ihren Wachstumteilchen zusammenkittenden Pektine usw. Je mehr man der Endfaser zustrebte, desto schärfer wirkende Chemikalien mußten angewendet werden. Diese drangen mit der stärkeren Konzentration in die Faserwände selbst ein, zerstörten sie teilweise oder beeinträchtigten mindestens ihre Beschaffenheit.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, grünen, geschwungenen Flachs in einer etwa 10o/oigen Natronlauge auf Kochtemperatur zu erhitzen. Der Laugeüberschuß wurde durch Pressen oder Zentrifugieren beseitigt und wieder ins Bad zurückgeführt. Etwaige Reste von Natronlauge wurden mit Salzsäure oder Schwefelsäure neutralisiert. Sodann wurde die feuchte Fasermasse mit Aceton extrahiert. Es folgten dann weitere, recht zeitraubende Bearbeitungen der Fasermasse.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wurden die Flachsfasern zuerst in ein Bad von 80 bis 100° C aus einer wässerigen Lösung von Soda, Ätznatron oder Pottasche und einem palmitinsauren Amin gebracht. Sodann erfolgte ein Auswaschen in einem zweiten Bad, das neben den Stoffen des ersten Bades noch ein Oxydationsmittel enthielt.
  • Durch die bekannten Verfahren ist eine teilweise Zerstörung der Fasern durch die eine gewisse Schärfe aufweisenden Chemikalien nicht zu vermeiden. Zum mindesten werden die gute Beschaffenheit und die Festigkeitswerte der Faser stark beeinträchtigt.
  • Durch die Erfindung werden die bei bekannten Verfahren auftretenden Mängel beseitigt.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Kittstoffe im Pflanzenbast im kochenden Wasser sehr stark quellen. Um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wird das in bekannter Weise von Unkraut und Samenkörnern befreite Flachsstroh zunächst mit trockener Heißluft gedörrt und der die Spinnfasern enthaltende Bast mittels einer Entholzungsvorrichtung in bekannter Weise von Rinden und Schäben befreit. Nun erfolgt die entscheidende Behandlung des Flachses durch 1stündiges Kochen in einer 1- bis 3%igen Natriumbikarbonatlösung. Der Bast erfährt durch dieses 1stündige Kochen bei genauer Einhaltung der Anfangskonzentration jedoch keine Auflösung. In trockenem Zustand würde sich der alte Zustand wieder ergeben, so daß es wichtig ist, daß der Bast in nassem Zustand weiterbehandelt wird.
  • Diese Behandlung des gequollenen Fasermaterials erfolgt unter Wasser mittels zahlreicher verschiedenartig gestalteter und bewegter Walzenpaare, durch welche das Fasergut zur Erzielung eines gleichgerichteten Vliesbandes einer Zug-, Quetsch- und Reibungsbehandlung unterzogen wird. Schließlich wird das so gewonnene Vlies einer. Trocken-. und«. Lockerungsvorrichtung zugeführt. .
  • Man erhält durch -das erfindungsgemäße überraschend einfache Behandlungsverfahren des Flachsstrohs eine unversehrte spinnfähige Leinenfaserlocke in ihrer voll erhaltenen, von Natur in der Faser vorhandenen Festigkeit und Dehnbarkeit. Bemerkenswert ist, daß die Behandlungsdauer sehr kurz ist, so daß das ganze Verfahren als besonders wirtschaftlich anzusehen ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufbereitung von Flachsstroh ohne bakteriologischen Röstprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß das von Unkraut und Samenkörnern befreite Flachsstroh zunächst mit trockener heißer Luft gedörrt wird, daß sodann mittels einer bekannten Entholzungsvorrichtung der die Spinnfasern enthaltende Bast von Rinde und Schäben befreit wird, wonach anschließend die entscheidende Behandlung des Bastes durch 1stündiges Kochen in einer 1- bis 311/oigen Natriumkarbonatlösung bei genauer Einhaltung der Anfangskonzentration vorgenommen wird, und daß weiterhin dieses gequollene und nicht vorgetrocknete Fasermaterial unter Wasser zur Erzielung eines gleichgerichteten Vliesbandes mittels zahlreicher verschiedenartig gestalteter und bewegter Walzenpaare einer Zug-, Quetsch- und Reibungsbehandlung unterworfen wird und schließlich das so gewonnene Vlies einer Trocken- und Lockerungsvorrichtung zugeführt wird. In Betracht gezogene bruckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 382 513.
DEZ7377A 1959-06-13 1959-06-13 Verfahren zur Aufbereitung von Flachsstroh Pending DE1116341B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE382513C (de) * 1922-05-27 1923-10-04 Paul Krais Dr Verfahren zur Herstellung von besonders reinem, glaenzendem und feinem Flachs oder Hanf

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE382513C (de) * 1922-05-27 1923-10-04 Paul Krais Dr Verfahren zur Herstellung von besonders reinem, glaenzendem und feinem Flachs oder Hanf

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