DE1114649B - Optisches Geraet zur Orientierung von Einkristallen nach der Kristallachse - Google Patents
Optisches Geraet zur Orientierung von Einkristallen nach der KristallachseInfo
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Description
Geräte zum Orientieren von Einkristallen nach der Kristallachse spielen neuerdings in der Halbleitertechnik
eine wichtige Rolle. Es ist mit einfachen optischen Mitteln möglich, die Orientierung der
Kristallachsen von Halbleiterkristallen, z. B. Germanium oder Silizium, mittels der charakteristischen
Glanzwinkelreflexe an geeigneten Ätzstrukturen nachzuweisen. Dabei ist es naheliegend, die Kristalle nach
ihren Glanzwinkelreflexen in einem Autokollimationsfernrohr zur optischen Achse des Instruments auszurichten
und so die Rohkristalle für den Sägeschnitt kristallographisch zu orientieren.
Autokollimationsfernrohre zum Ausrichten von Flächen normal zur optischen Achse enthalten üblicherweise
eine Strichplatte in der Okularbildebene, deren Teilung dunkel auf dem hellen Grunde des
Meßmarkenbildes erscheint, sofern z. B. auch das über die auszurichtende Fläche auf der Strichplatte
abgebildete Meßmarkenbild ein dunkles Fadenkreuz auf ausgedehntem hellem Untergrund ist. Sofern aber
als Meßmarke eine kleine kreis- oder kreuzförmige Kollimatorblende dient, fehlt der zum Erkennen der
Strichfigur auf der Strichplatte in der Okularbildebene erforderliche helle Untergrund. In diesem
Falle ist es erforderlich, die Strichfigur auf der Strichplatte zusätzlich zu beleuchten.
Es ist nun vorgeschlagen worden, eine Autokollimationseinrichtung so auszubilden, daß ein Bild einer
beleuchteten Meßmarke (ζ. B. der Kollimatorblende) über einen zwischen dieser und dem Kollimatorobjektiv befindlichen teildurchlässigen Spiegel direkt
in die Okularbildebene abgebildet und ein zweites Bild dieser Meßmarke durch Autokollimation an der
zu justierenden Fläche vermittels weiterer Zwischenabbildung ebenfalls in der Okularbildebene entworfen
und durch Ausrichten der Fläche mit dem ersten Bild zur Deckung gebracht wird. Vorteil dieser Einrichtung
ist es, daß eine besondere, in der Okularbildebene anzubringende beleuchtete Strichplatte entbehrlich
ist, weil zwei Bilder von ein und derselben beleuchteten Meßmarke zur Deckung gebracht werden.
Da aber die für die Zwischenabbildung vorgesehenen Mittel sowie der teildurchlässige Spiegel
im inneren Strahlengang des Fernrohres zwischen Kollimatorblende, Kollimatorobjektiv und Okular
liegen, erfordern sie einen Justieraufwand gegebenenfalls auch während des Gebrauches des Gerätes, der
wesentlich höher ist, als es eine Strichplatte erforderlich machen würde.
Die Erfindung betrifft ein optisches Gerät zur Orientierung von Einkristallen nach der Kristallachse
von der Art eines Autokollimationsfernrohres, bei Optisches Gerät
zur Orientierung von Einkristallen
nach der Kristallachse
nach der Kristallachse
Anmelder:
ίο Fa. Carl Zeiss, Heidenheim/Brenz
ίο Fa. Carl Zeiss, Heidenheim/Brenz
Dr.-Ing. Eugen Bernhardt, Heidenheim/Brenz,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
dem ebenfalls von einer beleuchteten Kollimatorblende zwei Bilder in der Okularbildebene erzeugt
werden, nämlich das eine Bild durch Autokollimation an der zu justierenden Kristallfläche und das andere
Bild an einer halbdurchlässigen ebenen Spiegelfläche einer Spiegelplatte, wobei beide Bilder in der Okularbildebene
zur Deckung bringbar sind. Gemäß der Erfindung ist bei dem Gerät diese teildurchlässige
Spiegelfläche aber im parallelen Strahlengang zwischen Kollimatorobjektiv und der zu justierenden
Kristallfläche, d. h. also außerhalb des Autokollimationsfernrohres angeordnet und steht zur optischen
Achse des Strahlenganges angenähert senkrecht.
Der Einkristall, der nach seiner Kristallachse orientiert werden soll, wird in den parallelen
Strahlengang außerhalb des Kollimatorobjektivs eingebracht. Dabei entsteht durch Reflexion an dem mit
Strukturätzung behandelten Anschliff des Kristalls ein Autokollimationsbild der Glanzwinkelreflexe in
der Bildebene des Okulars. Da die Spiegelplatte im parallelen Strahlengang des Kollimatorobjektivs angeordnet
ist, erzeugt auch diese ein Autokollimationsbild der Kollimatorblende ebenfalls in der Bildebene
des Okulars. Dieses Bild hat die Form einer Leuchtmarke und dient als Markierung für die optische
Achse des Kollimators, die als Normale auf der Spiegelplatte definiert ist. Wird durch Verschwenken
des Kristalls der charakteristische Glanzwinkelreflex, [z. B. dreistrahliger Stern bei Orientierung des Kristalls
nach einer (lll)-Achse] auf die Meßmarke zentriert, so bedeutet dies, daß eine (lll)-Ebene des
Kristalls parallel zur Spiegelplatte ausgerichtet ist. Der Vorteil einer gemäß der Erfindung im parallelen
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Strahlengang außerhalb des Autokollimationsfernrohres angeordneten, teildurchlässigen Spiegelfläche
besteht darin, daß die sonst notwendigen, mit größerem Aufwand verbundenen Maßnahmen für die
Justierung der optischen Mittel im Inneren des Kollimators unterbleiben können. Damit reduziert sich
der Aufwand an optischen Mitteln und deren Justierung auf das geringstmögliche Maß, w,obei die Vorteile
der selbstleuchtenden Meßmarke voll erhalten bleiben.
Das Gerät kann weiterhin vorteilhaft noch dadurch verbessert werden, daß die Spiegelplatte als
Farbfilter ausgebildet und mit einer zur Filterfarbe etwa komplementär reflektierenden Spiegelschicht
auf der dem Kollimatorobjektiv zugekehrten Fläche versehen wird. Wird beispielsweise die Spiegelplatte
als Grünfilter ausgeführt und auf der dem Kollimatorobjektiv zugekehrten Seite der Platte eine selektiv
im Purpurroten reflektierende Spiegelschicht aufgebracht, so entstehen im Okularbild des Kollimators
gleichzeitig eine purpurrote Meßmarke und ein grünes Reflexbild der Glanzwinkelreflexe des
Kristalls.
Es ist eine bekannte Erscheinung, daß das Reflexionsvermögen von Anschliffen der Halbleitermaterialien
mit Strukturätzung verhältnismäßig niedrig ist. Deswegen müssen störende Reflexe aus der
Optik des Kollimatorsystems möglichst radikal beseitigt werden. Zweckmäßig wird daher im Strahlengang
des Kollimators zwischen Kollimatorblende und Teilungsprisma ein Polarisator, zwischen Teilungsprisma und Okular ein Analysator, und beiderseits
der Filterplatte je ein /./4-Plättchen angeordnet.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende:
Das die Kollimatorblende verlassende Licht wird durch den Polarisator linear polarisiert. Die Reflexe,
die an den Flächen des Teilungsprismas oder des Kollimatorobjektivs entstehen und zu einer Verschleierung
des Bildes im Okular führen würden, werden durch den zwischen Teilungsprisma und
Okular angeordneten Analysator ausgelöscht, da der Analysator in gekreuzter Stellung zum Polarisator
angeordnet ist. Das gleiche würde mit den zu beobachtenden Reflexen, die von der Spiegelplatte und
vom Kristall zurückkehren, geschehen, wenn nicht mindestens zwischen Kollimatorobjektiv und Spiegelplatte
ein /./4-Plättchen angeordnet wäre. Auf Grund der bekannten Wirkung des 2/4-Plättchens wird der
Polarisationszustand des Lichtes nach zweimaligem Durchtritt so verändert, daß es durch den Analysator
nicht ausgelöscht, sondern durchgelassen wird. Auf diese Weise werden die erwünschten Reflexe von der
Spiegelplatte und vom Kristall in voller Intensität sichtbar gemacht, während die unerwünschten Reflexe
von den Flächen der Kollimatoroptik beseitigt werden.
Nun ist festzustellen, daß in der Regel das Reflexionsvermögen der selektiv reflektierenden Spiegelschicht
im Vergleich zur Intensität der Glanzwinkelreflexe des Kristalls noch recht hoch ist, so daß bei
Verwendung eines einzigen A/4-Plättchens die Meßmarke
in übermäßiger Helligkeit erscheint. Aus diesem Grunde wurde an Stelle eines einzigen an
sich notwendigen Ä/4-Plättchens die Anordnung der beiden A/4-Plättchen vorgesehen, von denen sich das
eine vor, das zweite hinter der Spiegelplatte befindet. Das erste //4-Plättchen wird dabei mit seiner Schwingungsrichtung
nur um einen kleinen Winkel gegen die Polarisationsrichtung verdreht, so daß die Auslöschung
des Reflexes von der Spiegelschicht infolge der Gekreuztstellung von Polarisator und Analysator
nur in geringem Maße durch die Wirkung dieses //4-Plättchens aufgehoben wird. Auf diese Weise
wird die Helligkeit der Meßmarke im Okularbild auf das günstigste Maß eingeregelt. Das zweite /JA-Plättchen,
das sich zwischen Spiegelplatte und Kristall befindet, wird in üblicher Weise etwa in die 45C-Stellung
zur Schwingungsrichtung von Polarisator und Analysator eingestellt und bewirkt somit, daß
das Bild der Glanzwinkelreflexe in maximaler Helligkeit erscheint. Es hat sich herausgestellt, daß das
auf diese Weise erzeugte Meßbild, bei dem sowohl die Farbkontraste als auch die Helligkeitskontraste
optimal eingeregelt sind, sich mit gesteigerter Genauigkeit auswerten läßt.
Da die 2/4-Plättchen selbst Anlaß zu unerwünschten
Reflexbildern geben können, wird eine Anordnung der A/4-Plättchen geneigt zur optischen Achse
des Kollimators vorgesehen. Wird der Neigungswinkel ausreichend groß bemessen, so hat das zur
Folge, daß die an den A/4-Plättchen entstehenden unerwünschten Reflexbilder außerhalb des Bildfeldes
des Okulars liegen. Die gleiche Maßnahme wird auch für das Teilungsprisma vorgesehen, weil erfahrungsgemäß
die Auslöschung der unerwünschten Reflexe von den Prismenflächen nicht so vollkommen
ist, daß man sich mit der Wirkung von Polarisator und Analysator allein begnügen könnte.
Eine beispielsweise Ausführungsform gemäß der Erfindung ist in der Abbildung im Schnitt dargestellt.
Hierin bezeichnet 1 eine Leuchte mit einer Glühlampe 2, deren Wendel 2 a durch einen dreilinsigen
Lampenkollektor 3 in eine Kollimatorblende 4 abgebildet wird. Die Kollimatorblende 4 liegt im hinteren
Brennpunkt eines dreilinsigen Kollimatorobjektivs 5, welches ein Bild der Kollimatorblende im Unendlichen
entwirft. Im parallelen Strahlengang des Kollimatorobjektivs befindet sich der Kristall 6, dessen
Achsorientierung bestimmt werden soll. Nach Reflexion am Kristall 6 entsteht ein Autokollimationsbild
der Kristallreflexe in der Ebene der Kollimatorblende 4. Ein zwischen Kollimatorblende und Kollimatorobjektiv
angebrachtes Teilungsprisma 7 mit einer teildurchlässig verspiegelten Spiegelschicht 8
bewirkt, daß das Autokollimationsbild im Huygens-Okular 9 beobachtet werden kann. Dieses Okular besteht
aus einer Feldlinse 10, einer Okularlinse 11 und einer Bildfeldblende 12. Im parallelen Strahlengang
des Kollimatorobjektivs 5 befindet sich ferner eine als Grünfüter ausgebildete planparallele Spiegelplatte
13 mit einer selektiv im Purpurrot reflektierenden Spiegelschicht 14 auf der dem Kollimatorobjektiv
zugekehrten Seite der Spiegelplatte. Die Wirkung dieser Spiegelplatte ist die, daß durch Autokollimation
ein Bild der KoUimatorblende 4 in Form einer purpurroten Leuchtmarke in der Ebene der
Bildfeldblende 12 entworfen wird. Weiterhin ist zwisehen KoUimatorblende 4 und Teilungsprisma 7 ein
Filterpolarisator 15 und zwischen Teilungsprisma 7 und Okular 9 ein Filteranalysator 16 angebracht.
Beiderseits der Spiegelplatte 13 befinden sich zwei Jt/4-Plättchen 17, 18, die als zwischen Deckgläsern
verkittete doppelbrechende Folien ausgeführt sind. Die beiden 2/4-Plättchen 17, 18 und das Teilungsprisma 7 sind geneigt im Strahlengang des Kollimators
angeordnet. Die gesamten optischen Elemente
des Autokollimationsfernrohres sind in einem Gehäuse 19 untergebracht.
Claims (4)
1. Optisches Gerät zur Orientierung von Einkristallen nach der Kristallachse von der Art
eines Autokollimationsfernrohres, bei dem von einer beleuchteten Kollimatorblende ein erstes
Bild durch Autokollimation an der zu justierenden Kristallfläche und ein zweites Bild an einer
teildurchlässigen ebenen Spiegelfläche einer Spiegelplatte erzeugt werden und beide Bilder in
der Okularbildebene zur Deckung bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die teildurchlässige
Spiegelfläche im parallelen Strahlengang zwischen Kollimatorobjektiv und der zu justierenden Kristallfläche
angeordnet ist und zur optischen Achse des Strahlenganges angenähert senkrecht steht.
2. Optisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiegelplatte als Farbfilter
ausgebildet und mit einer zur Filterfarbe etwa komplementär reflektierenden Spiegelschicht
auf der dem Kollimatorobjektiv zugekehrten Fläche versehen ist.
3. Optisches Gerät nach Anspruch 2, bei dem die Bilder über ein zwischen Kollimatorblende
und Kollimatorobjektiv angeordnetes Teilungs-
prisma einem Okular zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß im Strahlengang des Kollimators
zwischen Kollimatorblende und Teilungsprisma ein Polarisator, zwischen Teilungsprisma
und Okular ein Analysator und beiderseits der Filterplatte je ein Λ/4-Plättchen angeordnet sind.
4. Optisches Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ä/4-Plättchen und das
Teilungsprisma zur optischen Achse des Kollimators geneigt angeordnet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 585 092;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 061 745,
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 061 745,
009 823;
USA.-Patentschriften Nr. 2 858 730, 2 423 357,
577 807, 2 563 780;
britische Patentschriften Nr. 367 641, 682 369;
schweizerische Patentschrift Nr. 346 708;
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1949, S. 234 bis 237;
Kohlrausch, Praktische Physik, Bd. 1, Teubner Verlag 1944, S. 385/386;
Feingerätetechnik, 6 (1957), S. 358;
Optik, 16 (1959), S. 652 bis 659;
Zeiss-Nachrichten, 1934, H. 7 (Juli), S. 1 bis 6.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 099 213.
Deutsches Patent Nr. 1 099 213.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (1)
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DEZ7883A DE1114649B (de) | 1960-03-17 | 1960-03-17 | Optisches Geraet zur Orientierung von Einkristallen nach der Kristallachse |
Publications (1)
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DE1114649B true DE1114649B (de) | 1961-10-05 |
Family
ID=7620303
Family Applications (1)
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