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Offener Güterwagen mit einer etwa in Wagenmitte liegenden Entladeeinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf einen offenen Güterwagen, dessen Seitenwände etwa
in Wagenmitte Flügeltüren aufweisen, unter denen eine sich über die ganze Wagenbreite
erstreckende Entladeeinrichtung liegt, an die sich beiderseits aus Wagenboden, gesonderten
Seitenwänden und zugehöriger Wagenstimwand gebildete, durch Hubwerke um in Bodenhöhe
liegende Achsen nach der Entladeeinrichtung hin kippbare Kasten anschließen. Diese
bekannte Ausführungsforin hat den Nachteil, daß die beiden Seitenwände des Wagens
fest stehen. Lediglich die Böden mit je zwei Seitenflächen und den beiden
Stirnwänden bilden die kippbaren Kästen. Hierdurch ergibt sich, abgesehen von der
umständlichen. schweren und teuren Konstruktion, der große Nachteil, daß die über
die ganze Fahrzeuglänge durchlaufenden Seitenwände völlig frei stehend sind und
keinerlei Querversteifungen aufweisen. Querkräfte und Querbelastungen können nur
schwer abgefangen werden und lassen den Fahrzeugaufbau bald unstabil werden, da
jegliche Verbindung der Seitenwänd,-- zu den Stimwänden fehlt, abgeschen davon,
daß auch die verschwenkbaren Kasten den rauhen Beanspruchungen des Bahnverkehrs
nicht ausreichend gewachsen sein dürften. Ein besonders schwerwiegeader Nachteil
liegt jedoch darin, daß die je ans einem beweglichen Teil und je einem
feststehenden Teil beste ' hendenWagenkastenhälften eine diagonal durch die
Seitenwand verlaufende Fuge erhalten, deren Abdichtung vorzugsweise bei feinkörnigem
Schüttgut nahe72a unmöglich ist. Zu großer Spielraum erhöht den Verlust an Ladegut,
zu kleiner Spielraum führt infolge iningelnder Steifigkeit zu Klemmungen, die das
Anheben behindern.
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Die erwähnten Nachteile sollen nun gemäß der Erfindung dadurch beseitigt
werden, daß die Seitenwände der kippbaren Kasten durch die Seitenw-ände des Wagens
gebildet sind und daß die durch die vor dem Kippen zu öffnenden, mit den Winden
bewegbaren Flüceltüren ireigelegten Türöffnungen durch aufklappbare Bodenklappen
in an sich bekannter Weise abdeck-bar sind. Die Wagenkonstruktion wird hierdurch
weniger umständlich ', leichter und weniger kostenaufwendig als bei der bekannten
Durchbilduna. Trotzdem weist der Wagen nach der Erfindung auch an den Seitenwänden
die erforderliche Festigkeit gegen Querkräfte und Querbelastungen auf, da die Seitenwände
mit den Stirnwänden ausreichend verbunden werden können. Auch ist nicht zu befürchten,
daß insbesondere feinkörniges Gut beim Kippen verschüttet wird, da der bei der bekannten
Ausführung vorhandene Spielraum überhaupt fortfällt.
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i Es ist nun bereits bekannt, gegeneinander kippbare KastenhälfIten
so zu gestalten, daß die Wagenkastenseitew,vä-.,ide gleichzeitig auch die IG pkastenwände
LI p 2,bg--ben. Diese werden aber nicht um eine im BodenaRgeordnete Achse gekippt,
sondern um an der Seitenwand #nr.,geordnete Zapfen gedreht, die auf besonderen,
außerhalb der Seitenwand liegenden Böcken -eia,-crt sind. Hierdurch bewegen sich
die Ausliulkanten der ICasten bei der Drehbewegung aus der nach abwärts und in Richtung
der züi, wodurch das Schüttgat zwischen die Gleisj# fällt. Es Ist kein Platz
dafür vorhanden, das Über dosierende Verschlußorgane und zuä P#ustragvorric g litungen
sogleich beim Ausscii,*i+,t,2n neben die Gleise zu schaffen.
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Die PGd#2nhrlapp,-ii an der Entladeeinrichtung sind vor der Beinduag
mit Schüttgui in an sich bekannter Wei .s- a.ii--.rielitbar, so daß sie bei der
Entleerung die FI*o-#ciie der Türen abdecken und die C
Seitenwände der Kipph-asten
bei deren Aufrichten hintergreifen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Z--ichnungen
erläutert. Es zeigt Abb. -! eiae schaubildliche Seitenansicht des Aufbaues eines
offenen Güterwagens mit geöffneten Seitenvianddrehlüren, bereit zur Aufnahme von
Stück g ut, Abb. 2 eine schaubildliche Schräg ,ansieht eines Wagenaufbaues
nach Abb. 1, teilweise im Schnitt, mit dem trichterförmig gen Mittelstück
und den hochgestellten Bodenklappen, bereit zur Aufnahme von Schüttaut,
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Abb. 3 einen Längsschnitt durch das Mittelstück
des Wagenkastens mit der trichterförmigen Vertiefung, einer hochgestellten Bodenklappe
und dem quergelagerten Förderband, Abb. 4 einen Querschnitt durch das Mittelstück
des Wagenaufbaues, wobei sich das Förderband in seiner Ruhestellung befindet, Abb.
5 den Querschnitt gemäß Abb. 4, wobei das Förderband für eine Seitenentleerung
verschoben ist, Abb. 6 den Querschnitt durch den Wagenaufbau gemäß Abb. 4
und 5, wobei die Möglichkeit einer Entleerung des Fahrzeugs auf ein
Straßenfahrzeug mittels eines zweiten Förderbandes dargestellt ist, Abb.
7 eine Ansicht des Wagenaufbaues mit über dem Mittelteil sich entleerendem
Schüttgut und den am Wagen zu Kippzwecken angeordneten hydraulischen Hebeeinrichtungen
und Abb. 8 eine Seitenansicht des Wagenkastens nach Abb. 1 und
7 mit teilweise angehobener linker Kastenhälfte.
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Wie insbesondere aus den Abb. 1, 7 und 8 ersichtlich,
sind die Kasten A und B, um Wellen 9
schwenkbar, am Untergestell
9a gelagert. Hinter bzw. unter den Kasten A und B befinden sich Hubvorrichtungen
8 bzw. 8a, mit denen die Kasten A
und B angehoben werden. An den Türsäulen
des Wagenaufbaues sind gemäß Abb. 1 und 8 die Mitteltüren
1 angelenkt. In der Mitte des Bodens sind Klappen 2 derart schwenkbar angeordnet,
daß sie, wie in Abb. 2, 3 und 8 wiedergegeben, vom Fahrzeugboden aus
hochgeschwenkt werden können. Vor dem Hochschwenken des Kastens zusammen mit den
Türsäulen gemäß dem in Abb. 8 wiedergegebenen Beispiel sind die Seitentüren
1 derart abzuschwenken, daß sie an den Kastenwandungen festgemacht werden
können. Am Mittelteil ist ein Entleerungstrichter 3
vorgesehen, der durch
die Schieber 4 nach unten hin abschließbar ist. Am trichterförrnigen Ende des Entleerunastrichters
3 sind in an sich bekannter Weise Förderbänder 5 vorgesehen, die seitlich
ausfahrbar sind und gestatten, das geschüttete Gut, ohne daß es zwischen die Schienen
fällt, in weitere Transportgeräte zu laden.
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Die Handhabung des Wagenaufbaues nach der Erfindung ist folgende:
Im Falle einer Beförderung von Schüttgut werden vor dem Beladen des Wagens bei geschlossenen
Seitenwanddrehtüren 1 (Abb. 1 und 2) die Bodenklappen 2 (Abb.
1 und 2) in Richtung beider Seitenwände um ihre an der Bodenlängskante zwischen
den Drehtürsäulen angeordnete Scharniere in eine lotrechte Stellung gebracht und
an den Drehtürsäulen befestigt. Der nuninehr frei liegende Entleerungstrichter
3 (Abb. 2 und 3) oder Entleerungsschacht ist durch die unterhalb des
Wagenbodens an der engsten Stelle des Trichters 3 angeordneten Schieber 4
(Abb. 3) verschlossen, so daß der Wagen mit Schüttgut beladen werden kann.
Soll dieses gelöscht werden, so sind die Schieber 4 des Trichters 3
zu öffnen,
und das Gut kann mittels des Förderbandes 5 (Abb. 4 bis
8) abgezogen werden. Da das Förderband 5 länger als der Entleerungsschlitz
ist, kann es quer zur Fahrtrichtun g des Wagens beliebig nach rechts oder
links etwas herausgezogen werden (vgl. Abb. 5). Es kann auch aus dem Trichter
3 unmittelbar zwischen die Geleise entladen werden, wenn das Förderband
5 in der Wagenlängsrichtung um seine eigene Breite verschoben wird. Gemäß
Abb. 6
besteht die weitere Möghchkeit, über ein zweites, unter dem ersten
Förderband 5 angeordnetes Förderband 6 unrahtelbar in ein Straßenfahrzeug
7 umzuschlagen.
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Wenn das über dem Trichter 3 lagernde Gut ausgelaufen ist (Abb.
7), werden beide Wagenkastenteile A und B nacheinander durch die an
beiden Fahrzeugenden angeordneten hydraulischen Hubvorrichtungen 8 (Abb.
7 und 8) um die Querscharniere 9 gekippt, bis das Ladegut in
den Mittelteil des Wagens über den Entleerungstrichter 3 gerutscht ist. Die
durch die hochgezogenen Klappen 2 nach innen abgedichteten Seitenwandtüren werden
für den Kippvorgang geöffnet. An Stelle der an den Wagenenden angeordneten Hubvorrichtungen
8 können auch solche unter den Wagenkastenteilen A und B angeordnet
werden, wie sie beispielsweise in den Abb. 7 und 8
angedeutet sind,
als Heber 8 a.