DE111169C - - Google Patents

Info

Publication number
DE111169C
DE111169C DENDAT111169D DE111169DA DE111169C DE 111169 C DE111169 C DE 111169C DE NDAT111169 D DENDAT111169 D DE NDAT111169D DE 111169D A DE111169D A DE 111169DA DE 111169 C DE111169 C DE 111169C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wheel
receiver
type
current
lever
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT111169D
Other languages
English (en)
Publication of DE111169C publication Critical patent/DE111169C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L19/00Apparatus or local circuits for step-by-step systems

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Relay Circuits (AREA)
  • Stopping Of Electric Motors (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Typendrucktelegraphen, bei welchen das synchrone Fortschalten des Empfängers und Gebers mittelst durch den Geber selbst hervorgerufener Stromimpulse erfolgt, und wendet im Gegensatze zu anderen Typendrucktelegraphen obiger Art die Aufhaltung des Typenrades des Gebers in Druckstellung durch Niederdrücken einer Taste auf mechanischem Wege an.
Durch diese mechanische Aufhaltung des Typenrades soll eine wesentliche Vereinfachung und vor Allem gröfsere Betriebssicherheit der oben gekennzeichneten Fernschreiber erreicht werden, wie sie durch die Anwendung zusammenhängender mechanischer Elemente gegenüber den elektrischen Contacten an sich geboten wird.
Eine solche mechanische Aufhaltung des jeweiligen Gebertypenrades unter Aufrechterhaltung eines synchronen Laufes vom Geber und Empfänger möglich zu machen, ist die Aufgabe vorliegender Erfindung.
Dies wird nun gemäfs vorliegender Erfindung .dadurch erreicht, dafs immer der letzte vor der Aufhaltung des Typenrades von der Unterbrechungsvorrichtung des Gebers bewirkte Stromschlufs oder Strombruch durch vorzeitige Aufhaltung der Stromschlufsvorrichtung unwirksam gemacht wird.
Auf diese Weise ist nach Aufhalten des Gebertypenrades ein Weiterschalten des Empfängertypenrades unter der Wirkung dieses letzten Stromimpulses bez'w. Strombruches, wie es anderenfalls bei mechanischer Aufhaltung des Gebertypenrades bei Fernschreibern oben gekennzeichneter Art eintreten würde, verhindert.
Weiter bietet der vorliegende Fernschreiber eine Verbesserung insofern, als die Umschaltung desselben aus der Geber- in die Empfängerstellung nach Beendigung des Gebens und des Controlumlaufes des Gebertypenrades selbstthätig geschieht, so dafs also der Apparat nach Beendigung des Gebens keine .weiteren Handhabungen erfordert.
Der Linienstrom kann sowohl Gleich- als auch WecKelstFöm"" sein ,'wodurch nur einige unwesentliche "Äenderungen im Apparate bedingt werden.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist der neue Apparat schematisch zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig. 1 denselben in seiner Anordnung für Gleichstrombetrieb, Fig. 2 denselben für Wechselstrombetrieb.
Im Nachfolgenden sei zunächst der für Gleichstrombetrieb construirte Apparat (Fig. 1) beschrieben.
Der Antrieb dieses Apparates geschieht in bekannter Weise durch eine Federtrommel A, welche mit geeigneter Uebersetzung die Typenradachse α antreibt, auf der das Typenrad Z?, das Steigrad C und die Nase Na befestigt sind. Zur Erzeugung der zur synchronen Fortschaltung des Gebers und Empfängers er-· forderlichen Stromimpulse dient in bekannter Weise eine Unterbrechungsvorrichtung, welche zusammen mit der Typenradachse angetrieben wird.
Diese Unterbrechungsvorrichtung wird in dem vorliegenden Falle von einem lose auf
der Typenradachse α sitzenden Sternrade J gebildet, welches derart mit der Achse gekuppelt ist, dafs diese nach Aufhaltung des Sternrades noch eine kurze Strecke weiter bewegt werden kann. ' Zu diesem Zwecke geschieht die Mitnahme des Sternrades durch die Achse α vermittelst des Steigrades C, welches mit einem Stifte L und einer Feder M zwischen zwei Stifte N 1JV2 des Sternrades greift.
Zur Aufhaltung des Typenrades zwecks Drückens eines Zeichens kommt eine concentrisch zur Typenradachse gelagerte Stiftentrommel nach Art derjenigen des Hughesapparates zur Anwendung, deren Stifte s wie gewöhnlich durch Drücken einer Drucktaste vorgestofsen werden, um sich hier in den Weg eines am Sternrade J angebrachten Armes zu legen und so letzteres aufzuhalten.
Die Auslösung des Apparates zwecks Gebens und Empfangens von Zeichen, sowie die Aufhaltung desselben nach Beendigung des Gebens erfolgt mittelst eines dreiarmigen, um c drehbaren Hebels S, dessen am oberen Arme d'2 angelenkter Hebel T, indem er sich gegen ein festes Widerlager stützt, die Weiterdrehung der Achsennase Na und somit der Typenradachse verhindert. Diese Freigabe der letzteren von dem Hebel T erfolgt durch den Druckhebel G, der bei seinem Anzüge durch den Druckmagneten auf den Arm dl des Hebels 5 auftrifft und diesen so weit zurückschwingt, dafs der Hebel T aufser Eingriff mit der Nase Na kommt.
Eine am unteren Arme des Hebels S befestigte Feder U schleift auf der Federtrommel A, welche somit ihre langsam fortschreitende Bewegung dem Hebel S mittheilt und beständig bestrebt ist, den Mitnehmerhebel T desselben in den Bereich der Nase Na zu bringen. Dies wird jedoch so lange verhindert, als der Apparat als Zeichengeber benutzt wird, indem beim Drücken jedes Zeichens der Druckhebel G von Neuem die Zurückschwingung des Hebels S bewirkt. Sobald jedoch das Zeichengeben beendigt ist, geht der Hebel 5 unter der Wirkung des Uhrwerkes in seine gezeichnete Ruhelage zurück und sperrt hierbei vermittelst des Hebels T die Typenradachse.
Zur Umschaltung des Apparates aus der Geber- in die Empfängerstellung oder umgekehrt dient ein Umschalter R, welcher vermittelst eines Stiftes Q und nach Auslösung des Hebels S durch Niederdrücken der Taste P aus der gezeichneten Ruhelage in die Geberstellung umgeschaltet wird. Die Rückbewegung des Umschalters aus der Geberstellung in die Ruhe- oder Empfängerstellung geschieht selbstthätig, indem der nach Aufhören des TeIegraphirens mit der Nase Na in Eingriff kommende Hebel T von dieser angehoben wird und hierbei den Umschalter in die gezeichnete Lage mitnimmt.
Um den Apparat mit einem Telephon in Verbindung bringen zu können, sind Klemmen Zλ iT2 vorgesehen, sowie ein Umschalter V, welcher in seiner Lage auf dem Contactstücke X den Apparat aus der Linienleitung heraus, das Telephon dagegen in dieselbe einschaltet.
Es sei zunächst die Wirkung des Apparates als Geber beschrieben.
In der Ruhelage befinden sich sämmtliche Theile des Apparates in der gezeichneten Stellung (Fig. i), und zwar auf beiden Stationen. Sollen nun von einer Station aus Zeichen übertragen werden, so drückt der betreffende Beamte zunächst die Anfangstaste P nieder. Hierdurch wird zuerst durch Berührung der leitenden Taste mit dem Contacte k1 ein Linienstromkreis geschlossen und gleich darauf mittelst des Stiftes Q. der Umschalter R umgelegt, was insofern möglich ist, als der Hebel T bezw. S unter der Wirkung des kurz zuvor geschlossenen Linienstromkreises aufser Eingriff mit der Nase JVa gebracht wurde.
Der Vorgang hierbei ist folgender:
Der durch Berührung der Taste P mit k 7 zu Stande kommende Strom geht von dem -f- Pol der Linienbatterie L B über Klemme Z5 und Z% durch die Linienleitung L1 zum Empfängerappate und nach Durchlaufen desselben durch Linienleitung Ln über Klemme Z* zum Geber zurück, wo er dann über Leitung i, Umschalter V, Leitung 2, Relaismagnet H, Leitung 3, Taste P, Contact k1, Leitung 4 und Klemme Z1 zum — Pole der Linienbatterie zurückgelangt. Durch diesen Strom wird der Relaismagnet H erregt und durch Umlegen des Relaisankers ein Ortsstromkreis geschlossen, der vom +Pole der Ortsbatterie OB1 aus über Klemme Z5, Leitung 5, Contactstück /r2, Arm h, Leitung 6, polarisirten Hemmungsmagneten E, Leitung 7, Druckmagneten F, Leitung 8 und Klemme Za zum —Pole der Batterie zurückseht. Unter dem Einflüsse dieses Lokalstromes wird der Druckmagnet F erregt, der Druckhebel G also angezogen und hierdurch der Hebel S zurückgeschwungen, so dafs der Hebel T aufser Eingriff mit der Nase Na kommt und die Typenradachse frei wird. Eine Drehung derselben durch das Uhrwerk kann jedoch nicht eintreten, da das Steigrad C durch den Hemmungsanker noch gehemmt ist, und dieser durch den soeben durch seinen Elelektromagneten geflossenen Strom auch nicht umgelegt wird. Es ist nämlich die Einrichtung getroffen, dafs dieser erste beim Geben zu Stande kommende Localstrom immer gleichgerichtet ist demjenigen, welcher nach stattgefundenem Betriebe als letzter durch den Apparat fliefst. Da der polarisirte Hemmungsmagnet aber nur durch Ströme wechselnder Richtung betrieben
werden kann, ist die Unwirksamkeit jedes ersten Localstromes auf den Hemmungsanker einleuchtend.
Es ist also durch Niederdrücken der Anfangstaste in momentaner Folge erstens ein Strom in die Linienleitung entsandt worden, welcher den Relaismagneten H erregt, hierdurch zweitens ein Localstrom in bestimmter Richtung durch den Apparat geführt worden, welcher vermittelst des Druckankers die Auslösung des Apparates bewirkt, der jedoch zunächst durch den Hemmungsanker noch gesperrt gehalten wird, und drittens wurde der Umschalter R auf das Contactstück k* umgelegt.
Wird nun gleich darauf die Taste P ,wieder freigegeben, so geht diese in ihre Anfangsstellung zurück, wobei sie den durch Berührung von P und k7 zu Stande gekommenen Linienstrom wieder unterbricht und in leitende Verbindung mit dem Contactstücke k6 tritt.
Zufolge dieser . Linienstromunterbrechung federt der Relaisanker ab, und sein Arm h kommt in Berührung mit Contactstück k1, wodurch ein zweiter Localstrom zu Stande kommt, der dem ersten entgegengerichtet fliefst. Vom + Pole der Localbatterie O B2 ausgehend, läuft er über Klemme Z6 durch 8, Elektromagnete FE, Leitung 6, Arm h, k1, 9, kb, Hebel T, 10,
4, über Klemme Z'' zum ·—Pole von OB'2 zurück.
Durch diesen Localstrom wird der Elektromagnet E erregt und diesmal dessen Anker D umgelegt; hierdurch wird das Steigrad freigegeben und die Typenradachse kann sich unter der Wirkung der Federtrommel um einen Schritt bezw. eine Type weiter bewegen. An dieser Bewegung nimmt auch das Unterbrecherrad J theil, welches den durch einen seiner Zähne erhoben gehaltenen Contacthebel K freigiebt, so dafs zwischen diesem und ks eine leitende Verbindung entsteht. Es kommt so ein neuer Linienstrom zu Stande, der, vom ·+ Pole der Linienbatterie L B ausgehend, über Z5, Z3, L1, Empfängerapparat, L", 1, V, 2, Relais H, 3, P, k%, ii, R, Ar4, 12, K, k8, 13, 4 und über Z7 zum ·—Pole der Batterie zurückgeht. Der Anker des Relais H wird angezogen, wodurch Arm h gegen k2 zu liegen kommt, und ein dritter Localstrom gleich dem ersten von dem + Pole der Batterie O B1 aus über Leitung
5, 6, 7, 8 zum —Pole zurückfliefst. Der Hemmungsanker wird wieder umgelegt und die Typenradachse mit Typenrad und Unterbrecherrad kann einen zweiten Schritt ausführen. Es dürfte einleuchten, dafs bei dieser Weiterdrehung des Unterbrecherrades der Contacthebel K von seinem Auflager ks wieder abgehoben und dadurch der Linienstrom wieder unterbrochen wird; die hierdurch erfolgende Umstellung des Relaisankers hat dann wieder die Entstehung eines Localstromes zur Folge, der wiederum die Freigabe der. Typenradachse zur Ausführung eines weiteren Schrittes bewirkt.
Die Weiterschaltung der Typenradachse und der dadurch bedingte Schlufs und Bruch des Linienstromes - vollzieht sich in sehr schneller Folge, so dafs der jedesmal durch einen kurzen Localstrom erregte Druckmagnet nicht Zeit findet, seinen Anker anzuziehen; dies geschieht nur bei längerem Andauern des Localstromes, wie es beim Niederdrücken der Anfangstaste oder, wie später beschrieben, einer Drucktaste, stattfindet.
Würde nun, nachdem dieser schnelle Betrieb des Apparates durch Niederdrücken der Anfangstaste eingeleitet ist, keine weitere Drucktaste zwecks Uebertragens von Zeichen niedergedrückt werden, so würde der Apparat nach zwei- oder dreimaligem Umlaufe des Typenrades von selbst wieder zur Ruhe kommen, indem die gleichzeitig langsam ablaufende Uhrwerktrommel A den Hebel S mitnimmt und so den Hebel T in den Bereich der Nase Na bringt.
Wird dagegen, bevor der Ablauf stattfindet, eine Drucktaste gedrückt, so wird durch Hebelübertragung, ähnlich wie beim Börsendrucker oder Hughesapparat, ein Stift s aus der Stiftentrommel herausbewegt. Dieser tritt in den Weg des am Unterbrecherrade J befestigten Armes O und hält so das Rad auf. Dieses Aufhalten der Unterbrechervorrichtung geschieht gemäfs der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung, bevor die Typenradachse bezw. das Typenrad die Drucklage erreicht, welche der niedergedrückten Taste entsprechen würde. Der Zweck dieser Mafsnahme wird in Folgendem erklärt werden.
Durch das Aufhalten der Unterbrechervorrichtung wird auch der Linienstromkreis durch den Hebel K entwed"er~ge"öffiiet7"w"ie hier dargestellt, odexgeschlossengehalfen und hierdurch veTrn1'ttetsr~3es Relaisankers h ein_le.tzter Local- ' sTförrTzu Stande" komrh^ffptlerten^elSmlängs-" und Druckmagneten in der einen oder anderen Richtung durchliefst. Dieser nach Festhalten der UntefBrechervorrichtung immer noch zu Stande kommende letzte Ortsstromimpuls bewirkt durch den Hemmungsmagneten ein Weiterschalten der Typenradachse in die der niedergedrückten Taste entsprechende Druckstellung, wobei zufolge Festhaltens des Rades J die Kupplungsfeder M am Steigrade gespannt wird. Gleichzeitig kommt auch der Druc_k_-_ magnet zur__Wij;kung—und druckt das der " Druckrolle gegenüberliegende Zeichen des Typenrades auf dem Papierstreifen ab. Hierbei trifft der Druckhebel G auch den Arm d1 des Hebels S und drückt diesen aus der vorgerückten Lage, in welche er durch das Uhrwerk inzwischen gebracht wurde, wieder zurück.
Wird die betreifende Drucktaste wieder freigegeben, so geht auch der zugehörige Sperrstift s in seine Ruhelage zurück und das frei gewordene Unterbrecherrad J wird zunächst unter dem Einflüsse der Kupplungsfeder M einen Schritt ausführen. Hierdurch wird dann der Linienstromkreis vermittelst Hebels K entweder geschlossen oder unterbrochen und hierdurch vermittelst des Relaisankers der erste Ortsstromkreis erzeugt, der den »Schritt um Schritt«-Betrieb des Apparates wieder einleitet.
Würde die Unterbrechervorrichtung nicht vorzeitig, sondern erst dann aufgehalten werden , wenn das Typenrad in die jeweilige Druckstellung einkehrt, so \vürde der letzte immer noch zu Stande kommende Ortsstrom ein Weiterdrehen des Typenrades aus der Druckstellung heraus zur Folge haben. Bei starrer Verbindung des Typenrades mit dem aufgehaltenen Unterbrecherrade J würde dies allerdings beim Geber nicht möglich sein, wohl aber beim Empfänger, wo keine mechanische Aufhaltung stattfindet. Es würden also b.eim Geber und Empfänger verschiedene Zeichen zum Abdrucke kommen.
Die Wirkung des Empfängerapparates unter den vom Geber ausgehenden Stromimpulsen ist folgende:
In der Ruhelage befindet sich auch der Empfänger,*·, wie bereits bemerkt, in der in Fig. ι gezeichneten Lage. Der durch Drücken der Anfangstaste P beim Geber in die Linienleitung entsandte Strom gelangt auf U über Z3 in den Empfänger und "geht durch Leitung 14, k3, R, Leitung 11, A6, P, 3, Relais H1 2, 1, Z* und über Linie L11 zum Geber zurück. Ebenso wie bei diesem wird auch beim Empfänger der Relaisanker angezogen und hierdurch der erste von der Batterie O B1 aus durch die Magnete EF gehende Localstrom zu Stande kommen. Da derselbe ebenfalls dem letzten durch den Apparat gegangenen Ortsstrom gleichgerichtet ist, so wird er auf den Hemmungsmagneten ohne Wirkung bleiben, dagegen den Druckhebel G bethätigen und so genau wie beim Geber durch Zurückschwingen des Hebels 5 die Typenradwelle freigeben. Hierdurch kommt der Arm T auf zu liegen, so dafs nunmehr die beiden die Batterieen O B1 und O B'1 einschliefsenden Localstromkreise nach Mafsgabe der Bewegung des Relaisankers abwechselnd zur Wirkung kommen können und so vermittelst der Hemmungsmagneten die synchrone Fortschaltung der Typenräder beider Apparate erzielt wird. Die Bethätigung des Relais geschieht ebenso wie beim Empfänger durch wechselweises Schliefsen und Oeffnen des Linienstromkreises, wie es in schneller Folge durch die Unterbrechervorrichtung des Geberapparates bewirkt wird. Der Betrieb des Druckhebels G geschieht jedoch nicht eher, als bis durch Niederdrücken einer Drucktaste des Gebers dessen Unterbrechervorrichtung aufgehalten und dadurch die Dauer des letzten zu Stande 'kommenden Ortsstromes beim Empfänger wie beim Geber verlängert wird.
Ist das Telegraphiren beendet, das letzte Druckzeichen also gegeben worden, so gehen Geber und Empfänger selbsttätig in ihre Ruhelage zurück, ersterer unter Ausführung von drei, letzterer zweckmäfsig unter Ausführung von nur zwei Umdrehungen des Typenrades, um hierdurch in bekannter Weise eine etwa erforderlich gewordene Correction in der Stellung der Typenräder zu einander zu ermöglichen. Dieses selbstthätige Einstellen der Apparate in die Ruhe- bezw. Empfangsstellung geschieht in folgender Weise:
Wie überhaupt beim Drucken eines Zeichens, so wurde auch beim Anschlagen der letzten Drucktaste der Hebel 5 des Gebers und Empfängers vermittelst des Druckankers G so weit wie möglich aus seiner mehr oder minder verticalen Lage herausgeschwungen.
Die Typenradwelle bleibt also zunächst noch ungehemmt und kann sich demzufolge unter der Wirkung des Uhrwerkes nach Mafsgabe der Unterbrechervorrichtung J weiter drehen.. Die hierbei langsam fortschreitende Uhrwerktrommel bringt vermittelst der Feder U den Hebel S aus seiner Schräglage mehr und mehr seiner verticalen Ruhelage nahe, bis schliefslich der Arm T desselben in den Bereich der Achsennase Na kommt, und von dieser mit in die Höhe genommen wird. Hierbei wird auch der Umschalter R des Gebers aus seiner anfanglich beim Niederdrücken der Contacttaste P erhaltenen Schräglage durch Arm T wieder in die verticale Lage zurückgebracht und hierdurch die Unterbrechervorrichtung aus der Linienleitung ausgeschaltet; der Geber kommt zur Ruhe. Der Empfänger ist inzwischen bereits zur Ruhe gekommen, und zwar um eine Umdrehung früher als der Geber. Es ist nämlich, wie ersichtlich, die Anzahl der nach dem Anschlagen der letzten Drucktaste vom Typenrade noch ausgeführten Umdrehungen aufser λ'οη anderen Momenten, wie der Drehungsgeschwindigkeit der Uhrwerktrorrimel A^ auch abhängig von dem Wege, welchen der Hebel 5 bezw. T jedesmal zurückzulegen hat, um aus seiner Schräglage bis in Eingriff mit der Nase Na zu kommen. Dieser Weg ist beim Geber langer als beim Empfänger. Da nämlich bei ersterem der Umschalter R umgelegt ist, kann der Hebel S mit seiner Feder W frei zurückschwingen. Beim Empfänger dagegen trifft der Hebel S mit seiner Feder jedesmal gegen den vertical stehenden Umschalter R, was zur Folge hat, dafs der Hebel S jedesmal um eine gewisse Strecke, die der Spannung
der Feder entspricht, aus der durch den Druckanker empfangenen Schräglage sogleich wieder vorschnellt, so dafs also der Weg, auf welchem der Hebel «S durch die Uhrwerktrommel wieder vorbewegt wird, hier kürzer ist als beim Geber. Die Verhältnisse sind nun, wie erwähnt, so getroffen, dafs nach Anschlag der letzten Drucktaste das Typenrad des Empfängers immer noch zwei, des Gebers dagegen noch drei Umdrehungen macht, bevor es zur Ruhe kommt.
Der zum Aufdruck der Depesche dienende Papierstreifen wird zwischen- Typenrad und Druckrolle hindurchgeführt und in bekannter Weise nach Mafsgabe der Zeichengabe fortbewegt.
Wie schon anfangs erwähnt wurde, ist es auch möglich, die Apparate nach ,Vornahme einiger geringfügiger Veränderungen mit Wechselstrom auf der Linie betreiben zu können. Auf Fig. 2 der Zeichnung ist ein solcher Apparat für Wechselstrombetrieb schematisch zur Darstellung gebracht.
Die Wirkungsweise des Apparates beim Telegraphiren, und zwar zunächst als Geber, ist folgende:
In der Ruhe nehmen sämmtliche Theile die gezeichnete Stellung ein. Um die Bewegung beider Apparate einzuleiten, wird zunächst die Anfangstaste P des als Geber arbeitenden Apparates niedergedrückt. Hierdurch wird vermittelst des Schiebers Q der Hebel S um den Zapfen c zurückgeschwungen und gleichzeitig die Feder r am Umschalter R gespannt. Nach genügender Zurückbewegung des Hebels S wird der Arm T desselben schliefslich von der Nase Na abgleiten und gleichzeitig auch der Umschalter R unter der Wirkung der vorgespannten Feder r auf das Contactstück kl umgelegt werden. Es kommt hierdurch der erste Linienstrom zu Stande, welcher von dem + Pole der Batterie L BI! über Klemme Z7, Leitung 1, 2, A:8, K, 3, £4, R, 4, Relais H, 5, F, 6, Klemme Z4 und Linie JJ1 zum Empfänger und zurück über L", Klemme Z3, 7, Klemme Z6 zum —Pole der Batterie fliefst. Die Erregung des Relaismagneten H hat ein Umlegen des Ankers h gegen k'2 zur Folge, wodurch der erste Localstrom durch den Geber fliefst. Derselbe geht von dem +Pole der Batterie L B1 aus über Z6, 8, Druck- und Auslösemagneten F und E, 9, /2, /c2, 10 und Klemme Z5 zum — Pole zurück. Unter der Wirkung dieses ersten Localstromes wird der Hemmungsanker umgelegt und Typenrad und Unterbrechungsvorrichtung kann sich einen Schritt weiter bewegen, wodurch K auf k% zu liegen kommt.
Hierdurch wird ein zweiter Strom in die Linie gesandt, welcher dem ersten Linienstrom entgegen gerichtet verläuft, und zwar von dem + Pole der Batterie LB1 über Ze, 7, Z3, Linie L', Empfänger, L", Z4, 6, 5, H, 4, R, k\ ■$,K,k9, 11 und Z5 zum ·—Pole zurück.
Der Relaismagnet legt den Anker Ii wieder gegen k1, und ein zweiter dem ersten entgegen gerichteter Localstrom kommt zu Stande. Derselbe verläuft vom + Pole L B!I über Z7, 1, T, k'a, 12, k\ h, 9, E, F, 8 und Z6 zum —Pole zurück. Dieser Localstrom bethätigt wiederum den Auslösemagneten E, wodurch das Typenrad und die Unterbrechungsvorrichtung einen weiteren Schritt ausführen kann; K kommt wieder gegen ks zu liegen, ein dritter, dem ersten gleich gerichteter Linienstrom wird zum Empfänger gesendet und der beschriebene Vorgang damit von Neuem eingeleitet.
Vermittelst der Unterbrechungsvorrichtung J des Gebers werden also abwechselnd Ströme von entgegengesetzter Richtung über die Linienleitung zum Empfänger gesendet, wodurch — die Wirkung des Empfängers zunächst aufser Betracht gelassen — vermittelst des Relais H jedesmal ein Localstrom zu Stande kommt, der den Auslösemagneten bethätigt, jedoch, wie auch beim Gleichstrombetrieb, von zu kurzer Dauer ist, um den tragen Anker des Druckmagneten F anzuziehen. Dies erfolgt erst bei längerem Andauern eines Stromimpulses, wie es durch Niederdrücken einer Drucktaste bezw. Aufhalten der Unterbrechungsvorrichtung erreicht wird.
Der Zweck der federnden Kupplung des Unterbrecherrades J mit der Typenradwelle bezw. dem Steigrade C ist auch der gleiche, wie beim Gleichstromapparate, nämlich den letzten nach Aufhaltung des Unterbrecherrades noch zu Stande kommenden Stromimpuls auf die Typenradwelle noch zur Wirkung kommen zu lassen, ohne dafs hierbei ein Hindernifs durch das bereits aufgehaltene Unterbrecherrad geboten wird.
Die Wirkung des Apparates als Empfänger ist folgende:
Der beim Drücken der Anfangstaste P des Gebers in die Linie entsandte Strom gelangt über Klemme Z3 in den Empfänger und geht hier über 7, 8, 13, k% R, 4, Relais H, 5, F, 6 und Klemme Z4 über Linie Lu zum Geber zurück. Das Relais H wird erregt und der Anker desselben umgelegt. Hierdurch wird ein Localstrom geschlossen, der vom + Pole LB1 aus über Z6, 8, F, E, 9, h, k2, 10 und Z5 zum —Pole LB1 zurückgeht. Unter der Wirkung dieses ersten Localstromes wird, wie dies auch beim Geber geschieht, der Druckmagnet und Hemmungsmagnet erregt. Ersterer bewirkt hier das Umlegen des Hebels S und somit die Freigabe der Typenradwelle durch den Sperrarm T, letzterer dagegen ermöglicht durch Umlegen des Hemmungsankers die Fortbewegung des Typenrades um einen Schritt.
Der nächste vom Geber ausgehende Stromimpuls legt infolge seiner dem ersten Stromimpuls entgegengesetzten Richtung den Anker h des Relais wieder gegen kl; dadurch wird zum zweiten Male ein Localstrom wachgerufen, der in umgekehrter Richtung zum ersten vom + Pole der Batterie L £2 über Z\ ι, Γ, A:5, 12, k\ h, 9, E, F, 8 und Z« zum —Pole L B'2 zurückgeht. Der nächste über die Linie ankommende Stromimpuls hat wieder die gleiche Wirkung, wie der erste. Auf diese Weise wird ein synchroner «Schritt um Schritt«-Betrieb beider Apparate nach Mafsgabe der vom Geber ausgehenden wechselnden Stromstöfse aufrecht erhalten, während dessen der Druckanker G bei beiden Apparaten unbethätigt bleibt. Die Unterbrechungsvorrichtung des jeweilig als Empfänger arbeitenden Apparates bleibt während des Betriebes zufolge der aufrechten Stellung des Umschalters R ohne Wirkung.
Die Vorrichtung zur selbsttätigen Stillsetzung der Apparate, sowie Umschaltung derselben entspricht bezüglich ihrer Bauart und Wirkung derjenigen, welche bei dem Gleichstromapparate zur Anwendung gelangt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Ein als Geber und Empfänger arbeitender Typendrucktelegraph, bei welchem das synchrone Fortschalten des Empfängers und Gebers mittelst durch den Geber selbst hervorgerufener Stromstöfse erfolgt, gekennzeichnet durch eine mechanische Aufhaltung des Typenrades durch Tastendruck derart, dafs der letzte vor Aufhaltung des Typenrades von der Stromschlufsvorrichtung bewirkte Stromschlufs bezw. Strombruch durch vorzeitiges Aufhalten der Stromschlufsvorrichtung unwirksam gemacht wird, um. so nach Aufhalten des Gebertypenrades ein Weiterschalten des Empfängertypenrades unter der Wirkung dieses letzten Stromimpulses bezw. Strombruches zu verhindern.
    Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Typendrucktelegraphen, bei welcher durch Niederdrücken der Drucktaste nicht die Typenradachse unmittelbar, sondern die Stromschlufsvorrichtung mechanisch festgehalten wird, welche vermittelst einer Feder mit der Typenrad- bezw. Steigradachse gekuppelt ist, um so ein Weiterdrehen der letzteren unter der Wirkung des letzten zu Stande kommenden Stromimpulses um eine Type zu ermöglichen und hierbei gleichzeitig die Kupplungsfeder zu spannen, welche nach Loslassen der Drucktaste zunächst die
    Stromschlufsvor- und hierdurch Neuem in Bewegung
    richtung in Thätigkeit setzt
    den Apparat von
    bringt.
    Bei dem unter 1. gekennzeichneten Typendrucktelegraphen zwecks selbsttätiger elektrischer Ausschaltung der Stromschlufsvorrichtung und dadurch erzielter Umschaltung des Apparates in die Empfängerstellung, die Anordnung eines Mitnehmers (T)1 welcher nach Beendigung der Zeichengabe und Ablauf des Typenrades von dem Uhrwerk ausgehoben wird und hierbei den Schalthebel für die Stromschlufsvorrichtung selbstthätig aus der Geber- in die Empfänger-Stellung umstellt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT111169D Active DE111169C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE111170T

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE111169C true DE111169C (de)

Family

ID=5652424

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT111169D Active DE111169C (de)
DENDAT111170D Active DE111170C (de)

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT111170D Active DE111170C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE111170C (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE111170C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE111169C (de)
DE655203C (de) Sende- und Empfangsanlage zur UEbermittlung von Stromstosskombinationen
DE521472C (de) Schaltungsanordnung fuer Selbstanschluss-Fernsprechanlagen
DE153671C (de)
DE29704C (de) Elektromagnetischer Typendruck-Telegraph
DE295510C (de)
DE744882C (de) Typendrucktelegraphenempfaenger, bei dem der Auswaehlmechanismus unabhaengig von derArbeitsweise des Empfangsmagneten verriegelt werden kann
DE676037C (de) UEberwachungseinrichtung fuer Fernschreiberanlagen
AT117618B (de) Mechanischer Übersetzer für Drucktelegraphen.
DE123970C (de)
DE228045C (de)
AT21367B (de) Typendrucktelegraph.
DE85087C (de)
DE152478C (de)
DE255350C (de)
DE75464C (de) Drucktelegraph mit durch Stromstöfse wechselnder Richtung bewegten Typenrädern
DE78227C (de) Gleichlaufvorrichtung für Drucktelegraphen mit Uhrwerkbetrieb
DE851205C (de) Lochstreifensender fuer Fernschreibzeichen
AT30379B (de) Glockensignaleinrichtung mit Fernsprech- und Telegraphiereinrichtung.
DE428209C (de) Drucktelegraph
DE163210C (de)
DE260809C (de)
DE211752C (de)
DE593281C (de) Schaltungsanordnung fuer Meldeanlagen, insbesondere Feuermeldeanlagen
DE145224C (de)