DE1111325B

DE1111325B - Haut- und Koerperreinigungsmittel

Info

Publication number: DE1111325B
Application number: DEM41085A
Authority: DE
Inventors: Herbert Manneck
Original assignee: Willi Maurer K G
Current assignee: Willi Maurer K G
Priority date: 1959-04-07
Filing date: 1959-04-07
Publication date: 1961-07-20
Also published as: AT236017B; FR1256233A

Description

Die Herstellung von Haut- und Körperreinigungsmitteln auf der Basis von synthetischen waschaktiven Substanzen wirft eine Reihe von Problemen auf, von denen mit eines der wichtigsten darin besteht, den Angriff der synthetischen Waschmittel auf die Haut so herabzusetzen, daß die Waschmittel im Dauergebrauch die Haut nicht schädigen. Ein Nachteil der synthetischen Reinigungsmittel besteht auch darin, daß ihnen bei der Herstellung und beim Gebrauch, auch wenn sie in Stückform vorliegen, ein klebriges Gefühl anhaftet und beim Waschen ein stumpfer und harter Schaum resultiert.

Um unerwünschte dermatologische Nebenwirkungen zu vermeiden, hat man den Reinigungsmitteln auf Basis von Alkylsulfonaten, Fettalkoholsulfaten, Alkylarylsulfonaten, Fettsäurekondensationsprodukten, nichtionogenen Waschrohstoffen sowie solchen kationaktiver Natur und Mischungen dieser Stoffe, die auch mit Natrium- oder Kaliumseifen sowie Erdalkali- und anderen Metallseifen kombiniert sein können, eine Reihe von Übejfettungsmitteln, wie Lanolin, Lecithin, Monoglyceride, Fettalkohole, Öle der verschiedensten Art usw., zugesetzt, ohne jedoch hierdurch restlos befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Darüber hinaus wurden Kolloide vom Typ der Alginate oder Cellulosederivate allein oder in Verbindung mit fettartigen Substanzen verarbeitet, aber auch hierdurch wurde keine wesentliche Besserung erzielt.

Es wurde nun gefunden, daß Haut- und Körperreinigungsmittel in flüssiger, pastöser oder fester Form, die außer den obengenannten Reinigungsmitteln auf Basis von anionaktiven, nichtionogenen oder kationaktiven Waschmitteln noch Nikotinsäure oder Salze der Nikotinsäure, z.B. das Natrium- oder Kaliumsalz oder das Salz eines organischen hydroxylhaltigen Amins, wie Äthanolamin, enthalten, den Vorteil besitzen, daß sie auch beim Dauergebrauch die Haut nicht angreifen. Wie klinische Untersuchungen gezeigt haben, wird durch den Gebrauch der neuen Haut- und Körperreinigungsmittel selbst rauhe und spröde Haut wieder glatt und weich. Ein weiterer Vorteil der neuen Reinigungsmittel besteht darin, daß es durch die Verwendung der Nikotinsäure oder deren sauren Salze möglich ist, den pn-Wert der Reinigungsmittel so einzustellen, daß dieser dem PH-Wert der Haut entspricht.

Zur Erreichung des beschriebenen hautpflegenden Effektes genügen an sich schon kleine Mengen, z.B. 0,5 bis 1 °/₀. Je nach dem Aufbau des stückförmigen, festen, pastösen, flüssigen oder fiüssig-thixotropen Reinigungsmittels, Shampoos oder Schaumbades und seinem Gehalt an mehr oder weniger stark die Haut angreifenden Waschrohstoffen wird der Zusatz an Nikotinsäure oder ihrer Salze zwischen 0,5 und 5 % gewählt, berechnet auf das Gewicht des Reinigungsmittels.

Es wurde darüber hinaus gefunden, daß die Klebrigkeit waschaktiver Rohstoffe durch den Zusatz von Haut- und Körperreinigungsmittel

Anmelder:
Willi Maurer K. G., Boppard/Rhein

Herbert Manneck, Koblenz-Lützel,
ist als Erfinder genannt worden

Nikotinsäure verlorengeht. So z.B. kleben auf der Walze verarbeitete Späne von Hautreinigungsmitteln nicht, und auch der Preßvorgang bei der Verarbeitung zu Stücken ist wesentlich einfacher, da die Masse in diesem Falle kürzer und weniger plastisch ist, was bei der Fabrikation von stückförmigen Reinigungsmitteln, die zu ihrer Verfestigung größere Mengen an Wachsen u. dgl. enthalten, sehr erwünscht ist. Der Schaum solcher Waschmittel ist angenehm weich im Gegensatz zu solchen Produkten, in denen diese Säure fehlt.

Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Nikotinsäure in Hautcremes als Hautpflegemittel zu verarbeiten (deutsches Patent 921 282, schweizerisches Patent 329198). Da es sich aber hierbei um auf die Haut länger einwirkende fettartige Kosmetika, eventuell in Emulsionform handelt, konnte daraus nicht auf die überraschende Wirkung der Nikotinsäure und ihrer Salze in Hautreinigungsmitteln geschlossen werden, die nur sehr kurze Zeit als Schaumlösung auf die Haut einwirken.

Beispiel 1

Zu einer Grundlage eines stückförmigen Reinigungsmittels, bestehend aus 60°/₀ Waschrohstoffen, 30% Gerüststoffen, wie Wachse, Paraffin, Stearin, Fettalkohole, und 9% Überfettungsmittel, beispielsweise Lanolin, Lecithin, Monoglyceride, Acetoglyceride, wird in der Mischmaschine 1% Nikotinsäure neben Farbe und Parfüm zugesetzt, in üblicher Weise vermischt, mehrfach gewalzt, gesträngt und zum Stück gepreßt.

Beispiel 2

Einer aus Fettalkoholsulfaten, Monoglyceridsulfaten, Alkylarylsulfonaten usw. Phosphaten, Bindemitteln und Überfetter bestehenden Waschpaste, die unter anderem auch als Badepräparat Verwendung findet, werden 1,5% Nikotinsäure im Mischkessel zugesetzt und die Masse nach Parfümierung in üblicher Weise konfektioniert.

109 507/479

Beispiel 3

Ein festes, stückförmiges Hautreinigungsmittel wird hergestellt. aus

60%"eines FettaHtoholsulfates, 10% Stearinsäure,
10 % Polyäthylenwachs,
7% Paraffin,
3% Cetylstearylalkohol,

9,5 % Überfettungsmittel, bestehend aus Lanolin, Lecithin, Monoglycerid und Azetoglycerid, äure.

Beispiel 4

Einer aus Fettalkoholsulfat, Monoglyceridsulfat, Alkylarylsulfonat usw. Phosphaten, Bindemitteln und Überfetter bestehenden Körperreinigungspaste, die unter anderem auch als Badepräparat Verwendung finden kann, werden 1,5% Natrium- oder Kalium-Nikotinat im Mischkessel zugesetzt und die Masse nach Parfümierung in üblicher Weise konfektioniert.

Beispiel 5
Ein flüssiges Waschmittel wird hergestellt aus

16% Alkylarylsulfonat,

3 % Kokosfettalkoholäthylenoxyd-Kondensationsprodukt,

3 % Äthersulfat,
10% Harnstoff,
67% Wasser und ·"

1 % Triäthanolaminsalz der Nikotinsäure.

Claims

Patentanspruch:

Haut- und Körperreinigungsmittel in flüssiger, pastöser oder fester Form auf Basis von anionaktiven, nichtionogenen oder kationaktiven Waschrohstoffen allein oder in Mischung miteinander sowie gegebenenfalls mit Natrium- und Kaliumseifen oder Erdalkali- und anderen Metallseifen, gekennzeichnet dutch einen Gehalt an kleinen Mengen, wie 0,5 bis 5% Nikotinsäure oder ihrer Salze neben anderen üblichen Zusätzen, wie baktericiden Stoffen, Desinfektionsmitteln u. dgl.