DE1167472B - Verfahren zur Herstellung von transparenter Seife - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von transparenter SeifeInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C11 d
Deutsche Kl.:
Nummer: 1167 472
Aktenzeichen: U 7747 IV a / 23 e
Anmeldetag: 25. Januar 1961
Auslegetag: 9. April 1964
Die Erfindung bezieht sich auf Seifenstücke und insbesondere auf ein Verfahren zur Herstellung
transparenter überfetteter Seifenstücke.
Der Ausdruck »transparent« in Beziehung auf Seife wird hier verwendet gemäß der Anregung in
der Zeitschrift »Soap and Chemical Specialties«, 1955, 31, N. 6 (Juni), S. 39, d.h. um einen solchen Grad
von Transparenz in der Seife anzuzeigen, daß Drucktypen von 6,7 mm Größe durch eine 6,35 mm dicke
Seife gelesen werden können.
Transparente Seifen des Standes der Technik enthalten eine kleine, aber bestimmte Menge an
freiem Alkali, jedoch kein unverseifbares Fettmaterial, da dieses im allgemeinen als nachteilig für die Transparenz
und die Härte der Seife betrachtet wird. Diese Produkte haben aber etwas unbefriedigende Eigenschaften
insbesondere in bezug auf ihr Schaumvermögen, sie pflegen die Haut zu reizen und sind auch
verhältnismäßig kostspielig in der Herstellung.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile verringert oder beseitigt werden können und zu gleicher
Zeit eine Seife ausgezeichneter Transparenz in einem einfachen wirtschaftlichen Verfahren erhalten werden
kann, wenn eine freie Fettsäure in eine geeignete Seifenzusammensetzung zusammen mit einem mehrwertigen
Alkohol einverleibt und die erhaltene Mischung unter besonderen und leicht erreichbaren
Bedingungen aufgearbeitet wird. Da Seifen mit einem Gehalt an freier Fettsäure unter den Begriff überfettete
Seife fallen, ist das Produkt dieses Verfahrens eine transparente überfettete Seife. Es wird normalerweise
in Form von Stücken hergestellt.
Die anderen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Bestandteile außer der freien Fettsäure,
z. B. der mehrwertige Alkohol, sind die üblicherweise in der Technik bei der Herstellung
einer transparenten Seife verwendeten Stoffe. Jedoch kann die Einverleibung von freier Fettsäure in eine
transparente Seife nicht einfach dadurch bewirkt werden, daß die freie Fettsäure unter die Bestandteile
aufgenommen und das übliche Verfahren angeschlossen wird. Nach der schweizerischen Patentschrift
193 628 kann ein Überfettungskomplex, bestehend aus einer Mischung einer hydrierten Fettsäure,
einem unverseifbaren Emulgierungsmittel, Stabilisatoren und Verdünnungsmitteln, in eine transparente
Seife ohne Verlust der Transparenz einverleibt werden; aber dort ist nichts darüber gesagt, daß eine in
ausreichender Weise überfettete transparente Seife unter Verwendung üblicher Entfettungsmittel erhalten
werden kann.
Die Erfindung schafft ein Verfahren für die Her-Verfahren zur Herstellung von transparenter Seife
Die Erfindung schafft ein Verfahren für die Her-Verfahren zur Herstellung von transparenter Seife
Anmelder:
Unilever N.V., Rotterdam (Niederlande)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Als Erfinder benannt:
William Arthur Kelly, Teaneck, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. Januar 1960 (4626) - -
stellung einer transparenten überfetteten Seife, wonach eine Seifenmasse mit einem Gehalt solcher
Mengen an den besonderen Bestandteilen, welche in dem fertigen Produkt Gehalte von 1 bis 10 °/o eines
mehrwertigen Alkohols, von 1 bis 5 % freie Fettsäure, wobei die Menge an freier Fettsäure nicht mehr als
1 % größer ist als die Menge an mehrwertigem Alkohol, von 15 bis 30 °/o Wasser und von 0,1 bis 1,5 <Vo
Salz ergeben, innerhalb des Temperaturbereichs von 37 bis 44° C bis zum Erreichen von Transparenz
bearbeitet wird.
Die hier und sonst angegebenen Prozentsätze in bezug auf die Zusammensetzung des Seifenproduktes
der Erfindung beziehen sich auf das Gesamtgewicht des fertigen Produktes,
Die zu verwendende Seife kann von jeder normalerweise benutzten Zusammensetzung sein, wie
sie für die Herstellung von Toilettenseifen geeignet ist. Im allgemeinen besteht die Seife aus einem Gemisch
von 70 bis 90 % Natriumtalgseife und 30 bis 10 % Natriumkokosölseife, unter welch letzterer Bezeichnung
die Natriumseifen aus Kokosöl selbst und aus anderen ölen gleicher Zusammensetzung, wie
z. B. Palmkernöl, Babassuöl u. dgl., verstanden werden sollen.
Als überfettende freie Fettsäuren werden Stearinsäure und handelsübliche Gemische aus Stearinsäure
und Palmitinsäure vorzugsweise verwendet, wie es bei der Herstellung überfetteter Seifen üblich ist.
Der mehrwertige Alkohol kann beispielsweise Glycerin, Pentaerythrit, Sorbith oder ein Zucker wie
Saccharose sein. Gemische mehrwertiger Alkohole können naturgemäß benutzt werden. Im besonderen
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geführt wird, daß Transparenz, wenn nicht bereits vorhanden, entwickelt wird. Wenn keine merkliche
mechanische Bearbeitung während des Vermischens ausgeführt wurde, oder wenn dieses außerhalb des
5 besonderen Temperaturbereichs stattfand, wird eine angemessene Bearbeitung zur Entwicklung der
Transparenz dadurch bewirkt, daß die Mischung durch zwei übliche Fünfwalzenpiliermaschinen bei
einer Temperatur innerhalb des besonderen Bereichs
kann ein beliebiger anderer mehrwertiger Alkohol zur Seifenmasse, welcher bereits Glycerin enthält, zugesetzt
werden.
Vorzugsweise sollen die Mengen an freier Fettsäure und mehrwertigem Alkohol je etwa 2 Vo, beispielsweise
1,5 bis 2,5 % betragen.
Das in der Zusammenstellung enthaltene Salz ist
naturgemäß übliches Kochsalz (Natriumchlorid),
aber andere nichtalkalische Salze wie Kaliumchlorid
und Natriumsulfat können auch angewendet werden. io geleitet wird, vorausgesetzt, daß in einem Stadium,
naturgemäß übliches Kochsalz (Natriumchlorid),
aber andere nichtalkalische Salze wie Kaliumchlorid
und Natriumsulfat können auch angewendet werden. io geleitet wird, vorausgesetzt, daß in einem Stadium,
Ein bevorzugter Bereich ist 0,2 bis 1 0Io. bevor das Bearbeiten vollendet ist, die Mengen an
Ein bevorzugter Bereich des Wassergehalts liegt den Bestandteilen eingestellt wurden, um die be-
zwischen 17 und 22,5 %. Im allgemeinen, um die sonderen, für das fertige Stück angegebenen Anteile
besten Produkte zu erhalten, sollte, je höher der zu ergeben, wobei mögliche Wasserverluste in den
Wassergehalt innerhalb des gegebenen Bereichs ist, 15 anschließenden Operationen, beispielsweise von 2 bis
auch der zugehörige Salzgehalt höher innerhalb des 3 %, in Rechnung gestellt wurden. Nach dem Pilieren
gegebenen Bereichs sein. können die erhaltenen Flocken zu Riegeln strang-
Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen können gepreßt werden, welche dann zu Stücken gepreßt
auch andere übliche Bestandteile von Toilettenseifen werden. Das Strangpressen kann mit den üblichen
zugesetzt werden, vorausgesetzt, daß sie nicht die ao Mitteln ausgeführt werden, vorausgesetzt, daß solche
Transparenz der Produkte vernichten. Solche Zu- Bedingungen vorhanden sind, daß Luft nicht in den
sätze sind beispielsweise Lanolin, Farbstoffe, Parfüm, Riegel eingebracht wird. Es ist vorteilhaft, Vakuum-Bakterizide
und Stabilisatoren. strangpressen anzuwenden, um solche Bedingungen
Nach dem Verfahren der Erfindung werden die sicherzustellen. Die Temperatur des die Strangpresse
verschiedenen Bestandteile des Seifenstücks mitein- 25 verlassenden Riegels ist vorzugsweise 36 bis 44° C,
ander vermischt und innerhalb des bestimmten Tem- insbesondere 38 bis 40° C.
peratursbereichs mechanisch bearbeitet. Die Art und Zusätzlich oder an Stelle des Vermischens, Pilierens
Reihenfolge des Vermischens ist beliebig. Im allge- und Strangpressens können auch andere Bearbeitungsmeinen
wird die freie Fettsäure zuerst mit der Seife methoden angewendet werden, um unter den besonvermischt,
vorzugsweise in einem Krückwerk bei 30 deren Temperaturbedingungen Transparenz zu enteiner
Temperatur über etwa 80° C, vorzugsweise wickeln. Die Transparenz der fertigen Stücke nimmt
oberhalb 95° C, und der Wassergehalt dieser im allgemeinen noch weiter beim Lagern zu.
Mischung wird dann etwa auf denjenigen dem ge- Bei der Bestimmung des Transparenzgrades, wie es
wünschten Wassergehalt in dem Endprodukt ent- in den folgenden Beispielen geschieht, ist es zwecksprechenden
Gehalt eingestellt. Wenn die Seife in 35 mäßig, das Transluzenzspannungssystem anzuwenden,
Form einer abgesetzten Grundseife mit einem Wasser- wie in der britischen Patentschrift 783 658, S. 3,
gehalt von etwa 28 bis 34 % verwendet wird, kann Zeilen 8 bis 30, beschrieben. Es wurde gefunden, daß
ein teilweises Trocknen notwendig sein, wofür jedes Produkt mit einer Transluzenzspannung (TV)
Schnelltrocknung oder Röhrentrocknung vorzugsweise von 30 oder weniger transparent im Sinne der vorherangewendet
wird. Nach einem solchen Trocknen 40 gehenden Definition ist.
kann es vorteilhaft obwohl nicht wesentlich sein, die Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Mischung rasch abzukühlen. Nach der Einstellung . des Wassergehalts werden die noch nicht Vorhände- Beispiel ]
nen Bestandteile zugemischt. (Die verwendete Seife Kernseife aus einer Mischung von 85 °/o Natriumkann
schon genügend Glycerin, wenn dieses der zu 45 talgseife und 15 % Natriumkokosölseife und mit
verwendende mehrwertige Alkohol ist, und Salz für einem Gehalt von etwa 32 % Wasser wurde in ein
die gewünschte Zusammensetzung enthalten.) Trans- Krückwerk gegeben. Ausreichend Stearinsäure wurde
parenz kann in diesem Stadium gewünschtenfalls zugesetzt, so daß die Seife, wenn sie mit einem Gehalt
durch Verwendung von Mischeinrichtungen entwickelt von 20% Wasser getrocknet und fertiggestellt war,
werden, welche die Mischung scheren und bearbeiten, 50 2 % freie Stearinsäure enthalten würde. Der Ansatz
wenn in einem Teil dieses Verfahrens diese Behänd- wurde auf 99° C erwärmt und dann auf Wasserlung
bei einer Temperatur innerhalb des Bereichs gehalt von etwa 20 °/o in Röhren getrocknet. Die Seife
von 37 bis 44° C erfolgt. Im allgemeinen ist ein an- wurde gekühlt, auf einer gekühlten Walze in Flocken
gemessener Bearbeitungsgrad ein solcher, wenn die übergeführt und dann in einen Mischer gegeben.
Mischung anfänglich eine Temperatur unter 32° C 55 Glycerin (2 °/o auf das fertige Stück), dispergierbare
hat (vorzugsweise zwischen 26 und 30° C), und ihre Pigmente, Parfüm, Salz (0,6 % auf das fertige Stück),
Temperatur nur durch die Wärme gesteigert wird, Lanolin (1 "Io auf das fertige Stück) und 2 °/o Wasser
welche durch die mechanische darauf innerhalb des wurden zur Seife gegeben und der Ansatz V2 Stunde
besonderen Bereichs ausgeübte Bearbeitung ent- gemischt. Die Seife wurde durch Walzen über zwei
wickelt wird. Die Temperatur sollte in jedem Fall 60 Fünfwalzenmühlen piliert und dann im Vakuum
nicht 44° C während dieses Verfahrens, vorzugsweise stranggepreßt. Die Temperatur der Seifenmischung
nicht 40° C überschreiten.
Indessen ist es nicht notwendig, daß die Transparenz in dieser Stufe entwickelt wird, vorausgesetzt,
daß alle Bestandteile homogen miteinander vermischt 65 werden. Nach dem Vermischen kann die Mischung
in der für Toilettenseifen üblichen Art piliert werden, wobei das Pilieren unter solchen Bedingungen aus-
beim Verlassen von Piliermaschine und Strangpresse war etwa 38° C. Der Riegel war sehr transparent und
besaß die Eigenschaften einer guten Toilettenseife.
Für diesen Versuch hatte das Endprodukt die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 1, außer
daß kein Lanolin zugesetzt war. Seife, Glycerin und Stearinsäure wurden miteinander vermischt und im
geschmolzenen Zustand unter Verwendung eines dampferhitzten offenen Mischers getrocknet. Die getrockneten
Flocken wurden durch fünfmaliges Leiten der Seife über eine Dreiwalzenpiliermaschine bei der
gegebenen Temperatur piliert und im Vakuum stranggepreßt. Der Riegel war sehr transparent, zäh
und wachsartig.
Kernseife (85% Natriumtalgseife und 15% Natriumkokosölseife), 32% Wasser, 2% Glycerin,
2 % Stearinsäure und 1 % Lanolin wurden in einem Krückwerk bei 98° C gemischt und auf 22 % Wassergehalt
röhrengetrocknet. Es war kein Salz in diesem Gemisch. Eine Reihe von Stücken wurde nach dem
Fertigungsverfahren des Beispiels 2 mit verschiedenen Salzgehalten hergestellt und nach der Transluzenzspannungsprüfung
untersucht. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Riegel Nr. | ς | 1 | NaCl | H2O | T. V. |
2 | |||||
3 | 0,4% | 18,8 | 20 | ||
4 | 0,6% | 19,6 | 18 | ||
0,8% | 18,4 | 18 | |||
1,0% | 19,0 | 20,5 |
Stücke der folgenden Zusammensetzung wurden nach dem Verfahren der Erfindung stets unter Verwendung
von einer Anfangsmischung aus 85 % Natriumtalgseife und 15 % Natriumkokosölseife hergestellt.
Nach den Transluzenzspannungen waren alle diese Stücke transparent im Sinne der vorstehenden
Definition.
Riegel Nr. | Freie Fettsäure | Mehrwertiger Alkohol | NaCl | H2O | T. V. |
1 | 2% Stearinsäure | 2% Sorbit | 0,65 | 21,0 | 14 |
2 | 2 % Stearinsäure | 2% Zucker | 0,65 | 19,7 | 22 |
3 | 5 % Stearinsäure | 5 % Glycerin | 0,65 | 18,5 | 15 |
4 | 3 % Stearinsäure | 5% Glycerin | 0,48 | 19,6 | 14 |
5 | 4 % Stearinsäure | 5 % Glycerin | 0,48 | 18,0 | 26 |
6 | 4 % Stearinsäure | 4% Sorbit | 0,48 | 19,6 | 19 |
7 | 2% Stearinsäure | 10% Zucker | 0,48 | 18,0 | 19 |
Ein Riegel wurde nach dem Verfahren der Erfindung aus einem Anfangsgemisch von 80 % Natriumtalgseife
und 20 % Kokosölseife zusammen mit 2 % Stearinsäure, 1% Pentaerythrit, 22% Wasser und
0,45 % Salz hergestellt. Sein T. V. war 20.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer transparenten Seife mit einem Gehalt an mehrwertigen
Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seifenmasse mit einem Gehalt an solchen
Mengen der nachstehenden besonderen Bestandteile, welche im fertigen Produkt von 1 bis 10 %
eines mehrwertigen Alkohols, von 1 bis 5 % einer freien Fettsäure, wobei die Menge an freier Fettsäure
nicht mehr als 1 % größer als die Menge an mehrwertigem Alkohol sein soll, von 15 bis 50 S.
40
45 30 % Wasser und von 0,1 bis 1,5 % Salz ergeben, mechanisch innerhalb des Temperaturbereichs
von 37 bis 44° C bis zur Erzielung von Transparenz bearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als mehrwertiger Alkohol
Glycerin verwendet wird.
3. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als freie
Fettsäure Stearinsäure verwendet wird.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge
an freier Fettsäure und mehrwertigem Alkohol innerhalb des Bereichs von je 1,5 bis 2,5 % ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 193 628;
S ehr au th, Handbuch der Seifenfabrikation, 1927 547.
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