DE1109830B - Verfahren zur Herstellung spinngefaerbter Polyacrylnitrilfaeden - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung spinngefärbter Polyacrylnitrilfäden; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man basische Methin- bzw. basische Azaporphinfarbstoffe der Spinnmasse bei der in üblicher Weise durchgeführten Herstellung spinngefärbter Polyacrylnitrilfäden zusetzt.

Für das erfindungsgemäße Verfahren sind als Methinfarbstoffe beispielsweise geeignet die Kondensationsprodukte aus l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin-cü-aldehyd und o-Ammo^-methylbenzthiazol, aus l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin und 4-(Chloräthylmethylamino)-benzaldehyd, aus l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin und 2-Methyl-4-(chloräthyläthylamino)-benzaldehyd, aus l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin und N-Ätnyl-3-carbazolaldehyd, aus 1,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin-co-aldehyd und «-Methylindol und aus l,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin und l-Methyl^-phenylindol-S-aldehyd.

Geeignete basische Azaporphinfarbstoffe sind insbesondere die in den deutschen Patenten 1 061 010 und 1 064 661 beschriebenen Farbstoffe.

Das Verfahren der vorliegenden Erfindung, das auch unter Mitverwendung der bislang üblichen Pigmente durchgeführt werden kann, ergibt spinngefärbte Polyacrylnitriläden von sehr guten Echtheitseigenschaften.

Die erforderlichen Mengen an den einzusetzenden Farbstoffen lassen sich durch Vorversuche leicht feststellen; Anhaltspunkte sind aus den nachfolgenden Beispielen zu ersehen.

Aus der schweizerischen Patentschrift 305 685 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung spinngefärbter Polyacrylnitrilfäden bekannt, wonach man der Spinnmasse in Formamid lösliche Farbstoffe zusetzt und anschließend verspinnt. In den drei Ausführungsbeispielen, die als für dieses Verfahren charakteristisch angesehen werden müssen, werden je ein WoIl-, ein substantiver Baumwollfarbstoff und ein Dispersionsfarbstoff eingesponnen. Die Verwendung allgemein basischer Farbstoffe bzw. im speziellen der gemäß vorliegendem Verfahren einzusetzenden basischen Methin- und basischen Azaporphinfarbstoffe wird in der schweizerischen Patentschrift nicht nahegelegt. Verwendet man die in der Patentschrift erwähnten WoIl- und Baumwollfarbstoffe zum Spinnfärben für Polyacrylnitril, so erhält man spinngefärbtes Material, das in verdünnter Dimethylformamidlösung, d. h. unter Bedingungen, wie sie beim Verstrecken der spinngefärbten Faser vorliegen, stark ausblutet. Cellitonätzfarbstoffe (Beispiel 3 der schweizerischen Patentschrift) sind wegen ihrer unzureichenden Echt-Verfahren zur Herstellung
spinngefärbter Polyacrylnitrilfäden

Anmelder:

Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk

Dr. Heinrich Seibert, Leverkusen,

Dr. Adam Schultheiß, Dormagen,

und Dr. Karl Neufang, Köln-BuchfOrst,

sind als Erfinder genannt worden

heitseigenschaften schon seit langem nicht mehr im Handel.

Überraschenderweise ergeben die gemäß vorliegendem Verfahren zu verwendenden basischen Methinfarbstoffe und basischen Azaporphinfarbstoffe beim Einspinnen in Polyacrylnitril ausblutechte Spinnfärbungen. Dieses Ergebnis konnte deswegen nicht erwartet werden, weil die basischen Methin- und Azaporphinfarbstoffe in gleicher Weise wie saure WoIl- und Substantive Baumwollfarbstoffe — wie überhaupt die meisten organischen Farbstoffe — in Formamid löslich sind, so daß auch hier ein Ausbluten unter den erwähnten Bedingungen erwartet werden mußte. Für andere basische Farbstoffe als die gemäß vorliegendem Verfahren zu verwendenden trifft diese Annahme auch zu. Selbst zahlreiche Pigmente bluten nach dem Einspinnen in Polyacrylnitril aus.

Beispiel 1

15 kg Polyacrylnitril und 0,150 kg eines der vorgenannten Polymethinfarbstoffe werden in 85 kg Dimethylformamid gelöst, und die Lösung wird dann in üblicher Weise versponnen. Man erhält je nach Farbstoff ein gelbes bis blaustichigrotes spinngefärbtes Material, dessen Färbungen sehr gute Echtheiten, insbesondere gute Naßechtheiten aufweisen.

Beispiel 2

15 kg Polyacrylnitril, 0,050 kg des Farbstoffs nach Beispiel 6 des Patentes 1 061 010 und 0,450 kg Ruß werden in 85 kg Dimethylformamid gelöst, und die

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Claims (2)

3 4 Lösung wird dann in üblicher Weise versponnen. Man Azaporphinfarbstoffe zusetzt und anschließend in erhält ein grünstichigblaugefärbtes Material, dessen üblicher Weise verspinnt. Färbung sich durch sehr gute Echtheitseigenschaften 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn- auszeichnet. .-■-■ zeichnet,-daß man zusätzlich Pigmente verwendet. PATENTANSPRÜCHE: ^ HrBetfacht gezogene Druckschriften:

1. Verfahren zur Herstellung spinngefärbter Schweizerische Patentschrift Nr. 305 685;

Polyacrylnitriliäden, dadurch gekennzeichnet, daß USA.-Patentschrift Nr.

2 701 801;

man der Spinnmasse basische Methin- oder basische »American Dyestuff Reports«, 1952, S. P 846.

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