DE110912C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

TENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Zusatz zum Patente 110427 vom 28. Februar 1899.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 2. August i8g9 ab. Längste Dauer: 27. Februar 1914.

Gegenüber der in der Patentschrift 110427, Kl. 68, dargestellten Schliefsvorrichtung stellt die vorliegende Erfindung insofern einen Fortschritt dar, als die zum Zurückschieben des halbtourig geschlossenen Riegels getroffene Einrichtung an jedem vorhandenen Schlosse ohne besondere umständliche Constructionsveränderung angebracht werden kann.

Die Erfindung ist in beiliegender Zeichnung zur Darstellung gebracht.

Fig. 1 veranschaulicht ein mittelst eines Schlüssels B mit zu kurzem Bart halbtourig geschlossenes Schlofs im Augenblick der erfolgten Riegelvorschiebung.

Fig. 2 veranschaulicht dieselbe Riegelstellung und die Stellung des Normalschlüssels beim Einführen in das Schlofs.

Fig. 3 veranschaulicht die Stellung des Schlüssels und der Ausschaltplatte sowie deren Wirkung auf die Zuhaltung bei einer weiteren Umdrehung des Normalschlüssels A.

Fig. 4 veranschaulicht das Schlofs mit zurückgezogenem Riegel und die Endstellung des Schlüssels und der Ausschaltplatte.

Fig. 5 veranschaulicht den Riegel.

Fig. 6 veranschaulicht die Ausschaltplatte.

Auf dem Riegel α, welcher mit einem breiten Ausschnitt versehen ist, ist ein Stift b angeordnet, an welchem die Platte c drehbar aufgehängt ist, deren tiefste Lage durch den auf dem Riegel ebenfalls angeordneten Stift d gesichert wird.

An der Platte c ist eine Nase e vorgesehen, welche beim Emporheben der Platte gegen den Zuhaltungshebel f der Zuhaltung g wirkt, die über der Platte c gelagert ist.

Wird mit dem Schlüssel B, dessen Bart kürzer als derjenige des Normalschlüssels A ist, das Schlofs geschlossen, so wirkt der Schlüssel gegen die Platte c, indem er diese und mit ihr den Riegel α nach links verschiebt, wobei der Riegel α nur theilweise aus dem Stülp h tritt, wie in Fig. 1 veranschaulicht,

Wird in dieser Stellung der Normalschlüssel A in das Schlofs geführt, so stöfst er bei einer Umdrehung gegen die bewegliche Platte c, wie in Fig. 2 veranschaulicht, und hebt dieselbe hoch, wobei deren Nase e gegen den Zuhaltungshebel f wirkt und die Zuhaltung g mithebt (Fig. 3), so dafs der Druck derselben auf den Riegel α aufgehoben wird. Je weiter der Schlüssel A im Schlofs gedreht wird, je höher wird die Platte c gehoben, so dafs der Schlüssel ungehindert in den Schlüsselangriff gelangen kann und den Riegel α vollkommen zurückzieht (Fig. 4). Sobald der Schlüssel die Platte c verlassen hat, fällt sie durch ihre eigene Schwere auf den Stift d, ihre Wirkung auf die Zuhaltung hört auf und diese wird durch die Zuhaltungsfeder wieder auf den Riegel gedrückt.

Die bewegliche Platte c erfüllt somit denselben Zweck, wie die in der Patentschrift .110427 dargestellte Plattet, indem durch An-

Ordnung derselben ein Schlüsselangriff geschaffen, durch den es ermöglicht ist, dafs der Normalschlüssel unbehindert in den Schlüsselangriff des Riegels gelangen kann, wenn dieser auf halbem Hube steht.

Ist der Normalschlüssel A zum Schliefsen benutzt worden, so bleibt die Platte c sowohl beim Verschieben als auch beim Zurückziehen des Riegels in ihrer tiefsten Stellung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .
   Schlofs mit beweglichem Schlüsselangriff am Riegel der durch Patent 110427 geschützten Art, dadurch gekennzeichnet, dafs der Riegelangriff von der einen Seite einer am Riegel einseitig drehbar gelagerten Platte c gebildet wird, was gleichfalls das-Eintreten des Schlüssels in den Angriff bei nicht ganz vorgeschobenem Riegel ermöglicht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.