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Medizinisches Polster mit Schlaufe Zusatz zum Patent 1 704 Im Hauptpatent
1039704 sind medizinische Polster, die insbesondere zur Behandlung von schmerzhaften
Stellen an der Unterseite des Fußes geeignet sind, beansprucht. Diese Polster sind
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Schnittform erhalten werden, die aus zwei
den fertigen Polsterkörper bildenden Teilen und einem diese Teile verbindenden halsförmigen
Teil, der beim fertigen Polster eine aus der Ebene des Polsterkörpers herausragende,
zum Uberschieben über eine Zehe oder einen Finger dienende Schlaufe bildet, bestehen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Weiterentwicklung dieser
Polster, und die neuen Polster sind nun dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Verwendung
als Ballenschützer sowohl in Längs- als auch in Querrichtung konkav-konvex geformt
sind und mindestens der innere Polsterkörperteil eine Öffnung zur Aufnahme der zu
schützenden Stelle besitzt.
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Es ist ein Ballenschützer bekannt, der aus einem sowohl in Längs-
als auch in Querrichtung gewölbten Hauptteil, einem am Hauptteil befestigten Band
und einem zusätzlichen Kissen mit einer Öffnung zur Aufnahme der zu schützenden
Stelle besteht. Ein solcher Ballenschoner kann nun nicht aus einem Stück hergestellt
werden, sondern es sind mindestens zwei Teile erforderlich: der Hauptteil mit Befestigungsband
und das flanschartige Kissen. Zur Herstellung eines solchen Ballenschützers sind
weiterhin mindestens zwei Verfahrensstufen notwendig, da einerseits das flanschartige
Kissen und andererseits das Befestigungsband auf dem Hauptteil festgeklebt werden
muß. Außerdem ist das Verkleben der Schlaufe auf dem Hauptteil nicht sehr leicht
durchzuführen, da die Verklebungsfläche verhältnismäßig klein ist und es leicht
vorkommen kann, daß sich die Klebestelle löst und dadurch das Schutzpolster aus
seiner Lage rutscht.
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Demgegenüber ist beim erfindungsgemäßen Ballenschützer nur eine Verklebung
notwendig. Die neuen Schutzpolster sind daher billiger und einfacher herzustellen
und sicherer im Gebrauch.
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Weitere bekannte Ballenschoner sind den oben angeführten sehr ähnlich,
und der einzige Unterschied besteht darin, daß das Befestigungsband nicht auf dem
Hauptteil festgeklebt ist. Dadurch entfällt zwar ein Verklebungsvorgang, die erhaltenen
Polster können jedoch naturgemäß nicht so rutschfest sein wie die beanspruchten
neuen Ballenschützer. Wird die Rutschfestigkeit der bekannten Ballenschoner dadurch
erhöht, daß man das Band aus einem besonders steifen Material herstellt, so tritt
bei dem bekannten Ballenschoner der Nachteil auf, daß dieses Band aus einem gesonderten
Material hergestellt werden muß,
das auf dem Hauptteil besonders festgeklebt wird.
So treten dann alle bereits bei den obengenannten Ballenschützern aufgeführten Nachteile
auf.
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Weitere bekannte Ballenschützer bestehen aus zwei aufeinandergeschobenen
Teilen mit einem Zehenspreizer. Bereits der Zehenspreizer kann nur in einem mehrstufigen
Arbeitsvorgang hergestellt werden, ebenso der Ballenschoner, der mit einem Füllstück
und einer zum Einschieben des Zehenspreizers angebrachten Öse versehen ist. Diese
bekannten Ballenschützer sind daher um ein Mehrfaches teurer und schwieriger herzustellen
als die erfindungsgemäßen Schutzpolster.
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Außerdem besteht bei denbekanntenBallenschützern die Gefahr, daß beim
Anziehen der Strümpfe sich der eigentliche Ballenschützer entlang der Verlängerungslasche
des Zehenspreizers verschiebt. Demgegenüber können die erfindungsgemäßen Ballenschützer
beim Anziehen der Strümpfe nicht abgestreift werden.
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Weiterhin muß sowohl die Öse als auch die Lasche der bekannten Ballenschoner
aus einem verhältnismäßig steifen und festen Material hergestellt werden, da sonst
diese Ballenschoner überhaupt nicht in ihrer Lage festhalten. Diese festen Materialien
sind sicherlich nicht so bequem wie die beim erfindungsgemäßen Ballenschützer zu
verwendenden Polstermaterialien.
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Es ist auch ein orthopädischer Behelf für die große Zehe bekannt,
der aus einem Zehenspreizer und einem Ballenschützer mit einer durchgehenden Öffnung
zur
Aufnahme der zu schützenden Stelle besteht. Auch diese Behelfe
können nur durch mehrere Arbeitsgänge hergestellt werden und sind somit wesentlich
kostspieliger als die erfindungsgemäßen Schutzpolster. Der Fortsatz des bekannten
Ballenschoners muß aus einem verhältnismäßig festen Material (Leder) bestehen, da
er sonst nicht in seiner Stellung gehalten wird. Diese bekannten Ballenschoner können
daher die Beschwerden lange nicht in dem Maße lindern wie die neuen Schutzpolster,
die aus einem weichen Material bestehen.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnungen, die verschiedene beispielsweise
Ausführungen darstellen, veranschaulicht.
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Fig. 1 stellt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schutzpolster
von außen dar; Fig. 2 zeigt ein Schutzpolster gemäß Fig. 1 in Gebrauchslage an der
rechten großen Zehe; Fig. 3 stellt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schutzpolster
gemäß Fig. 1 von innen dar; Fig. 4 stellt einen Querschnitt durch Fig. 3 entlang
der Linie IV-IV dar; Fig. 5 und 6 stellen eine Außen- und Innenansicht eines etwas
anders geformten erfindungsgemäßen Schutzpolsters dar; Fig. 7 und 8 stellen eine
Außen- und Innenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzpolster
dar.
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Die durch die Fig. 1 bis 4 dargestellte Ausführungsform zeigt ein
Schutzpolster, das aus einem sowohl in Längs- als auch Querrichtung konkav-konvexen
Polsterkörper 1 besteht, bei dem die konkave Seite nach innen gerichtet ist. Dieser
Polsterkörper besitzt eine aus der Ebene des Polsterkörpers herausragende Schlaufe
2, die dazu dient, das Schutzpolster auf eine Zehe 3 des Fußes 4 aufzuschieben (Fig.
2). In der aufgebrachten Stellung umschließt die Schlaufe 2 die Zehe völlig glatt,
und das Schutzpolster paßt sich der Zehe und ebenso dem benachbarten Metatarsalkopf
und den unmittelbar hinter diesem gelegenen Teilen vorzüglich an.
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Das gesamte Schutzpolster wird aus einer entsprechenden Schicht von
Postermaterial ausgestanzt, wodurch zwei durch den halsförmigen Teil 2 verbundene
Polsterkörperteile 5 und 6 erhalten werden. Der eine Polsterkörperteil wird nun
einmal um seine Achse gedreht und, wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, mittels eines
geeigneten Klebstoffes mit dem anderen Polsterkörperteil verklebt. Durch die Drehung
des einen Polsterkörperteiles entsteht aus dem halsförmigen Teil die aus der Polsterkörperebene
herausragende Schlaufe 2.
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In dem durch die Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4 dargestellten
Schutzpolster ist der äußere Polsterkörperteil 5 kleiner als der innere Teil 6.
Der äußere Teil 5 ist, um alle etwaigen Druckstellen zu vermeiden, die sonst bei
einem abrupten Dickenabfall durch den Druck des Schuhwerkes entstehen könnten, mit
einer gezackten oder ähnlich geformten Kante 7 versehen. Der innere Teil 6 ist mit
einer Öffnung 8
versehen, die die schmerzende Stelle aufnehmen soll.
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Dadurch wird der Druck des Schuhwerkes von der schmerzenden Stelle
abgeleitet. In die Öffnung 8 kann auch ein Medikament oder eine Salbe zur Behandlung
der schmerzenden Stelle eingebracht werden, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß
diese mit den Strümpfen usw. in Berührung kommt.
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Vorzugsweise wird das gesamte Schutzpolster aus Schaumgummi oder
ähnlichem Material hergestellt.
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Schaumgummi wird bevorzugt, da er untereinander verbundene Zellen
besitzt, extrem leicht ist, sich gut an die Haut des Benutzers anschmiegt und daran
haftet und leicht gewaschen werden kann. Außerdem ist Schaumgummi sehr langlebig
und besitzt eine große Regenerationsfähigkeit. Die äußere Oberfläche des Schutzpolsters
wird vorteilhafterweise mit einer dünnen glatten Deckschicht überzogen, z. B. einem
gewebtem Material oder einer Kautschukschicht. Dadurch ist es ohne Mühe möglich,
die Strümpfe usw. über ein solches Schutzpolster überzuziehen. Beim Tragen wird
das Schutzpolster durch die Schlaufe 2 und den Strumpf usw. in seiner Stellung gehalten.
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In Fig. 5 und 6 ist eine etwas geänderte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schutzpolsters dargestellt, durch die in bestimmten Fällen der durch das Schuhwerk
bewirkte Druck noch besser und gleichmäßiger von der schmerzenden Stelle abgeleitet
werden kann. Der Polsterkörper 9 besteht hier aus einer Schlaufe 10, einem größeren
äußeren Teil 12 und einem kleineren inneren Teil 11. Die Herstellung erfolgt in
der gleichen Weise, wie oben beschrieben.
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Durch den größeren äußeren Teil findet eine größere und bessere Verteilung
des Druckes statt. Beide Polsterkörperteile sind hierbei mit einer Öffnung 13 versehen,
so daß in diesem Falle das Schutzpolster auch für stärker ausgebildete Ballen verwendet
werden kann.
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Wird ein Polster gewünscht, das die Vorteile der besonderen Schmerzableitung
gemäß der Ausführung nach Fig. 5 und 6 besitzt, andererseits aber an der Außenseite
keine Öffnung besitzt, so kann ein Polster 14 gemäß Fig. 7 und 8 verwendet werden.
Hierbei ist der äußere Teil mit 17, der innere Teil mit 16, die Schlaufe mit 15
und die Öffnung des inneren Teiles mit 18 bezeichnet.