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Anlage zum Trocknen von Grünpflanzen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anlage zum Trocknen von Grünpflanzen unter Verwendung von gegen die Förderrichtung
des durch eine Pressung vorentwässerten sowie über etagenförmig angeordnete Förderbahnen
durch hin- und hergehende Rechen geförderten und aufgelockerten Gutes strömender
Heißluft.
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Da das Trocknen von Grünpflanzen bzw. Gras im Freien etliche Zeit
in Anspruch nimmt, sehr umständlich ist und vor allem geeignete Witterung voraussetzt,
sind Anlagen zum künstlichen Trocknen der Grünpflanzen entwickelt worden. Es sind
Anlagen bekannt, in denen das zu trocknende Gut von Auflockerungsmitteln bewegt
und abwärts gefördert wird, während es gleichzeitig von unten nach oben von einem
Heißluftstrom durchströmt wird.
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Das zu behandelnde Gut wird bei bekannten Anlagen durch einen Elevator
zur höher gelegenen Eintrittsöffnung der Trocknungsvorrichtung bzw. des Trocknungsraumes
geschafft. Im Trocknungsraum einer bekannten Anlage zum Trocknen anderer Güter als
Grünfutter sind etagenförmig angeordnete in Längsrichtung zueinander versetzte Förderbahnen
angebracht, auf denen das Gut durch Auflockerungsmittel befördert wird. Diese horizontalen
Bahnen können von unten beheizt werden. In solchen Anlagen wird das Gut entgegen
der einströmenden Heißluft allmählich in Zonen größerer Wärme gebracht und getrocknet.
Da das Grünfutter oft sehr naß ist, arbeiten die bekannten Anlagen im allgemeinen
mit Luft von einer Ausgangstemperatur bis 800° C. Das Trocknen erfolgt infolgedessen
nicht an allen Stellen des Gutes gleichmäßig, und vor allem wird ein großer überschuß
an Heißluft benötigt, um alle Stellen des Gutes zu erfassen. Dabei besteht stets
die Gefahr, daß Teile des Gutes durch die örtlich auftretende übermäßige Hitze geschädigt
werden.
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Es ist ferner bekannt, zum Vorentwässern von Feldfrüchten, z. B. Kartoffelschnitzen,
Preßwalzen zu verwenden.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, ohne Verwendung besonders
hoher Temperaturen der Ausgangsluft die zu trocknenden Grünpflanzen über einen relativ
weiten Weg zu führen und allmählich in einen für die Haltbarkeit geeigneten Zustand
zu bringen. Die Gesamtanlage soll dabei möglichst geringen Raum beanspruchen und
wirtschaftlich arbeiten.
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Da die Anlage besonders bei feuchter Witterung zum Einsatz gelangt,
muß berücksichtigt werden, daß das zu behandelnde Gut feucht bzw. naß ist. Die Pflanzen,
insbesondere die einzelnen zwischen dem Gras enthaltenen Kräuter, wie Klee, haben
sich mit Wasser vollgesogen. Dieses Wasser kann nie nur durch Trocknen bei normalen
Trocknungstemperaturen entfernt werden.
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Gemäß der Erfindung wird eine wirksame und wirtschaftlich arbeitende
Anlage zum Trocknen von Grünpflanzen dadurch geschaffen, daß unter jeder der Förderbahnen
zusätzliche, vom Heißluftstrom unabhängige Heizeinrichtungen angebracht sind, wobei
von den Seitenwänden der Anlage ausgehende Leitflächen ein Umlenken der Heißluft
auf und in das auf den Förderbahnen befindliche Gut bewirken, ferner die der Vorentwässerung
dienenden Preßwalzen zwecks Anpassung an den jeweiligen Feuchtigkeitsgehalt der
Grünpflanzen in ihrem gegenseitigen Abstand einstellbar sind.
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Den Preßwalzen wird das Gut in einer verhältnismäßig gleichmäßigen
Schicht zugeführt. Die einstellbaren Preßwalzen drücken die einzelnen Halme gegeneinander
und pressen sie, so daß der größte Teil des von den Zellen aufgesaugten Wassers
ausgeschieden wird. Der Druck der Walzen gegeneinander wird entsprechend dem jeweiligen
Feuchtigkeitsgehalt des Gutes eingestellt. Nachdem ein wesentlicher Teil des Wassers
ausgeschieden ist, kann das Grünfutter schnell, zuverlässig und gleichmäßig unter
Zuführung von Heißluft mit nicht allzu hoher Temperatur in einem Durchgang durch
die Anlage getrocknet werden. Da die Temperatur der zugeführten Luft niedriger und
die Luftmenge selbst geringer als in den bisher bekannten Anlagen ist, sind auch
die Betriebskosten nicht so hoch. Ein weiterer Vorteil der Trocknungsanlage nach
der Erfindung liegt in
den verhältnismäßig geringen Anschaffungskosten,
in den kurzen Trocknungszeiten und den Arbeitsersparnissen.
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Von den Preßwalzen aus gelangt das Glit auf die oberste Förderbahn
und von dort auf die darunter befindlichen weiteren Förderbahnen. Auf jeder Bahn
wird das Grünfutter durch die Auflockerungsmittel bewegt, gewendet und angehoben
sowie allmählich auf das Ende der betreffenden Bahn zu=geführt. Hier fällt das Gut
auf die darunter befindliche, in Längsrichtung versetzte Bahn, wird auf dieser in
umgekehrter Richtung weiterbewegt und fällt schließlich über das Ende der Bahn auf
die nächst untere Bahn usf. Während dieser Bewegung tritt von der Seite her die
durch Leiteinrichtungen geführte Trocknungsluft zwischen das auf jeder Bahn befindliche
Gut. Diese Trocknungs- bzw. Heißluft strömt durch die gesamte Vorrichtung von unten
nach oben und wird durch die Umleitungsmittel jeweils zwischen das Gut auf den einzelnen
Bahnen abgelenkt.
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Die in dem von Heißluft durchströmten Raum vorgesehenen einzelnen
Bahnen sind ortsfest gelagert und sind außerdem zusätzlich beheizbar, um die Wirkung
der Heißluft zu erhöhen. Zweckmäßig werden sie aus Blechen hergestellt, die unter
Umständen für einen zusätzlichen Durchtritt von Heißluft gelocht sein können.
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Die Auflockerungs- und Fördereinrichtungen bestehen aus an beweglichen
Rahmen angelenkten Rechen oder Greifern. Die Rahmen führen eine rein hin- und hergehende
Bewegung aus und sind hierzu über eine Pleuelstange an eine mit geringer Geschwindigkeit
umlaufende Kurve angeschlossen. Der hin- und hergehenden Bewegung der Rahmen kann
auch eine auf und nieder gehende Bewegung überlagert sein, indem beispielsweise
der Rahmen an eine Kurbel angeschlossen oder in Führungen gelagert ist, so daß sich
die Anlenkstellen der Rechen oder Greifer bei der Bewegung in Förderrichtung in
tieferer Lage befinden als bei der Rückbewegung. Auf diese Weise wird erreicht,
daß die Rechen bei Hin- und Rückweg verschieden tief in das Grünfutter eingreifen
und dadurch einmal eine Förderbewegung, das andere Mal eine Wendebewegung des Grünfutters
hervorrufen. Diese Auflockerungs- und Fördereinrichtungen sind jedoch nicht Gegenstand
der Erfindung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Anlage ist in den Zeichnungen schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Anlage und Fig.
2 einen Querschnitt nach Linie 11-1l der Fig. 1. Das zu trocknende Gut wird vom
Transportfahrzeug aus in die Schütte 1 geworfen. Von hier wird es mittels einer
Transportanlage 3, 4, 5 in einen Kanal 7 gebracht, durch den es zwischen zwei Preßwalzen
8 gelangt. Von diesen wird es in den Zuführungskanal 9 gefördert.
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Nunmehr fällt das Gut auf die oberste Bahn 10
einer Gruppe übereinander
angeordneter Bahnen 10,
11, 12 und 13. Unter diesen Bahnen sind Heizplatten
oder Heizrohrschlangen 14, 15, 16 bzw. 17 angebracht, die zusätzlich zu der von
unten nach oben durch die Anlage geführten Heißluft dem zu trocknenden Grünfutter
Wärme zuführen und mit dafür sorgen, daß auch durch die untersten Lagen des Grünfutters
Heißluft strömt.
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Da die Zu- und Ableitung 18 für das Heizmittel jeweils an dem hinteren
Längsende der Bahn vorgesehen ist, kann das Grünfutter ungehindert vom vorderen
Ende der Bahn auf die darunter befindliche Bahn fallen.
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Das durch den Zuführungskanal 9 auf die oberste Bahn 10 gelangte Gut
wird von Rechen 19 ergriffen, die an einem über der Bahn hin- und herbewegten Rahmen
21 angelenkt sind.
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Mit Hilfe von Anschlägen 22 ist der Schwenkweg der Rechen 19 derart
begrenzt, daß die Rechen bei der Bewegung des Rahmens 21 in Förderrichtung
ihre tiefste Lage einnehmen, bei der Rückbewegung jedoch über das Gut gleiten oder
nur wenig in das Gut eingreifen.
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Die Hin- und Herbewegung des Rahmens 21 kann mittels beliebiger bekannter
Mittel bewirkt werden, z. B. über eine Pleuelstange 26 und Kurbel oder Schwungrad
27.
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Der Anlage wird von unten her durch einen Kanal 32 und eine Verteilerleitung
33 trockene Heißluft zugeführt, die über die verschiedenen Bahnen nach oben strömt
und schließlich durch einen in der Gehäusedecke angebrachten Ventilator 41 ins Freie
oder zu einer Rückführungsleitung abgesaugt wird. Vor dem Ventilator 41 ist ein
Sieb 42 vorgesehen.
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Wie aus der Fig. 2 zu erkennen, strömt die Heißluft beiderseits der
Bahn 13 den Seitenwänden des Anlagegehäuses entlang aufwärts, bis sie durch Leitbleche
36 umgelenkt wird, so daß sie von der Seite her zwischen das auf dieser Bahn 13
befindliche, zu trocknende Gut eintritt.
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Aus dem Gut der untersten Bahn heraus strömt die Heißluft nach oben,
wird durch die darüberliegende Bahn 12 seitlich abgedrängt, so daß sie unter die
Leitflächen 37 und von da aus zwischen das zu trocknende Gut auf der Bahn 12 tritt.
Den gleichen Weg beschreibt die Trocknungsluft bei den Barüberliegenden Bahnen 11,
10 und Leitflächen 38, 39, und schließlich wird die verbrauchte Luft durch den Ventilator
41 abgesaugt.
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Diese Art der Luftführung hat zur Folge, daß dem auf der untersten
Bahn befindlichen, bereits wesentlich vorgetrockneten Gut die noch vollkommen trokkene
Heißluft entgegentritt und so dem Gut auch den noch sehr geringen Feuchtigkeitsgehalt
entzieht. Es wird daher eine vollständige Trocknung erreicht. Die bereits mit Feuchtigkeit
angesättigte Luft strömt in die oberen Bahnen, wo sie trotz der bereits aufgenommenen
Feuchtigkeit unschwer aus dem verhältnismäßig noch nassen oder feuchten Gut weitere
Feuchtigkeit entziehen kann.
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Das fertig behandelte Gut der untersten Bahn, das durch die Berührung
mit der noch völlig trockenen Heißluft weitgehend getrocknet ist, gleitet von dieser
Bahn in eine Rutsche 43, aus der es entnommen werden kann.