DE110170C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Papierbeschneidemaschine mit durch Schlitzhebel bewirkter Prefsbalken- und Messerbethätigung, bei welcher durch eigenartige Anordnung und Ausbildung des Schlitzhebeis, sowie zweckmäfsige Verbindung des letzteren mit dem Messer und der Prefsbalkenbethätigungseinrichtung erreicht worden ist, dafs die einzelnen zusammenarbeitenden Theile sich gegenseitig ausbalanciren. Der Gang der Maschine wird ein ruhiger und stofsfreier. Es kann der Maschine eine gröfsere Tourenzahl gegeben und somit die Leistungsfähigkeit derselben anderen ähnlichen Maschinen gegenüber wesentlich gesteigert werden.

In der Zeichnung ist

Fig. ι eine Vorderansicht der Maschine,

Fig. 2 eine Seitenansicht derselben;

Fig. 3 und 4 zeigen die innere Einrichtung der Frictionsscheibe in ungekuppeltem und gekuppeltem Zustande;

Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie JV-JV der

fig- 3;

Fig. 6 zeigt den Grundrifs der Reibungsscheibe im Schnitt und den Reibungsring in Ansicht;

Fig. 7 zeigt die Reibungsscheibe in der Aufsenansicht.

Der mit Kurbelzapfenschlitz s versehene, vom Kurbelrad α bethätigte Hebel h ist zweiarmig ausgebildet und bei i drehbar gelagert.

Der dem Schlitzarm gegenüberliegende Arm des Hebels h ist durch Gestänge t mit dem Messerbalken b und durch den Lenker ra, durch die auf der hin- und herschwingenden Achse k sitzende Reibungsscheibe g, sowie durch Hebel ν und Lenker t mit dem Prefsbalken d verbunden.

Die Reibungsscheibe g ist auf Welle k lose drehbar angeordnet, während der Reibungsringr auf dieser festgekeilt ist (Fig. 3 bis 6).

Das Anpressen des Reibungsringes r an den Scheibenkranz geschieht mittelst einstellbaren Klemmhebels 0, und zwar wird, je nachdem der Prefsdruck des Prefsbalkens d gröfser oder geringer seinsoll, die Stellschraube'des Klemmhebels 0 mehr oder weniger angezogen (Fig. 3 ^bis ?)·

Ring r und Scheibe g sind, nachdem dieselben nach Mafsgabe des erforderlichen Prefsbalkendruckes eingestellt wurden, dauernd mit einander gekuppelt, jedoch so, dafs sie bei auftretenden Widerständen über einander gleiten können.

Mit Hülfe des zweiarmigen Hebels h wird es möglich, die auf dem kurzen Arm desselben lastenden Gewichte des Messerbalkens b wie des Prefsbalkens d durch den langen Schlitzhebelarm annähernd auszugleichen, so dafs die Maschine bezw. die einzelnen Theile derselben in den verschiedensten Stellungen sich thunlichst im Gleichgewicht befinden.

Die Wirkungsweise der Maschine ist, wie folgt:

Wird Hebel h durch die Kurbelzapfenscheibe α aus der in Fig. 1 veranschaulichten Lage in die punktirte Stellung gebracht, so wird der Reibungsscheibenhebel m sowie das Gestänge t und die mit diesen verbundenen Messer- und Prefsbalken mitgenommen, nur bleibt der dem Messerbalken b vorauseilende Prefsbalken d stehen, sobald derselbe auf dem

zu beschneidenden Papierstapel aufsitzt, während der Messerbalken durch die feste Verbindung mit Hebel h gezwungen wird, letzterem bis in die tiefste Stellung zu folgen.

Während des Schneid Vorganges, d. h. sobald der Prefsbalken d auf dem Papierstapel aufsitzt und durch letzteren an der Weiterbewegung gehindert wird, gleitet Scheibe g auf Ring r, was zur Folge hat, dafs der Prefsbalken fest gegen den Stapel geprefst wird.

Beim Bewegen des Hebels h in entgegengesetzter Richtung wird Prefsbalken d zunächst dem Messer vorauseilen, bis er an seiner durch entsprechende Führungen begrenzten höchsten Stellung angekommen ist, worauf Scheibe g auf Ring r wieder zurückgleiten mufs,· bis sich der Messerbalken b in höchster Stellung, also über dem Prefsbalken d befindet.

An Stelle der dargestellten Reibungskuppelung kann auch jede andere den gleichen Zweck erfüllende einstellbare Reibungskuppelung angewendet werden, und wird der Gegenstand der Erfindung lediglich durch den zweiarmigen Hebel h in der Vereinigung mit dem Prefsbalkenantrieb gebildet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Papierbeschneidemaschine mit durch Schlitzhebel bewirkter Messer- und Prefsbalkenbewegung, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Erzielung eines gleichmäfsigen, stofsfreien Ganges und Ermöglichung eines rascheren Antriebes der Schlitzhebel (h) als Doppelhebel ausgebildet ist, mit dessen kurzem Arm der Messerbalken (b) durch ein zwangläufiges Gestänge (t), der Prefsbalken (d) dagegen durch eine Reibungskuppelung (g r) in Verbindung und Zusammenwirkung steht, wobei das Pressen des Papierstapels durch die Wirkung eines Stellhebels (o) auf die Reibungskuppelung (g r) geregelt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.