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Laufgestell für Spielzeugfigur, insbesondere für eine Tierfigur Es
sind Tierfiguren mit durch ein Federwerk oder einen Elektromotor antreibbaren Beinpaaren
in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Bei diesen Tierfiguren erfolgt die
Fortbewegung durch abwechselndes Spreizen und Zusammenführen der Beinpaare, wobei
Mittel vorgesehen sind, die in einer Richtung sperrend auf die Bewegung der Beinpaare
einwirken.
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Bei einer bekannten Tierfigur dieser Art weisen die Beinpaare in den
der Lauffläche zugewandten Enden der Beine Rollenkörper und/oder Federglieder auf,
die entweder mit der Lauffläche periodisch zur Anlage kommen oder ständig gegen
diese gehalten und in einer Bewegungsrichtung der Beinpaare gesperrt sind. Ferner
sind Tiergestalten bekanntgeworden, deren Beine im wesentlichen durch Winkelhebel
gebildet und um körperfeste Achsen schwenkbar sind. An den freien Enden der Figurenbeine
sind Fußteile angelenkt, an die beim Vorwärtsschwenken der Beine an den Beinenden
angeformte Ansätze anschlagen und cjie Fußteile nach vorn schieben. Hierbei gleiten
die Füße über die Lauffläche. Das dabei auftretende Reibungsmoment wird durch das
Antriebswerk überwunden. Beim Zurückschwenk en der Beine gleiten die Fußteile in
entgegengesetzter Richtung ebenfalls über die Lauffläche, so daß wiederum ein zwischen
der Fußsohle und der Lauffläche auftretendes Reibungsinoment entsteht, das durch
das Antriebswerk zu überwinden ist, und dazu dient, die Figur vorwärts zu bewegen.
Es ist verständlich, daß die beiden Reibungsmomente mindestens annähernd die gleiche
Größe aufweisen, so daß ein nur zögerndes Fortbewegen der Figur erreicht wird.
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Weiterhin ist es bei Spielzeugfiguren bekannt, an deren Fußteilen
eine Sperrvorrichtung vorzusehen, die in einer Richtung zur Wirkung kommt, während
sie in der anderen ausgeschaltet ist. Die Sperrvorrichtung ermöglicht dadurch in
der einen Bewegungsrichtung der Beine einen größeren Widerstand in bez:ug auf die
Lauffläche als in der anderen, so daß die Spielfigur in einer bestimmten Richtung
fortbewegt wird. Hierzu dient ein schräg zur Lauffläche sich erstreckender Schwenkarm,
der im Abstand von der Lauffläche gehalten ist. Die Füße erhalten dadurch einen
sehr komplizierten Aufbau, und die Spielfigur wird sehr teuer. Auch ist eine solche
Anordnung für Figuren geringer Größe unbrauchbar.
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Schließlich sind Schrittgehwerke für Spielzeugfiguren bekanntgeworden,
bei denen in Laufrichtung schwingende Beinpaare Anwendung finden, die an den freien
Enden keinerlei abschwenkbare Stützglieder aufweisen. Derartige Spielfiguren bewegen
sich aber nur sehr unbeholfen und unsicher fort.
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Auch die bekannte Anwendung von Beinen, an deren freien Enden plattenartige
Fußteile angelenkt sind, ermöglicht nicht, daß die Beine in einer Bewegungsrichtung
reibungsschlüssig mit der Lauffläche zusammenwirken, während in der anderen Bewegungsrichtung
die plattenartigen Fußteile gegenüber den Beinen zurücktreten und eine ungehinderte
Bewegung derselben auf der Lauffläche durchzuführen erlauben.
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Die Erfindung beseitigt alle die geschil.dertenNachteile dadurch,
daß jedes Bein des Laufgestells durch einen Formteil mit U-förmigem Ouerschnitt
gebildet ist, dessen Steg sich in Laufrichtung vorntiegend erstreckt und als Anlagekörper
eines am freien Beinende an dem einen Schenkel angelenkten Winkelhebels dient, dessen
anderer mit der Lauffläche zur Anlage kommende Schenkel bogenförmig ausgebildet
ist. Er ist auf der der Lauffläche zugewandten Seite mit einer Auflage aus einem
einen hohen Reibungskoeffizienten aufweisenden Werkstoff versehen. Die genannte
Auflage kann in einfacher Weise durch ein auf den Schenkel aufschiebbares Schlauchstück
gebildet sein, das durch eine am freien Ende des Schenkels angebrachte Abbiegung
gehalten ist.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Laufgestells nach der Erfindung,
Fig.2 eine Draufsicht auf ein Laufgestell nach Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt
durch die der Lauffläche zugewandten Enden der Beinpaare und Fig.4 einen Schnitt
nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
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In den Figuren ist mit 1 das Laufwerkgehäuse, mit 2 und 3 je eine
am Laufwerkgehäuse befestigte Achse und mit 4 und S an den Achsen 2 und 3 schwenkbar
gelagerte Beinpaare bezeichnet. Die Beinpaare 4 und 5 sind, wie insbesondere aus
den Fig. 2 und 4 ersichtlich, durch U-förmig abgebogene Formteile gebildet. Sie
sind auf die Achsen 2 und 3 aufgesteckt und unter Zwischenfügung von Scheiben 6
durch die
Anordnung von in den Achsen 2 und 3 angebrachten Eindrückungen
gehalten. Das Beinpaar 4 ist über die beiden Kurbelstangen 7 mit den abgekröpften
Enden 8 der Kurbelwelle 9 verbunden, die über das Getrieberad 10, das Räderpaar
11; 12 mit dem durch die Spannung der Blattfeder 13 getriebenen Getrieberad 14 kraftschlüssig
verbünden ist. Mit 15 ist die Aufzugswelle der Blattfeder 13 bezeichnet. Die Getrieberäder
16, 17, 18 treiben das die Drehzahl regulierende Sternrad 19 an, in das die Sperrklinke
20 eingreift.
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Das Beinpaar 4 ist, wie aus den Figuren weiterhin ersichtlich, über
Kuppelstangen 21 mit dem Beinpaar 5 derart kraftschlüssig verbunden, daß bei Drehung
der Kurbelwelle 9 bei Ablauf des Antriebswerkes die Beinpaare 4 und 5 gegenläufige
Schwenkbewegungen ausführen. In den freien Enden der Beinpaare 4 und 5 sind um die
Achsen 22 kippbar ausgebildete Stützglieder angeordnet. Die Stützglieder sind durch
Winkelhebel 23 gebildet, deren einer Schenkel 24 mit einer die Achse 22 umfassenden
Abbiegung 25 versehen ist und deren anderer Schenkel 26 eine Auflage 27 aufweist,
die aus einem Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten gebildet ist. Die Auflage
27 wird auf den Schenkel 26 durch die Anordnung der Abbiegung 28 unverschiebbar
gehalten. Der Schenkel 26 ist, wie die Fig. 3 erkennen läßt, vorzugsweise bogenförmig
ausgebildet und ragt etwas aus dem freien Ende seines Formteiles hervor.
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Die Arbeitsweise des Laufgestells ist folgende: Es sei angenommen,
daß die Beinpaare 4 und 5 durch Ablauf des Antriebswerkes in die in der Fig. 1 gezeigte
Endstellung bewegt sind. Die Bewegungsrichtung des Laufgestells ist in Richtung
auf die rechte Blattseite. Vor der Umkehr der Beinbewegungen nehmen die Stützglieder
noch die in der Fig. 3 gezeigte Stellung ein. Werden nun durch weiteren Ablauf des
Antriebswerkes Umkehrbewegungen der Beinpaare 4 und 5 durchgeführt, so erfolgt auf
der Rufstellfläche 30,durch Verschwenken des Bqinpaares 5 nach rückwärts eine Kippbewegung
seiner Winkelhebel 23 um die Achse 22 bis zur Anlage des Schenkels 24 an der Randkante
29 der Beinpaare 5. Das Beinpaar 5 ist damit durch die Anlage des Schenkels 26 an
der Randkante 29 auf der Rufstellfläche über die Auflage 27 unverschiebbar gehalten.
Seine Schwenkkraft vermag das Laufgestell vorwärts zu bewegen, wobei das nach vorn
schwenkende Beinpaar 4 auf der Rufstellfläche 30 vorgleitet, indem zunächst die
Auflage 27 seiner Winkelhebel sich auf der Fläche 30 abwälzt und dann das freie
Formteilende sich gleitend auf dieser Fläche 30 abstützt. Der nach rückwärts gekippte
Winkelhebel gleitet hierbei ebenfalls mit dem Scheitel seiner Schenkel auf der Auflagefläche.
Es i entsteht so der Eindruck einer natürlichen Laufbewegung des Laufgestells gemäß
der Erfindung bzw. der mit dem Laufgestell versehenen Tierfigur.