DE1095709B

DE1095709B - Umlenkvorrichtung fuer Fenster- oder Tuerbeschlagteile, insbesondere fuer Betaetigungs- und Riegelstangen

Info

Publication number: DE1095709B
Application number: DEF25341A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Frank; Hans Vollmer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-03-26
Filing date: 1958-03-26
Publication date: 1960-12-22

Description

Umlenkvorrichtung für Fenster-oder Türbeschlagteile, insbesondere für Betätigungs-und Riegelstangen Die Erfindung betrifft eine Umlenkvorrichtung für Fenster- und Türbeschläge, insbesondere für Betätigungs- und Verriegelungsstangen, mit einer zwischen die bewegbaren Beschlagteile eingeschalteten Kugelreihe, die in einer in einem gesonderten Gehäuse angeordneten Laufbahn geführt ist und in die Schieber eingeschaltet sind.
Bei Fenstern und Türen liegt häufig die Aufgabe vor, die Bewegung, insbesondere Verschiebung eines Beschlagteils, auf einen im Winkel dazu liegenden anderen Beschlagteil zu übertragen. Zu diesem Zweck werden Umlenkvorrichtungen in den verschiedensten Ausführungen verwendet, beispielsweise die bekannten Baskülgetriebe oder die an den Ecken eines Tür-oder Fensterflügels, auch im feststehenden Rahmen gelegenen Eckumlenkungen. Bei einer Eckumlenkung sind die kraftschlüssig miteinander zu verbindenden Fetätigungs- oder Riegelstangen durch ein Kettenstück, ein Drahtseil, eine Bandfeder oder einen Glokkenwinkel miteinander verbunden. Diese bekannten Umlenkungen besitzen eine verhältnismäßig große Dicke, was den Nachteil hat, daß beispielsweise die Rahmen eines hölzernen Fensterflügels erheblich geschwächt werden müssen, wenn das Getriebe oder die Eckumlenkung in das Rahmenholz eingelassen werden soll.
Um eine einfache und schmale Bauart einer derartigen Unilenkungsvorrichtung zu erreichen, ist es bereits bekannt, zwischen die bewegbaren Beschlagteile eine Kugelreihe einzuschalten. So ist bei einer bekannten Ausführungsform für Umlenkungen an allen vier Ecken eines Fensterrahmens eine Kugelreihe in einem Führungsgehäuse als Umlenkung vorgesehen, wobei zwischen die Enden der verschiedenen Kugelreihen Riegelstangen eingefügt sind. Es handelt sich dabei um ein um den gesamten Fensterrahmen herumgeführtes Verriegelungsgestänge. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine Kugelreihe in einem Führungsgehäuse anzuordnen, die durch einen zwischen die Kugeln eingreifenden Finger eines Fensterverschlußhebels bewegbar ist und wobei die Enden der Kugelreihen mit den bekannten senkrecht verschiebbaren Verriegelungsstangen zusammenarbeiten.
Demgegenüber besteht das Neue bei der Umlenkvorrichtung darin, daß jede Kugelreihe an jeder Umlenkung eine in sich geschlossene endlose Reihe bildet, deren Laufbahn in einem gesonderten Gehäuse liegt und daß zwischen die Kugeln zwei oder mehr Schieber eingeschaltet sind, deren Mitnehmer sich durch Schlitze des Gehäuses nach außen erstrecken. Durch diese besondere Ausbildung einer Umlenkung werden verhältnismäßig schmale und kleine, selbständige Einheiten von Einzelumlenkungen erreicht, die an beliebigen Stellen des Fensterrahmens angeordnet werden können. An die Mitnehmer der Schieber werden die miteinander zu verbindenden Beschlagteile, insbesondere in Form von Betätigungs- und Verriegelungsstangen, angeschlossen.
Bei einer einfachen Ausführungsform für in einer Ebene gleichsinnig oder gegenläufig bewegte Stangen liegt die endlose Kugelreihe in einer Ebene. Bei Eckumlenkungen für im Winkel zueinander bewegbaren Stangen liegt die endlose Kugelreihe in verschiedenen Ebenen, wobei vorteilhaft die Kugelreihen der im Winkel zueinander stehenden, geraden Stücke der Kugellaufbahn jeweils parallel zueinander geführt sind. Die parallel geführten Laufbahnstücke sind dabei in einer Ebene zueinander. Ferner können die im Gehäuse angeordneten Schlitze für den Durchtritt der Mitnehmer der Schieber den Bewegungsweg der Mitnehmer begrenzen. Vorteilhaft bildet auch das Gehäuse mit der endlosen Kugelreihe und den Schiebern eine bauliche Einheit. Die endlose Kugelreihe hat noch den weiteren Vorteil, daß die zwischen die Kugeln eingeschalteten Schieber an verschiedenen Stellen liegen und auch mehr als zwei Schieber vorgesehen sein können. Die neue Umlenkvorrichtung läßt sich also an alle möglichen Anwendungen anpassen.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Umlenkvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine in einer Ebene liegende Umlenkvorrichtung in einer Draufsicht, wobei im oberen Teil der einen Platte das Vorrichtungsgehäuse abgebrochen gezeichnet ist, Fig. 2 und 3 die Umlenkvorrichtung nach Fig. 1 in Schnitten nach den Linien II-II und III-III der Fig. 1, Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Umlenkvorrichtung, bei welcher die Kugellaufbahn in einer Ebene, jedoch ihre geraden Stücke in einem Winkel zueinander liegen, und Fig. 5' eine weitere Ausführungsform einer Umlenkvorrichtung in Seitenansicht, bei welcher- die Kugellaufbahn in verschiedenen Ebenen liegt.
In das flache Gehäuse 1 der Umlenkvorrichtung ist eine Laufbahn 3 für lose eingelegte Kugeln 2 eingearbeitet. Diese Laufbahn 3 besteht vorzugsweise aus einer im Gehäuse 1 eingearbeiteten Rille, deren gerade und im gezeichneten Beispiel parallel verlaufende Stücke oben und unten durch halbe Kreisbogenstücke miteinander verbunden sind. In der endlosen Rille oder Laufbahn 3 sind die losen Kugeln 2 geführt. Sie ist im gezeichneten Beispiel durch eine Platte 4 abgeschlossen, die beispielsweise durch Schrauben 5 mit dem Gehäuse l verbunden ist.
Zwischen die Kugeln 2 sind Schieber 5 eingeschaltet, die passend in den geraden Stücken der Kugellaufbahn 3 eingreifen. Jeder Schieber 5 ist im gezeichneten Beispiel mit einem Mitnehmer 5' versehen, der sich durch einen Schlitz 6 der Platte 4 des Gehäuses 1 hach außen erstreckt. Wenn sich im gezeichneten Beispiel die beiden Mitnehmer 5' parallel und senkrecht zur Platte 4 nach außen erstrecken, so können auch die einzelnen Mitnehmer 5' auch in der Zeichnungsebene in Fig. 1 nach links oder rechts und in Fig.2 nach links erstrecken. Die Schlitze 6 sind in diesem Fall seitwärts vorzusehen.
Wird beispielsweise auf den in Fig. 1 rechts befindlichen Mitnehmer 5' ein Druck ausgeübt, so bewegt sich der dazugehörige Schieber 5 nach - unten und überträgt diese Bewegung auf die Kugeln 2. Durch die Kugeln 2 wird der in Fig. 1 links befindliche Schieber 5 nach oben bewegt. Durch die Länge der Schlitze 6 ist die jeweilige Bewegungsbahn der Schieber 5 begrenzt.
Die zu bewegenden Beschlagteile, insbesondere Betätigungs- und Verriegelungsstangen, werden in geeigneter Weise mit den Mitnehrner 5' verbunden. Die Stangenenden können mit den Mitnehmer 5' beispielsweise verschraubt sein oder schlitzartige Öffnungen aufweisen, in die die Mitnehmer 5' eingreifen. Auch können die Mitnehmer 5' als zylindrische Zapfen od. dgl. ausgebildet sein.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.4 weisen das Gehäuse 1 und die Abdeckplatte 4' eine Winkelform auf. Die Kugellaufbahn 3' ist in vereinfachter Weise strichpunktiert gezeichnet. Die Kugellaufbahn 3' liegt in einer Ebene, aber die geraden Stücke 7, 8 der Laufbahn 3' stehen senkrecht zueinander. Natürlich können die geraden Stücke der Kugellaufbahn 3' auch einen von 90° abweichenden Winkel miteinander bilden. Zwischen die losen Kugeln 2 sind zwei Schieber 5 mit Mitnehmern 5' eingeschaltet. Wird der zeichnerisch waagerecht liegende Schieber 5 von rechts nach links verschoben, dann bewegt sich gleichzeitig der senkrecht liegende Schieber 5 gleichsinnig von unten nach oben. Um eine gegenläufige Bewegungsrichtung der Schieber 5 zu erhalten, wird der waagerecht angeordnete Schieber 5 in das mit 7 bezeichnete gerade Stück der Kugellaufbahn 3' eingeschaltet oder in das gerade Stück 8 der Kugellaufbahn 3'. Die Schieber 5 können auch in zwei- oder mehrfacher Anordnung in die geraden Stücke 7, 8 der Kugellaufbahn 3 eingeschaltet sein. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 kann vorzugsweise als Eckumlenkung für Treib- oder Riegelstangen verwendet werden. Eine solche Eckumlenkung wird vorzugsweise in das Rahmenholz eines Fensterflügels eingelassen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.5 ist das Gehäuse 1" ebenfalls winklig ausgebildet, jedoch so, daß die Kugellaufbahn in zwei verschiedenen Ebenen liegt. Dementsprechend ist auch die Abdeckplatte 4" abgewinkelt. Von den in die Kugellaufbahn eingeschalteten Schiebern 5 sind in Fig. 5 nur beispielsweise die aus dem Gehäuse herausragenden Mitnehmer 5' dargestellt. Eine derart ausgebildete Eckumlenkung umfaßt beispielsweise die Ecke eines Fensterflügels von außen, wobei die Gehäuseebenen senkrecht zur Flügelebene liegen.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung können entweder durch Schrauben 10, die zum Verbinden der beiden Gehäuseteile dienen, auf dem Flügelrahmen oder auf dem feststehenden Rahmen befestigt werden. In diesem Fall weisen die Schrauben 10 eine größere Länge als die Stärke des Gehäuses auf. Es sind aber auch besondere Löcher 9 im Gehäuse vorgesehen, durch die übliche Befestigungsschrauben geführt werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Umlenkvorrichtung für Fenster- und Türbeschläge, insbesondere für Betätigungs- und Verriegelungsstangen, mit einer zwischen die bewegbaren Beschlagteile eingeschalteten Kugelreihe, die in einer in einem gesonderten Gehäuse angeordneten Laufbahn geführt ist und in die Schieber eingeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugeln (2) in jeder Umlenkung eine endlose Reihe bilden und daß die Mitnehmer (5') der Schieber (5) durch Schlitze (6) des Gehäuses (1) nach außen greifen.
2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1 für im Winkel zueinander bewegbare Stangen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelreihen der im Winkel zueinander stehenden, geraden Stücke (7, 8) der Kugellaufbahn (3) jeweils parallel zueinander geführt sind.
3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Winkel zueinander stehenden, parallel geführten Laufbahnstücke (7, 8) in einer Ebene geführt sind.
4. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die im Gehäuse (1) angeordneten Schlitze (6) der Bewegungsweg der Mitnehmer (5') begrenzt ist.
5. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mit der endlosen Kugelreihe und den eingeschalteten Schiebern (5) eine bauliche Einheit bildet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1744 319; französische Patentschrift Nr. 800 805; britische Patentschrift Nr. 483 104. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1054 347.